Was sich hier für Abgründe auftun. Mir tut richtig leid, wie viel Lebensqualität hier bei manchen flöten zu gehen scheint, wenn ich mir ansehe, wie eingeschränkt sie essen. Trifft aber natürlich nur zu, wenn einem Essen auch wirklich wichtig ist. Mir ist es teilweise sogar etwas zu wichtig und das kann dann auch wieder nerven.
Ich bin sehr offen erzogen worden, was das Essen betrifft und meinen Eltern dafür auch sehr dankbar. Bei uns wurde immer auf Qualität und Variation geachtet, was die Küche zu Hause, aber auch die Restaurants angeht und das habe ich so auch in mein Erwachsenenleben übernommen. Die Devise lautete da immer ganz im italienischen Stil: "Lieber mit dem Fiat zum Sternerestaurant als mit dem Ferrari zu Aldi."
Ich bin relativ überzeugt davon, dass eigentlich alles schmeckt, wenn es gut zubereitet ist und vor allem die Qualität der Zutaten stimmt. Ich habe schon viele Freunde bekehrt und das Muster ist eigentlich immer gleich. Irgendwann mal ein billiges Produkt schlecht zubereitet serviert bekommen und seitdem gilt "bah, das mag ich nicht". Wer isst schon gerne ausgetrockneten Billigwirsing im Sommer, der labbrig im Topf ausgekocht wurde? Genau, niemand.
Mir geht dann immer richtig das Herz auf, wenn ich sehe, wie sie nahezu verwundert vom Teller aufblicken und selber kaum glauben können, dass das, was sie jahrelang verabscheut haben, auf einmal schmeckt.
Klar, gibt es immer Ausreißer. Ich mag Sülzen nicht und Wurst, die in die Richtung geht. Dazu kommt Götterspeise. Liegt bei den Sachen logischerweise an der Konsistenz. Geschmacklich habe ich damit kein Problem. Auch künstlicher Süßkram ist nicht so mein Ding. Gummibärchen und der ganze Mist. Esse ich zwar, aber würde ich mir nie kaufen. Ansonsten esse ich aber tatsächlich alles. Nur die afrikanische Küche liegt mir nicht so sehr, aber da gibt es natürlich auch riesige Unterschiede.
Die Klassiker auf den "Mag ich nicht"-Listen gehören bei mir sogar meistens zu meinen Favoriten
Kapern, Oliven, Rosenkohl, Pilze und alles aus dem Meer z.B.