Was regt euch auf?


Chef_Koch

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Hab während meinem Studium u.a. in der Industrie als Werksstudent gearbeitet. Stundenlohn 15,11 Eier plus Schichtzuschläge. Ich war allerdings der Bodensatz der Verdiener. Neben mir Ungelernte ohne Schulabschluss, die nach den IG Metall noch mehr verdienen,da fest angestellt. Meinen Kommillitonen, die Germanistik auf Diplom bzw. heute Master gemacht haben, ist da regelmäßig die Kinnlade runtergeklappt. Wer heute eine solide Ausbildung als Handwerker macht, verdient x mal mehr als gefühlt 70% aller Akademiker. Aber so ist das halt, wenn alle Abi machen sollen und studieren...alles andere ist ja Dreck und das eigene Kind immer hochbegabt!
 

germanwunderkin

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Ist halt so, wenn man in ein gutes Unternehmen mit IG-Metall Tarifvertrag irgendwie reinkommt. Vor allem in Bawü hat man da natürlich Glück. Diese Leute, die dort arbeiten, sind allerdings für den "normalen" Arbeitsmarkt komplett versaut. Für 1800 würde ich mit einem Master allerdings auch nicht einen Finger krum machen. Man bekommt ja schon teilweise für Pflichtpraktika 1400, wenn man im Bachelor gerade mal 4 Semester studiert hat....
 
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muju90

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Mir geht es momentan ähnlich wie @Strodini, nur dass ich etwas 'Sinnloseres' studiert habe, nämlich Soziologie :D Gerade meine Masterarbeit in 'Sozialwissenschaften des Sports', also im Prinzip Soziologie mit Sportschwerpunkt, abgegeben. Jetzt auf der Suche nach Jobs, die besser bezahlt sind als mein momentaner Nebenjob, den ich seit dem Zivi mache. Das "Problem": Dort verdiene ich dank TVöD entspannt 1800€ brutto, aber ich arbeite nur an drei Schultagen die Woche :D Das heißt 13 Wochen frei bei voller Bezahlung, lange Wochenenden etc.
Als Sozialwissenschaftler ein Einstiegsgehalt zu bekommen, das höher ist als das hochgerechnete Vollzeitgehalt meines Nebenjobs, ist möglich, aber gar nicht so einfach, zumal ich auf Frankfurt/Rhein-Main festgenagelt bin. Wenn man dann noch überlegt dass ich so lange studiert habe und in meinem Nebenjob quasi ungelernt bin, dann sollte man den Vergleich des Gehalts lieber gar nicht erst anstellen :D
Habe trotzdem interessante Stellen gefunden und schaue jetzt mal, was sich ergibt. Wenn man erstmal was gefunden hat und sich etabliert hat, dann entwickelt sich das Gehalt auch in die richtige Richtung. Bin aber definitiv froh, bei meiner momentanen Stelle unbefristet angestellt zu sein und notfalls dort meine Stunden aufstocken kann, so dass ich gar nicht erst in die Versuchung komme, ein Angebot wie von Strodini beschrieben in Erwägung zu ziehen. Trotzdem möchte ich natürlich nicht in dieser Arbeitsstelle versacken, weil ich dann umsonst Ewigkeiten studiert hätte, aber es gibt mir eben doch etwas zeitliche Flexibilität.
 

Luel

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Ihr habt wohl keine Ahnung was ein Geisteswissenschaftler mit Master so bekommt.:panik:

200 Euro über Mindestlohn, den jeder Hannebambel gesetzlich von Stunde 0 an mit 16 Jahren für jegliche Arbeit bekommt (ausgenommen Ausbildung, aber wer macht die schon ohne Abschluss, da wird direkt sonst was gearbeitet). Nachdem man auf seine Nichtausbildung locker 10 Jahre lang einen Hauptschul-, Realschul-, Abitur-, Bachelor- und Masterabschluss drauf gesetzt hat. Das ist halt echt schwer zu verarbeiten für mich :crazy:
 

Jerry

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Das ist halt echt schwer zu verarbeiten für mich :crazy:

In der Geisteswissenschaft wird dir dann erstmal ein Volontariat angedreht (wichtig, dass man es ein Volontariat nennt, damit man unter dem Mindestlohn bleiben darf), arbeitet dann 40 Stunden und kriegt 1,1 brutto...
 

