Habe nun auch meine ersten Stunden in RDR 2 gesteckt. Bin durchaus begeistert, aber wohl noch nicht ganz auf dem Level von einigen hier. Die Open World ist natürlich Spitzenklasse, auch wenn ich erst einen kleinen Teil kenne. Sieht phantastisch aus, abwechslungsreich, die Natur wirkt lebendig und unvorhersehbar und meine ersten kleinen Stadterfahrungen in Valentine überzeugen ebenso.
Zusätzlich scheinen die Charaktere gut geschrieben und die Quests sehr interessant gemacht. Immersiv als Stichwort trifft es perfekt.
Das Gameplay an sich bzw das Kampfsystem im Speziellen hat mich noch nicht so ganz abgeholt. Die Spielfigur steuert sich, wenn auch vielleicht realistisch gemacht, relativ träge. Die Schießereien laufen nach shooting gallery Schema X ab bisher. Wenig Abwechslung, mag sich natürlich noch bessern. Ein paar Kleinigkeiten hinsichtlich Mikromanagement einzelner Werte könnten mich auch nerven.
Trotzdem, die Positiven Aspekte überwiegen bei Weitem und ich bleibe sicher ein paar weitere Stunden am Ball und kann mir dann ein paar tiefer gehende Urteile erlauben.
Hinsichtlich Kampfsystem in einem Open World Spiel fand ich bisher Horizon: Zero Dawn unübertroffen. Enorme Gegnervielfalt und verschiedenste Möglichkeiten strategisch vorzugehen. Auch hier waren aber die Kämpfe gegen menschliche Gegner am schlechtesten gelöst.
Das "Beste" Spiel der letzten Jahre und möglicherweise ever ist meiner Meinung nach God of War (2018). Mir würde hier ehrlich gesagt nix Negatives einfallen, selbst auf Krampf. Keine klassische Open World ist vielleicht der große Vorteil hier. Trotzdem eine große Welt mit verschiedensten Leveln, Abzweigungen und Möglichkeiten. Das Leveldesign insgesamt: perfekt. Durch die Umgebungsrätsel und vielen Truhen ist das Erkunden stets spannend gestaltet.
Der Main Plot an sich ist gut geschrieben und fokussiert, vor allem aber die Side Quests und kleinen Anekdoten am Rande sind ein Highlight. Endlich macht es auch erzählerisch Sinn sich hier und da an Nebenaufgaben aufzuhalten statt der Hauptstory zu folgen. Bekommen viele Open World Games nicht so elegant hin mmn.
Die Anzahl der NPC ist relativ gering, was aber jeden Einzelnen umso interessanter und "tiefer" werden lässt.
Dann natürlich das Kampfsystem. OH BOY! Absoluter Wahnsinn. Die Axt fühlt sich "wertiger", mächtiger und einfach cooler an als jedere andere Video Game Waffe in meiner Sicht. Dazu der Sohnemann als wichtiger Sidekick. Die Kämpfe schwanken zwischen strategisch, distanziert und auch mal einfach drauf los. Ok, Letzteres schon überwiegend. Oft auch abhängig von persönlicher Vorliebe natürlich. Man kann die Umgebung zu seinem Vorteil nutzen, auch das Vorgehen ohne Axt bzw der Faustkampf hat seinen Sinn. Die Bosse sind z.T. ordentlich schwer, dabei nie unfair. Letzteres auch weil die Steuerung tadellos reagiert und man so immer weiß warum was schief ging.
Das Upgradesystem funktioniert hier sehr gut, die Kombos und Moves machen Laune. Ohne viel zu spoilern entwickelt sich die Waffenauswahl noch weiter irgendwann... Herrlich. Ok, einziger kleiner Kritikpunkt hier vielleicht, dass das Spiel relativ schwer anfängt und dann durch Spezielattacken und einfach höhere Basiswerte leichter wird. Mit genug Ausnahmen natürlich, bin auch genug gestorben in der 2. Spielhälfte. Es gibt auch ein paar optionale Gegner und Level die ich nicht kenne.
Also ja, Story/Charakter top, das Erkunden auch ohne klassische Open World perfekt und das Kampfsystem erstklassig und aufregend.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass wir uns in einem goldenem Zeitalter für Videogames befinden. Auch was single player angeht, meine hauptsächliche Bezugsquelle.