Rams DLine gegen die Hawks O Line ist aber auch eine andere Sportart.
Wie heißt es so schön, wer nicht hören will, muss fühlen. Natürlich ist das nicht das einzige Problem der Seahawks aktuell, aber es ist DAS Problem, dass man in der Offseason am einfachsten hätte angehen können. Aber man hat ja wieder das meiste Draftkapital in die Defense gesteckt und lässt seinen Franchise-QB um sein Leben rennen anstatt ihn anständig zu beschützen. Für die Verletzungen kann niemand was, die gehören beim Football leider auch in diesem Ausmaß dazu. Natürlich war es eine brutal schwierige Offseason, was die O-Line angeht aber das wusste man auch schon vorher. Und billiger werden die Tackles auch im nächsten Jahr nicht. Gerade wenn ich einen Guru wie Tom Cable als Positions Coach habe. Aber sei's drum, das haben sich Schneider (und Carroll) selbst eingebrockt.
An dieser Stelle will ich auch mal Werbung machen für den Sportforen Mockdraft in der nächsten Offseason. Man lernt dort sehr viel über die Teams für die man draftet und kennt natürlich dadurch viele Spieler besser. Wer jetzt noch Zeit und Muße hat, kann ja mal schauen, wer der 3. Rundenpick der Seahawks in diesem Mockdraft war.
Spoiler:
Antonio Garcia, OT, wurde in der Realität von den Patriots gedraftet aber ist seit Beginn der Saison auf der Non-Football-Injury-List; leider konnte mir auch Google da noch nicht weiterhelfen. Weiß jemand warum das so ist?
Rookie Mistake von Brady. Der Steelers OC vermutlich mit dem besten Spiel seiner Karriere. Gilmore läuft nur hinterher. Steelers laufen jedes mal nach rechts aussen weil die Pats keinen Sideline to Sideline LB haben.
Zum Patriotsspiel hat
@skyw@lker schon alles wichtige geschrieben, daher brauche ich dazu nichts mehr schreiben. Ich will diesen und seinen letzten Post aber als Aufhänger nehmen für ein Thema/eine These, die sich bei mir nach und nach verfestigt hat.
Im Rückblick auf die Offseason der Patriots muss man aus meiner Sicht zu einer anderen Bewertung eben jener kommen als man dies noch im Sommer getan hat, aber mMn war das auch aus damaliger Sicht nicht alles so perfekt wie es oft bewertet wurde. Kurz gesagt, einige Fehler gemacht, die man jetzt spürt.
Der Trade für TE Allen kann man in die Tonne kloppen. Klar, dass man da kaum was für investieren musste, aber wenn der im März nicht gecuttet wird, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Jeder in NE weiß, wie wichtig Gronk für eine erfolgreiche Saison (hat man gestern wieder gesehen) ist, aber genauso gut weiß auch jeder, dass man ihn am besten in Watte packt und nur dann rausholt, wenn man ihn unbedingt braucht. Benett war sicherlich nicht überragend aber weder ist der Vertrag, den er erhalten hat, zu hoch noch ist er ein eindimensionaler TE. Sollte Gronk noch irgendwie ausfallen, dann sieht es richtig düster offensiv aus.
Wenn wir schon beim Receiving Corps sind, dann muss man mMn auch den Trade für Cooks hinterfragen. Ist er für die Patriots ein First + Third-Round-Pick wert? Klar, er gibt uns ein neues Element mit seinem Speed und ist damit eine Downfield-Waffe. Aber es ist auch kein all zu großes Geheimnis, dass Bradys größte Stärken die Pässe auf die kurze und mittlere Distanz sind. Er hat und hatte tolle Werte auch bei langen Pässen, aber selbst Tom Brady wird irgendwann einmal alt und Cooks ist nicht mehr lange so günstig wie aktuell. Dafür ist mir der Preis zu hoch. Vor allem da es Gerüchte gab, dass New Orleans auch zu einem Tausch mit Malcom Butler bereit gewesen wäre. Klar, ist bei diesem Post auch viel "handsight" dabei, das ist mir bewusst. Aber das Problem mit Butler ist ja nicht aufgehoben sondern nur aufgeschoben. Ich kann verstehen, dass man ihm kein big money zahlen will, denn er ist kein Nr. 1-CB aber gleichzeitig gibt man Gillmore so einen Vertrag. Gillmore kann praktisch vor 2020 nicht gecuttet werden. Traden dürfte auch schwierig werden. Er ist sicherlich nicht schlecht, aber ob er so viel Geld langfristig wert ist? Ich persönlich bin da ebenfalls skeptisch, das verstehe ich insgesamt einfach nicht. Da hätte man lieber bei Jason McCourty zuschlagen sollen als der auf dem Markt war.
