CK III Update
am 12.5. kam Tours & Tournaments heraus und ich hatte bewusst bis dahin keinen weiteren Run. Ich wusste aber, dass es mit T&T einen "Burgund"-Run werden wird, folgende Gründe:
- Ich hatte noch keinen fränkischen/karolingischen Run, war bislang "nur" in Osteuropa, Nordeuropa, Britische Inseln und Iberische Halbinsel, wenn es um unseren Heimatkontinent geht
- Das Land der Chevaliers bietet sich doch besonders für "Tours & Tournaments" an
- Burgund ist das ganz feine Leben und ich wollte diese Kultur schaffen (Achievement unlock)
Die Vorbereitung klingt einigermaßen fundiert und ich weiß auch, wo das Burgund liegt, also wähle ich den Grafen von Dijon/Chalon, einen 65-Jahre alten Junggesellen und Vasall des Westfränkischen Kaisers um zu starten. Die Familie ist ein Offspring der Karlings namens "Nibelunging" und hat einen coolen Falken im Wappen. Was kann da nur schief gehen?
Ironman on:
Tja, bei Crusader Kings kann man das Königreich Burgund nicht über das Herzogtum Burgund formen
Das Königreich Burgund liegt Südöstlich davon und deckt Teile der Schweiz und Südfrankreich ab, hier in "Burgunderrot" angedeutet, während ich als alter Sack, unwissend über diesen Umstand, mit zwei Grafschaften im blauen Bereich gestartet bin:
Das habe ich aber erst einige Jahre später gemerkt... Mein Graf lebte nur 2,5 Jahre, aber er hat es geschafft eine Tochter mit einer Adeligen aus gutem Haus zu zeugen (ein Mini-Bündnis war wichtiger als direkt Genpool-Optimierung).
Pèronelle. Mein bislang tollster Charakter bei CKIII ever
Mit dem Alter von 1 musste die kleine Gräfin eine 15-jährige Phase überdauern, in der sie zum Glück mit ihrer Weihbischof einen selbstlosen Regenten hatte, der nicht allzuviel Blödsinn veranstaltete. Der Rat war nicht schlecht aufgestellt und sie und ihr Grafentitel überdauerten die turbulente Phase.
Nur sie selbst war etwas... schräg. Sie war "gebrechlich", aber ein draufgängerischer Raufbold. Ich schickte sie während der Regentschaft auf viele Spieletreffen und dort verprügelte sie regelmäßig die anderen Kinder und nahm grundsätzlich wirklich jede Herausforderung an. Das gab neben blauen Flecken und auch Rückschlägen, jede Menge Boni auf die Kampfkraft, sodass sich trotz ihrer schlechten Voraussetzungen eine militärische Karriere anbahnte. Learning: man sollte jede Menge "Tours" unternehmen, insbesondere Einladungen mit kurzer Anreise. Es ist spaßig, aber bringt auch wirklich viele Skillpunkte und Perks.
Péronelle kam mit 16 auf den Thron, übernahm selbst die Führung der kleinen Armee ihrer Grafschaften, eroberte zwei weitere Grafentitel und gründete den Titel Herzogin von Burgund im ersten Jahr ihrer Regentschaft
Hier ist sie:
Der König von Westfranken war begeistert von ihr und sie kam in sehr jungen Jahren bereits als Ratsmarschall in ein hohes Amt am Hof in Paris. Im Verlauf ihrer Jahre heiratete sie zuerst einen Sohn des Königs von Lothringen, zeugte ihren ersten Sohn und Thronfolger und bekam dann mit einem blinden, aber genialen älteren Wanderer ein paar herausragend kluge Töchter (in ganz späten Jahren heiratete sie noch einen sehr alten Adeligen wegen seiner Skills).
Der Fortbestand der Nibelunger war gesichert, aber nun wurde auch klar, dass sie nicht einfach Königin von Burgund werden konnte, indem sie ein paar schwache Grafen innerhalb des Westfränkischen Reiches übertölpeln konnte. Sie musste immer wieder Kriege gegen Lothringen und das Königreich Italien für Grafschaften im Südosten führen. Irgendwann war es dann so weit und die Konzentration war darauf gelegt, dass sie den Unabhägigkeitskrieg gegen ihren Lehensherr erklären wollte.
