Welcher Schwergewichtler hatte das größte Potential?


Snipes

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Bowe... in shape sehr gute physische Parameter, gute Tecknik, gutes Auge und Herz... leider wurde er oder hat er sich recht schnell verheizt. hatte einen nachteiligen Lebenswandel

Tyson... auch durch den Lebenswandel als Champ in schlechte Bahnen gekommen. Drogen, Frauen, Geld... das ist sicher nur die Spitze des Eisberges. Der Abstieg zu Ende der 80er war meines Erachtens vorausschaubar.
 

Devil

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Bei Tyson muss man noch sage, dass er neben vielen Drogen- , Frauen-, und Alkoholexzessen auch Antidepressiva nehmen musste. Er sagte ja selbst, er sei der Boxer, der mit Abstand am meisten Tabletten nehmen musste in der Geschichte. Dazu hatte er nachdem Don King übernommen hatte, ein sehr schlechtes Umfeld.
 

Corex

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Hier Stevenson und Savon zu nennen finde ich schon sehr mutig.
Es gab schon einige sehr gute Amateure, die als Profiboxer niemals auch nur annähernd an ihre Erfolge aus Amateurzeiten anknüpfen konnten.

Amateur-und Profiboxen ist eben doch noch zu unterschiedlich, als daß man von der Leistung in dem einen Bereich Rückschlüsse auf eventuelle Leistungen im anderen Bereich ziehen kann.
 

Raging Bull

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Hier Stevenson und Savon zu nennen finde ich schon sehr mutig.
Es gab schon einige sehr gute Amateure, die als Profiboxer niemals auch nur annähernd an ihre Erfolge aus Amateurzeiten anknüpfen konnten.

Amateur-und Profiboxen ist eben doch noch zu unterschiedlich, als daß man von der Leistung in dem einen Bereich Rückschlüsse auf eventuelle Leistungen im anderen Bereich ziehen kann.

Siehe Solis, Povetkin, Rademacher....
 

Chancho

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ich finde das mike tyson in seiner prime bis 1988 wohl der stärkste hwler aller zeiten war!
Klar körperlich hat er eigentlich keine vorteile sondern nur nachteile...
aber der rest wird wohl einzigartig bleiben!
Hier mal ein paar fakten:
Speed
Schlagkraft (klar da gibts mehrere)
Sein movement (besonders sein pendeln)
Fitness
Einstellung/Wille (er ging rein und legte einfach los!)
Du hast seine Kombinationen vergessen. Was er da in seiner prime zum Teil für Schlagserien am Mann abgefeuert hat, war schon faszinierend. Schon allein deswegen macht es immer wieder Spaß, sich seine Kämpfe gegen Leute wie z.B. Bruno, Berbick oder Holmes anzusehen.

Im Vergleich dazu ist der heutige Champ W.K. geradezu eindimensional und langweilig.
 

Tim B.

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Die Frage lautet doch nicht, wer hat am meisten Potential verschwendet, sondern wer hat am meisten gehabt?

Für mich eindeutig: Ali. Zu seiner Zeit den vielleicht besten Körper, die schnellsten Hände, die schnellsten Reflexe. Dazu war er für einen Schwergewichtler unfassbar leichtfüssig, hatte einen unbequemen, unorthodoxen Stil und massig Ausdauer. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen hatte er außerdem ein hervorragendes Kinn und das Herz eines Löwen.
Das einzige, wo Ali nicht ganz oben mitspielt, ist die Schlagkraft.
Auch war er vielseitig, er konnte Leute klassisch aus der Distanz ausboxen, konnte mit einem Wühler erster Klasse wie Frazier mitsluggen und als es sein musste, ließ er Monsterpuncher Foreman 7 Runden seine Rippen bearbeiten, um ihn auszupowern.

