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KOH76

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Nein, es ist keine Vergangenheitsverklärung. Das ist dann bestenfalls deine Wahrnehmung. Fakt ist, wie von Kinski schon angesprochen, das Ausmaß dieser Silvesterphänomene gab es so noch nie. Zumindest vertraue ich da mehr auf die Berichte von Feuerwehr, Krankenwägen und Polizei als der Forenexpertise. Ebenso war es früher rein technisch gar nicht möglich, manchen Schund so auszuführen.

"Größere Ausmaße als früher" ist etwas völlig anderes als "gab es früher schlicht nicht". Letzteres ist meist totaler Blödsinn, auch wenn man an Evergreens wie "früher wurde nicht getreten wenn jemand am Boden lag", "früher war man fair und ist nicht mit mehreren auf einen losgegangen" oder "früher gab es keine Messer".

Am Ende heißt das aber nichts für eine Generation im Allgemeinen. Die Jugend war genauso bescheuert/ehrenvoll wie früher. So wie immer schon.

Jop.

Nur die Spitzen schlagen weiter aus.

Würde ich, v.a. wenn ich daran denke was der ein oder andere früher regelmäßig für Aktionen gebracht hat, anders formulieren. Ich würde sagen es gibt andere Spitzen.
 

KOH76

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Dazu muss man leider auch erwähnen, dass viele Eskalationen im Rahmen von Silvester von Menschen ohne deutschen Pass begangen wurden. Ich würde schätzen, dass mindestens jede dritte Straftat in diesem Zusammenhang, speziell in Problemvierteln, von Menschen ohne deutschen Pass begangen wurde. Die Probleme an und mit Silvester sind ein Stück weit auch importiert.

Stuss.
 

KOH76

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Kann man schlecht sagen. Ich hab Ende der 80er in Berlin-Kreuzberg gewohnt und was da z.B. am 1. Mai los war mit brennenden, umgekippten Autos, hunderten verletzten usw. das ist heute garantiert nicht schlimmer, eher im Gegenteil.
Die Intention ist ja vergleichbar. Da sind junge Menschen, die unzufrieden, frustriert und verärgert sind und die lassen das dann an anderen Bürgern und am Staat aus und Spaß (an der Zerstörung) ist natürlich auch immer dabei.
Mit "Feiern" hat beides nichts zu tun.
Man sollte das jetzt nicht nur an Silvester festmachen.

Das. Und teilweise sind es auch einfach zugeballerte Idioten mit zu viel Langeweile. Die gibt's auch schon länger.
 

VvJ-Ente

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Kann man schlecht sagen. Ich hab Ende der 80er in Berlin-Kreuzberg gewohnt und was da z.B. am 1. Mai los war mit brennenden, umgekippten Autos, hunderten verletzten usw. das ist heute garantiert nicht schlimmer, eher im Gegenteil.
Die Intention ist ja vergleichbar. Da sind junge Menschen, die unzufrieden, frustriert und verärgert sind und die lassen das dann an anderen Bürgern und am Staat aus und Spaß (an der Zerstörung) ist natürlich auch immer dabei.
Mit "Feiern" hat beides nichts zu tun.
Man sollte das jetzt nicht nur an Silvester festmachen.
Besoffene Vollpfosten gab es schon immer. Aber zum einen bekommt man heute mehr mit, weil man über die (a)sozialen Medien mit Vorfällen zugeballert wird, von denen man früher nur gelesen hat, wenn man alle Lokalzeitungen Deutschlands durchgeackert hat. Und zum anderen war die Hemmschwelle höher, weil die Wahrscheinlichkeit höher war, dass man zumindest bei größeren Sachen erwischt wird.
 

Brummsel

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Besoffene Vollpfosten gab es schon immer. Aber zum einen bekommt man heute mehr mit, weil man über die (a)sozialen Medien mit Vorfällen zugeballert wird, von denen man früher nur gelesen hat, wenn man alle Lokalzeitungen Deutschlands durchgeackert hat.
Guter Punkt. In Zeiten vor social media und youtube hat man einfach nicht alles mitbekommen, was auf der Straße tagtäglich passiert.
Und zum anderen war die Hemmschwelle höher, weil die Wahrscheinlichkeit höher war, dass man zumindest bei größeren Sachen erwischt wird.
Das finde ich hingegen nicht. Heutzutage, wo doch fast überall ein Handy dabei ist mit dem solche Taten gefilmt werden, ist doch auch die Chance höher, dass man erwischt wird. Außerdem gibt es heute wesentlich mehr Überwachungskameras.
 

