Letztlich gibt es dabei zwei Probleme: Das eine Problem ist, dass man bei einer Disqualifikation während des Tripels gleich mehrere Wettkämpfe verliert. Das andere Problem ist das neue Punktesystem. Ich habe mir das gerade ein bisschen angesehen: Mit dem alten Punktesystem hätte die Zweitplatzierte im Gesamtweltcup im Moment 460 Punkte statt 555 und damit fast 200 Punkte Rückstand auf die Führende, so dass selbst der Punktverlust morgen noch aufholbar wäre. Aber wenn man mit einem Sieg bei einem normalen Wettkampf natürlich nur 10 Punkte mehr holt als der Zweite, ist das schwierig.
Ich kann ja verstehen, dass man das Punktesystem bei Damen und Herren einheitlich handhaben will. Aber während es bei den Herren zumindest noch sinnvoll sein kann, für die ersten 40 Sportler Punkte zu vergeben (wodurch die Abstände vorn zwangsläufig geringer werden), ist das bei den Damen, wo weniger als 40 Athletinnen antreten, schon ziemlich absurd.
Die Disqualifikation selbst halte ich - für den Fall, dass sie auf korrekte Weise zustande gekommen ist, wovon ich aber ausgehe - ausdrücklich nicht für das Problem. Die Anschuldigungen des Norge-Trainers sind schon ziemlich harter Tobak, dagegen sind ja Stefan Horngacher und Timi Zajc Waisenknaben. Wenn da nichts dran ist, würde ich mir anstelle der FIS sogar rechtliche Schritte gegen diesen Typen überlegen, denn mit solchen Anschuldigungen schadet man dem Sport massiv.