Tysons Potential wird durch die geringe Größe begrenzt.
Im Ring war er weniger schnell, als vielmehr "explosiv". Seine paar Einzelschläge oder seine Beinarbeit waren nicht speedy, aber wie er mit Urgewalt in Kombinationen explodiert ist, beeindruckt.
Es bleibt aber eine Box-Binsenweisheit, daß der gute große Mann den guten kleinen Mann schlägt. Liegt zum einen am Reichweitenvorteil, zum anderen am ungünstigen Winkel der Schläge.
Tyson musste immer ran an den Gegner. Dadurch ist zunehmend sein Boxen verkümmert und er wurde zu einer Dampfwalze. Die Spitzigkeit ließ aber nach 2-3 Runden spürbar nach und er hätte immer Probleme mit Punchern gehabt, die sich nicht von der Anfangsoffensive beeindrucken lassen.
Gegen Foreman wäre es ihm nicht anders ergangen wie Frazier.
Interessant wäre ein Aufeinandertreffen Ende der 80er gewesen - wobei die Legende sagt, daß Tyson Angst davor hatte. Foreman war zu dem Zeitpunkt schon so langsam und behäbig, daß Tyson ihn in den ersten 4-5 Runden nach Belieben hätte demolieren können. Allerdings hatte der Comeback-Foreman ein Eisenkinn und wenn er nicht umfällt, wird er zunehmend eine Bedrohung für Tyson, dessen Meidbewegungen gut aussehen, ihn aber trotzdem nie vorm Kassieren bewahrt haben.
 

hawk

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Gegen Foreman wäre es ihm nicht anders ergangen wie Frazier.
Interessant wäre ein Aufeinandertreffen Ende der 80er gewesen - wobei die Legende sagt, daß Tyson Angst davor hatte.

Weswegen denn? Glaube kaum,daß jemand wie Lyle eine größere Schlagkraft als Tyson hatte. Dazu war Foreman offen wie ein Scheunentor und Tyson auch ein wesentlich besserer Boxer als Lyle. Und er hätte sich auch nicht wie andere Gegner von Foreman durch den Ring treiben lassen.
 
G

Gast_482

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Die Frage lautet doch nicht, wer hat am meisten Potential verschwendet, sondern wer hat am meisten gehabt?

Für mich eindeutig: Ali. Zu seiner Zeit den vielleicht besten Körper, die schnellsten Hände, die schnellsten Reflexe. Dazu war er für einen Schwergewichtler unfassbar leichtfüssig, hatte einen unbequemen, unorthodoxen Stil und massig Ausdauer. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen hatte er außerdem ein hervorragendes Kinn und das Herz eines Löwen.
Das einzige, wo Ali nicht ganz oben mitspielt, ist die Schlagkraft.
Auch war er vielseitig, er konnte Leute klassisch aus der Distanz ausboxen, konnte mit einem Wühler erster Klasse wie Frazier mitsluggen und als es sein musste, ließ er Monsterpuncher Foreman 7 Runden seine Rippen bearbeiten, um ihn auszupowern.

Tysons Potential wird durch die geringe Größe begrenzt.
Im Ring war er weniger schnell, als vielmehr "explosiv". Seine paar Einzelschläge oder seine Beinarbeit waren nicht speedy, aber wie er mit Urgewalt in Kombinationen explodiert ist, beeindruckt.
Es bleibt aber eine Box-Binsenweisheit, daß der gute große Mann den guten kleinen Mann schlägt. Liegt zum einen am Reichweitenvorteil, zum anderen am ungünstigen Winkel der Schläge.
Tyson musste immer ran an den Gegner. Dadurch ist zunehmend sein Boxen verkümmert und er wurde zu einer Dampfwalze. Die Spitzigkeit ließ aber nach 2-3 Runden spürbar nach und er hätte immer Probleme mit Punchern gehabt, die sich nicht von der Anfangsoffensive beeindrucken lassen.
Gegen Foreman wäre es ihm nicht anders ergangen wie Frazier.
Interessant wäre ein Aufeinandertreffen Ende der 80er gewesen - wobei die Legende sagt, daß Tyson Angst davor hatte. Foreman war zu dem Zeitpunkt schon so langsam und behäbig, daß Tyson ihn in den ersten 4-5 Runden nach Belieben hätte demolieren können. Allerdings hatte der Comeback-Foreman ein Eisenkinn und wenn er nicht umfällt, wird er zunehmend eine Bedrohung für Tyson, dessen Meidbewegungen gut aussehen, ihn aber trotzdem nie vorm Kassieren bewahrt haben.

