Weltcup Bischofshofen - Vierschanzentournee 05./06.01.14


Finn-Lady

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Die Österreicher müssen sich halt inzwischen an ganz anderen Dingen messen lassen. Die Latte haben sie selber so hoch gelegt. Da kann ein Platz 9 von Hayböck Schall und Rauch sein, wenn dann nicht mehr viel von ihm nachkommt.

Für uns wäre Rang 9 sehr ordentlich, bei den Österreichern wird das zur durchlaufenden Notiz.

Köstlich, einfach nur köstlich :hihi:

Ich finds lustig, wie hier über einen Michael Hayböck gesprochen wird. Der kam aus dem COC und belegt am Ende einen 9. Rang. Auch wenn unsere Besten direkt dahinter kommen, ist das immer noch immer besser als die Platzierung eines Deutschen. Hayböck ist also mittelmäßig. Ok, sind dann unsere Deutschen noch mittelmäßiger als mittelmäßig?
Die Österreicher müssen sich sicher an ihren Erfolgen messen lassen. Aber sie halten halt jeder Bemessung stand. Sie stellen den 1. und 2. der Tour und haben 2 andere Top 10-Platzierungen. Wenn Platz 9 bei uns so ordentlich ist, warum wird dann alles so zerpflückt, die Österreicher schlechter und die Deutschen besser geredet, als es das Ergebnis aussagt???
Fakt ist doch einfach das Ergebnis und das kann man net wegdividieren. Fakt ist auch, dass die Deutschen seit Jahren mehr von sich erwarten, als sie am Ende erreichen. Und das ist doch die Frage: Warum, wieso, weshalb? Warum können sie das Potenzial, was sie zweifellos haben, nicht bei großen Veranstaltungen abrufen? Alles andere ist Kaffeesatzsucherei, warum die Deutschen vielleicht doch besser sind als die Österreicher. Denn: Wenn sie soviel besser wären, wie uns hier verkauft wird, warum sind sie dann nicht besser? Warum kam nicht eine Podestplatzierung bei einem Tagesspringen zustande? Warum nicht eine (und ja eine Platzierung in der Nähe der Top 3 hätte ja gereicht, um das Ergebnis erträglich zu gestalten) gute Platzierung unter den Top 10 gesamt, um nicht hinter einem „mittelmäßigen Hayböck in der Mittelmäßigkeit zu landen“. Das Ergebnis schwarz auf weiß spricht eine deutliche Sprache und alles andere hier ist Schönrederei, was die Deutschen betrifft. Halt so ne Art Pippi-Langstrumpf-Syndrom: Ich mach mir die Welt, wie wie wie sie mir gefällt… ;) Das glaubt keiner, dass ein Werner Schuster mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Nun kommt mir auch nicht mehr mit dem Argument: Der Wind ist Österreicher. Wenn es eine Bevorteilung gab, dann eine offensichtliche durch die Jury für Ammann. (Und ich will net dran danken, was dann in Sotschi ist.) Das war ja schon fast Fremdschämen beim Zusehen am TV :pffft:. Das hat der gute Ammann als verdienter Sportler doch gar net nötig, dass man ihm so offensichtlich was auf dem Serviertablett präsentieren will. Die Noten müssen ihm von daher eigentlich selber peinlich gewesen sein. Daher bin ich froh, dass es am Ende so ausgegangen ist, wie es ist – weil genau so ist es gerecht. Diethart, Morgenstern, Ammann – das waren die Besten der Tournee und zwar genau in der Reihenfolge :jap:.
 
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Sprungbärchen1

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Ich habe zu keiner Zeit geschrieben, dass die Deutschen besser als die Österreicher waren. Ich berücksichtige lediglich die Ausgangssituationen, daher mein Querverweis auf die Ressourcen im Nachwuchsbereich, die eine wichtige Rolle spielen.

Was ich meine ist, dass es am Ende nur geringfügig entscheidnd ist, ob ein Michael Hayböck vor dem gesamten deutschen Feld liegt, in der Tourneewertung wohlgemerkt. Denn mal ehrlich, alles was nach Rang 5 in der Tourneewertung kommt, wird doch kaum noch registriert, oder zumindest schnell wieder zu den Akten gelegt. Der Gesamtweltcup ist da schon wesentlich entscheidender, in diesen Bereichen.

