Was hört ihr gerade, wenn es nicht gerade Hip-Hop ist?


theGegen

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Für @Bombe

Jetffrey Lee Pierce - Go tell the Mountain (live)

Gun Club - Lucky Jim

Gun Club - The breaking Hands

und im Coverthread schon erwähnt: die Dschungelfieberversion des CCR Klassikers

Gun Club - Run through the Jungle

Das hat ian Curtis aber doch auch schon gemacht. Deswegen für mich ein unnötiger Vergleich
Wer jetzt bei seinem Selbstmord authentischer war ist schwer zu beurteilen :weghier:

Mir ging es gar nicht darum, wessen Selbstmord authentischer war. Zumal das auf Jeffrey Lee Pierce gar nicht zutrifft.
Das war ebenfalls an einen Beitrag von @Bombe angelehnt über seine Gefühle bei einem Nirvana-Konzert, mit dem ungefähren Inhalt: "Dieser (kaputte) Typ da auf der Bühne macht keine Show."
Leider habe ich Nirvana nie auf einem Konzert erlebt, kenne aber diese Wirkung von anderen Künstlern.
Unter anderem von Jeffrey Lee Pierce. Man hatte im Publikum ebenfalls das Gefühl, dass der nicht alt wird.
Manche überleben ja dann doch auf wundersame Weise, so wie Keith Richards, David Crosby oder Chris Bailey.

Es gibt auf YouTube eine Doku über Jeffrey Lee Pierce. Kenne ich noch nicht, muss ich mir selbst mit etwas Zeit mal ansehen.

Ghost on the Highway - A Portrait of Jeffrey Lee Pierce and The Gun Club (by Kurt Voss)
 
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theGegen

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Ich glaube, es ging in dieser GP-Debatte mit dem Beitrag von @Bombe (y) um das vermeintlich beste Jahrzehnt der modernen Musikgeschichte. Da waren viele für die 1990er, eventuell weil sie zu dieser Zeit musikalisch sozialisiert wurden.
Mir war es relativ egal, da könnte ich mich eventuell gar nicht festlegen, wenn ich das müsste.
(Aber ich habe auch nicht aufgehört, mich für spätere Jahrzehnte zu interessieren statt auf den ersten Prägungen zu verharren und bin daher eine Ausnahme.)

Die 1980er waren laut der Kommentare nicht so populär. Weil ich mich in diesem Jahrzehnt einigermaßen auskenne, wollte ich das so nicht stehen lassen. Da gab es z.B. Sachen aus den USA, die dann erst im nächsten Jahrzehnt über die Seattle Grunge-Bewegung Beachtung fanden.
Ich hatte seinerzeit eine Menge Indierock-Lieblingsbands aus den US of A.
Gun Club, Wall of Voodoo, Violent Femmes, Camper van Beethoven, die frühen R.E.M., Dinosaur jr, sowieso das Sub Pop Label mit Mudhoney usw......

Und es gab in Europa zu Beginn bis Mitte der 1980er Indiebands, die einfach mal so einen Tophit in den Charts hatten.

Die 1980er waren die Hochzeit des Indierocks. Die Produktionsmittel wurden günstig (Yamaha DX 7), alle machten ihr Ding und kamen damit in die Hitparaden. ABC - Lexicon of Love (geiles Album) und Dexy's und the Jam, Soft Cell, Grandmaster Flash und Depeche Mode.

Ich hatte auch noch so einen Australien und Neuseeland-Fimmel mit meinen Lieblingen Go-Betweens, The Chills, den Finn Brothers und Nick Cave.

Das 1980er Jahrzehnt wird über Gebühr auf den unerträglichen Chart-Mist (z.B. Endphase der NdW) reduziert. Es ist aber kein Jahrzehnt frei von allerschlimmsten Sünden.
1980er war: alles geht! (sogar sowas wie The Jesus and Mary Chain)

ABC - Lexicon of Love (Full Album)
 
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Savi

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Mir ging es gar nicht darum, wessen Selbstmord authentischer war. Zumal das auf Jeffrey Lee Pierce gar nicht zutrifft.
Das war ebenfalls an einen Beitrag von @Bombe angelehnt über seine Gefühle bei einem Nirvana-Konzert, mit dem ungefähren Inhalt: "Dieser (kaputte) Typ da auf der Bühne macht keine Show."
Leider habe ich Nirvana nie auf einem Konzert erlebt, kenne aber diese Wirkung von anderen Künstlern.
Unter anderem von Jeffrey Lee Pierce. Man hatte im Publikum ebenfalls das Gefühl, dass der nicht alt wird.
Manche überleben ja dann doch auf wundersame Weise, so wie Keith Richards, David Crosby oder Chris Bailey.