Der tyson bis 88 kam aber an jedem gegner ran und hatte auch ein sehr gutes kinn! Und konditionell habe ich da keine schwächen gesehen...
imo was du schreibst trifft für mich auf dem tyson nach seiner haftstrafe zu!
Foreman konnte jeden schlagen durch seinen punch, aber er hätte tyson erstmal treffen müssen und wir haben gesehen was mike mit dem alternden larry holmes gemacht hat und der war auch nie am boden wenn mich nicht alles täuscht!
 

holy Cow!

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Tyson musste immer ran an den Gegner. Dadurch ist zunehmend sein Boxen verkümmert und er wurde zu einer Dampfwalze.

Sein Boxen ist in erster Linie durch seinen selbstzerstörerischen Lebensstil und sein Ende der Achtziger immer chaotischer werdendes Umfeld verkümmert. Wie man das ausblenden und die Gründe stattdessen in seinem Stil suchen kann erschließt sich mir nicht.


Tysons Potential wird durch die geringe Größe begrenzt.
Im Ring war er weniger schnell, als vielmehr "explosiv". Seine paar Einzelschläge oder seine Beinarbeit waren nicht speedy, aber wie er mit Urgewalt in Kombinationen explodiert ist, beeindruckt.

Finde ich irgendwie widersprüchlich. Du erwähnst seine explosiven Kombinationen gestehst ihm aber keinen großen Handspeed zu. Wenn ich mir bspw. den KO gegen Marvis Frazier anschaue, sehe ich sowohl das eine als auch das andere.
Seine Einzelschläge waren dann zwar oftmals telegraphiert, fanden jedoch in den meisten Fällen ihr Ziel, was wohl auch eher für schnelle Hände spricht. Auch sein Jab oder den linken Haken finde ich doch sehr schnell fürs HW.
Man muss auch unterscheiden zwischen den Schlägen die Tyson brachte, wenn er bereits im finishing modus war (was sehr sluggish und wild aussah) und denen in der restlichen Kampfzeit.
Wo ich mitgehe, ist dass er nach den Anfangsrunden merklich etwas an Tempo und Spritzigkeit eingebüßt hat.


Gegen Foreman wäre es ihm nicht anders ergangen wie Frazier.
Interessant wäre ein Aufeinandertreffen Ende der 80er gewesen - wobei die Legende sagt, daß Tyson Angst davor hatte. Foreman war zu dem Zeitpunkt schon so langsam und behäbig, daß Tyson ihn in den ersten 4-5 Runden nach Belieben hätte demolieren können. Allerdings hatte der Comeback-Foreman ein Eisenkinn und wenn er nicht umfällt, wird er zunehmend eine Bedrohung für Tyson, dessen Meidbewegungen gut aussehen, ihn aber trotzdem nie vorm Kassieren bewahrt haben.

70er Jahre Foreman ist tatsächlich imo das einzige Matchup, bei dem ich Tyson als Außenseiter sehen würde. Auch wenn ich glaube, dass er einem Frazier in Sachen Handspeed und Defensivmovement überlegen war, wäre es ungeheuer schwer gewesen, den Kampf zu gewinnen.
Die Vernichtungstaktik hätte in keinem Fall gezogen und wäre für Tyson wohl nach hinten losgegangen.

In den späten 80ern sah das aber schon deutlich anders aus. Da hätte Tyson, wie du schon selbst sagst, Big George wohl erstmal einige Runden lang ziemlich viel getroffen. Ab der Mitte des Kampfes wäre es dann bei nachlassenden Kräften drauf angekommen taktisch zu kämpfen und nicht um jeden Preis den KO such erzwingen. Da Tyson damals durchaus über Ringintelligenz und fähige Trainer verfügte, würde ich ihm das zutrauen.

