@ricard: wenn diese unpraktiken in meinem eigenen heimatland passieren, ausgeübt an meinen landsleuten und man selber betroffene kennt, hat die ganze sache eine andere qualität.
die diskussion in der jetztigen form entstand im anderen thread, weil dort jemand sagt, ddr-doping sei kein staatsdoping und genau das gleiche wie alles was in den usa etc. passierte / passiert. dies ist historisch nunmal falsch, egal was dir deine kindheitserinnerungen suggerieren mögen
Ich hätte Deinen Beitrag "zerpflücken" müssen und zum Ausdruck bringen müssen, dass ich das "übers Ziel hinausschiessen", was Du ja angeprangerst hast, in diesem Fall verstehen kann. War mir zu lästig, da ich Deinen letzten Absatz nach oben hätte kopieren müssen.Dann solltest Du aber auch nicht mich in dem Zusammenhang zitieren.
Vielleicht liegen wir in einigen Definitionen auseinander. Wird einem Kind/Jugendlichen eine Pille als "Vitamin" gegeben, dann ist dies für mich "ohne Wissen". Und obwohl ich ja auch ein Korinthenkacker bin, kann ich hier nicht "nur" mangelnde Aufklärung sehen. Bei ins Essen gemischte Präparaten ist es für mich sogar eindeutig.Dass dies ohne ausreichende Aufklärung geschah, dass es mitunter ohne direkte Einwilligung geschah will ich überhaupt nicht bestreiten, sondern es ist eine Tatsache. Das braucht mir auch niemand zu erzählen, denn ich habe es selbst erlebt, weiß es von anderen Kindern, denen mitunter gesagt wurde, ihren Eltern davon nichts zu berichten.
Das war erst eine späte Eingebung, ich -und wohl auch barea- bezog Deine Nachfrage auf unwissentlich nicht auf spritzen.Doch, ansonsten hätte ich diesen Satz nicht zitiert. Und es macht einen qualitativen Unterschied, ob jemanden gegen sein Wissen etwas spritze oder ihn nicht genügend darüber aufkläre, welche Folgen sich aus der Benutzung der Doping-Mittel ergeben.
Die Aussage kam von Victory. Deinem Grundsatz "Doping bleibt Doping" stimme ich nicht zu, da es sich in der DDR um Missbrauch von Minderjährigen gehandelt hat, teilweise von "Schutzbefohlenen" (Trainer-Kind-Beziehung). Dies ist mit das widerwärtigste, was ich mir in Sachen Sport vorstellen kannmal langsam, aber ich haben NIE gesagt, dass es kein Staatsdoping gab.
Ist es also jetzt zum Beispiel eine Schutzbehauptung von Heike Drechsler, dass sie "Ich habe nie wissentlich gedopt. Aber nach den Unterlagen kann ich heute leider nicht mehr ausschließen, dass ich von den Ärzten ohne mein Zutun und Wissen mit illegalen Mitteln behandelt wurde." von sich gab, um nicht selbst als Betrügerin dazustehen, oder war es in der DDR eben doch möglich und zumindest bei einigen oder gar etlichen Spitzenathleten an der Tagesordnung?
Ob ich eine Sprizte bekomme wenn ich denke dass dort Vitamine drin sind oder man eine Pille im essen versteckt, das ist doch total die gleiche Qualität Unrechts?
Bitte? Hatte die DDR jetzt das Zehnfache an Sportlern? Die Olympiaaufgebote der BRD waren immer größer als die der DDR (jedenfalls bei Sommerspielen)Natürlich gibt es in der BRD keine 1000 Schwerbeschädigte, aber es gibt auch welche, hab mal was von 100 gelesen. Wenn du dir jetzt die Förderung in beiden Staaten ansiehst, die Zahl der Sportler, dann kommt unterm Strich auch ne interessante Zahl raus.
Erklär mir bitte den Unterschied, damit ich es verstehe?Ja, es ist ein qualitativer Unterschied, den Du ob Deiner Aufgeregtheit wahrscheinlich nicht verstehen wirst.
Vielleicht liegen wir in einigen Definitionen auseinander. Wird einem Kind/Jugendlichen eine Pille als "Vitamin" gegeben, dann ist dies für mich "ohne Wissen". Und obwohl ich ja auch ein Korinthenkacker bin, kann ich hier nicht "nur" mangelnde Aufklärung sehen. Bei ins Essen gemischte Präparaten ist es für mich sogar eindeutig.
Bei Kindern sehe ich da auch keinen qualitativen Unterschied, besonders wenn es über ein reines "Angebot" hinausgeht, bei Erwachsenen natürlich.
Nein, nein, das kann man schon als "nicht Wissen" bezeichnen, und darauf wollte ich nicht hinaus. Nur bezweifle ich ein wenig, schon allein aufgrund meiner eigenen Erfahrung und eben der einiger Bekannter und Freunde, dass flächendeckend Präparate unter das Essen gemischt wurden. Das wäre bei wirksamen und teuren Doping-Mitteln schlichtweg auch zu ineffizient gewesen.
Ja, es ist ein qualitativer Unterschied, den Du ob Deiner Aufgeregtheit wahrscheinlich nicht verstehen wirst.