Die Österreicher haben ihre Podestplatizerungen, wir nicht. Das ist die eine Message. Die andere Message ist die, dass der DSV es mit weniger Möglichkeiten es derzeit schafft, so geschlossen da oben zu agieren. Fehlt lediglich die Spitzenplatzierung, wo man jetzt lange darüber streiten kann, warum die wieder nicht zu Stande gekommen ist.

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die mit direkten Negativattributen die Österreicher belegen. Da kriegt man ja hier einiges an Subjektivität zu lesen, was man dann auch nicht nachvollziehen kann.

Dennoch bleibe ich hier Verfechter der Gesamtentwicklung zweier Teams mit unterschiedlichen Ausgangslagen. Und da mache ich eben die Beobachtung, dass wir weiterhin in einer Geschlossenheit auftreten, die Österreich momentan etwas abhanden kommt. Und also langjähriger Fan dieser Sportart halte ich mich nicht alleine damit auf, dass am Ende Siege und Top-Platzierungen alles bedeuten. Die Geschichten dahinter sind teilweise wesentlich interssanter.
 
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Finn-Lady

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Ich gebe dir dahingehend Recht, dass Spitzenplatzierungen nicht alles bedeuten. Dafür bin ich viel zu sehr Fan dieser Sportart und hab ja auch schon ganz andere Zeiten bei den Deutschen mitgemacht ;). Und gerade deswegen finde ich, dass ein 9. Platz für Michael Hayböck genauso bemerkenswert ist, wie die bisherige Saison für Marinus Kraus. Auch wenn sie in der Öffentlichkeit weniger beachtet werden.
Allerdings ist es ja dann eine berechtigte Frage, warum wir in der Geschlossenheit den Österreichern bei einem normalen Weltcup Paroli bieten können und es dann bei einem Event wie der Tour nicht funktioniert?
Warum gelingt uns dann nicht bei einer Einzelentscheidung in Oberstdorf, GAP, Innsbruck oder Biho vorne mit dabei zu sein, wenn es in Kuusamo, Lillehammer oder Engelberg funktioniert? Von einem Gesamtsieg will ich doch gar nicht reden.
Die Ausgangssituationen und die Ressourcen sind doch bei jedem Event die Gleichen. Und sie mögen eine Erklärung, aber keine Entschuldigung sein, warum es dann bei der VST nicht klappt, wenn es sonst möglich ist. Daher sind die Fragen nach dem Wieso, weshalb, warum gar nicht so falsch. :ueberleg:
 

Sprungbärchen1

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Die Lösung liegt wahrscheinlich im psychologischen Bereich!

Der Druck, den alle unsere Athleten hatten, bei der Tournee erfolgreich zu sein (insbesondere Freund und Wellinger), hatte Diethart nicht. Er hatte nur was zu gewinnen, wir nur wieder was zu verlieren, oder eben zu gewinnen. Das ist schon fast undankbar.

Das ist für mich eben auch die Sichtweise, die man bei beiden Teams berücksichtigen muss. Während natürlich die Österreicher die Messlatte für sich selbst immer wieder höher setzen, durch ihre eigenen Erfolge, so fehlen diese bei uns für das Team in großen Teilen noch. Wenngleich Olympiasilber und WM-Silber im Team doch schon auch was ordentliches auf der Habenseite sind.

Einen Erfolg auf anderen Erfolgen aufzubauen, fällt defintiv leichter, als grundsätzlich Erfolg zu erlangen. Doch dann muss man eben noch weiter betrachten, wie damit in einer Nation umgegangen wird. Denn ich befürchte dadurch sind schon einige Athleten in Österreich den Bach runter gegangen, was bei uns nicht passieren würde. Allerdings würde ich dafür alleine nicht die Leistungsdichte verantwortlich machen.
 
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Finn-Lady

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Aber hej, dann ist die Frage: Was machen die Österreicher besser als die Deutschen? (gerade im Hinblick auf den Druck) doch gar nicht so falsch. Oder man sollte fragen, was machen die Österreicher anders?

