US Open 2019


Wer gewinnt die US Open?


  • Umfrageteilnehmer
    32
  • Umfrage geschlossen .

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.678
Punkte
113
Kann ich so unterschreiben.
Wie gesagt war Nadal über weite Strecken der bessere Mann und es hatte eigentlich nicht in den 5. Satz gehen dürfen. Auch im 5. Satz war es ungewöhnlich welche Probleme Nadal noch nach 5:2 Führung hatte. Es hätte im die Verlängerung mit 5:5 gehen können, obwohl Nadal 13 Punkte insgesamt mehr gewonnen hat. Nadal war vieles, aber nicht mental stark. Dem sind genauso die Nerven geflattert wie Serena am Samstag. Natürlich waren ein paar geile Punkte von Medvedev dabei, aber in erster Linie hat Nadal sich selbst in Schwierigkeiten gebracht.
Wobei ich schon der Meinung bin, dass die ersten beiden Sätze auch ziemlich gut gelaufen sind für Nadal. In beiden Sätzen (wie fast das komplette Spiel) hat er zu Beginn durchaus gewackelt, was Medvedev aber nicht nutzen konnte. Ab Mitte des Satzes hat Nadal dann jeweils das Kommando übernommen und war auch sicherlich der bessere Spieler. Insgesamt würde ich vielleicht sagen, dass ein Viersatzsieg für Nadal wohl das leistungsgerechtere Ergebnis gewesen wäre, was ja schon zeigt, dass Nadal durchaus gewackelt hat.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.630
Punkte
113
Ich würde Nadal auch nicht als mental clutch bezeichnen. Er war irre nervös und hat einiges liegengelassen und imo ist das auch eine Entwicklung die in den letzten Jahren zugenommen hat, so nervös wie die letzten Jahre war er früher nicht. Ich glaube der mögliche Slam Rekord ist Stress für ihn wie es auch bei serena ist.

Was er allerdings kann ist sich durch diese Nervosität durchzubeißen. Er lässt zwar was liegen, aber fightet immer weiter und zwingt sich auch wieder aggressiv zu spielen wenn er mal wieder zu passiv ist.

Gegen einen Federer oder djokovic hätte es aber natürlich eventuell nicht gereicht. Imo hat Nadal gar nicht so gut gespielt dieses Turnier, da war er beim Masters zuvor besser. Doch viele Fehler und auch der Rückhand Cross kam nicht so gut, aber er hat sich durchgebissen.
 

elpres

Bankspieler
Beiträge
5.215
Punkte
113
Ich habe ihm ja auch scho unterstellt, mental nicht mehr ganz so stark zu sein, wie er früher einmal war, aber es gehört dann doch einiges dazu, es am Ende trotzdem zu packen und nicht vollends einzubrechen (siehe Williams Mitte des Zweiten).

Der Druck muss enorm gewesen sein. Ob er nochmal die Chance hat, so "einfach" an einen HC Gs zu kommen, darf durchaus bezweifelt werden. Hinsichtlich des GS Rekordes wars ein Meilenstein.

Nole wird sich strecken müssen.
 

chris☕

Bankspieler
Beiträge
11.322
Punkte
113
Respekt an Nadal, nicht nur Federer überrascht im hohen Alter. Langsam kommt der Punkt, wo mich Nadal bald mehr überraschen könnte als Federer. Federers Leistung mit 38 Jahren ist irre, so was gab es noch nie. Aber das ein "Abnutzungsspieler" wie Nadal mit 33 Jahren auf einem Nicht-Lieblingsbelag ein GS gewinnt, ist auch recht bravorös!

Imo hatte das Finale eine weitaus höhere Bedeutung als es das im SF oder VF gehabt hätte. Natürlich aus dem offensichtlichen Grund, dass es das Finale ist. Aber auch aus dem Grund, dass auf dem Podest jemand anders gestanden hätte als Federer, Nadal oder Djokovic. Das ist seit 3 Jahren nicht mehr passiert!
2016 hat Wawrinka die US Open gewonnen. zuvor in Wimbledon Andy Murray. Es sah fast so aus, als könnten sich die 3 ATG's so ganz langsam verabschieden, nur um dann brutal zurückzuschlagen:
Die letzten 12 GS-Siege gingen alle an Federer (3), Nadal (5) und Djokovic (4). Das Problem für die Konkurrenz ist, dass meistens - wenn überhaupt - nur 1 von 3 schwächelt, vereinzelt sind mal 2 nicht in Top Form. Aber einer von den 3 spielt immer auf seinem Sahnehäubchen-Level, auf dem er kaum zu schlagen ist.

