Man kann als Angestellter der Bahn aber auch selbst mit dem Zug Musik machen. Beim ICE 4 (also der neueste) piepen die Türen, wenn sie offen sind, in einem bestimmten Rhythmus. Bei der Abfertigung des Zuges schließe ich mich frei - d.h.: ich verriegele die offene Tür, an der ich stehe, damit sie beim Abfertigungsbefehl (der Pfiff, den jeder kennt) nicht mit zugeht. Denn ich will ja, nachdem ich die geschlossenen Türen quittiert habe, auch noch selbst einsteigen.
Wenn ich mich freischließe, wird der Kreislauf der Tür kurz unterbrochen, danach piept sie weiter, aber nur halb so schnell wie die normalen, offenen Türen. Erwische ich genau den richtigen Moment (was für mich als Musiker kein Problem ist), habe ich danach ein perfektes Takt-und-Gegentakt zwischen meiner Tür und denen links und rechts von ihr. Das ist dann im Rhythmus und dem schrecklichen Piep-Sound 1:1 90er Eurodance im klassichen 120 BPM (Beats per Minute), über den man prima Mr Vain oder Cpt Jack singen kann. Mache ich immer wieder sehr gerne.
Ich habe aber auch früher als Student bei meinem Nebenjob in einer Konservenfabrik die Maschinen bei Schichtbeginn immer so eingeschaltet, dass sie einen prima Industrial-Beat erzeugten. Und ich bilde mir bis heute ein, dass das die Produktivität an "meinem Band" förderte.