Früher "Album des Jahres"-Kandidat für mich:
Mastodon - Emperor of Sand
Was für eine geile Scheibe. Mittlerweile das siebte Studioalbum, erstmals seit dem 2009er-Werk "Crack the Skye" wieder ein Konzeptalbum. Es geht dabei um einen Wüstenwanderer, der von einem Sultan zum Tode verurteilt wird und fortan durch die Wüste streift, um seinem Schicksal zu entgehen ... das ist verglichen zum "Crack the Skye"-Konzept zwar ein Kindergeburtstag (das handelte von einem Rollstuhlfahrer, der durch Wurmlöcher reist und dessen Geist schließlich durch ein Ritual eines Kults im Körper von Rasputin landet
:cool4
, hält aber als Metapher für die diversen Krebserkrankungen im Band-Umfeld der letzten Jahre her und dementsprechend ist "Emperor of Sand" ein recht emotionales Album geworden. Der namenlose Protagonist erhält schon im Opener "Sultan's Curse" sein Todesurteil und wandelt fortan zwischen Durchhalteparolen ("Precious Stones"), Selbstzweifel ("Steambreather") und Vergänglichkeit ("Ancient Kingdom"). Und während er sich im überragenden "Roots Remain" noch schwört, sich selbst treu zu bleiben, spricht der Sultan sein endgültiges Urteil ("the eyes, the face, the lips, the tongue - the end!"). Im fulminanten "Jaguar God" muss sich der Wanderer schließlich seinem Schicksal fügen, was der Sultan am Ende mit einem dreckigen Lachen quittiert.
Musikalisch wird die Brücke zwischen der Eingängigkeit letzten Alben und den progressiven Riff-Feuerwerken der frühen Werke geschlagen, was für mich einen absoluten Höhepunkt im Bandkatalog darstellt. Der dreistimmige Gesang war nie besser, und zwischen den wirklich derben Riffs ("Andromeda" !!!
) ist immer Platz für Hooks, die sich sofort ins Ohr fressen. Überragendes Album!
Sultan's Curse
Precious Stones
Roots Remain
Ancient Kingdom
Andromeda
Jaguar God