Nein, denn ich meinte es folgendermaßen:
Sarunas Jasikevicius = "regionaler" Ausnahmespieler, da er nur ein Ausnahmespieler, wenn man bspw. Europa (demzufolge natürlich auch die Gebiete, wo schlechterer Basketball gespielt wird) betrachtet. Wenn man aber weltweit schaut, ist Sarunas Jasikevicius kein Ausnahmespieler mehr, denn sonst wäre er in Amerika auch ein Ausnahmespieler - was er aber nicht ist.
Ein LeBron James oder ein Shaquille O'Neal waren direkt als Rookies schon absolute Ausnahmespieler, denn sie wären Ausnahmespieler in jedem Ort auf dem Globus, auch wenn sie vorher nur in der Highschool oder College gespielt haben. Egal, ob bei Barcelona, bei den LA Lakers oder in Timbuktu.
Jasikevicius ist auf hoechstem internationalen Niveau, der Welt- oder Europameisterschaft, ein Ausnahmespieler. Daher faellt es mir etwas schwer, dieser Logik zu folgen. Wie kann man ein "regionaler" Ausnahmespieler sein, wenn man bei Europa- und Weltmeisterschaften bzw. Olympischen Spielen ueberragende Leistungen abliefert? Hier gibt es auch kein, wie Du zufaellig weiter unten schreibst, "wuerde" oder "haette". Er hat es gezeigt auf diesem Niveau.
Kobe Bryant dagegen ist fuer Dich vermutlich ein "internationaler" Ausnahmespieler, obwohl er das noch nie irgendwo bewiesen hat, aber weil er alles dominieren "wuerde", um es mal so zu sagen. Oder war das jetzt eine falsche Schlussfolgerung meinerseits? Ich moechte hier niemandem die Worte in den Mund legen.
Selbst wenn Steve Nash damals nicht derselbe Spieler war wie jetzt bei den Suns, ist es kein riesiger Unterschied, aber der Punkt, der eh zählt ist, dass er in der stärksten Liga der Welt bewiesen war (Allstar, All-NBA-Team, Phoenix bietet ihm solch einen Vertrag).
Du meinst die NBA? Sicherlich hat sich Nash bis zu einem gewissen Grad bewiesen, aber seine Leistungen damals haben nicht diese dominierende Rolle gerechtfertigt, die die Suns ihm spaeter einfach gegeben haben. Richtig aufgeblueht ist er doch erst in dieser Rolle, mit diesen Mitspielern. Oder anders gesagt: Geben die Suns Nash nicht diese Rolle, ist er heute kein 2facher MVP.
Boris Diaw hatte damals Vertrauen des Trainers verloren. Aber man wusste eigentlich, dass er nur eine zweite Chance benötigt. Ich erinnere mich noch, wie ich wollte, dass die Lakers (mein Lieblingsteam) ihn verpflichten.
Das weiss man vor allem heute. Es ist natuerlich einfach, jetzt zu sagen: "Ja klar, der hatte es doch damals schon drauf. War doch klar." Damals hat nach dessen 4.8PPG bei 42.2%FG, 2.6RPG und 2.2APG fuer eines der schlechtesten NBA-Teams keiner auch nur einen Pfifferling auf Diaw gesetzt. Ausser eben die Suns, die bekanntlich sogar den in dieser Saison ziemlich starken Quentin Richardson fuer ihn tradeten.
Allen Iverson galt doch 2004 mit Tim Duncan als Kopf der Mannschaft.
Sicherlich einer der Teamleader, aber er musste sich doch neben Duncan und den anderen Stars maechtig zurueckhalten, oder etwa nicht? Absolut kein Vergleich zu seiner Rolle bei den Sixers.
Und diese Vergleiche über die Nationalmannschaften finde ich allgemein eh nicht passend, wenn es darum geht die Stärken der Spieler zu bestimmen. Deron Williams wird im US-Team auch nicht viel mehr bringen als Steffen Hamann im deutschen Nationalteam. Elias Ayuso spielt für Puerto Rico auch wie Kobe Bryant.
Es ist viel einfacher gegen stärkere Gegner hervorzustechen als gegen bessere Mitspieler. Und daran muss man die Stärke bestimmen - wie gut ist man, wenn die Mitspieler auch wirklich stark sind.
Nun, das "nicht mehr bringen" ist vielleicht nicht gerade eine ideale Umschreibung. Wenn es hier um statistische Produktion geht, dann ist das sicherlich der Fall, aber ganz generell solltest Du mir schon zutrauen, festzustellen, dass Steffen Hamann nicht der bessere Spieler ist als Carlos Cabezas, nur weil der eine 9PPG fuer sein Nationalteam markiert, und der andere 1.5PPG fuer das Seine.
Auch wenn das, wie alles hier, mit dem urspruenglichen Thema wenig zu tun hat, aber Jermaine O'Neal war meiner Auffassung nach bei der WM 2002 einfach nur grottenschlecht.