Du hast es selbst beschrieben, die Österreicher müssen sich messen lassen und sie haben die Latte selbst hoch gelegt.
Ob der Druck für die Österreicher daher geringer ist als für die Deutschen mag ich nicht beurteilen – ich für meinen Teil glaube nicht, dass der Druck geringer ist – nur anders.
Hier wird doch schon ab einem 2. oder 3. Platz eines Österreichers von einer desolaten Leistung gesprochen und auf einem 5. Platz die Ablösung von Pointner gefordert, wobei das *glaub* ne Einzelmeinung hier ist. Aber letztendlich erwartet man nichts anderes als einen Tourneesieg.
Guck dir die österreichischen Abfahrer an – seit einem Jahr ist kein Sieg mehr gelungen. In deren Haut möchte ich net stecken.

Da sind wir Deutschen doch nun ganz human.
Der Druck für die Deutschen ist grad bei einer VST groß – ja, und wie schnell man von Superadlern zu Suppenhühnern wird, wissen wir auch. Aber das auch nur temporär. Jahreswechsel – VST-Zeit, da erinnert sich die Öffentlichkeit an die Skispringer.

Ansonsten führen die Athleten doch meist ein Schattendasein.


Achso: @Sprungbärchen – ich find die sachliche Diskussion klasse :up: – wir können also auch anders ;)
 
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Sprungbärchen1

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Genau, der Druck ist anders. Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer haben durch ihr aussergewöhnliches Talent viel als Zugpferd gearbeitet, und machen es noch. Dahinter lässt sich entspannter arbeiten. Ich finde, das ist ein sehr dankbarer Druck.

Wenn Diethart noch "abgestürzt" wäre, dann wäre das für ihn schade gewesen, die Österreichern hätten mit Morgenstern aber noch einen dicken Rettungsanker gehabt. Das alles nimmt man natürlich sehr gerne mit.

Die Frage ist aber, wie nachhaltig Österreich mit dieser Situation noch umgeht. Keiner weiss jetzt, wie es mit Diethart weiter geht. Kann er wirklich das Niveau halten, oder nicht. Faktisch war er wohl mal so weit weg von den eigenen Leuten auch im Nachwuchsbereich, dass man seine Förderung so gut wie eingestellt hatte. Die Frage stellt sich also, ob man Diethart wirklich so gefördert hat, wie es jetzt vielleicht im ersten Moment ausschaut.

Warum ich auch immer wieder Michael Hayböck nenne, liegt an seiner bisherigen Entwicklung. Zwar habe ich selber mal gesagt, dass JWM-Titel relativ betrachtet werden müssen. Trotzdem war er neben Lukas Müller in einer Position, wo man theoretisch mit ihnen zeitnahe hätte rechnen können/müssen. Da ist aber dann doch über kurz oder lang noch nicht viel hängen geblieben.

Gerade damals war natürlich die Situation wesentlich extremer, was die Leistungen der ersten österreichischen Garde betrifft. Der Sprung ins Team war verdammt schwer. Dennoch habe ich den Eindruck, dass da möglicherweise Ressourcen zu leichtfertig aufs Spiel gesetzt wurden, dank der großen Masse und der vielen Erfolge.

Daher muss die Frage erlaubt sein, ob Österreich wirklich (noch) alles richtig macht, in ihrer aussergewöhnlichen Situation. Daran darf und muss man sie wirklich auch messen. Es gibt nichts schlimmeres, als zu großer Erfolg, so komisch sich das im ersten Moment anhört.

Oder über kurz oder lang: Wer soll mal die Riege der österreichischen Skispringer anführen, wenn Schlierenzauer und Morgenstern aufgehört haben. Thomas Diethart kann es eigentlich nicht sein, wenn man die Vita betrachtet, und die Situation wie er überhaupt in den Weltcup gerutscht ist. Zumindest nicht die von Österreich geplante.
 