Es gibt auf YouTube eine Doku über Jeffrey Lee Pierce. Kenne ich noch nicht, muss ich mir selbst mit etwas Zeit mal ansehen.

Ghost on the Highway - A Portrait of Jeffrey Lee Pierce and The Gun Club (by Kurt Voss)
Ich denke aber, dass Drogen fer Hauptgrund für das frühe Ableben waren 😉
 

Savi

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Ich glaube, es ging in dieser GP-Debatte mit dem Beitrag von @Bombe (y) um das vermeintlich beste Jahrzehnt der modernen Musikgeschichte. Da waren viele für die 1990er, eventuell weil sie zu dieser Zeit musikalisch sozialisiert wurden.
Mir war es relativ egal, da könnte ich mich eventuell gar nicht festlegen, wenn ich das müsste.
(Aber ich habe auch nicht aufgehört, mich für spätere Jahrzehnte zu interessieren statt auf den ersten Prägungen zu verharren und bin daher eine Ausnahme.)

Die 1980er waren laut der Kommentare nicht so populär. Weil ich mich in diesem Jahrzehnt einigermaßen auskenne, wollte ich das so nicht stehen lassen. Da gab es z.B. Sachen aus den USA, die dann erst im nächsten Jahrzehnt über die Seattle Grunge-Bewegung Beachtung fanden.
Ich hatte seinerzeit eine Menge Indierock-Lieblingsbands aus den US of A.
Gun Club, Wall of Voodoo, Violent Femmes, Camper van Beethoven, die frühen R.E.M., Dinosaur jr, sowieso das Sub Pop Label mit Mudhoney usw......

Und es gab in Europa zu Beginn bis Mitte der 1980er Indiebands, die einfach mal so einen Tophit in den Charts hatten.

Die 1980er waren die Hochzeit des Indierocks. Die Produktionsmittel wurden günstig (Yamaha DX 7), alle machten ihr Ding und kamen damit in die Hitparaden. ABC - Lexicon of Love und Dexy's und the Jam, Soft Cell, Grandmaster Flash und Depeche Mode.

Das Jahrzehnt wird über Gebühr auf den unerträglichen Chart-Mist (z.B. Endphase der NdW) reduziert. Es ist aber kein Jahrzeht frei von allerschlimmsten Sünden.
Ne, es fing an mit der These: die 90er waren furchtbar, weil boygroups, girlgroups (z. B. Soice girls 🤣),Techno, eurodance so schlimm waren.
Ich merkte an, dass die 90er bei mir eben für was ganz anderes standen.
Die 80er waren natürlich ein cooles Jahrzehnt. Den 60er und 70er konnte ich noch nie viel abgewinnen
 

theGegen

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Ne, es fing an mit der These: die 90er waren furchtbar, weil boygroups, girlgroups (z. B. Soice girls 🤣),Techno, eurodance so schlimm waren.
Ich merkte an, dass die 90er bei mir eben für was ganz anderes standen.
Die 80er waren natürlich ein cooles Jahrzehnt. Den 60er und 70er konnte ich noch nie viel abgewinnen

Spice Girls war deine Meinung. Ich finde die super. :D

Die meisten eher so: Oasis und Grunge und Eurodance = yeah!
 

theGegen

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Noch so ein Verrückter aus den 1980ern, der immerhin bis heute gehalten hat. Der Arch Druid of Wessex. :clowns:

Julian Cope - World shut your Mouth

Jeffrey Lee Pierce war ein Experte für Blues und der keltische Druide hat ein Standardwerk über den deutschen Krautrock der 1970er verfasst. :crazy:

Den gefährlichen Mikrofonständer haben jedenfalls nicht KORN erfunden. :belehr:
 
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Savi

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Spice Girls war deine Meinung. Ich finde die super. :D