In den hinteren Runden war auch bei Foreman nicht jeder Schlag mehr ein potenzieller Knockoutpunch und das Tyson sich so wie Moorer angestellt hätte und bereitwillig in die Falle getappt wäre, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Dafür war dann doch etwas zu schwer zu treffen und hatte ein deutlich stärkeres Kinn.
Unter Strich wäre ein damaliger Kampf in meinen Augen ähnlich wie Holy gegen Foreman verlaufen.

Nähere Informationen zu der Legende über die Angst von Tyson vor Foreman würden mich auch interessieren. Hatte ich bisher noch nix von gelesen.
 

Devil

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Es gibt Gerüchte über Tysons Angst vor Foreman. Ob diese ernstzunehmen sind , weiss ich nicht. ZB gibt es den MYthos dass Damato immer schon vor Foreman gewarnt haben soll oder dass King Tyson Tyson Foreman als Gegner vorgeschlagen haben soll und Tyson geantwortet hat:"Kämpf du doch gegen dieses Monster, wenn du ihn so liebst!" Allerdings ist Tyson ja zB im März 91 im Ausscheidungskampf gegen Rudock angetreten. Im April war der Kampf gegen Foreman und Holy. Tyson hätte also davon ausgehen können, dass er auch gegen Foreman um die WM hätte kämpfen müssen.
 

Raging Bull

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Povetkin würde ich streichen(Wbaweltmeister und noch nicht verloren).
Audley Harrison wäre eher geeignet,da der sogar gegen Leute wie Rogan verlor.

Wir reden beide über den Paper-Champ-Wurzel-Alex, der neulich mit Hängen und Würgen ne MD gegen Marco Huck eingefahren hat und davor vermutlich den "Titel" nur Dank eines Hepatitis-Erregers bekommen hat?

Harrison passt sicher noch mehr in die Reihe, da hast Du recht. Bei Povetkin darf man aber ruhig einen etwas anderen Maßstab anlegen, den der hat das HW im Amateurbereich wohl dominiert, wie kein Zweiter. Dafür ist WBA-Regular in einem historisch schwach besetzten HW keine wirkliche Leistung. Pove hat im Profi-Bereich noch nie gegen einen amtierenden Champ geboxt....

Es gibt Gerüchte über Tysons Angst vor Foreman. Ob diese ernstzunehmen sind , weiss ich nicht. ZB gibt es den MYthos dass Damato immer schon vor Foreman gewarnt haben soll oder dass King Tyson Tyson Foreman als Gegner vorgeschlagen haben soll und Tyson geantwortet hat:"Kämpf du doch gegen dieses Monster, wenn du ihn so liebst!" Allerdings ist Tyson ja zB im März 91 im Ausscheidungskampf gegen Rudock angetreten. Im April war der Kampf gegen Foreman und Holy. Tyson hätte also davon ausgehen können, dass er auch gegen Foreman um die WM hätte kämpfen müssen.

Bei Cus D´Amato kann ich mir das gut vorstellen. Immerhin war sein Floyd Patterson 2x von so einer Punching Machine zerstört worden. Auf "seinen" Sonny Liston passt man dann auf und schickt ihn nicht gegen die vielleicht ungelenke, aber deutlich größere Liston-Version in den Ring.

Historisch halte ich das aber für Käse. D´Amato starb 1985, also 2 Jahre vor Big George´s Comeback, so dass ein direktes "Warnen" wohl ausscheidet. Cus dürfte aber Mike von ihm erzählt haben und ihn die Frazier-Kämpfe studiert lassen haben.
 

Tim B.

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Ich hab mir noch mal ein paar Foreman-Kämpfe aus der Zeit des möglichen Match-ups (um 1990) angeschaut und ich sehe ihn nun zu 80% durch KO gewinnen.

Tyson ist doch spätestens ab Runde 3 abgekühlt. Spätestens. Dann hat er zunehmend angefangen zu halten, drücken, schieben. Er ist gern einfach in Gegner reingelehnt.
Das kommt Foreman entgegen. Im wahrsten Sinne.
Big George wird sich mental nicht von Tyson beeindrucken lassen und physisch (13cm größer und 20 Kilo schwerer) erst recht nicht.