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Finn-Lady

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Hmmm… aber ist das nicht generell immer wieder die Frage, wie nachhaltig man in Erfolgssituationen mit der Nachwuchsarbeit umgeht und in wie weit man gerade in diesen Zeiten mit der Frage nach der Zukunft umgeht?
Ich denke, wir brauchen da gar nicht so weit zurück zu blicken, was uns Deutsche betrifft. Sind wir nicht auch in den Hoch-Zeiten von Schmitt und Hannawald in einer ähnlichen Position gewesen? Es gab Zeiten, da haben wir den COC dominiert. Und? Was ist davon geblieben? Es hat lange gedauert, bis sich Uhrmann etablieren konnte und der Einzige, der aus der COC-Zeit übrig geblieben ist, ist Neumayer.
Da muss man sich auch die Frage gefallen lassen, wie leichtfertig in Deutschland mit Ressourcen umgegangen wurde bzw. in wie da nicht auch ein bissel leichtfertig mit den Nachwuchsleuten umgegangen wurde.
Natürlich reden wir bei uns von einem anderen Level als in Österreich.
Morgenstern und Schlierenzauer sind Jahrhunderttalente – definitiv. Aber auch ein Kofler und ein Loitzl sind keine Waisenknaben, ein Koch im Fliegen auch nicht. Die hätte sich in ihrer Glanzzeit eh jeder gewünscht.
Ich bin noch net wirklich sicher, ob Diethart nur eine Eintagsfliege ist. Hatten wir nicht auch Springer, die nur einen Sommer, äh Winter ;) flogen? Hat Hocke das gehalten, was er uns in der Olympiasaison 2002 versprochen hat? Späth war auch immer nur temporär erfolgreich.
Von daher isses jetzt müßig drüber zu spekulieren, was aus Diethart wird. Aber er hat etwas in seiner Vita stehen, wo andere schon ihre ganze Karriere hinterher springen: den VST-Sieg.
 

Kaki

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Naja, ich denke der Nachwuchs bestätigt sich doch von selbst. Wir haben im Nachwuchsbereich mehr als genug Potential. Aber da komm ich schon zu deiner Frage wer die Österreicher in Zukunft anführen soll? ...

Das isch schwer zu beantworten. Denn unsere Top Athleten sind noch jung. Wenn wird davon ausgehen, dass man sein sportlichen Zenit meistens zwischen 26-29 Jahren erreicht haben wir mal noch genug Nachwuchs, auch wenn diese schon Top-Ergebnisse abrufen...

Schlierenzauer 24 Jahre
Morgenstern 27 Jahre
Kofler 29 Jahre
Diethart 21 Jahre
Hayböck 21 Jahre
Kraft 20 Jahre
...


Ich denke hier herrscht ein gesunders Verhältniss zwischen ganz jung, jung und der etwas älteren Generation. Dabei muss man berücksichtigen das viele Springer schon unglaubliche Erfolge erzielten, wenn man sich das Durchschnittsalter von WC, Olympia und 4ST - Siegern mal genauer anschaut.
Es heißt ja nicht das diese für immer abbauen in Zukunft, NEIN! - Sie sind in einem Alter wo alle noch zulegen können und auch noch lange Erfolge feiern können (möglicherweise?). Allerdings kann auch Niemand dafür eine Garantie aussprechen.

Ich glaube auch das man im positiven Sinne auch als Ösi-Fan erwarten muss das es mal ein Tief geben wird. Ein richtiges Tief und nicht nur 3-4x nicht Tagessieger zu sein. Klar ist man erfolgsverwöhnt, aber mann muss auch entgegen jeder Entwicklung mit Rückschlägen rechnen. Aber es muss auch klar sein, dass es schwierig wird 3 Ösi's am Podest in aller Regelmäßigkeit zu sehen (das wäre eine Steigerung, nach Jahren der Dominanz)... Aber als Fan des Sportes sollte man sich solch eine Entwicklung sowieso nicht wünschen ;)

Ich denke im großen und ganzen ist die Arbeit im Nachwuchs, sowie mit den Etablierten recht gut. Wenn man es realistisch betrachtet gibt es absolut nix zu meckern.

Du stellst es manchmal so hin als würden Schlierenzauer, Morgenstern, Kofler, Loitzel usw. morgen ihr Karriereende bekannt geben und dann der Nachwuchs in der Breite fehlt, allerdings sind die oben genannten zum Teil noch sehr jung und noch nicht mal an ihren sportlichen zenit angelangt. Wir haben Zeit und es kommen ja auch immer wieder junge nach. Das nicht 3-4 auf einmal nachkommen ist dem dichten Leistungsniveau geschuldet, allerdings sehe ich das nicht problematisch, denn wenn sie dann den Durchbruch schaffen sind sie meisten schon Top 15 oder Top 10 Springer.