MadFerIt

Apeman
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Hab während meinem Studium u.a. in der Industrie als Werksstudent gearbeitet. Stundenlohn 15,11 Eier plus Schichtzuschläge. Ich war allerdings der Bodensatz der Verdiener. Neben mir Ungelernte ohne Schulabschluss, die nach den IG Metall noch mehr verdienen,da fest angestellt. Meinen Kommillitonen, die Germanistik auf Diplom bzw. heute Master gemacht haben, ist da regelmäßig die Kinnlade runtergeklappt. Wer heute eine solide Ausbildung als Handwerker macht, verdient x mal mehr als gefühlt 70% aller Akademiker. Aber so ist das halt, wenn alle Abi machen sollen und studieren...alles andere ist ja Dreck und das eigene Kind immer hochbegabt!

quatsch. du kannst die ig-metall-tarife, die im gesamten betrachtet nur für einen sehr geringen teil der arbeitnehmer gilt, nicht als vergleichsgrundlage nehmen.
 

liberalmente

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200 Euro über Mindestlohn, den jeder Hannebambel gesetzlich von Stunde 0 an mit 16 Jahren für jegliche Arbeit bekommt

Ich verstehe wo du herkommst, Luel, aber du machst es dir schon ein wenig zu einfach. Es geht ja nicht nur um die Bezahlung der Arbeit, sondern auch darum, was man arbeitet. Das macht man schließlich zwischen 144 und 180 Stunden im Monat. Ich habe sehr großen Respekt vor harter, körperlicher Arbeit am Fließband, auf dem Bau oder bei der Müllabfuhr. Aber ich will das keine 150 Stunden im Monat machen. ;) Und unter anderem auch dafür (nicht nur für die Bezahlung) habe ich dann auch studiert.

Ich bin sehr froh, dass ich bei meiner neuen Arbeit in einen guten Tarifvertrag reingekommen bin. Ohne ist nämlich oft Mist - nicht nur was Bezahlung, sondern auch was die Arbeitsbedingungen angeht. Die besten Chancen, von deiner Arbeit leben zu können und vernünftige Bedingungen vorzufinden hat man in einem Betrieb mit Tarifvertrag und starkem Betriebsrat. Aber diese Stellen wachsen leider nicht auf Bäumen. Nicht für unsere Generation, zumindest.
 
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Chef_Koch

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quatsch. du kannst die ig-metall-tarife, die im gesamten betrachtet nur für einen sehr geringen teil der arbeitnehmer gilt, nicht als vergleichsgrundlage nehmen.


Wenn man sich bestimmte Handwerksberufe ansieht, bei denen extremer Nachwuchsmangel herrscht. In meiner Gegend nehmen viele gar keine Aufträge mehr an, weil sie komplett ausgebucht sind. Entsprechend sind die Preise und die Löhne. Deswegen habe ich auch "gefühlt" geschrieben...
 

KillerHornet

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@Strodini
Hört sich nach nem stinknormalen Vertriebsjob an. Wo da die inhaltliche Begründung für den Traineecharakter liegen soll, erschließt sich mir nicht. Inhaltlich ähnliches wirst du locker auch als Berufsanfänger für >40k bekommen.

@muju90
Nur Mut. Ich bin auch Soziologe, allerdings mit anderer Vertiefung. Berufsbedingt weiß ich, dass der adäquate Einstieg ca. 6 bis 12 Monate dauern kann. Bei mir lief es damals recht glatt, zu einem fairen Gehalt. Ähnliche Kollegen erhalten bei meinem Arbeitgeber zum Einstieg in VZ aktuell 42,5k.

Nach nicht einmal 5 Jahren beim Arbeitgeber und zwei Beförderungen arbeite ich mit diesem Schmalspurabschluss mittlerweile an der Versicherungspflichtgrenze. Das Ganze bei einem öffentlichen Arbeitgeber und den Vorzügen der Sicherheit sowie familienfreundliche Arbeitsplatzgestaltung.

Vielen meiner Kommilitonen geht es ähnlich. Reich werden wir nicht. Aber das wussten wir bei der Immatrikulation. Der Markt ist aber derzeit auch für Sozialwissenschaflter günstig, gerade im ÖD.
 

muju90

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@KillerHornet:
Vielen Dank für deine aufheiternden Worte :) Mein Zeugnis habe ich ja sowieso noch nicht in der Hand, also momentan ist es ja eh noch entspannt.
Bin aber sowieso ein sehr optimistischer Typ und bin mir relativ sicher, etwas Passendes und gut bezahltes zu finden. Habe mich auf eine Stelle mit TVÖD-B E11 beworben, also erste Jahr 42,4k, zweites Jahr 46,8k. Das wäre für mich ok und wie du schon richtig sagst, mit Soziologie wird man nicht reich. Bei mir war es aber schon immer so, dass ich lieber etwas mache, dass ich gerne mache, im Idealfall was Soziales mit 'Sinn' oder für Leute, die kein Sprachrohr haben in der Gesellschaft. Wenn dafür die Arbeitsbedingungen gut und familiengerecht sind, dann verzichte ich auch gerne auf etwas Geld.
Außerdem habe ich ja noch meine Freundin, die ist etwas karriereorientierter als ich ;)
 

theGegen

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Ähnliche Kollegen erhalten bei meinem Arbeitgeber zum Einstieg in VZ aktuell 42,5k.
Habe mich auf eine Stelle mit TVÖD-B E11 beworben, also erste Jahr 42,4k, zweites Jahr 46,8k.