Die meisten eher so: Oasis und Grunge und Eurodance = yeah!
SG waren wirklich abscheulicher Schrott 🤢
Du hast halt 2 Töchter 🤓
Natürlich waren die mega erfolgreich, aber ich kannte keinen, Der die hörte. Lief bestimmt in der Wiener Steffi in Wuppertal :weghier: :D
@Bombe fand die 90er nicht so pralle, weil sie seinen Style of Rock töteten. Ich widersprach und dann mischten sich Honks wie @Bongo ein, Die meinten: ich kann zu jeder drecksmucke feiern, wenn ich nur voll genug bin 😂😂😂😉
 

theGegen

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SG waren wirklich abscheulicher Schrott 🤢
Du hast halt 2 Töchter 🤓
Natürlich waren die mega erfolgreich, aber ich kannte keinen, Der die hörte. Lief bestimmt in der Wiener Steffi in Wuppertal :weghier: :D
@Bombe fand die 90er nicht so pralle, weil sie seinen Style of Rock töteten. Ich widersprach und dann mischten sich Honks wie @Bongo ein, Die meinten: ich kann zu jeder drecksmucke feiern, wenn ich nur voll genug bin 😂😂😂😉

Natürlich möchte ich das nicht an den Spice Girls festmachen., um die 1990er okay zu finden. Die waren halt erfolgreich, aber immerhin nicht ohne Grund. Ansonsten waren bei mir auch eher andere Bands angesagt.
Ich kann der Jahrzehnte-Debatte wenig abgewinnen. Die 1980er gingen zum Beispiel musikalisch von 1978 bis 1988 - die 1970er von 1967 bis 1977 - und inzwischen ist alles komplett unübersichtlich.
 

le freaque

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Vielleicht kam das falsch rüber. Ich bin ja gar kein Bon Jovi Fan. Nicht mal annähernd. Nur ist dessen Image bei den vemeintlich "coolen Typen" totaler Nonsens, weil die Band (und da gehts auch - und das sagt ja auch einiges aus - nicht nur um Jon. Alleine was Samborra früher abgeliefert hat, war aller Ehren wert.) insgesamt richtig gut war. Natürlich war Bon Jovi kein Metallica, das war aber einfach purer melodischer Rock'n Roll. Mehr als Oasis z.B. das jemals war (ok, der musste sein).
Klar ist auch, dass von Bon Jovi seit 15 Jahren bestenfalls gefällige Popmusik in seichten Gewässern kommt. Bestenfalls. Aktuelle Songs ignoriere ich nicht mal mehr, so belanglos sind die.
Das stimmt absolut. Natürlich war das keine große Kunst, sondern reine Unterhaltung, aber absolut gut gemacht. Ich hab die damals auf der New Jersey Tour in Hamburg gesehen und das war schon super professionelles Popcorn Kino und wirklich ein kurzweiliger Abend.
Sambora war ein klasse Gitarrist (und live eigentlich auch schon damals der bessere Sänger als Bon Jovi selbst) und ich habe grundsätzlich immer großen Respekt vor gutem Handwerk und Profitum (im Sport wie in der Unterhaltungsbranche). Deshalb muss ich es nicht kaufen, aber Respekt sollte man vor sowas eben schon haben.

Der Abstieg begann spätestens mit "It's my life" mit der mies recycelten Voicebox aus Livin on a prayer. Ab da ist für mich alles von Bon Jovi großer Mist und heute kann man sich auch Bon Jovis Stimme kaum noch anhören, die ist komplett shot und durch.
Aber Fahrenheit bis Keep the faith sind prima gemachte AOR 'n Roll Alben, gegen die man nichts sagen kann.

Natürlich haben sie ihre Karriere vor allem Desmond Child zu verdanken, der eigentlich alle großen Hits der Band geschrieben hat (Livin on a prayer, You give love a bad name, Keep the faith, Bad medicine, Born to be my baby...). Livin... und you give love... sind ja eigentlich der gleiche Song, den er mit anderem Arrangement auch nochmal unter dem Namen "Heaven Is a Place on Earth" mit Belinda Carlisle in die Charts brachte - zur fast gleichen Zeit. Clever.
Child schrieb auch u.a. "I was made for lovin you" und war für die Comebacks von Alice Cooper und Aerosmith Ende der 80er als Hitmaschine verantwortlich. Bei Aerosmith zusammen mit Jim Vallance, der wiederrum alle relevanten Bryan Adams Hits zu verantworten hat. Child, Vallance und Russ Ballard (der eher in der ersten Hälfte der 80er) waren die Könige und Hitmaker des AOR. Muss ich dir natürlich nicht erzählen, aber die meisten User sind mit dem Stadionrock jener Zeit wohl nicht so vertraut.