Medvedev war gestern verdammt nahe dran und Ihm gebührt vor allem Respekt, dass er nach den letzten Wochen sogar noch ein 0:2 umgedreht hat. Er wäre imo ein würdiger "Durchbrecher" der Serie gewesen. Sein Hardcourt Sommer ist legendär und er hat mehrmals bewiesen, dass er das Level, welches Nadal, Djokovic und Federer spielen, durchaus erreichen kann.

Ich glaube, Medvedev hat in den letzten Wochen einge Fans dazu gewonnen. Als er schon im Achtel/Viertelfinale scheinbar "auf dem letzten Zylinder" lief, hätte ich nie gedacht, dass er es a) überhaupt in SF oder Finale schafft und b) dann noch Nadal einen 4-stündigen Kampf liefern kann nach 0:2. Medvedev ist ein verdammt zäher Knochen, spiel-intelligent und verfügt über die mentale Stärke, Grand-Slams zu gewinnen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Paulie Walnuts

Consigliere
Beiträge
6.725
Punkte
113
1. Tat heute Morgen: Smartphone an, Google an, Eingabe "Nadal". Die Zeile in der die Sätze stehen wurde länger und länger und ich konnte meinen Augen kaum glauben. Ein Gefühl der Ohnmacht machte sich breit, um dann mit großer Erleichterung festzustellen, dass es der Spanier doch noch geschafft hat. Ja, ich war parteiisch.

Das einmal der Tag kommt, an dem ich Nadal die Daumen drücke hätte ich ehrlich gesagt nie für möglich gehalten. In den 00er Jahren konnte ich mit diesem spanischen Muskelprotz in seinen TankTops überhaupt nichts anfangen. Federer, aus meiner ständigen Vernunft heraus ein Sympath wie er im Buche stand und steht, hatte in diesem Vergleich für mich die Nase vorn. Gut und Böse waren klar verteilt. Und nun erwische ich mich doch tatsächlich dabei, dass aus dem einstigen "Erzfeind" nicht nur ein Mensch geworden ist, sondern jemand, dem ich das zutiefst gönne und jemand, dessen intensive und spektakuläre Spielweise mich mittlerweile fasziniert.

Der GS-Rekord ist mir mittlerweile sowas von schnuppe, die Aussagekraft ist in diesen Dimensionen rein statistischer Natur. Ob 20, 21, 22. Es gibt wichtigere Dinge im Leben und es ist mir zu primitiv, die Spieler - vor allem Djokovic, Federer und Nadal - und deren Leistungsvermögen in ihrer Gesamtbewertung nur auf die reine Anzahl der GS zu reduzieren.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
40.207
Punkte
113
Ort
Austria
Gut ich ziehe den Begriff 'mental clutch' zurück. Dennoch gewinnt Nadal solche Spiele eben weil er immer irgendwie einen Weg findet, bezeichnen wir es so. Ich meine das ja absolut positiv! Der Vergleich zu Serena hinkt da mMn ein wenig, sie hat es eben nicht geschafft, mit einer durchschnittlichen Leistung zu bestehen. Nadal war nervös und hat phasenweise Fehler gemacht die man selten bei ihm sieht, wie hier die Beobachter auch schreiben. Es gehört aber eben eine Menge Fighting-Spirit und Erfolgshunger dazu, dass man dann andere Wege findet um sich letztlich in den wichtigen Games auch so durchzubeissen. Da war vl mental clutch die falsche Bezeichnung, aber ihr wisst sicher was ich meine. Nadal schenkt eben niemals irgendwie ab und lässt den Gegner auch für den allerletzten Punkt wie kein anderer arbeiten. Ich habe aber wie gesagt ab Satz 3 nicht mehr zugesehen und kann natürlich nicht ausreichend beurteilen, wie es zu den Satzgewinnen von Medwedew kam. (ob er so gut und stark war oder Nadal dann eben wacklig - ich vermute es war eine Kombination aus beidem).
 
Zuletzt bearbeitet:

L-james

Allrounder
Beiträge
40.333
Punkte
113
Natürlich ist Nadal mental clutch, das Finale hat das sogar noch unterstrichen. Auf der anderen Seite stand auch ein 10 Jahre jüngerer Spieler der alles rausgehauen hat und in diesem HC-Sommer der konstanteste und beste Spieler der Welt war. Es ist eher beeindruckend dass Nadal nach Satzausgleich das Ding trotzdem gezogen hat.
 