Ile de France kennt hier wohl jeder. Der Lehensherr verfügt ganz nativ über ein Heer von 6.000 Mann, insofern musste mit einer Übermacht von bis 1 zu 5 gearbeitet werden. Bündnisse gab es nur wenige außerhalb des Königreichs, aber am Ende fanden sich den Herzoge von Barcelona und Oberlothringen, sowie der eigene Sohn (Herzog von Bar), die mitmachen würden. Péronelle selbst hatte als Generälin eine Kriegsführung von 46 in besten Zeiten!
Es ging aber immer wieder etwas schief. Auch wenn man Situationen abpasste, in denen Westfranken Kriege gegen die Bretagne, Lothringen oder auch Nordmänner führen musste... teilweise marodierten diese dann im Burgund und griffen meine Armee an, teilweise konnten meine Bündnispartner nicht in meine Kriege eintreten.
Péronelle scheiterte immer wieder an der Übermacht, aber kurz vor ihrem Tod mit 61 (zerbrechliche bzw zarte Charaktere sterben oft früher) gewann sie die Unabhängigkeit, im dritten Anlauf! Drei Mal hat sie dem König von Westfranken die Unabhängigkeit erklärt
Zum Glück hat er sie niemals hingerichtet..
Sie starb dann aber sehr schnell und konnte nicht mehr das Königreich Burgund formen, weil der Graf von Viennois abgesprungen ist und sie nur noch über neun Lehen des Burgundischen Königreichs verfügte. Es ging irgendwie alles schief, aber sie ist die eigentliche Mutter meines Hauses und wir werden sie nie vergessen:
Und wer bis hier hin aufgepasst hat, weiß, dass ihr Sohn ein Herzog im Lothringischen Königreich ist und... die Unabhängigkeit wieder erkämpft werden musste
Jean von Bar & Burgund nahm sich der Aufgabe an und gründete einen sehr wichtigen Pfeiler der Nibelungischen Diplomatie: Die Bande mit dem Königreich Ostfranken. Der Ostfränkische König heirate eine der genialen Töchter Péronelles und es wurden seitdem exzellente Verbindungen mit Frankfurt gepflegt (ja, zwischendurch versuchen die Ostfränkischen Karlings, junge Nibelungische Erben des Burgundischen Throns zu meucheln, da sie ebenfalls Ansprüche haben, aber im Grunde gehört sowas ja zum Geschäft).
Aber ja, wenn man Bindungen nach Ostfranken hat und Lothringen zudem noch einige andere Konflikte austragen muss, dann gewinnt man vielleicht auch mal innerhalb von drei Jahren Regentschaft einen Unabhängigkeitskrieg (Jean hat innerhalb von einem Jahr direkt wieder den Krieg erklärt..).
Die Nibelunger sind die Könige von Burgund!
Hier die Ausmaße des Königreichs, das bis runter in die Provence geht, bzw. gehen muss.
und das ist der König, der ein paar Jahre später auch die Burgundische Kultur geschaffen hat:
Erstes Fazit über "T&T" an dieser Stelle:
An diesem langen Posting sieht man schon, dass "Tours & Tournaments" viel Zeit einnimmt. Die ganzen Events und Reisen sind erstmal wirklich spannend und abwechslungsreich. Es gibt zwar Unbalanciertheiten, d.h. manches ist zu stark, aber man webt eine viel dichtere Story rund um seine Familie.
Besonders gut eignet sich natürlich wieder der Ironman-Modus. Die Entscheidung auch eine genetisch benachteiligte Herrscherin und (ihren in dieser Hinsicht ebenso benachteiligten) Sohn, Jean "der Zarte" (
) komplett kontrainituitiv als übermütige Revoluzzer zu spielen, die zudem sogar gerne persönlich in Schlachten mitwirken und bei Turnieren jede Konfrontation annehmen, wäre so vielleicht nicht entstanden. Ich habe noch nie so viele Niederlagen einstecken müssen und habe trotzdem immer wieder versucht, den übermächtigen König in Paris anzugreifen. Das hat wirklich viel Spaß gemacht