Foreman hat mit beweglichen Gegnern Probleme, gerne auch, wenn die nen Rückwärtsgang hatten. Und den hatte Tyson überhaupt nicht. Er hat doch jeden Gegner überrollen wollen. Und damit ist er wie geschnitzt für Foreman.

Tysons Ruhm gründet sich darauf, daß er der aggressivste Boxer war, den man kannte. Als komplettes Gegenteil von Klitschko ist er durch seine mittelmässige Gegnerschaft durchgewalzt.
Es sahen aber einige Boxer gut aus gegen Contender und Journeymen. Wenn es gegen die Elite ging, relativierte sich das oft. Tyson hatte keine Elite. Spinks war als Ex-LHW körperlich ein mismatch und mMn auch mental gar nicht gewillt zu siegen und Holmes war zu alt und kam aus dem Ruhestand.

So schlecht sah Mike im Douglas-Kampf die ersten Runden nicht aus, wenn ich's mal mit dem Berbick-Kampf vergleiche. Nur hat Douglas nen ordentlichen Jab gehabt und seine Beine benutzt, um die Größe/Reichweite auszuspielen. Und Mike hatte mMn ein Problem mit Leuten, die sich nicht ins Boxhorn jagen ließen.
Ja, vielleicht war er zu dem Zeitpunkt schon ganz doll over the hill, aber Buster Douglas war zu keinem Zeitpunkt seines Lebens ein ATG-Kandidat.

Ali (bis 1973/74) besiegt Prime Tyson in 10/10 Kämpfen.
Foreman (bis 1974) besiegt Prime Tyson in 10/10 Kämpfen.
Foreman (87-92) besiegt Prime Tyson in 8/10 Kämpfen.
Lewis besiegt Prime Tyson in 8/10 Kämpfen.
Holyfield (bis 1993) besiegt Prime Tyson in 7/10 Kämpfen.
Liston besieht Prime Tyson in 6/10 Kämpfen.
Holyfield (93-99) besiegt Prime Tyson in 5/10 Kämpfen.
Frazier besiegt Prime Tyson in 3/10 Kämpfen.

Ich gebe eigentlich jedem ATG, der die ersten 3 Runden übersteht, Chancen Tyson danach auszuboxen oder selbst zu KO'en. Tysons Chancen schwinden gegen Gegner, bei denen ich nicht glaube, daß er sie KO'en könnte (Foreman, Ali).
Bei Frazier kommt ins Spiel, daß er körperlich deutlich unterlegen ist und vom Stil her einfach zuviel nimmt. Allerdings könnte seine Workrate ein Problem für Mike werden.
 

Chancho

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Ja, vielleicht war er zu dem Zeitpunkt schon ganz doll over the hill, aber Buster Douglas war zu keinem Zeitpunkt seines Lebens ein ATG-Kandidat.
Over the hill gegen Douglas?
Wenn du die die Tyson-Dokus gesehen hättest wüsstest du, dass er einfach nur hundsmiserabel vorbereitet war und kaum trainiert hatte für den Douglas-Fight.

Ich hab mir noch mal ein paar Foreman-Kämpfe aus der Zeit des möglichen Match-ups (um 1990) angeschaut und ich sehe ihn nun zu 80% durch KO gewinnen.
Sehe ich nicht so. Foreman hatte zwar zu der Zeit noch seinen punch, war aber ziemlich langsam. Ein lucky punch wie gegen Moorer wäre zwar möglich gewesen, aber Tyson konnte schon gut was vertragen und ist so viel ich weiß nie von einem Einzeltreffer zu Boden gegangen.
Ich glaube eher, dass der Kampf über die Distanz gegangen wäre und Foremans Gesicht danach ausgesehen hätte wie das von Bonecrusher Smith nach der 12. Runde.:)
 

kopfball

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Ich hab mir noch mal ein paar Foreman-Kämpfe aus der Zeit des möglichen Match-ups (um 1990) angeschaut und ich sehe ihn nun zu 80% durch KO gewinnen.

