Da hast du dir aber auch die richtige Strecke ausgesucht
Auf der wohl befahrensten Autobahn Deutschland über Bad Stauenhausen bis hin nach Braunschweig über Lehrte und Peine, wo nur jedes dritte Schaltjahr mal kein Stau oder ne Baustelle ist. Da kommt einem die Gegend rum um Hannover auf der Strecke ja wie pure Erholung vor.
Bad Oeynhausen ist aber wirklich ******e, man stelle sich eine Umleitungsstraße wegen Autobahnsperrung mitten durch eine kleine Stadt vor - und das seit 10 Jahren. Bis auf diese nervige Hauptstraße mit 10000 Ampeln und doppelt so vielen Blitzern hab ich da echt noch wie was interessantes entdeckt, bis auf den Sportplatz (glaube ich sogar der Heimatplatz von Arne Friedrich).
Staus und Baustellen sind auch nicht mal das große Problem - wer wie ich regelmäßig auf der A1 in NRW oder überhaupt im Kölner Ring unterwegs ist, ist dies einfach gewohnt, aber depperte Autofahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten oder zu glauben scheinen, dass sonst niemand außer ihnen unterwegs ist, habe ich sonst selten in dieser Konzentration erlebt.
Der Unterschied zwischen NRW und Niedersachsen liegt zudem auch noch in der Autobahndichte: Wenn es hier einen Stau gibt, kann man fast immer eine andere Autobahn nehmen, die vielleicht einen Umweg von 20 Kilometern bedeutet, aber in Niedersachsen geht das nicht so einfach: Ein Umweg von 100+ Kilometern über die A7 hätte egal wie noch länger gedauert.
Das blödeste an der Sache war ja eh, dass der Stau 9 statt 4 Kilometer lang war. Hätte ich von Anfang an gewusst, dass er so viel länger sein würde, wäre ich vielleicht über Landstraßen ausgewichen, aber da kenne ich mich rund um Lehrte gar nicht aus, also ab welchem Verkehr auf der Autobahn sich dieses Ausweichen überhaupt lohnt.
Jedenfalls ist mir wieder besonders aufgefallen, dass ein recht beträchtlicher Prozentsatz an Autofahrern noch nie etwas von dem Verkehr angepasstem Fahren gehört zu haben scheint, und dass dreispurige Autobahnen an Wochentagen auch nicht viel Unterschied machen, wenn ständig LKWs in Elefantenrennen überholen und generell fast kein PKW die rechte Spur benutzt (weil die Fahrer freie Sicht haben und nicht auf das Heck der LKWs starren wollen) - diese "Mitte/Links-Koalition" führt ständig dazu, dass die auf der Mittelspur mit 95-100 km/h entlangschleichenden Wagen regelmäßig auf der linken Spur von einem 105-110 km/h schnellen Wagen überholt werden, deren Fahrer keinen Anlass sehen, vielleicht mal für ein paar Sekunden mehr Gas zu geben oder sich schnell wieder nach rechts einzuordnen: Am Horizont ist ja der nächste Wagen, den man noch überholen will, und so werden die 3 Kilometer freie Mittelspur dazwischen nicht genutzt, weil man davon ausgeht, da "nie wieder herauszukommen". Und in den Rückspiegel scheinen einige nie zu sehen oder es fällt ihnen generell nicht auf / ihnen ist es egal, wenn sie eine Schlange von 20-30 Wagen verursachen.
Der langen Rede kurzes Fazit: Ich bemühe mich immer sehr, dem Verkehr angepasst zu fahren und Lücken auf freien Spuren rechts zu nutzen, aber viele andere machen das leider überhaupt nicht. Und wenn dann wieder die völlig depperten Leute dazukommen, die beim Reißverschluss vor Baustellen die Lücken mit Absicht zufahren, frage ich mich wirklich, ob das derzeitige System, also einmal den Führerschein zu machen und dass die Fahreignung nie wieder überprüft wird, ausreicht.
Bei Bad Oeynhausen frage ich mich, wie man angesichts einer solchen Situation (wie du sie darstellst, trifft es zu 100%) gegen Umgehungsstraßen sein kann. Haben McDoof und die Casino- und Tankstellenbetreiber dort eine solche Macht, dass das A30-Projekt überhaupt ewig abgelehnt wurde?