Klar war das irgendwo formelhaft, aber die Sachen war alle griffig und schmissig und die Interpreten waren alles gute Musiker und Performer. Eswar eben kurzweilige, gut gemachte Rock Unterhaltung. Daran ist aus meiner Sicht nichts Schlechtes und manche Sachen sind sogar gut gealtert und klingen heute noch amtlich.
 

le freaque

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Ich glaube, es ging in dieser GP-Debatte mit dem Beitrag von @Bombe (y) um das vermeintlich beste Jahrzehnt der modernen Musikgeschichte. Da waren viele für die 1990er, eventuell weil sie zu dieser Zeit musikalisch sozialisiert wurden.
Mir war es relativ egal, da könnte ich mich eventuell gar nicht festlegen, wenn ich das müsste.
(Aber ich habe auch nicht aufgehört, mich für spätere Jahrzehnte zu interessieren statt auf den ersten Prägungen zu verharren und bin daher eine Ausnahme.)

Die 1980er waren laut der Kommentare nicht so populär. Weil ich mich in diesem Jahrzehnt einigermaßen auskenne, wollte ich das so nicht stehen lassen. Da gab es z.B. Sachen aus den USA, die dann erst im nächsten Jahrzehnt über die Seattle Grunge-Bewegung Beachtung fanden.
Ich hatte seinerzeit eine Menge Indierock-Lieblingsbands aus den US of A.
Gun Club, Wall of Voodoo, Violent Femmes, Camper van Beethoven, die frühen R.E.M., Dinosaur jr, sowieso das Sub Pop Label mit Mudhoney usw......

Und es gab in Europa zu Beginn bis Mitte der 1980er Indiebands, die einfach mal so einen Tophit in den Charts hatten.

Die 1980er waren die Hochzeit des Indierocks. Die Produktionsmittel wurden günstig (Yamaha DX 7), alle machten ihr Ding und kamen damit in die Hitparaden. ABC - Lexicon of Love (geiles Album) und Dexy's und the Jam, Soft Cell, Grandmaster Flash und Depeche Mode.

Ich hatte auch noch so einen Australien und Neuseeland-Fimmel mit meinen Lieblingen Go-Betweens, The Chills, den Finn Brothers und Nick Cave.

Das 1980er Jahrzehnt wird über Gebühr auf den unerträglichen Chart-Mist (z.B. Endphase der NdW) reduziert. Es ist aber kein Jahrzehnt frei von allerschlimmsten Sünden.
1980er war: alles geht! (sogar sowas wie The Jesus and Mary Chain)

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Stimme ich zu, wobei jedes Jahrzehnt für verschiedene Musikstile etwas völlig anderes bedeutet. In den frühen 80ern waren die Charts im Vergleich zu anderen Dekaden überragend, ab 84/85 aber komplett grauenhaft. Da haben mit Stevie Wonder, Elton John, Chris de Burgh und sogar Paul McCartney renommierteste Musiker (ja, selbst Chris de Burgh hatte vor "Lady in red" eigentlich einen relativ tadellosen Songwriterruf) beinahe ihre komplette Reputation verspielt. Die eigentliche NEw Wave war auch völlig am Ende, dafür begann aber die Manchester/Creation/Rough Trade Indie-Gitarrenszene.
Rock war in den frühen 80ern groß mit der NWOBHM, in den späten 80ern nur noch AOR und Mainstream, in den frühen 90ern mit Grunge und Crossover wieder komplett neubelebt, während Pop belanglos wie nie war. Mitte der 90er begann dann das neue Power Pop Movement in den USA und Brit Pop im UK. Usw...
Es kommt halt immer auf den Blickwinkel an, aus dem man ein Jahrzehnt betrachtet (natürlich inkl der eigenen Sozialisation). Jedes Jahrzehnt hat tolle Entwicklungen und unerträgliche zugleich. Ich würde nie sagen, dass ein Jahrzehnt per se "besser" war, als ein anderes.

