Und um jetzt hierzu noch einmal Stellung zu nehmen:
Ich mach mir um die Mädels keine Sorgen, die springen ja oft genug im Training von Großschanzen. Da sieht es völlig anders aus mit "Exoten" beim Skifliegen. Wenn "Hinterbänkler" aus Kazachstan und Co meinen, dass sie bei einer Flugveranstaltung teilnehmen müssen, damit sie auch mal in einem Weltcup-Wettbewerb 120 Meter erzielen, dann ist das jedesmal sehr gefährlich, weil das einfach Athleten sind, die technisch für so große Anlagen nicht wirklich qualifiziert sind. Die zittern sich nur runter. Denen kann viel mehr passieren als den Weltcup-Springerinnen auf einer Großschanze. Selbst einem Top-Athleten wie Morgenstern kann auf einer Flugschanze durch einen leichten technischen Fehler eine Menge passieren. Das ist einfach eine völlig andere Dimension als eine Großschanze, aber da bin ich irgendwie grundsätzlich der einzige, der den Start von diesen "Exoten" bei Flugveranstaltungen mit Sorge sieht. Der Rest hier scheint da kein Problem dabei zu sehen. Aber wenn die Frauen auf eine Großschanze gehen ... dann sollte man den Krankenwagen am besten gleich in den Auslauf stellen, oder wie?!? :neinnein:
Es wäre durchaus zu überlegen, ob man nicht auch beim Skifliegen der Herren andere Qualifikationskriterien anwenden sollte als beim Springen von der Großschanze. Dennoch würde ich nicht behaupten, dass die Weltcup-Springerinnen auf der Großschanze sicherer aussehen als selbst die Kasachen auf der Flugschanze. Sicher, bei den Top 20 mag das der Fall sein - aber dahinter wird es dann doch schon recht wacklig.
Man muss sich einfach klar machen, dass es nach wie vor viel weniger Damen als Herren gibt, die diesen Sport ausüben. Dadurch wird es bei den Herren eine echte Hürde, überhaupt in den Weltcup zu kommen - denn sie müssen sich dafür erst mal Stück für Stück für den Alpencup (zumindest in den Alpenländern), den FIS-Cup und den COC empfehlen - und dort in meist gut besetzten Teilnehmerfeldern erst einmal das Finale erreichen, bevor sie überhaupt im Weltcup eingesetzt werden dürfen.
Bei den Damen hingegen ist dieser Unterbau nach wie vor recht lückenhaft, da kann im Prinzip jede Springerin, die das möchte und bei der die Trainer das zulassen, auch am Weltcup teilnehmen (abgesehen vielleicht von Slowenien, Norwegen und Deutschland).
Deswegen ist es richtig, dass man zumindest auf der Großschanze eine Teilnehmerbegrenzung auf die 30 Besten eingeführt hat. Würde man nun häufiger auf der Großschanze springen, wäre diese Begrenzung nur schwer zu halten. Deswegen bleibe ich dabei: 2 oder meinetwegen 3 Wettkampfwochenenden für die Damen auf der Großschanze sind in der jetzigen Situation ausreichend - das ist das, was für die Männer das Fliegen ist. Gerne kann das - wie bei den Männern beim Fliegen auch - mit einer zusätzlichen kleinen Kristallkugel honoriert werden. Aber deutliche mehr Wettkämpfe auf der Großschanze auszutragen, halte ich im Sinne der Gesundheit der Athletinnen für falsch.
Einzelfälle wie Thomas Morgenstern anzuführen, bringen uns nicht weiter. Dann kann ich genausogut sagen: Wenn sich sogar eine Topspringerin wie Sarah Hendrickson auf der Großschanze verletzt, dann haben schwächere Damen dort erst recht nichts zu suchen.
Und was den Krankenwagen betrifft: All zu weit weg vom Auslauf steht er ohnehin bei keiner Veranstaltung.