Das ist ja gerade der Punkt, der sich bei deiner Argumentation beißt.
Sturm wurde nicht beschützt. Der Mann war 2,5 Jahre Profi, stand nie 12 Runden im Ring als er als Ersatzmann für Schenk mit ein paar Tagen Vorankündigung in einen WM-Kampf gesteckt wurde.
Solche Züge findet man bei Universum doch oft, siehe: Balszay, Wilascheck, Tomala, Sartison, Gutknecht. Das sind unterrepräsentierte Leute, die plötzlich und bei sich bietender Gelegenheit in Kämpfe geschickt werden, die ihrem Erfahrungsstand nicht angemessen erscheinen. Erscheinen deshalb, weil hin und wieder mal ein überraschender Sieg herausspringt. Entweder das Experiment geht gut - oder eben nicht.
Die Sicherheitsmechanismen greifen nach aller Erfahrung erst bei Boxern, in die eine Menge Geld oder Sendezeit investiert wurde, und die ein entsprechend hohes Einspielergebnis (in Form von Quoten und Titeln) erhoffen lassen.
Die zweite Titelverteidigung fand dann in Las Vegas gegen DLH statt. Ein Castillejo war immerhin gut genug um Sturm einen Uppercut zu verpassen, den er nicht nehmen konnte und Griffin war gut genug um in Deutschland ein Draw zu bekommen, da können außer Sturm und Timm nicht viele andere was dafür.
Naja, das ist wieder ein Punkt, an dem sich die Katze in den Schwanz beißt. Ich könnte auch sagen: Sturm hat seine Niederlagen (ich rechne den Griffin-Kampf dazu), sofern es ihm möglich war, ausgebügelt. In der Sache hast du natürlich Recht, aber ich glaube nicht, dass sich ein Boxer bis zu seinem Karriereende an Niederlagen messen lassen muss. Ein Beispiel ist da Klitschko. Ich werde seiner boxerischen Klasse nicht umfänglich gerecht, wenn ich seine Karriere auf jenen Moment reduziere, als er gegen Sanders über den Ringboden krabbelte.
Als mögliche Gegner waren jetzt Mayorga und Winky Wright im Gespräch. [...]
Auch hier wieder das, was ich in meinem Posting zuvor angesprochen habe: Die selben Boxer waren nach meinen Informationen auch mal bei Abraham im Gespräch. Und Wright war sozuagen erst der Auslöser für den Trubel um Paul Williams im Mittelgewicht. Für Sturm sind beide natürlich zu alt oder zu shot oder was auch immer? In der Sache ist das richtig, aber wie du siehst, kann man darüber auch anders reden.
Ist schon möglich dass er sich auf eigene Rechnung von Abraham ausknocken lassen würde. Mit UBP wollte er das nicht, außer AA gibt ihm auch seinen Teil Börse, dann gibts den Kampf sofort.
Sturm hat mehrfach betont, dass er gegen Abraham boxen wolle (hat er ja auch schon als Amateur, sogar zweimal erfolgreich). Warum soll ich ihn hier der Lüge bezichtigen? Einige Zeitungen sprechen auch offen davon, dass das Nichtzustandekommen dieses Kampfes einer der Streitpunkte zwischen Sturm und Universum sein soll. Ob das stimmt? Ich weiß es nicht, ich war ja letztlich nicht dabei.
Erdei ist der lineare LHW-Champon. Er ist der beste bis das Gegenteil bewiesen ist. Wenn jemand was will, dann muss er zu ihm kommen. Den Kampf gegen Frago zu machen war auch mutig, der hat zwar nichts in den Fäusten aber war eine physisch überlegene Maschine.
Halb zog man ihn, halb sank er hin, könnte man sagen. Allzu freiwillig war die Entscheidung nicht, gegen Fragomeni zu boxen. Und was den Rest angeht: Erdei mag ja in deinen Augen der beste Boxer seiner Gewichtsklasse sein, aber die Gegnerwahl ist auch in seinem Fall so dürftig wie die bei Sturm oder anderen Stallgefährten.