Sports Almanac

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Kann man die sogenannten Baseballschlägerjahre in den 90ern inklusive Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen auch mit dem heutigen Sylvester vergleichen und als auschlagende Spitze bezeichnen? Ich frage für einen Straftäter ohne deutschen Pass. :saint:
 

VvJ-Ente

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@Brummsel Aus meiner Erfahrung war die Polizei vor 40 Jahren noch wesentlich besser mit Personal ausgestattet. Funkwagen waren in wenigen Minuten vor Ort, und es gab in jedem Revier langjährig beschäftigte Beamte, die ihre Pappenheimer genau kannten. Außerdem gab es mehr Hausmeister o.ä., die Typen, die Böller in Eingänge und Briefkästen geworfen haben, schon mal festgehalten haben.
 

theGegen

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"Größere Ausmaße als früher" ist etwas völlig anderes als "gab es früher schlicht nicht". Letzteres ist meist totaler Blödsinn, auch wenn man an Evergreens wie "früher wurde nicht getreten wenn jemand am Boden lag", "früher war man fair und ist nicht mit mehreren auf einen losgegangen" oder "früher gab es keine Messer".

Zustimmung. (y)
Und nicht unbedingt eine allgemeine Definition von "früher war die Jugend besser oder schlechter".

Diese Benimmregeln sind nicht zuletzt auch abhängig von unterschiedlicher Prägung (oder Auflehnung) im sozialen Umfeld.

Anekdotisches Beispiel:

Als Grundschulkind zog ich um. In den etwas größeren Ort (sogar eine richtige Stadt) mit neuer Schule. Am circa 1. Tag in der neuen Schule suchte ein Rowdy auf dem Heimweg Ärger. Solche unterschiedliche Meinungen wurden "unter Jungs" in meinem vorherigen Ort mit einem "Kämpfchen" geregelt.
Oft ein Kreis drumherum von Feinden / Freunden und vereinbarten Regeln.
Kein Boxen, kein Pitschen, kein Treten, kein Kitzeln.
Ganz selten mal Hardcore ohne Zeugenkreis und mit Ansage "alle Regeln außer Kraft".
Hatte ich auch schon mal vorher ausprobiert in der früheren Hood mit meinem damaligen Erzfeind, bis wir beide bluteten.
Ansonsten war "Kämpfchen" quasi wie Ringen, bis jemand auf dem Rücken lag und aufgeben musste.

Als mir der neue Mitschüler in der neuen Stadt auf dem Heimweg blöd kam, fragte ich ihn: "Wollen wir ein Kämpfchen machen?"
Wir zogen unsere Schulranzen aus und ich machte mich innerlich bereit für ein Beinchenstellen plus Ringergriff...
.. da hatte ich schon eine Faust mitten im Gesicht und meine Lektion gelernt.
Okay, hier gelten andere Regeln.
 

theGegen

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@Brummsel Aus meiner Erfahrung war die Polizei vor 40 Jahren noch wesentlich besser mit Personal ausgestattet. Funkwagen waren in wenigen Minuten vor Ort, und es gab in jedem Revier langjährig beschäftigte Beamte, die ihre Pappenheimer genau kannten. Außerdem gab es mehr Hausmeister o.ä., die Typen, die Böller in Eingänge und Briefkästen geworfen haben, schon mal festgehalten haben.

Auch das war (je nach Sichtweise der beteiligten Jugend) keine besondere Tugend der Polizei, sondern beruhte auf unterschiedlichen personellen Verhältnissen zwischen Durchsetzung von gesetzlicher Macht gegenüber vorsätzlicher "jugendlicher" Gesetzesbrechung.
Die Polizei war einfach personell noch präsenter und bis hin zu unangemessener Brutalität gesellschaftlich abgedeckt.
 
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Chef_Koch

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Kann man die sogenannten Baseballschlägerjahre in den 90ern inklusive Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen auch mit dem heutigen Sylvester vergleichen und als auschlagende Spitze bezeichnen? Ich frage für einen Straftäter ohne deutschen Pass. :saint:



In der heutigen Zeit wäre das über social media sofort gepusht worden hätte noch wesentlich zahlreichere Nachmacher gefunden. Also nein, kann man nicht vergleichen :saint:
 
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