*uffz*
Das ist teilweise schon ziemlich heftig zu lesen. Schade, dass in Teilen der sachliche Diskurs verloren gegangen ist.
Als ich gestern den Hinweis auf das Buch gelesen habe, dachte ich spontan: „Cool, spannende Geschichte!“ Ich könnte mir vorstellen, dass es auch für
@Lena wichtig ist, ihre Geschichte aufzuarbeiten. Vor allem, da sich der Prozess ja noch vom körperlichen Mann mit all den Facetten des im falschen Körper geboren zu sein über ihre Transition hin zu einer Frau mit all den widersprüchlichen Erfahrungen über Akzeptanz, aber auch Ausgrenzung in ihrem Forenleben/realen Leben vollzieht. Und eben auch das „Leben“ in einem eher weiblich geprägten Skisprungforum bis hierhin zu Sportforen mit den umgekehrten Faktoren.
Jetzt weiß ich nicht, wissen wir alle nicht, was genau in diesem Buch stehen wird, wie ihre Erfahrungen aufgearbeitet werden. Wird es ein eher augenzwinkerndes Lesen oder wird es doch eher die von einigen Usern befürchtete „Abrechnung“? Diese Frage kann Lena nur selbst beantworten. Und ich hoffe, dass du
@Lena es auch tust, einfach, weil hier etwas entstanden ist, was ziemlich explosiv ist.
Ich persönlich habe Lenas Transition vom ersten Tag an mehr oder weniger hautnah begleitet. Ich hatte schon persönlichen Kontakt zu ihr im Skisprungforum. Und ich erinnere mich an den Tag, als sie mir von ihrer beginnenden Transition berichtet hat. Ich teile viele ihrer Gedanken, sage ihr aber auch mal, wo ich denke, dass sie übers Ziel hinaus schießt. Aber immer in dem Wissen, dass ich nur ein Bruchteil von dem verstehe, was sie bewegt, weil ich eben nicht diese Erfahrung gemacht habe oder - auch diskriminierende - Erfahrungen erleben muss.
Über den gestrigen Tag hinweg hat mich das Thema dann nicht mehr losgelassen. Eben, weil ich die Eskalation hier mitbekommen habe. Nein, ich möchte auch nicht, dass über ein Buch Rückschlüsse auf die reale Finn-Lady gezogen werden. Ich persönlich (und ja, es mag naiv klingen) kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es mit den Verantwortlichen im Forum nicht abgesprochen wurde. Ich kann mir ebenfalls (und ja, auch das mag naiv sein) nicht vorstellen, dass nicht abgeklopft wurde, was möglicherweise justiziabel ist und was gesagt werden darf.
Ich frage mich, woher bei einigen direkt der Beißreflex kam. Wovor rühren die Bedenken? Das ist kein Angriff, das ist eine ehrlich interessierte Frage.
Es existiert quasi schwarz oder weiß, je nach dem persönlichen Standing zu Lena, je nach den Erfahrungen, die jeder Einzelne mit ihr gemacht hat. Reflektierendes Grau gibt es gefühlt nicht.
Ich als Frau kann nur sagen, dass ich mich hier eigentlich wohl fühle (Diskussionen und unterschiedliche Meinungen gibt es immer mal) und dass ich mich auch als prozentual unterrepräsentierte Frau akzeptiert fühle. Es mir auch egal, welches Geschlecht jemand hat.