Vielleicht will Wladimir jetzt gegen mich boxen», sagte Hasim Rahman, der durch den World Boxing Council (WBC) nach dem Rücktritt des bisherigen Schwergewichts-Champions Vitali Klitschko zum neuen Titelträger erklärt wurde. Während Wladimir nun im Ring die Millionen für die Vermarktungsgesellschaft K 2 der beiden Brüder alleine verdienen muss, steht Vitali wohl am Anfang einer politischen Karriere. «Ich habe genug Kraft und Energie», sagte der 34-Jährige.
Der überraschende Schritt Klitschkos wegen eines Kreuzbandrisses und eines Innenmeniskusschadens hat in seiner Heimat und in Russland einen großen Schock ausgelöst. «In der Ukraine wäre es angebracht, einen Trauertag auszurufen», schrieb die russische Wirtschaftszeitung «Wsgljad» über den Volkshelden. «Nein, es gibt keine neue Regierungskrise. Die Währung ist auch nicht abgewertet worden. Es ist viel schlimmer: Das Symbol des Landes, Vitali Klitschko, wird nie wieder in den Ring steigen.»
«Boxen ist unser Leben, aber Leben ist nicht nur Boxen», sagte ein nachdenklich wirkender Klitschko nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus im Nachrichtensender n-tv. Die Medien in seiner Heimat sehen ihn als Bürgermeister von Kiew und Wahlkampfhelfer für Präsident Viktor Juschtschenko. «Eine so populäre Persönlichkeit neben sich zu haben, würde Juschtschenko bei den im März anstehenden Parlamentswahlen helfen», schrieb die Zeitung «Kommersant» über den Faustkämpfer, der die friedliche «Revolution in orange» in der Ukraine Ende 2004 unterstützt hatte.
In den USA wurde das Abtreten des Boxers dagegen eher nüchtern zur Kenntnis genommen. Der Ex-Weltmeister - nach seinem blutigen Kampf gegen Lewis vor zwei Jahren zwar respektiert, aber nicht geliebt - erhielt jedoch Anerkennung, dass er den Rücktritt einer saftigen Kampfbörse vorzog. «Andere hätten nochmal abkassiert, Klitschko war ehrlich», so die Sport-Talk-Show XTRA. Der Sportsender ESPN nannte ihn «einen Champion, der gegen seinen Körper nach Punkten verlor».
Noch am Tag des Rücktritts von Klitschko, der wie Lennox Lewis im Jahr 2004 und davor zuletzt Rocky Marciano 1956 als amtierender Schwergewichts-Weltmeister abtrat, reichte der WBC den Titel weiter. Der US-Amerikaner Rahman, der in Las Vegas eigentlich gegen den Ukrainer hätte kämpfen sollen, wurde zum neuen Champion erklärt. Ungerührt nahm Rahman die Aussagen Klitschkos hin. «Das ist sicher bitter für Vitali, aber das ist Sport», sagte der Amerikaner, der Klitschko vor Monaten schon als «Feigling» tituliert hatte. «Jetzt gibt es keine Frage mehr, wer der Champion ist.»
Nun ist ein möglicher Vereinigungskampf der vier großen Verbände ein großes Thema in den USA. Denn Rahman steht wie IBF-Weltmeister Chris Byrd, WBA-Champion John Ruiz und WBO-Weltmeister Lamon Brewster beim exzentrischen und einflussreichen Promoter Don King unter Vertrag.
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Genau. Wladimir soll die Ehre wieder herstellen indem er gegen Rahman antritt.
Falls er verliert können beide nach Kiev zurück. Da ist der Umzug auch nicht so Teuer wenn beide auf einmal wieder nach hause fahren.