Ich finde nicht, dass Peter Nerven zeigt, ich finde das Verhalten von VK mehr als albern und ich habe an den Klitschkos immer geschätzt, dass sie ihre Gegner mit Repsekt behandeln.
Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, was ich eigentlich nicht möchte. Meine, gut nennt es von mir aus "Antipathie" gegen Vitali beruht nicht darauf, dass Wladimir nach einem Sieg nur noch die Nr. 2 wäre.
Ich war ein großer Fan beider Klitschko-Brüder. Wladimir war im Jahr 2004 ganz unten, hat sich aber - wie ich es erwartet habe - wieder nach oben gekämpft und verhält sich so, wie ein Champion es eben tut. Er boxt gegen die besten, versucht Vereinigungskämpfe zustande zu bringen und absolviert seine Pflichtverteidigungen.
Bei Vitali ist das leider anders. Im Jahr 2005 hätte er pflichtverteidigen müssen. Der Kampf gegen Rahman wurde fünfmal verschoben. Der WBC setzte ihm eine letzte Frist. Vitali trat zurück, weil sein Körper nicht mehr mitmacht. Das fand ich auch in Ordnung und habe diesen Rücktritt für ehrlich gehalten. Vitali erhielt den Emeritus Status. Dies ist ein Ehrentitel, berechtigt zwar, direkt um den Titel zu boxen, normalerweise wird er aber nicht vergeben, wenn ein Boxer verletzt ist und nicht pflichtverteidigen kann. Bei Ali vs. Holmes missbrauchte auch Don King diesen Status, um Ali gleich um die WM boxen zu lassen. Im Profiboxen zwar nichts neues, aber für mich hat eben dieses Comeback den faden Beigeschmack. Vitali hat nicht pflichtverteidigt und hätte seinen Titel aberkannt bekommen müssen.
Wenn er nicht pflichtverteidigen konnte, dann hätte er den Gürtel niederlegen sollen, seine Verletzungen auskurieren und sich mit einem Eliminator eine neue Chance erkämpfen. So schwer wäre dies für einen Klitschko nicht gewesen, auch wenn Don King und andere einiges blockieren.
Und von daher glaube ich auch nicht an ein geplantes Zurücktreten, dann würde ich noch mehr Respekt vor ihm verlieren. Dass man dann nach vier Jahren zurückkommt und sagt "hier bin ich, ich boxe um die WM, ich habe meinen Titel nicht im Ring verloren". Tut mir leid, für mich gehört zu einem Champion, dass er seinen Titel auch pflichtverteidigt. Der letzte große Champion war Lennox Lewis. Wladimir hat sich in vier Jahren - auch mit Hilfe von Emanuel Steward - zu einem Champion gemausert, der in die Fußstapfen von Lewis treten könnte, auch wenn sie noch ein wenig groß sind. Ich hoffe aber, dass er bei seinem eingeschlagenen Weg bleiben wird. Und bin auch fest davon überzeugt.
Gut, es mag der Traum der beiden sein, gemeinsam Weltmeister im Schwergewicht zu sein und Boxgeschichte zu schreiben, aber dieser Traum ist nur dann wirklich etwas wert, wenn Vitali den Titel dann mindestens einmal pflichtverteidigt und nicht gleich niederlegt, falls er Peter besiegt.
Vitali sollte Peter etwas mehr Respekt entgegenbringen, er ist der WBC Champion.