Ich bin ja normalerweise kein großer Deutsche Bahn Motzer, aber was ich heute erlebt habe war schon sensationell.
Seit 3 Tagen ist die Strecke Nürnberg - Ansbach gesperrt (Unfall), gestern kam noch hinzu, dass ein Baum auf die Gleise gefallen ist. Aber wie gesagt, war schon vorher gesperrt, also an sich keine große Umstellung. Gibt also kurz nach Nürnberg Schienenersatzverkehr. Nun gut, an sich lässt sich das nicht vermeiden (ob die Bahn im effektivsten Tempo daran arbeitet, die Strecke befahrbar zu machen, darf bezweifelt werden, aber nun gut, kann ich nicht beurteilen, also nehme ich an, das es sich nicht vermeiden lässt). Es lässt sich allerdings vermeiden, dass man für den Schienenersatzverkehr für die ganzen Leute, die von Nürnberg nach Ansbach müssen,
einen verdammten Bus einsetzt, der durch die gesamte Pampa fährt und Leute abholt sowie hinbringt. 1 1/2 Stunden auf den Schienenersatzverkehr zu warten ist schon
. Und ließe sich mit einem zweiten Bus, so dass quasi immer einer an einem der beiden Zielorte ist, auch so verdammt einfach beheben.
Der Schienenersatzverkehr brachte die Zuggäste dahin, wo die S-Bahn zumindest fahren konnte. Vielleicht 12-15 Autominuten von Ansbach entfernt in ein Kaff. Als ich dort ankam stand eine S-Bahn beschriftet mit "Richtung Nürnberg" da, was an sich schwachsinnig ist, die Strecke ist ja gesperrt. Aber da man ja nie so genau weiß habe ich mich mit ein paar Leuten besprochen, ob das die S-Bahn nach Ansbach ist, als der Zugführer sagt: "steigen sie bitte ein, der Zug fährt gleich los". OK, also auf den Knopf gedrückt, der die Türe aufmacht - verriegelt. Zur nächsten Türe gesprintet - verriegelt. Und die S-Bahn fährt eiskalt los und lässt ca. 8-10 Leute stehen. :thumb: Und das alles ohne jeglichen Zeitplan, keiner konnte wissen, wann es losgeht, ansonsten könnte ich den Punkt "S-Bahn muss pünktlich losfahren, du musst pünktlich da sein" noch ein kleines bisschen verstehen. Obwohl es den Zugführer so oder so nicht umgebracht hätte einfach
20 Sekunden zu warten, bis die Fahrgäste eingestiegen sind.
Die S-Bahn war auch nicht überfüllt, da hätten noch mindestens 50 Leute problemlos reingepasst.
Richtig blöd wurde dies aber dadurch, dass die nächste S-Bahn knapp 2 Stunden auf sich warten ließ. Irgendwann waren dann sicher 200-250 Leute am Bahnsteig und konnten nichts als warten. :thumb:
Das alles wäre schon nervig genug, wurde aber dadurch getoppt, dass man die ganze Zeit über absolut gar nichts von der Bahn gehört hat. Keine Kommunikation, keine Erklärungen, wie man jetzt am besten vorgeht, einfach nichts, nada. Weder über Lautsprecher, noch, in dem man Ansprechpartner irgendwo hinstellt (und wenn, dann wussten die auch absolut nichts, wofür die natürlich nur begrenzt was können - in dem Kaff, in dem der Schienenersatzverkehr fahren sollte, kam nach 20 Minuten mal eine Bahn Mitarbeiterin, aber die konnte trotz mehrmaliger Telefonate auch nicht sagen, wie es weitergeht
). Wenn man überlegt, dass die Bahn letztlich ein Dienstleister ist, eigentlich unvorstellbar und nur durch die Monopolstellung halbwegs zu erklären.
Gegen einen umgefallenen Baum kann die Bahn nichts machen, aber die Leute derart im Regen stehen zu lassen und überhaupt gar keine Kommunikation an den Tag zu legen, das macht ihr so schnell keiner nach.