Ich fahre ca. an 4 von 5 Tagen mit dem Fahrrad zur Arbeit und dabei meistens auch über den "Zelleschen Weg".
Dieser ist für den Individual-Verkehr vierspurig ... also 2 Spuren in jeder Richtung.
Früher war da gut was los, heute ist der Verkehr etwas entspannter. Ein Großteil des Verkehrs - insbesondere LKW - nehmen die A17, welche seit 2006 durchgängig befahrbar ist.
Früher führte die B 172 vom Georgsplatz im Zentrum Dresdens bis nach Pirna. Heute beginnt sie an Pirna und schließt an die B 172a an (der Autobahnzubringer zur A17-Anschlussstelle Pirna).
Sowohl auf dem "ehemaligen" B172-Abschnitt als auch auf dem Zelleschen Weg ist der Verkehr - wie gesagt - zurück gegangen. Nungut, die geringere Verkehrsdichte und der großzügige Ausbau der Straße lädt manche Autofahrer dazu ein, die 50km/h weit zu überschreiten.
Eigentlich wäre dort mal ein Blitzer angebracht.
Seit mehreren Jahren streiten sich die Fraktionen im Dresdner Stadtrat darüber, wie der Zellesche Weg in Zukunft aussehen soll. SPD, Grüne und Linke bevorzugen eine Spur für den Individual-Verkehr. CDU, FDP, AfD und Freie Wähler bevorzugen zwei Spuren.
Die geplante Straßenbahnlinie - welche die überlastete Buslinie 61 (die am Campus der Technischen Universität vorbei führt) entlasten bzw. ersetzen soll - soll ihren eigenen Gleiskörper bekommen. Die gepflanzten Bäume auf dem Zelleschen Weg sollen aber eigentlich auch erhalten bleiben ... oder eine Ersatz-Pflanzung bekommen.
Kurzum ... die einen Parteien planen eine überbreite Spur für den Individual-Verkehr (außer an Kreuzungs-Punkten) und großzügige Fahrrad- und Fußwege. Die anderen Parteien wollen an zwei Spuren festhalten und müssen sich überlegen, wie die Stadt Dresden hier und da Teile angrenzender Grundstücke abkauft, um die Wege für nicht-motorisierte Personen weiter nach außen zu verlegen.
Die Böschung als Lärmschutz für die Sächsische Staats- und Universitäts-Bibliothek müsste zum Beispiel (teilweise) abgetragen werden. Die Studenten sind mäßig begeistert....
Die Mehrheiten im Dresdner Stadtrat wechseln manchmal ...
Wie dem auch sei ... das ist nicht das, worüber ich mich aufgeregt habe ... ich wollte nur eine kurze Hintergrund-Info zum Zelleschen Weg geben.
Über was ich mich aufgeregt habe, das war ein Radfahrer. Der Radweg beim Zelleschen Weg ist gut. Deutlich besser als 2003, als ich nach Dresden kam. Der Belag sieht auch besser aus, als bei Google Streetview.
Vor 20 Jahren sind Rennrad-Fahrer ungerne durch die Schlaglöcher des Radweges gefahren ... heutzutage braucht man diese nicht mehr fürchten.
Was ich daher
hasse, sind Radfahrer, die dennoch meinen, unbedingt die Straße nutzen zu müssen. Erstrecht solche Radfahrer, die dann nicht wirklich schnell unterwegs sind.
Ich war heute mehr oder weniger gemütlich unterwegs (so ca. 25km/h), als mich ein Radfahrer überholte. Er auf der Straße ... ich auf dem Radweg. Ihm im Nacken war der Linienbus den er aufhielt.
So ein Arsch|och. Behindert den kompletten Verkehr. Was der Kollege nicht sieht, ist das was hinter ihm passiert. Klar - wie gesagt - der Verkehr ist nicht mehr so dicht wie früher, aber morgens im Berufsverkehr ist ein Radfahrer auf der "Staatsstraße 172" schonmal ein Hindernis. Das führt dann dazu, dass LKWs Spurwechsel anstreben und dahinter ein Chaos unter den Autofahrern entsteht, die nicht wissen, warum es plötzlich stockend voran geht. Unter Umständen wechseln sie wild die Spur und quetschen sich spät in die Lücken, um bei der nächsten Kreuzung rechtzeitig ihre Abbiege-Spur zu erwischen.
Fährt jemand auf einer zweispurigen Straße nur halb so schnell wie der motorisierte Verkehr, dann führt das bei manch nervösen Autofahrern schonmal zu brenzlichen Situationen. Erstrecht, wenn diese den Grund der Verzögerung nicht sehen. Auch in Dresden gibt es BMW- und Audi-Fahrer ohne Geduld...
Und wozu das Ganze? Was wollte er dort?