Tyson ist doch spätestens ab Runde 3 abgekühlt. Spätestens. Dann hat er zunehmend angefangen zu halten, drücken, schieben. Er ist gern einfach in Gegner reingelehnt.
Das kommt Foreman entgegen. Im wahrsten Sinne.
Big George wird sich mental nicht von Tyson beeindrucken lassen und physisch (13cm größer und 20 Kilo schwerer) erst recht nicht.

Foreman hat mit beweglichen Gegnern Probleme, gerne auch, wenn die nen Rückwärtsgang hatten. Und den hatte Tyson überhaupt nicht. Er hat doch jeden Gegner überrollen wollen. Und damit ist er wie geschnitzt für Foreman.

Tysons Ruhm gründet sich darauf, daß er der aggressivste Boxer war, den man kannte. Als komplettes Gegenteil von Klitschko ist er durch seine mittelmässige Gegnerschaft durchgewalzt.
Es sahen aber einige Boxer gut aus gegen Contender und Journeymen. Wenn es gegen die Elite ging, relativierte sich das oft. Tyson hatte keine Elite. Spinks war als Ex-LHW körperlich ein mismatch und mMn auch mental gar nicht gewillt zu siegen und Holmes war zu alt und kam aus dem Ruhestand.

So schlecht sah Mike im Douglas-Kampf die ersten Runden nicht aus, wenn ich's mal mit dem Berbick-Kampf vergleiche. Nur hat Douglas nen ordentlichen Jab gehabt und seine Beine benutzt, um die Größe/Reichweite auszuspielen. Und Mike hatte mMn ein Problem mit Leuten, die sich nicht ins Boxhorn jagen ließen.
Ja, vielleicht war er zu dem Zeitpunkt schon ganz doll over the hill, aber Buster Douglas war zu keinem Zeitpunkt seines Lebens ein ATG-Kandidat.

Ali (bis 1973/74) besiegt Prime Tyson in 10/10 Kämpfen.
Foreman (bis 1974) besiegt Prime Tyson in 10/10 Kämpfen.
Foreman (87-92) besiegt Prime Tyson in 8/10 Kämpfen.
Lewis besiegt Prime Tyson in 8/10 Kämpfen.
Holyfield (bis 1993) besiegt Prime Tyson in 7/10 Kämpfen.
Liston besieht Prime Tyson in 6/10 Kämpfen.
Holyfield (93-99) besiegt Prime Tyson in 5/10 Kämpfen.
Frazier besiegt Prime Tyson in 3/10 Kämpfen.

Ich gebe eigentlich jedem ATG, der die ersten 3 Runden übersteht, Chancen Tyson danach auszuboxen oder selbst zu KO'en. Tysons Chancen schwinden gegen Gegner, bei denen ich nicht glaube, daß er sie KO'en könnte (Foreman, Ali).
Bei Frazier kommt ins Spiel, daß er körperlich deutlich unterlegen ist und vom Stil her einfach zuviel nimmt. Allerdings könnte seine Workrate ein Problem für Mike werden.

Ohoh, damit machst du dich hier im Forum, wo es von Tyson-Anbetern nur so wimmelt, aber ganz schnell unbeliebt...
Ohne auf die Ansetzungen einzeln einzugehen: Ich denke auch, dass Tyson sicher einer der großen Champions im HW war, aber zugleich auch maßlos überschätzt wird.
 

Tim B.

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Over the hill gegen Douglas?
Wenn du die die Tyson-Dokus gesehen hättest wüsstest du, dass er einfach nur hundsmiserabel vorbereitet war und kaum trainiert hatte für den Douglas-Fight.

Ich glaube nicht an diese Legenden. Tyson sah genauso cut and dry aus wie immer. Wie Tyson aufgehen kann, wenn er sich wirklich gehen lässt, hat man nach seinem Karriereende gesehen. Duran, Hatton, oder jeder zweite heutige Heavy gehen auf, wenn sie nicht trainieren, aber Tyson nicht.
Aber ja, Kevin Rooney war weg. Weil Tyson vorher immer dadurch auffiel, daß er in jedem Kampf taktisch auf den Gegner eingestellt war...
Ist aber typisch. Die Großen verlieren immer nur Kämpfe, weil sie nicht trainiert haben.