Du kannst Dir jetzt natürlich einreden, dass ich irgendwas verharmlosen will, aber letztendlich solltest Du einfach mal darüber nachdenken, was der Unterschied zwischen einer Spritze und einer Pille ist. Es ist schlichtweg horrender Quatsch gewesen, was Du dort geschrieben hast, und nur dem habe ich widersprochen.
Genau das bedeutet unwissentlich in dem Zusammenhang für mich.Und Barea hat mit "unwissentlich gespritzt" bestimmt nicht gemeint, dass heimlich einer einem die Spritze in den Popo gerammt hat, sondern, dass unter der Behauptung es wären Vitamine, gesundheitsschädliche Mittel verabreicht wurden.
Nochmal: du schreibst mein Satz "unwissentliche Spritze" sei quatsch. Ich antworte auf deine Nachfrage nach Belegen mit "Pillen im Essen" versteckt sowie Spritzen, welche man als Vitamin-Dinge ausgab.
Was macht es für den Sportler für einen unterschied, ob er nichtwissentlich mit Doping per Spritze oder Doping per Pille versorgt wird?
Komme deinen Gedankengang da gerade echt nicht hinterher
Ich finde die Aussagen der Sportlerinnen oder die des Historikers Giselher (jetzt nicht unbedingt als Pflaume seines Gebiets bekannt) durchaus glaubwürdig. Was hätte dieser Mann für ein Interesse daran, zu lügen?Ich denke, Du hast nicht mal ansatzweise eine Idee, was dazugehört, um Doping-Mittel mit einer Spritze zu verabreichen. Und es gab auch keine Spritze, die als Vitamine deklariert wurden, das ist schlichtweg Blödsinn. Wer glaubt denn so einen Quatsch.
Also wirkt eine Spritze direkter bzw das Mittel hat einen "besseren "Einfluss"? Das würde erklären, dass es effizienter wäre als eine Pille.Qualitativ ist dort schon deshalb ein Unterschied zu sehen, weil bei einer Spritze die Dopingsubstanzen nicht erst durch die Magenschleimhäute resorbiert werden müssen. Zudem füge ich einem Menschen absichtlich eine körperliche Verletzung mit einer Spritze zu.
dass unter der Behauptung es wären Vitamine, gesundheitsschädliche Mittel verabreicht wurden.
Genau darüber diskutieren wir ja derzeit. Etwas anderes behaupte ich auch nichtSorry für die Einmischung, muss aber Mystic in Schutz nehmen. Er hat von Anfang an nur bestritten, dass wissentlich Doping-Spritzen verabreicht wurden, ohne das Wissen der Sportler. Alles andere hat er nie bestritten.
Meine Meinung.Nur der Einwand, dass eine Spritze qualitativ anders zu bewerten sei, als Pillen o.ä. ist leider nicht ganz richtig. Von der Wirkungsweise mag es stimmen, jedoch sind beide Arten der Dopingverabreichung Körperverletzungen.
Es ist für Sportler wie sie natürlich nebenbei eine nette Ausredemöglichkeit, um sich selbst aus der Verantwortung zu ziehen und aus späteren Leistungen für Gesamtdeutschland weiter Kapital schlagen zu können im Sinne von "Ja, zu DDR-Zeiten war ich vielleicht gedopt, aber nicht durch eigenes Zutun, und später habe ich ja beweisen können, wozu ich auch ohne Doping in der Lage war. Bei den zahlreichen Tests wurde ich ja nie positiv getestet." (sie hat ja fast wortwörtlich dies von sich gegeben)Entweder lügt Drechsler oder sie ist schlichtweg zu dumm.
Ich finde die Aussagen der Sportlerinnen oder die des Historikers Giselher (jetzt nicht unbedingt als Pflaume seines Gebiets bekannt) durchaus glaubwürdig. Was hätte dieser Mann für ein Interesse daran, zu lügen?
Deinen zweiten Punkt verstehe ich dennoch nicht, eine Spritze macht "Piecks" aber fügt einem doch keine Verletzung zu?
Den qualitativen Unterschied ("im Sinne von: qualitativ böse bzw Qualität des Verbrechens seitens der Doping-Verabreicherer") sehe ich immer noch nicht.
Das hat nichts mit Beratungsresisstenz zu tun, bin deinen Ausführungen immer aufgeschlossen.
Flächendeckend bezieht sich auf den Großteil der Talente, bei denen man sich Leistungen im Top-Niveau versprach. Nicht, dass man im Sportunterricht der Grundschule 10min zur Apotheken-Bank musste.
"Nach Forschungsergebnissen des Potsdamer Sportwissenschaftlers Hans Joachim Teichler standen dem "Sportmedizinischen Dienst", der das flächendeckende Doping in der DDR betrieben habe, noch 1988 mehr als 1.948 Personen und 52 Millionen DDR-Mark zur Verfügung."
Für mich sind das riesige Ausmaße.
Spartakiaden dienten aber auch dem Leistungsvergleich der besten jungen Sportler und der Auswahl und Förderung. 1965 gab es 1,8 Millionen Teilnehmer in Kreis-, Bezirks- und zentralen Spartakiadewettkämpfen.