Zu den Deutschen... Ich weiß nicht wie ihr alle das so negativ sehen könnt. Ich erinner mich noch ein paar jährchen zurück, da waren die Aussichten wirklich düster. Doch jetzt sieht man das Potential der Springer im deutschen Feld. Die Entwicklung die Schuster hier herbeigeführt hat zeigt auch das viele von den Deutschen vorne mitspringen können und sich evtl. auch langfristig dort festsetzen können. Vielleicht fehlt hier einfach noch die Geduld, aber ich denke es wird nicht mehr lange dauern bis auch die Konstanz für Topspringer aus dem deutschen Feld eintritt. Jedenfalls beeidnruckt mich die Entwicklung verglichen mit den früheren Jahren, wo ja wirklich Stillstand herrschte.
Vor Allem ist es ja eine tolle Sache wenn man weiß, das viele eure Springer ein enormes Potential haben und es nur noch nicht kostant abrufen können.
Ich denke in den nächsten 1-3 Jahre werden wir wieder große Duelle sehen, zwischen D und Ö, alles andere wäre eine Überraschung, außer die Ösis haben einen zu starken Einbruch, von dem ich jetzt mal nicht ausgehe.

Auch bei den Finnen sehe ich so langsam wieder einen aufwärtstrend und die Änderungen des Trainingsfokus bei den Norris (von Leichtigkeit/Gewicht in richtung Sprungkraft) zeigt wieder in eine postive Richtung.

Mir gefällt das Spannungsfeld im Skisprungzirkus derzeit schon besser als vor einigen Jahren und durch die Entwicklung könnte dies noch in den folgenden Jahren zunehmen (Nationenübergreifend) ;)

 
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Finn-Lady

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@ Kaki… ich geh mit deiner Meinung soweit konform – vor allem, was die Zukunft der österreichischen Skispringer angeht… :up:


Zu den Deutschen... Ich weiß nicht wie ihr alle das so negativ sehen könnt.


Allerdings ist das immer eine Frage der Erwartungshaltung und da haben unsere Skispringer mehr versprochen, als unterm Strich heraus gekommen ist. Deswegen darf man sich auch Gedanken nach dem Wieso,weshalb,warum machen, ein 10. und 11. Platz sind nun mal nicht zufriedenstellend.
Und hej, hier hat von uns Deutschen noch keiner nach einem 3. Rang von einem desolaten Zustand der Adler gesprochen, noch nach einem 5. Platz die Ablösung von Schuster gefordert ;).
Ja, unsere deutschen Springer haben die Saison Spaß gemacht, mich aber bei der Tournee enttäuscht.
 

Kaki

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@ Kaki… ich geh mit deiner Meinung soweit konform – vor allem, was die Zukunft der österreichischen Skispringer angeht… :up:




Allerdings ist das immer eine Frage der Erwartungshaltung und da haben unsere Skispringer mehr versprochen, als unterm Strich heraus gekommen ist. Deswegen darf man sich auch Gedanken nach dem Wieso,weshalb,warum machen, ein 10. und 11. Platz sind nun mal nicht zufriedenstellend.
Und hej, hier hat von uns Deutschen noch keiner nach einem 3. Rang von einem desolaten Zustand der Adler gesprochen, noch nach einem 5. Platz die Ablösung von Schuster gefordert ;).
Ja, unsere deutschen Springer haben die Saison Spaß gemacht, mich aber bei der Tournee enttäuscht.


Das verstehe ich auch das man hier und da ein wenig entäuscht ist. ;) - Aber wenn man das mal grundsätzlich zerlegt, lässt es auf positives hoffen.

Man ist enttäuscht, da man mehr erwartet und man erwartet ja schließlich mehr, da man weiß das enormes Potential hinter den Springern steckt. Klar, für den Augenblick ist das vielleicht nicht gerade tröstend, aber längerfristig kann und wird sich zwangsläufig der Erfolg einstellen (ich glaube da müsste vieles passieren wenn es nicht so ist).