Summa summarum, komme ich zu dem Schluss, dass man in der Defense einfach zu viel Talent weggetradet bzw. dem Salary Cap geopfert hat. Angefangen von Jamie Collins über Chandler Jones bis hin zu Butler, keinen wollte man bezahlen. Es war klar, dass man nicht alle bezahlen konnte, aber die Gegenwerte bzw. das Vorgehen bei Butler finde ich fragwürdig. Ich finde auch, dass es einen faden Beigeschmack hinterlässt, wenn man seine (defensiven) Cornerstones nicht bezahlen will.
Ja, auch die Defense hat und hatte viele Verletzte zu beklagen aber der Pass-Rush war schon vor der Saison nicht existent. Und das LB-Corps ziemlich dünn besetzt. Auch dass Hightower ziemlich verletzungsanfällig aber gleichzeitig sehr wichtig für die Front 7 ist, wusste man schon zuvor. Irgendwann braucht auch jeder Coach Qualität und in einer Salary Cap-League ist es einfach sooo wichtig diesen effizient einzusetzen.
Auch die RB-Lösung finde ich teilweise fragwürdig. Die Lehre aus diesem Jahr ist doch, dass man ein möglichst flexibles RB-Duo/Trio braucht. Im Patriots-Scheme ist es auch sehr wichtig, dass die RBs eine Gefahr als Pass-Catching-Back darstellen. Aktuell hat man aber aus meiner Sicht zu viele ähnliche RB-Typen als Spieler. Ich persönlich hätte gerne noch einen Typen wie Blount dabei.
Letzter Punkt meiner Kritik ist dann die Garoppolo Geschichte. Man hat es insgesamt nicht schlecht gelöst aber man hätte auch mehr für ihn bekommen können. Im März muss doch folgendes jedem bewusst gewesen sein: entweder man tradet Garoppolo sofort und erhält einen sehr guten Pick (Browns wollten wohl #12 bieten) oder man behält ihn und muss ihn dann später traden für weniger Gegenwert oder behält ihn für den Franchise Tag. Gleichzeitig wusste und weiß man auch, dass Brady auf absolutem Top-Level agiert hatte und auch noch langfristig Vertrag hat. BB und die Patriots haben schon viele Spieler abgesägt, wenn sie nicht mehr gut genug waren (s. Revis) aber Brady will (und wird) noch min. 1-2 Saisons spielen. Brady wird nicht abgesägt vor 2019, aber wenn es sein Körper hergibt wird er auch noch 1-2 Jahre dran hängen. Da bin ich mir relativ sicher. In dieser Geschichte hätte ich mir gewünscht, dass man langfristiger agiert und somit früher einen Trade tätigt. Den hätte man dann wieder in die Defense investieren können.
Das liest sich insgesamt sehr kritisch und das soll es auch, aber es ist Kritik auf hohem Niveau. Weder sehe ich die Patriots für die Zukunft schlecht aufgestellt (den Draft an sich fand ich sehr gut) noch mache ich mir Sorgen um die Play-offs. Aber wenn man die Situation in der Offseason mit der heute vergleicht, ist man nicht mehr der klare Favorit auf den Super Bowl wie es im Sommer noch schien. Dafür finde ich die Defense insgesamt zu schwach und Offense wins games but Defense wins championships. Die nächste Offseason wird auch wieder spannend, aber dafür bleibt dann nach dem Super Bowl noch genügend Zeit.
Habe mich im ersten Moment nicht mal richtig gefreut (wie zb gegen Houston beim Gamewinner von Cooks) - weil die Leistung heute einfach zu schlecht war und wenig Grund für Hoffnung für die Playoffs gibt.
Aber pünktlich zum Abpfiff sind die Leute wieder da, denen die Steelers doch völlig am Arsch vorbei gehen. Da wird sämtliche Regelkunde mal eben über Bord geworfen und wenn man überhaupt nichts mehr beizutragen hat mit "den Pats würde sowas nie passieren" argumentiert.
Das rundet den Abend dann doch ab.
So erging es mir auch als ich das Spiel am nächsten Morgen gesehen habe. Regel richtig rausgelegt, aber die Regel an sich finde ich falsch.