Matt

Bankspieler
Beiträge
4.387
Punkte
113
Wobei mir Medwedew an mancher Stelle fast zu locker und fahrig vorkam. Seine Stopps bspw. waren nicht immer sinnvoll, zumal mir der Russe technisch definitiv ausbaufähig vorkommt.

Nadal hat gestern einige extrem schwierige Situationen überstanden. Er alleine hat sich da mental wieder rausgeholt.

Das Publikum nimmt natürlich, alleine durch die Größe des Stadions, auch Einfluss auf solche Spiele. Muss einem nicht gefallen.
 

Canivari

Nachwuchsspieler
Beiträge
677
Punkte
93
Ich musste nach dem dritten Satz ins Bett. Es ist wirklich unglaublich, dass das tatsächlich noch über fünf Sätze ging. Solch eine Rückkehr hätte ich Medvedev nicht mehr zugetraut. Wenn man bedenkt, dass er gleich noch zu Beginn vom fünften Satz drei Breakbälle hatte, der pure Wahnsinn. Es zeichnet einen Nadal dann aus, dass er irgendwie noch aus solchen mentalen Tiefs, wieder herauskommt. Ein anderer Spieler wäre vielleicht komplett weggebrochen. Nicht Nadal, der kämpft und beißt sich wieder ins Spiel. Wobei es natürlich kurios ist, dass es trotz Doppelbreak nochmal so eng wurde. Aber es ist ja nur menschlich, dass Nadal nochmal einen schweren Arm bekommen hat. Er wird sich selbst den größten Druck gemacht haben.

Medvedev ist wirklich eine coole Socke. Da hat die Tour wieder einen echten Typen. Auch mental hat er einen sehr stabilen Eindruck gemacht. Sein Spielstil ist zwar manchmal etwas unorthodox, die Grundschläge wirken technisch noch nicht komplett ausgereift, aber zusammen mit seiner starken Physis (für seine Körpergröße sogar überragend) und dem harten Aufschlag, ist das eine richtig harte Nuss für jeden Gegner. Es würde mich sehr wundern, wenn da die nächsten Jahre nicht noch mehr GS-Finals kommen sollten. Schön zu sehen, dass mal einer der jüngeren Generation bis ins Finale durchgestoßen ist. Gerne mehr davon.

Bei Nadal beeindruckt mich sein variables Spiel. Er ist ja schon längst kein reiner Grundlinienspezialist mehr, aber wie er nochmal an seinem Netzspiel und dem Timing gearbeitet hat, Hut ab. Gestern wurde mal eine Statistik eingeblendet, dass 80% seiner Netzangriffe erfolgreich waren. Und das waren fast immer enge Situationen wo er dann immer konsequent ans Netz nachgerückt ist. Hätte er sein Spiel nicht nochmal so umgestellt und angepasst, wäre er heute auf Hartplatz wohl nicht mehr so erfolgreich.

Nach dem Aus von Djokovic und Federer war die Tür ganz weit offen für Nadal. Er war dann der große Favorit auf den Titel und hat seinen 19. GS eingefahren. Jetzt fehlt in seiner Sammlung nur noch der Titel bei den ATP-Finals. Das wird nochmal ein großer Ansporn für ihn sein.
 

TennisFed

Bankspieler
Beiträge
9.098
Punkte
113
Natürlich ist Nadal mental clutch, das Finale hat das sogar noch unterstrichen. Auf der anderen Seite stand auch ein 10 Jahre jüngerer Spieler der alles rausgehauen hat und in diesem HC-Sommer der konstanteste und beste Spieler der Welt war. Es ist eher beeindruckend dass Nadal nach Satzausgleich das Ding trotzdem gezogen hat.
Nadal war überhaupt nicht "Mental Clutch" in diesem Finale. Zu nem 5. Satz hätte es gar nicht kommen dürfen. Die einfachen Volleys oder den Smash bei Breakball, so etwas passiert Nadal normalerweise nicht.
Die Fanlager von Federer & Djokovic, vor allem aber beide Spieler dürften dies mit Wohlwollen registriert haben das wenn es auf die # 19 ging (wie gestern) und einer möglichen # 20 in Melbourne oder Paris selbst ein Nadal den "Flatterarm" bekommt.
Man muss sprichwörtlich Nadal nur in diese Situation bringen, dann fängt auch er zum Denken an.
 

chalao

Bankspieler
Beiträge
5.205
Punkte
113
D.h. die Gegner sollen Nadal dazu bringen, dass er im entscheidenen Satz führt, dann ein bisschen ins Nachdenken gerät und am Ende den Titel trotzdem holt?
Könnte ich mit leben:D
 

