Wie weit ist eigentlich unser Jürgen mit seinen rechtlichen Schritten gegen den WBSS Veranstalter? :clown:
Aus der heutigen Ostsee Zeitung...
"Streit mit der World Boxing Super Series (WBSS), das Warten auf Entscheidungen und die Eröffnung des eigenen Gyms – Jürgen Brähmer hat derzeit auch außerhalb des Boxrings alle Hände voll zu tun. Der 39 Jahre alte Schweriner musste seinen Halbfinal- Kampf im Turnier um die Muhammad-Ali-Trophy gegen Callum Smith krankheitsbedingt absagen und ist deshalb aus dem Turnier geflogen. George Groves, der das zweite Semifinale gewonnen hat, hat sich an der Schulter verletzt und eine Verlegung des Finals beantragt. Die Veranstalter signalisieren Bereitschaft, dem Wunsch nachzukommen – zum Unmut von Brähmer, der keinen Aufschub erhielt.
Sie haben Ihren Anwalt eingeschaltet. Wie ist der Stand der Dinge?
Jürgen Brähmer: Dazu werden wir in Kürze etwas veröffentlichen. Ich bin mit der Kommunikation mit dem Veranstalter WBSS nicht zufrieden. Und auch die Tonart, die die Verantwortlichen anschlagen, gefällt mir nicht.
Rechnen Sie mit einer schnellen Lösung?
Das liegt leider nicht in meinen Händen, sondern an den Verantwortlichen der WBSS. Das hängt manchmal auch von der Tagesform und Erreichbarkeit eines Kalle Sauerland ab, der mein Ansprechpartner bei der WBSS ist. Ich werde abwarten. Ich hatte zwei sehr gute Angebote. Die musste ich absagen. Das halte ich den Verantwortlichen vor. Sie wollten bis Juni Exklusivität. Die haben sie von mir bekommen. Und jetzt versuchen sie, sich rauszuwinden. Das funktioniert nicht. Dass sie Kämpfer mit zweierlei Maß bewerten, ist nicht in Ordnung. Wir haben ihnen einen Lösungsvorschlag angeboten.
Und der sieht so aus, dass Sie gegen Smith boxen?
Ja, und dass der Sieger unseres Duells gegen Groves boxt, sobald er wieder fit ist. Das wäre eine einfache und logische Konsequenz und würde dem Turnierverlauf entsprechen. Aber ich glaube, da spielen Eitelkeiten eine Rolle.
Das eine Angebot, das Sie sausen lassen mussten, war ein Duell gegen IBF-Halbschwergewichts-Weltmeister Artur Beterbiev. Und das andere?
Das möchte ich noch nicht verraten, weil wir schauen wollen, ob es im Nachgang noch zu realisieren ist.
Aber Sie werden auf jeden Fall noch mal in den Ring steigen?
Das ist Fakt! Wir loten mehrere Sachen aus, aber es wäre schön, die WBSS zu Ende zu führen. Ich bin ja einer, der solche Dinge gern zu Ende bringt und bis dato alle vertraglichen Pflichten erfüllt hat.
Sie hätten gegen Smith in den Ring steigen können, hätten die Antrittsprämie kassiert und eine Verletzung vortäuschen können. Warum haben Sie die Millionen-Börse sausen lassen?
Das ist nicht mein Prinzip! Nur damit ich mir zwei oder drei Millionen einstecken kann? Mir geht’s dadurch nicht besser oder schlechter. Die hätten mir 20 Millionen bieten können - ich hätte es nicht gemacht. Die Gesundheit geht vor, Geld ist nicht alles.
Sondern?
In erster Linie geht’s um Erfolg. Ich habe in Schwerin gegen Rob Brant einen guten Kampf gemacht. Und so wollte ich mich auch gegen Smith präsentieren. Wenn ich gesund bin und den Kampf verliere, dann ist das so. Aber dann weiß ich, dass ich alles gegeben habe. Wenn ich mich körperlich nicht fit fühle und in den Ring steige, kann ich den Leuten nicht das bieten, wozu ich imstande bin. Das habe ich zwei-, dreimal in meiner Karriere gemacht – und es ist nie gut ausgegangen. Ich habe jetzt, auch durch meine Familie, eine ganz andere Verantwortung als früher. Und ich versuche unnötige Risiken zu vermeiden. Dazu gehört, körperlich angeschlagen einen Boxkampf auf diesem Niveau zu bestreiten."