Wie gesagt. Der Radweg dort ist einwandfrei ... und es liegt auch kein Schnee (im Winter wird dort oft schlecht bis garnicht geräumt).
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Hin zur Kreuzung Zellescher Weg / Paradiesstraße geht es leicht bergauf. Der Straßen-Radfahrer mit seinem alten Drahtesel verlor an Geschwindigkeit und ich überholte ihn.
"Nimm mal den Radweg. Du Arsch!", rief ich ihm zu.
"Ha!", lachte er,
"die Rechtsabbieger sind gefährlich."
Was? Er fährt auf der Straße, um PKW und LKW aufzuhalten, damit diese ihn nicht umfahren, wenn (falls!) sie nach rechts abbiegen?
Ok, vollkommen unrecht hat er nicht.
Am Nürnberger Platz wurden schon manche Radfahrer umgefahren. Eventuell, weil die Kfz-Fahrer den Schulterblick verpennen und Radfahrer nicht bemerken, weil zeitweise ein Blick auf diese durch ein Haltestellen-Wartehäuschen verdeckt ist. Mich hätte letztens beinahe eine Autofahrerin beim Fritz-Förster-Platz mitgenommen, weil sie beim Rechts-Abbiegen nicht daran dachte, dass sie an der Fußgänger-/Radfahrer-Furt (auch grün) eigentlich warten müsste.
Aus der Heinrich-Greif-Straße kommen manchmal Kfz etwas flott rausgeschossen, die nur kurz nach links schauen, ob der Weg frei ist, damit sie nach rechts abbiegen können. Hier wurden schon Radfahrer übersehen/vergessen.
Aber (!) im Großen und Ganzen kann man als Kfz-Fahrer die Radfahrer beim Zelleschen Weg gut sehen. Und andersrum kann man als Radfahrer genauso gut sich anbahnende Gefahren erkennen (PKW, die spät bis kaum oder garnicht bremsen, um einem den Vorrang zu gewähren).
Soll heißen der Kollege fuhr auf der Straße und nahm jegliche chaotische Situation hinter ihm in Kauf ... um die auf dem Zelleschen Weg ziemlich geringe Gefahr zu umgehen. So ein Egoist. Und ungefährlich ist das auch nicht. Nicht jeder Kfz-Fahrer hält 1,5m Abstand, wenn man trotz Radweg meint auf der Straße fahren zu müssen.
Die Krönung kam dann noch. Kollege Egoisten-Arsch strampelte sich ab und überholte mich so langsam wieder ... und bog nach rechts in die Teplitzer Straße ab. Mittlerweile hatte er einen großen LKW im Nacken, welcher den Blick des nachfolgenden Verkehrs auf den Radfahrer ziemlich verbirgt.
Was macht ein Autofahrer, wenn die Straße vor ihm frei ist und auf der rechten Spur ein LKW mit 25km/h lang tuckert? Nunja ... zumeist überholt er diesen einfach.
Was macht Kollege Radfahrer? Streckt mit dem LKW im Nacken den linken Arm aus, weil er nach links in die Lenbachstraße abbiegen will.
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Just in dem Moment, als ein Caddy-Fahrer den LKW überholen will, zieht der Ego-Radfahrer (Sicht auf ihn vom LKW verdeckt) über die linke Spur vor den Caddy, der etwa doppelt so schnell fährt wie er selbst. Der Caddy-Fahrer war sicherlich seeeehr erfreut, dass jemand den er erst spät sehen konnte, ihn direkt vor die Karre zieht. Aber er konnte noch rechtzeitig bremsen.
Gerade noch palavern, dass Rechtsabbieger gefährlich sein und dann so eine Aktion fahren, mit der man beinahe einen schweren Unfall herbei sehnt. Was für ein Volltrottel.
"Dämlicher Vollarsch!" hab ich ihm dann noch zugerufen.
Ich hasse solche Radfahrer. Sowohl wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Und ganz besonders, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und solche Idioten gewissermaßen unser "Ansehen" in den Dreck ziehen.
Als ich nach Dresden kam, waren die Radwege an einigen Stellen noch viel schlechter ausgebaut (z.B. beim Pirnaischen Platz), aber da hat sich durchaus etwas getan (auch wenn man (noch) weit entfernt ist von Münsterländer Verhältnissen). Meist haben Radfahrer wohl mehr Platz,
als z.b. in Leipzig.
Dennoch, solche Hampel die nicht mal 30km/h schaffen und meinen die ganze Straße gehöre ihnen und dann den Verkehr massiv behindern und in erster Linie dafür sorgen, dass Rad- und Autofahrer sich eher verfeinden als aufeinander Rücksicht zu nehmen ... solche Idioten hasse ich einfach.
So ein dämlicher Vollarsch.