Das ist ein ähnliches Problem wie beim Leidensgenossen HSV. Da versucht man auch seit Jahren, etliche Spieler loszuwerden, aber so einfach ist das bei bestehenden Verträgen nunmal nicht. Für einen personellen Umbruch brauch es nicht nur den Willen dazu. Für die Spieler, die man loswerden will, gibt es in der Regel kaum Interessenten, zu den bestehenden Konditionen schon gar nicht. Also muss man ggf sogar Entschädigungen an die Spieler zahlen - und selbst dann müssen die erstmal zu einem nicht nur finanziell, sondern meistens auch sportlich und lebensqualitativ unattraktiverem Verein wechseln wollen. Nur mit Apellen an den Berufsethos und dem Hinweis auf mehr Spielzeit geht das meistens nicht.
Und wenn man die Spieler dann wahrscheinlich mit ordentlich Verlust losgeworden ist - womit bezahlt man denn dann die notwendigen Neuen (Ablösen, Gehalt)? 10 Spieler sollen weg klingt immer toll und ist ja auch sinnvoll, aber die Umsetzung ist meistens mehr als schwierig.
Abdellaoue oder Rausch haben jeweils im Gesamtpaket 10 Mio gekostet, Ablösen wird man nicht bekommen, stattdessen sicher noch hohe sechsstellige Gehaltskompensationen zahlen müssen (denn die aktuellen Gehälter von 1-1,5 Mio kriegen die beim Ist-Status nie und nimmer). Hannover wollte Abdellaoue doch schon malzurück, aber der wollte das nicht zu dem gebotenen Gehalt - trotz Aussicht auf Spielpraxis sogar in der ersten Liga. Auf Einsicht bei den Spielern brauch man da nicht zu hoffen.
Siehe Albert Streit oder Gojko Kacar, der sich seine Karriere praktisch zerschossen hat, weil er kein Angebot unter seinem HSV-Gehalt annehmen wollte.