@mortirolo: Was hast Du gegen Cobo? Find es eigentlich mal ganz erfrischend, wenn ein Fahrer aus der "zweiten Reihe" vorne mitmischt und für seine Leistung auch mal die Ernte einfährt.
Das ganze Geox-Team ist auch auf einmal wie ausgewechselt. Menchov sah gestern schon gut aus, wird heute 3ter.
Sastre fährt einige Attacken heute. Gestern hat De La Fuente sehr lange mit Cobo mitgehalten und sich dann nichtmal abschütteln lassen, obwohl er den ganzen Tag in der Ausreißergruppe war.
Duarte hab ich heute das allererste Mal bei dieser Vuelta gesehen, kommt vor Van Den Broeck und Nibali ins Ziel.
Sorry, aber mir hat das heute nicht so viel Spaß gemacht ihm zuzuschauen...
Ok, Menchov hat mich auch nicht so groß überrascht wie Cobo (hatte Menchov auf Top3 @ 7 ). Er ist ja auch ein ehrfahrener Rundfahrer.Menchov fährt eigentlich immer erst gegen Ende einer Rundfahrt stark, der verliert am Anfang Zeit und ist am Ende bockstark, so wie letztes Jahr bei der Tour im Zeitfahren. Wenn man am letzten Tag ne Bergetappe machen würde, würde ich immer auf Menchov setzen.
Das ist für mich der nächste wichtige Punkt:Angliru schrieb:Bei Cobo sollte man nicht vergessen, dass er das ganze Jahr schon gute Ergebnisse einfährt, zu Jahresbeginn auf Mallorca und dann eben die spanischen Rennen Ruta del Sol und in Murcia. Pünktlich zur Vorbereitung der Vuelta 12. Ordizia, 17. San Sebastian und eine ganz starke Burgos-Rundfahrt, wo er Zweiter bei der Bergankunft hinauf nach Lagunas de Neila war. Also die Form von Cobo kommt nicht ungefähr und bei dieser an zeitfahrkilometerarmen Vuelta musste man ihn auf der Rechnung haben (daher auch bei mir im Neuner ).
Wie der Knick 2010 zu erklären ist, muss jeder selbst entscheiden.
Das ist für mich der nächste wichtige Punkt:
Er fährt mit Rodriguez und Moreno zusammen jedem bei der Burgos-Runfahrt um die Ohren. Auch Sam Sanchez der noch eine gute TdF-Form hatte, konnte nicht mithalten.
Rodriguez und Moreno zahlen dafür aber nun ihren Tribut (13. und 11. aktuell), während Cobo die Form ganz locker halten kann und auf dem Angliru Rodriguez über 1 1/2 Minuten abnimmt und Moreno über 2 1/2.
Rodriguez wurde letztes Jahr 8. bei der Tour und 4. bei der Vuelta, wobei er jeweils ein paar Plätze dank seiner legendären Zeitfahreigenschaften verloren hat. Er hat die Vuelta bis vor dem ZF angeführt, bei der Tour wurde er u.a. 3 auf dem Tourmalet.Cobo ist von den drei Leuten doch der beste Bergfahrer für eine Rundfahrt. Rodriguez zeigt ja immer wieder, dass er bei kürzeren, steilen Anstiegen fast unschlagbar ist, bei den langen Rampen aber nicht mit den besten mithalten kann. Moreno hat in der ersten Woche viel für Rodriguez und das Leadertrikot gearbeitet, viel attackiert und zählt eben auch an den langen Anstiegen nicht zur Güteklasse eines Cobo.
Die Bergetappe, die er gewann, war aber keine Bergankunft. Das war nach einer längeren Abfahrt und er hat ein paar Km vor dem Ziel attackiert. Und weil er keine Gefahr für die GW war, haben Valverde und Co damals nicht gleich nachgesetzt.Dazu haben Rodriguez & Moreno beide bereits den Giro absolviert, Rodriguez dann in Topform auch noch die Dauphine. Cobo hat seine gesamte Saison nur auf die Vuelta ausgerichtet. Cobo war 2009 bereits 10. der Vuelta inklusive Etappensieg auf einer Bergetappe. Der kann da mitfahren. Und er hat dieses Jahr das Glück, dass zum einen der Kurs ihm sehr entgegenkommt und die Konkurrenten jeweils einen Einbruch hatten.
Jo Froome und Poels sind für mich auch die Überraschungen, nach Cobo.Für mich überraschender als Cobo sind aber Froome und mit Abstrichen Poels. Froome hat in den letzten beiden Jahren immer mal gezeigt, dass er ganz ordentlich über die Berge kommt, aber die Ergebnisse dieses Jahr sind doch normalerweise keine Empfehlung für einen zweiten Platz bei der Vuelta. 15.Romandie, 47.Tour de Suisse, 85.Polen-Rundfahrt. Und jetzt ist er nach Cobo der zweitbeste Bergfahrer der Vuelta.
Poels fährt ein ganz starkes Jahr, angefangen bei Mittelmeer, Tirreno-Adriatico, jetzt über Polen und Ain, hat allerdings noch keine 3-wöchige Rundfahrt in den Beinen und radelt ganz vorne mit. Das mag aber vielleicht auch das Schicksal der Vuelta sein, dass sich immer wieder Leute vorne platzieren, die bis dato noch nicht viel gezeigt haben (siehe Velits 2010).