Was man sicher sagen kann, ist, dass die 60er das wichtigste Jahrzehnt der populären Musik war. Es gab zum ersten Mal Technologien, die es erlaubten, eine Band zu gründen und sich von selbst hochzuspielen. Vorher gab es ja gar keine Bands in dem Sinne, sondern Plattenfirmen und Studios mit Hauskapellen und Hauskomponisten, die talentierte Sänger unter Vetrag nahmen. In den 60ern änderten sich die Rahmenbedingungen fundamental wie nie vorher und nie wieder nachher udn glücklicherweise passte das perfekt zu den gesellschaftlichen Umwälzungen.
Pop und Rock wurden praktisch erfunden (natürlich mit schwarzer Musik der 30er bis 50er, aber auch Klassik als Basis), ebenso Soul und Funk und Ende der 60er mit der Einführung der Synthesizer und Moogs auch die Elektrogrundlagen.
Deshalb waren die 60er nicht das "beste" Jahrzehnt. Man kann natürlich trotzdem alles kacke finden, was damals rauskam. Aber das wichtigste war es ohne Zweifel.
 

le freaque

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unerträglichen Chart-Mist (z.B. Endphase der NdW)
Das war natürlich ganz schlimm, weil die Industrie eine eigentlich coole Szene - die ja wirklich einfach nur eine deutsche Antwort auf die englishce New Wave war - komplett vereinnahmte und einfach die schnelle Mark mit blöden Teenies in bunten Kostümen witterte. Klappte ja auch von 82-83, dann war die Szene komplett totgeritten.
Die ursprüngliche NDW mit Bands, die zum größten Teil aus dem Punk kam, angereichert mit Krautrockern auf dem Weg zu neuen Ufern, war ja eine durchaus gute Sache mit spannenden Bands.
Joachim Witt, Fehlfarben, Ideal, Spliff, Trio, Extrabreit oder DAF hatten mit dem Plastikindustriefedöns wie Ixi, Hubert Kah, Frl Menka, Markus und Co ja nullkommanull zu tun. Und gingen trotzdem unter, weil sie in der öffentlichen Wahrnehmung eben gleich gelabelt wurden.

Extrabreit zum Beispiel waren eine regional erfolgreiche Punkrockband und "Hurra, hurra die Schule brennt" war eben der Versuch eines deutschen "Rock'n Roll Highschool" von den Ramones. Hat ja auch nen ähnlichen Sound. Nur ging das durch die Decke, plötzlich waren sie NDW und machten den Fehler, noch ein, zwei Funnummern als Singles hinterherzuschieben udn sich für "Bravo NDW PopRocky"-Auftritte vereinnahmen zu lassen.
Dabei waren Extrabreit eigentlich eine recht düstere Band, das zweite Album "Welch ein Land, was für Männer" (1981) ist für mich bis heute ein Klassiker

Der Präsident ist tot

Polizisten

Der Führer schenkt den Klonen eine Stadt

Das ist vielmehr Punk-beeinflusster Nofuture New Wave englischer Industriestädte Anfang der 80er (eben New Wave), als Plastikpop a la NDW - und beängstigenderweise fast 40 Jahre später textlich sogar noch ganz schön relevant.

Während meines Studiums galten Extrabreit übrigens wegen der Texte von "Präsident" und ".."Führer..:" bei der Oldenburgischen Antifa als "rechte Band" und waren auf dem Index der Hausdisco "Alhambra". Keywords-Getrigger ohne eigenes Nachdenken ist keine reine Neuerfindung der social Media Generation, das gab es schon immer. Und leider nicht nur bei den Schwachmaten der Rechten.
 

Tour de Lennard

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Die ursprüngliche NDW mit Bands, die zum größten Teil aus dem Punk kam, angereichert mit Krautrockern auf dem Weg zu neuen Ufern, war ja eine durchaus gute Sache mit spannenden Bands.
Joachim Witt, Fehlfarben, Ideal, Spliff, Trio, Extrabreit oder DAF hatten mit dem Plastikindustriefedöns wie Ixi, Hubert Kah, Frl Menka, Markus und Co ja nullkommanull zu tun.

Bei ersteren sind so einige dabei, die ebenso einen Auftritt bei Dieter Thomas Heck hatten und für mich in der Schnittmenge von NDW und Neuem Deutschen Schlager zu verorten wären.

Zur ersteren Gruppe zählen für mich neben DAF und Fehlfarben denn eher Bands wie Hans-A-Plast, The Wirtschaftswunder, der KFC oder Abwärts.
 
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