Sehe ich nicht so. Foreman hatte zwar zu der Zeit noch seinen punch, war aber ziemlich langsam.

Deswegen hatte er halt Probleme mit beweglichen Gegnern. Ein Tyson, der permanent anrennt und bei allem bob&weave kein Sweat Pea ist, zählt nicht dazu.
 

holy Cow!

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Ich glaube nicht an diese Legenden. Tyson sah genauso cut and dry aus wie immer. Wie Tyson aufgehen kann, wenn er sich wirklich gehen lässt, hat man nach seinem Karriereende gesehen. Duran, Hatton, oder jeder zweite heutige Heavy gehen auf, wenn sie nicht trainieren, aber Tyson nicht.

Ist doch eigentlich landläufig bekannt gewesen, dass er schlecht vorbereitet war und lieber im Dunstkreis von Don King Party in Japan gemacht hat. Wüsste nicht, wieso ein Haufen Produzenten oder Mikes ehemaliges Umfeld auch noch Jahre später daran interessiert sein sollten, irgendwelche Ammenmärchen über Tyson zu verticken. Eine Legende nenne ich sowas nicht.

Hat ja auch niemand behauptet, dass er überhaupt nicht trainiert hat. Aber es gibt halt Training und Training. Bloß weil man nicht gleich aufgeht wie ein Hefekloß, heißt das ja nicht, dass man die optimale Vorbereitung hatte, die man auf einem gewissen Niveau einfach braucht, auch wenn man Tyson heißt.
Selbst um die Jahrtausendwende war er körperlich noch top in shape, aber es wird wohl keiner behaupten wollen, dass er da mehr als 50% seiner ursprünglichen Leistungsfähigkeit hatte.

Ist aber typisch. Die Großen verlieren immer nur Kämpfe, weil sie nicht trainiert haben.

Ja stimmt ist wirklich recht typisch. ;)
Wobei es nicht unbedingt das mangelnde Training sein muss. Ali war nach seiner Pause schwerer und hatte nicht mehr die Beine aus den 60ern. Holyfield hatte Mitte der Neunziger gesundheitliche Probleme, Lewis hat vor dem Rahmankampf in Südafrika wohl mehr vor der Kamera als am Boxsack gestanden und über Bowes Trainingseifer brauchen wir gar nicht erst anfang zu reden.
 

Drago

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Heinz Becker Land
Aber ja, Kevin Rooney war weg. Weil Tyson vorher immer dadurch auffiel, daß er in jedem Kampf taktisch auf den Gegner eingestellt war...

Guck Dir mal Tysons Ecke in dem Fight an. Die hatten nicht mal ein Eisen dabei...waren null auf Probleme vorbereitet. Da war nicht mal ein Cut-Man.

Douglas nahm man auf die leichte Schulter...und der hatte gerade seine Mutter verloren und kämpfte wie ein Besessener.
 

Tim B.

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Douglas nahm man auf die leichte Schulter...und der hatte gerade seine Mutter verloren und kämpfte wie ein Besessener.

Ach, wie ein "Besessener". Das ist doch auch so ne Legende, um Tysons Niederlage zu beschönigen. Douglas kämpfte nicht anders, als er vorher, als Mama noch lebte, gegen McCall gekämpft hat.

Und ja - Tyson war nicht 100% vorbereitet. Er hat den Gegner auf die Leichte Schulter genommen und dieser hat besser als erwartet gekämpft.
Na und?
Das ist anderen Champions davor und danach auch nicht anders ergangen. Ali und Konsorten waren auch keine Kostverächter und sind in ihre Europa-Exhibition-Kämpfe gegen die Mildenbergers und Coopers bestimmt nicht zu 100% vorbereitet gegangen.
Und sie wurden manchmal kalt erwischt. Aber sie haben sich durchgebissen.

Lennox Lewis - Vitali Klitschko. Gleiches Spiel. Nur hat sich Lennox durchgebissen.

Vielleicht ist Tyson halt doch nicht aus diesem Holz geschnitzt...
 
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