Ironischerweise koennte das natuerlich an einer Rolle, die er nicht zu spielen in der Lage ist, gelegen haben.
Es ist aber ein ziemlich entscheidender Punkt, da es teilweise hingestellt wird, als durfte Jasikevicius nichts tun.
Wo genau wurde gesagt, er haette "nichts" tun duerfen?
Ich habe nicht gesagt, dass er Dinge lernen muss. Wenn er es beherrscht, muss er in der Lage sein, es zu zeigen. Ganz einfach. Wenn er ein alles überragender PG ist, muss er in der Lage sein den Coach davon zu überzeugen. Nicht mit Worten, nicht mit vergangenen Leistungen in anderen Ligen sondern direkt auf dem Basketballcourt vor seinen Augen.
Und wenn er es in einzelnen Aktionen beweist, bekommt er einfach mehr Verantwortung.
Es ist schon ziemlich absurd. Bender hatte es auch schon angesprochen.
Das System in Indiana war angeblich zu streng/strikt, zu defense-lastig und das System der Warriors quasi das genaue Gegenteil, hauptsächlich zählte der Angriff, viel Freiheit/Flexibilität. Und in beiden System kam er nicht zurecht, was soll man davon halten?
Eigentlich wurde doch ziemlich genau beschrieben, inwiefern es "strikt" war. Die Hierarchien sind in der Offensive in der NBA nunmal wesentlich fester, als in Europa. Anstatt die besten Moeglichkeiten zum Korberfolg zu suchen, sucht man die erste Offensivoption. Das ist nicht dasselbe.
Und selbst wenn Carlisles System hauptsächlich auf O'Neal bezogen war, kann mir keiner erzählen, dass ein Aufbau nie die Möglichkeit hat seine Stärken und seine Kreativität aufblitzen zu lassen. Für andere Positionen mag es in bestimmten Situationen nicht zu treffen, aber PGs haben zumindest die Möglichkeit ab und an etwas "Eigenes" zu zeigen. Und in limitierten Situation hätte Jasikevicius eine Botschaft an Carlisle schicken müssen. "Hey Coach, siehste du, wozu ich in der Lage bin? Gib' mir mehr Verantwortung, mehr Freiheit und lass' die System über mich laufen."
Larry Bird sitzt als Fan des europäischen Basketballs im Management. Er hätte Carlisle sicherlich zu einem Gespräch eingeladen, wenn Jasikevicius viel gezeigt hätte, aber Carlisle ihn dennoch sitzen lassen hätte.
Von "nie" war auch nie die Rede. Irgendwie hat er seine nicht so ganz grottenschlechten Statistiken ja erreicht.
Desweiteren weiss ich nicht, warum hier Larry Bird jetzt ins Spiel kommt. Saras hat ja nun mal nicht viel gezeigt.
Jasikevicius hat dennoch die meiste Zeit auf Eins gespielt. Er hat zwar auch Spielminuten auf der Zwei, weil er einen guten Wurf hat. Seine Aufgaben dann war Würfe treffen. Hat nur bedingt mit "um die Blöcken hetzen" zu tun, denn sowas machen meisten Shooter mit Hauptrollen (Reggie Miller & Co.).
So wurde Saras aber teilweise genutzt. Da standen einem die Nackenhaare zu Berge.
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Und "Good stats on a bad team" werden in der NBA auch nicht überschätzt. Mike James bspw. legte vorletzte Saison 20/6 bei hervorragenden Quoten auf, bekam aber dennoch keinen überragenden Vertrag. Ein Chauncey Billups hat noch nie 20/6 erreicht, letztes Jahr 17/7 und hat eine dicke Verlängerung bekommen.
Und auch bei der NBA-Draft sieht man doch, dass die NBA nicht nur den Wert auf die Statistiken legt. Die NCAA ist eher vergleichbar mit Europa, aufgrund der Anzahl der Teams. Drei Leute vom Champion (Gators) werden ohne besondere Statistiken in der Top-10 gedraftet, während ein Nick Fazekas erst in den zweiten Runde gezogen - trotz 20+ Punkte und 10+ Rebounds.
Es gibt aber auch tausende Gegenbeispiele. Eric Dampier bekommt nach einer einzigen guten Saison bei den Warriors einen guten Vertrag in Dallas. Wie rechtfertigen sich denn die Monstervertraege von Jamal Crawford, Steve Francis, Quentin Richardson, Theo Ratliff, Kenyon Martin und co.? Durch die konstant starken Leistungen? Genauso draften die Pistons an 17 einen Spieler mit ueberragenden Statistiken aus einer der schwaechsten Collegeligen.
Dagegen erzielt ein Alex Acker fuer Olympiacos sehr starke Statistiken, wird aber nicht weiterverpflichtet. Ich denke schon, dass Ettore Messina da nicht gerade fantasiert, wenn er soetwas schreibt.