TennisFed

Bankspieler
Beiträge
9.098
Punkte
113
D.h. die Gegner sollen Nadal dazu bringen, dass er im entscheidenen Satz führt, dann ein bisschen ins Nachdenken gerät und am Ende den Titel trotzdem holt?
Könnte ich mit leben:D
Gegner war Medvedev. Wäre der Gegner Djokovic gewesen hätte Nadal 2-6 im 5. verloren :LOL:
 

chalao

Bankspieler
Beiträge
5.205
Punkte
113
Hätte, wäre, wenn! Immer ein schönes Spielchen, wenn man auf der Verlierer Seite steht. ;)
 

Matt

Bankspieler
Beiträge
4.387
Punkte
113
Gegner war Medvedev. Wäre der Gegner Djokovic gewesen hätte Nadal 2-6 im 5. verloren :LOL:

Möglicherweise. Meistens sah aber Nadal doch ganz gut aus gegen Djokovic in New York.

Interessanter ist doch die Frage, ob es ein Djokovic hätte mit diesem Medwedew aufnehmen können.
 

TennisFed

Bankspieler
Beiträge
9.098
Punkte
113
Möglicherweise. Meistens sah aber Nadal doch ganz gut aus gegen Djokovic in New York.

Interessanter ist doch die Frage, ob es ein Djokovic hätte mit diesem Medwedew aufnehmen können.
Also, Djokovic hätte zumindest eine der 3 Breakchancen im 1. Aufschlagspiel von Nadal im 5. genutzt.
Ein voll fitter Novak hätte Medvedev schon bezwungen vermutlich in 4 wie bei den diesjährigen Australian Open.
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.333
Punkte
113
Also, Djokovic hätte zumindest eine der 3 Breakchancen im 1. Aufschlagspiel von Nadal im 5. genutzt.
Ein voll fitter Novak hätte Medvedev schon bezwungen vermutlich in 4 wie bei den diesjährigen Australian Open.

Medvedev ist mittlerweile auf einem ganz anderen Level als noch Anfang des Jahres. Der Sieg von Medvedev in Cincinnati hat auch aufgezeigt dass er mit den ATGs nicht nur in großen Spielen mitgehen kann, sondern das Matchup gegen Nole ihm auch ganz gut liegt, mehr wie gegen Nadal.
Medvedev hat gegen Nole alle Chancen auch über Best of 5 zu gewinnen, aber das ist alles im Konjuktiv.

Medvedev hat aufgeschlossen auf die Jungs da vorne, weshalb man Aussagen wie "es war Medvedev" nicht passen, er ist einfach sau gut und gegen ihn kann man halt auch als Nadal 2 Sätze in Folge verlieren, das Entscheidende war, dass Rafa den 5. Satz gezogen hat, alles andere ist unwichtig.
 

Tuco

Bankspieler
Beiträge
30.416
Punkte
113
Ist für die Setzlisten aber doch auch eine Supersache, dass es jetzt einen vierten konstant starken Spieler zu geben scheint. OK, Medvedev muss das noch bestätigen, aber er ist der erste seit Murray, der diese Rolle tatsächlich ausfüllen könnte. Dann werden die Setzlisten auch wieder ausgeglichener, bzw. es ist nicht mehr so wichtig, in welche Hälfte Federer kommt.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Medvedev ist mittlerweile auf einem ganz anderen Level als noch Anfang des Jahres. Der Sieg von Medvedev in Cincinnati hat auch aufgezeigt dass er mit den ATGs nicht nur in großen Spielen mitgehen kann, sondern das Matchup gegen Nole ihm auch ganz gut liegt, mehr wie gegen Nadal.
Medvedev hat gegen Nole alle Chancen auch über Best of 5 zu gewinnen, aber das ist alles im Konjuktiv.

Medvedev hat aufgeschlossen auf die Jungs da vorne, weshalb man Aussagen wie "es war Medvedev" nicht passen, er ist einfach sau gut und gegen ihn kann man halt auch als Nadal 2 Sätze in Folge verlieren, das Entscheidende war, dass Rafa den 5. Satz gezogen hat, alles andere ist unwichtig.

Du schaust ja glaube erst seit letztem Jahr Tennis, da ist es natürlich neu, dass andere Spieler auf dem Niveau der big 3 agieren. Vor ein paar Jahren kam das noch häufiger vor, von daher beginnne ich Medvedev nicht gleich zu hypen.