Vor oder nach Steuern? Interessiert mich einfach, um einschätzen zu können, ob ich mich unterbezahlt fühlen muss ;) oder mich sogar zu den Besserverdienenden (des Forums) zählen darf. :D
Ich bin kein Soziologe, habe aber ebenfalls studiert.
Und ebenfalls einen Job habe, bei dem ich von vorne herein ahnen konnte, damit nicht reich werden zu können. Aber dass es zum Leben gut reicht, wenn man regelmäßig und dauerhaft mit so einem Brutto bzw. Netto rechnen kann.
 

muju90

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Vor oder nach Steuern? Interessiert mich einfach, um einschätzen zu können, ob ich mich unterbezahlt fühlen muss ;) oder mich sogar zu den Besserverdienenden (des Forums) zählen darf. :D
Ich bin kein Soziologe, habe aber ebenfalls studiert.
Und ebenfalls einen Job habe, bei dem ich von vorne herein ahnen konnte, damit nicht reich werden zu können. Aber dass es zum Leben gut reicht, wenn man regelmäßig und dauerhaft mit so einem Brutto bzw. Netto rechnen kann.
Ist das Brutto - Gehalt. Zumindest bei meiner Bewerbung ;)
 

strodini

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OS
Normalerweise werden Gehälter auch immer mit dem Bruttojahresgehalt verglichen.

Werde übrigens die Stelle wohl absagen. Mein momentaner Chef vom Nebenjob hat mir jetzt 30 Euro die Stunde angeboten bei 16 Stunden die Woche, Netto. Damit kann ich erstmal besser leben als die frechen 18k Brutto den Monat. Wie es dann weiter geht sehen wir :D
 

theGegen

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Ist das Brutto - Gehalt. Zumindest bei meiner Bewerbung ;)

Danke für die Auskunft. :thumb: Okay. Da verdiene ich doch einiges mehr. ;)
Was ja auch richtig ist. :D Ich habe die längere Berufserfahrung und bei mir kommt einiges über Zulagen dazu. Dafür musste ich aber auch eine Familie ernähren und / oder Alimente bezahlen.

Um beim Thema zu bleiben: mich regt höchstens auf, wenn unfähige Leute ihr Gehalt nicht wert sind. Oder andersrum: wenn fähige Leute keine vernünftigen Arbeitsverträge erhalten, weil die Arbeitgeber auf die wenig nachhaltige billige Lösung setzen.
 

desl

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Aufregen ... nunja ... ein wenig unangenehm ist es schon ....


Ich habe gestern Abend zwischen 10 und 11 zusammen mit meiner Familie meine Wohnung verlassen, um bei der Schwiegermutter in Spe zu übernachten.

Grund: Fund einer Fliegerbombe, gut 300 Meter von uns entfernt.

Der Sprengmeister hat festgelegt, dass die Entschärfung alsbald erfolgen muss. In der Nacht wurde die Sperrzone (Radius etwa 400m um die Bombe herum) evakuiert.
Die Evakuierung dauerte recht lange wegen zwei Altenheimen und einer geriatrischen Klinik im Sperrgebiet.

Rund um die gesperrten Bereiche herum waren massive Staus. Dementsprechend schwer war es heute morgen zur Kindertagesstätte zu kommen und wieder weg. Insgesamt hat es gut 3 Stunden gedauert, bis ich bei der Kita und anschließend bei der Arbeit war.

Um 10Uhr wurde mit der Entschärfung begonnen. Nach Freilegung des mechanischen Zünders stellte sich heraus, dass dieser (vermutlich durch die Bewegung bei den Bauarbeiten, bei welchen die Bombe gefunden wurde) schon tief in die Initialzündung eingedrungen war. Eine routinemäßige Entschärfung ging nicht.

Um 13Uhr war dann schließlich beschlossen, dass ein Dämmung um die Bombe herum errichtet wird. Papierballen und Bigpack-Sandsäcke kommen zum Einsatz, sowie ein Schutzwall aus Betonblöcken ("Nizza-Sperren").

Mit einer ferngesteuerten Vorrichtung soll dann der Zünder rausgedreht werden. Die Chance, dass die Bombe dabei hochgeht, wird bei 50:50 eingeschätzt.

Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis wir wieder nach Hause können. Wahrscheinlich erst morgen.

https://twitter.com/PolizeiSachsen
https://www.sz-online.de/nachrichten/ticker-fliegerbombe-in-dresden-gefunden-3940358.html
https://www.tag24.de/nachrichten/dr...-britische-bombe-weltkrieg-bauarbeiten-594198
 
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