Allerdings gebe ich dir recht. Nach aussichtlosen vergangen Jahren hat man mit diesem Potential einfach Erwartungen. Sie brauchen noch ein wenig, dann wird es aber so kommen und das wissen die Fans, der Trainer und die Springer selbst.
Die Springer wissen warscheinlich selbst über ihr Potential und setzen sich somit schon dem Erfolsdruck aus, was zwangsläufig die Entwicklung zum Topspringer ein wenig verzöger, aber mit der Zeit und Erfahrung wird das beseitigt. In Österreich hast du das Problem nicht weil immer Erfolg da ist zur Zeit, in Deutschland warten alle auf DEN Erfolg des nächsten Springers, da ist der Druck einfach höher und man braucht sicherlich Zeit um damit umzugehen.

Jedenfalls sind die Aussichten gut und es braucht noch ein klein wenig Zeit, aber dann werden wir als Zuschauer und die Springer selbst, die Früchte der tollen entwicklung ernten, alles andere wäre sonst eine unerwartete Entäuschung ;)
 

Sprungbärchen1

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@ Finn-Lady

Letztendlich ist die Situation des DSV damals auch das, was eben Beispiel genug dafür sein sollte, wenn es ein oder zwei richtige Erfolgsträger gibt, aber dann kein Anschluss mehr stattfindet. In so fern handelt Werner Schuster derzeit konsequent, indem er Geiger dem Schmitt vorzieht, auch wenn Schmitt etwas besser bei der Tournee war.

@ Kaki

Gregor Schlierenzauer hat zumindest schon häufiger mal erwähnt, dass er sich zumindest eine Karrierepause sehr gut vorstellen könnte. Und bei Wolfgang Loitzl spekuliere ich schon jetzt auf seine letzte oder vorletzte Saison. Wie lange Thomas Morgenstern noch springt, vermag ich derzeit nicht einzuschätzen. Martin Koch wird aufhören, und bei Andreas Kofler muss man auch mal sehen, wo diese Verunsicherung noch hinführt.

Hayböck, Diethart und Kraft haben in der Tat noch eine Menge Zeit. Mal sehen, ob sie diese auch nutzen können.
 
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Kaki

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@ Kaki

Gregor Schlierenzauer hat zumindest schon häufiger mal erwähnt, dass er sich zumindest eine Karrierepause sehr gut vorstellen könnte. Und bei Wolfgang Loitzl spekuliere ich schon jetzt auf seine letzte oder vorletzte Saison. Wie lange Thomas Morgenstern noch springt, vermag ich derzeit nicht einzuschätzen. Martin Koch wird aufhören, und bei Andreas Kofler muss man auch mal sehen, wo diese Verunsicherung noch hinführt.

Hayböck, Diethart und Kraft haben in der Tat noch eine Menge Zeit. Mal sehen, ob sie diese auch nutzen können.


Genau so ist es. Du siehst ja selbst, die Voraussetzungen sind gut und gegeben. Der Nachwuchs ist da, viele etablierte sind noch jung. Was man daraus macht wird sich zeigen. Das die Ösi's nicht immer auf der Erfolgswelle der letzten Jahre schweben werden ist natürlich und das ist auch im Sinne des Sports. Trotzdem haben sie weder im Nachwuchs noch im akutellen WC Kaderprobleme. Ich denke auch das der Anschluss diverser Nationen im Topfeld wieder für mehr Abwechslung sorgen wird. Die Entwicklung der Deutschen, Norweger und Polen lässt in näherer Zukunft darauf hinschließen. Eventuell haben die Finnen in Zukunft auch wieder einen Aufwärtstrend zu verzeichnen, was ich mir persönlich sehr wünsche.

Alles im allem muss man auch mal die positiven Aspekte herauspicken. Die Leistungsdichte nimmt wieder nationenübergreifend zu und das ist nicht dem Versagen der Österreicher geschuldet sondern der guten Arbeit der anderen Nationen, die vor ein paar Jahren auf jeden Fall was aufzuholen hatten und das haben sie auch gemacht.