Medvedev hatte einen sehr starken Start in die Saison und es war kein Zufall, dass Nole bei den AO am ehesten Paroli bieten konnte. Ich sehe auch durch den schwächelnden Djokovic jetzt keinen Style Vorteil von Medvedev gegen Djokovic. Im Gegenteil, ich denke eher, dass Nadal auf Hartplatz noch einige Niederlagen von Medvedev kassieren könnte. Nadal kann Medvedev einfach nur sehr schwer weh tun. Der Russe kann mit seinem Spiel ganz entspannt in die langen Rallyes gehen, da er einer der wenigen ist, die den heavy Spin und den entsprechend hohen Ballabsprung von Nadal so gut vertragen. Alle Voraussagen in Richtung Medvedev muss die Punkte kurz halten und hohes Risiko gehen waren doch falsch. Medvedev sah gut aus in den langen Rallyes und Nadal musste neue Wege suchen im erfolgreich zu agieren. Ich habe Nadal noch nie so oft S&V spielen sehen. Gleichzeitig war es nicht der heavy Spin der das Spiel entschied, sondern Nadals giftiger Slice, der den langen müden Beinen von Medvedev zum Verhängnis wurde. Alles vollkommen untypisch für Nadal. Es ist großartig, dass Nadal adaptieren konnte und neue Wege gefunden hat. Nur ein Stylevorteil war nicht zu sehen. Nadal schwächelte mental, fand aber Lösungen ausserhalb der Komfortzone um das Spiel trotz wackelnder Vorhand und fehlendem Vorteil in den langen Rallyes für sich zu entscheiden. Die ungewohnten mentalen Aussetzer von Nadal hängen imo auch mit dem Verlassen der Komfortzone von Nadal zusammen.

Irgendwie scheinst du ein anderes Spiel als ich gesehen zu haben. Aber die Zukunft wird schon zeigen in welche Richtung es geht.
 

Furiosa

Weiches Brötchen
Beiträge
13.263
Punkte
113
Ich finde man muss Coins nun nicht zu sehr hypen an der Stelle. Ich verstehe die Neigung natürlich, aber ein guter Grand Slam mit 23 (ohne Sieg dabei gegen die goats) und ein großer Titel insgesamt ist nun objektiv noch nicht die Welt. Da schon mit Murray Vergleichen bspw. anzukommen... für mich albern. Kann passieren, klar, wäre die Letzte die was dagegen hat, aber in den meisten Fällen nicht die Tennis Realität.

Er hatte geniale Wochen und eine super Saison dieses Jahr.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
40.207
Punkte
113
Ort
Austria
L-James neigt bei seinen Favs halt schnell mal zu Superlativen, genauso wie er bei Spielern die er für nichts besonderes hält, auch nicht mit eher abwertenden Aussagen hinterm Berg zu halten ;) Ich würde auch sagen dass Medvedev 2019 einen rasanten Satz nach vorne gemacht und insbesondere einen sensationellen Sommer hatte, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Der Sieg gegen Djokovic war natürlich das i-Tüpfelchen, letztlich bleibt jedoch die Vorgabe das auch weiter und konstant zu bestätigen und im besten Falle (was ja auch von anderen jungen Spielern erwartet wird) auch Bo5 abzurufen und Siege einzufahren. Nun sollte man nicht die Last der ganzen Tenniswelt auf seine Schultern legen, aber klar dass solch ein Sommer und seine generell unorthodoxe Spielweise und unbekümmerte Art die Ansprüche steigen lässt.

Zur Match-Up Debatte würde ich (von dem was ich gesehen habe) schon meinen, dass ihm Djokovic da eher entgegenkommen könnte. Federer mixt zu viel und hat normalerweise das Rezept um solchen Spielertypen, die eher das monotone Spiel mögen und dieses absorbieren können, wehzutun. Djokovic war natürlich ein wenig angeschlagen als er gegen Medvedev spielte, aber grundsätzlich ist ja Nole selbst ein großartiger Neutralisator des Spiels des Gegners um dann mit Länge und Präzision in den Schlägen die Punkte zu holen (wenn nicht schon vorher durch UEs des Gegners). Nadal schien dann am Ende auch eher entnervt von Medvedevs Stil zu sein, wenngleich er eben schon über die Jahre sein Netzspiel und seinen Aufschlag sehr stark ausgebaut hat, was gestern ja sicherlich zum Erfolg beigetragen hat. Wie schon gestern Nacht geschrieben fehlt mir bei Medvedev auf der VH manchmal noch der Punch, den man gegen Rafa braucht um die Punkte abzukürzen. Er hat dann ja ab Satz 2 mehr reingelegt und risikiert, seine Komfortzone ist das aber (noch) nicht - dafür hat er es aber ordentlich gemacht.
 
Oben