Das jetzt bei der 4ST wieder 2 Ösi's oben standen war so nicht zu erwarten und ich denke auch nicht das es der Regelfall bleiben wird in den nächsten Jahren. Wer dachte das Stoch und Schlierenzauer so absacken bei der Tournee, andererseits hat Kasai enorm überrascht mit seiner Konstanz und wurde 5ter. Das die Deutschen hier ein bisschen abgeflacht haben muss man akzeptieren, aber ich denke das wird sich im Zuge der WC - Saison wieder relativieren. Das hätte genau so den Österreicher passieren können, wie zB. Stoch (Favorit) und Schlierenzauer gezeigt haben.
 
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Lazergirl

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Die Lösung liegt wahrscheinlich im psychologischen Bereich!

Der Druck, den alle unsere Athleten hatten, bei der Tournee erfolgreich zu sein (insbesondere Freund und Wellinger), hatte Diethart nicht.

Andere Springer hatten und haben den Druck aber auch. Von Morgenstern und Schlierenzauer werden IMMER Siege erwartet, ob bei der Tour oder im Weltcup. Und meistens bringen sie ihre Leistung. Außerdem: Die Deutschen waren nicht die großen Favoriten, sie waren höchstens Mitfavoriten. Wer im Weltcup Podestplätze holt springt wenigstens vorne mit wenns um die Tagessiege geht. Wieso ist das gleich wieder zuviel Druck?

Ich finde man muss auch unterscheiden: Freitag war verletzt, von ihm hat wohl niemand ernsthaft etwas erwartet. Wellinger ist erst im Kommen, in den nächsten Jahren wird ihm die Erfahrung aus 13/14 helfen. Gleiches gilt für Kraus und Geiger, vielleicht noch für Wank.

Freund ist irgendwie "zu brav", bei ihm habe ich immer den Eindruck als macht ihm das gar nichts aus, wenn er einmal nicht in den 2. DG kommt. Landet er knapp hinter den Podestplätzen sieht man auch nicht, dass er sich drüber ärgert. Er grinst immer noch in die Kameras. Mehr Gier nach Siegen will ich sehen bei ihm!
 
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Benjamin

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Bevor ich als zu großer Meckerer dastehe, muss ich auch mal sagen, dass ich die Entwicklung der deutschen Springer in den letzten Jahren durchaus für sehr bemerkenswert halte. Wenn man einmal an Schusters erste Saison als Bundestrainer zurückdenkt... da hatte Martin Schmitt nochmals einen Höhenflug, Neumayer und Uhrmann sind halbwegs OK gesprungen; aber dahinter kam überhaupt gar nichts - und die drei genannten Springer waren um die 30 Jahre alt. Man musste quasi jederzeit mit einem Karriereende rechnen - und für diesen Fall habe ich Deutschland in Teamspringen schon mit Italien und Frankreich um den Einzug ins Finale kämpfen sehen.

So ist es zum Glück nicht gekommen, da zum einen die Etablierten Springer doch noch etwas länger gesprungen sind als erwartet und da sich zum anderen doch endlich mal Jahr für Jahr neue junge Springer im Weltcup etabliert haben. Die Enttäuschung rührt eben daher, dass die Deutschen zu Saisonbeginn noch mehr versprochen haben, als sie dann schließlich gehalten haben.
 

Lazergirl

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Die Enttäuschung rührt eben daher, dass die Deutschen zu Saisonbeginn noch mehr versprochen haben, als sie dann schließlich gehalten haben.

Ist bei mir auch so. Und gewonnen haben nicht Schlierenzauer, Morgenstern oder Stoch die im Weltcup vorne sind. Nein, ein No-Name aus Österreich. Warum kriegt das keiner aus dem deutschen Team hin so aus dem Nichts das Feld aufmischen?
 

Sprungbärchen1

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@ Benjamin

Vielleicht sollten sie einfach weniger angriffslustiger sein, die Erwartungen selber niedriger ansetzen. Sonst wird natürlich der Druck größer. Wenngleich die Medien natürlich genau so hinterfragen, wenn man zu konservativ mit seinen Ambitionen umgeht. Bei der Tournee wird zu sehr Richtung Gesamtsieg geschielt.

Ergo gilt für Olympia: Erneute Medaille im Team, und bestmögliche Leistungen von allen im Einzel, um so die Chance auf eine weitere Medaille zu wahren.

Ich denke das ist ein realistisches Ziel.
 
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