Wie wirken sich die Pläne der Kickers auf die Baskets aus?


xraysforever

Bankspieler
Beiträge
4.225
Punkte
113
Im Gegensatz zu herbipolis sind beide Sportarten, Fussball und Basketball, meine Leidenschaft.
Und mein Herz schlägt in Würzburg schon immer (seit Jahrzehnten) für die s.Oliver Baskets und die Kickers. Das eine muss doch das andere nicht ausschließen !!!

Prinzipiell bringt es einer Stadt sehr wohl Aufmerksamkeit und Erhöhung der Publicity wenn Profiteams vorhanden sind. Es schadet auf keinen Fall wenn in den Medien (auch überregional) von erfolgreichen Würzburger Teams berichtet wird.

Ganz kurz zum Posting von herbipolis wegen Randale im Profifussball in Würzburg. Ich kann mich in den letzten 5 Jahren nur zweimal an die unangenehmen Fans von Fortuna Düsseldorf & 1860 München in der Innenstadt erinnern. Du stellst es in Deinem Posting recht unfair dar, in dem Du den Eindruck erweckst, dass hier bei jedem Heimspiel der 2. und 3. Liga Randale gewesen wäre. Das stimmt einfach nicht ! Du magst Fussball nicht, das ist okay, aber bitte nicht übertreiben und bei der Wahrheit und den Fakten bleiben.

Zur Situation in Würzburg. Fussball regiert die Sportwelt in Deutschland und davon kann sich Würzburg nicht ausklammern. Die 2 Bundesliga ist die beste 2. Liga in Europa. Keine 2. Liga in Europa hat mehr Zuschauer als die deutsche 2. Bundesliga. Die BBL kann da medial, bei der Anzahl der Fans und bei Sponsoren und insbesondere TV Geldern nicht im Ansatz mithalten. Nur ein Beispiel: die Kickers erhalten als Aufsteiger nächste Saison 8,5 Millionen TV Gelder, das entspricht annäherungsweise dem Etat von Alba Berlin. Mit Sponsorengelder, Ticketeinnahmen, Merchandising, DfB Pokal kommen die Kickers wahrscheinlich auf einen Gesamtetat zwischen 12-14 Mio. Und das haben sie sich mit einer sympathischen, jungen Mannschaft und einem hervorragenden Trainer auch mehr als verdient. Sie haben auch vernünftig gewirtschaftet und sind mit einem der niedrigsten Etats (ca. 5 Mio.) der 3. Liga in die letzte Saison gegangen.

Das neue Stadion der Kickers wird kommen. Zu 90% werden es die Kickers auf dem eigenen Gelände des Dallenberg-Stadion bauen. Den Kickers gehört das Stadion und sie werden auch in der Lage sein, das neue Stadion selbst zu finanzieren. Die Stadt wird die Infrastruktur um das Stadion finanziell unterstützen, genauso wie es die Stadt bei der Halle für die Basketballer tun wird. Die Kickers sind nun einfach einen Schritt weiter als die Baskets und wurden mit dem Aufstieg in dieser Saison (Ziel war 2025) selbst überrascht. Ein neues Stadion muss spätestens für die Saison 2022/23 stehen, das kontrolliert die DFL sehr streng. Die Kickers müssen konkrete Pläne vorlegen um ein befristetes Spielrecht im alten Dallenberg-Stadion zu erhalten (maximal zwei Spielzeiten, eher nur eine Spielzeit). Insofern sieht es aktuell tatsächlich so aus, dass die Kickers eher im neuen Stadion als die Baskets in einer neuen Halle spielen.

Ich wünsche mir sehr, dass es unseren Basketballern gelingt durch viel Erfolg das mediale Interesse und das Interesse von Sponsoren zu steigern. Leider kann die Erhöhung des Budgets nicht wie im Fussball durch enorme TV-Gelder gesteigert werden. Es gibt nur den Weg über mehr Zuschauereinnahmen (neue größere, modernere Halle) und Sponsoring. Ich würde mir wünschen, dass unser Hauptgesellschafter (man kann auch schreiben alleiniger Gesellschafter) in diesen unsicheren Zeiten unserem geliebten Basketball-Club "unter die Arme greift" und hilft dass wir gestärkt aus dieser Krise kommen.

Es gibt übrigens in Deutschland keine erfolgreichere Sportstadt als Würzburg (bezogen auf die Einwohnerzahl). Drei Profiteams in den drei von vier populärsten deutschen Sportarten (Fussball, Handball, Basketball, Eishockey) schafft keine andere von der Größe vergleichbare Stadt. Darauf können wir für unser Würzburg doch richtig stolz sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

Herbipolis

Bankspieler
Beiträge
1.023
Punkte
113
Ort
Würzburg, jetzt näherer Umkreis
"Prinzipiell bringt es einer Stadt sehr wohl Aufmerksamkeit und Erhöhung der Publicity wenn Profiteams vorhanden sind. Es schadet auf keinen Fall wenn in den Medien (auch überregional) von erfolgreichen Würzburger Teams berichtet wird. "

--> Das ist ein Allgemeinplatz, konkrete, gerne auch mit Zahlen belegte Vorteile würden mich dabei schon mal interessieren..

Zum Thema Randale: 2015 haben Dynamo Dresden Fans bei ihrem Zug durch die Stadt einen völlig unbeteiligten Passanten einfach mal so auf die Fahrbahn des Röntgenrings geschubst....Ganz ehrlich solches Fußball"fan"gesocks brauch ich hier einfach nicht.

Außer ein paar besoffenen Gästefans (Gießen, Chemnitz,...), die sich nicht benehmen konnten, kann ich mich in über 20 Jahren Würzburger Erstligabasketball an keinen derartigen Vorfall erinnern, wo Leute ernsthaft zu schaden kamen oder Eigentum beschädigt wurde.
 

xraysforever

Bankspieler
Beiträge
4.225
Punkte
113
"Prinzipiell bringt es einer Stadt sehr wohl Aufmerksamkeit und Erhöhung der Publicity wenn Profiteams vorhanden sind. Es schadet auf keinen Fall wenn in den Medien (auch überregional) von erfolgreichen Würzburger Teams berichtet wird. "

--> Das ist ein Allgemeinplatz, konkrete, gerne auch mit Zahlen belegte Vorteile würden mich dabei schon mal interessieren..

Zahlen kann ich Dir nicht liefern. Ich kann nur soviel sagen, dass Fussball-Fans zum weit überwiegenden Anteil genauso friedliche Anhänger ihrer Sportart sind wie Basketball-Anhänger. Ich habe etliche Leute & Familien aus anderen Städten kennen gelernt, die ein Auswärtsspiel in Würzburg zum Wochenendausflug mit Übernachtung in WÜ genutzt haben. Auch ich tue das mit meiner Frau hin und wieder wenn ich mir ein Auswärtsspiel der Baskets oder Kickers anschaue.

Desweiteren dürfte es unbestritten sein, dass der Bekanntheitsgrad einer Stadt sich steigert wenn diese häufiger in den Medien genannt wird bzw. vorkommt, insbesondere dann wenn positiv berichtet wird.

Zum Thema Randale: 2015 haben Dynamo Dresden Fans bei ihrem Zug durch die Stadt einen völlig unbeteiligten Passanten einfach mal so auf die Fahrbahn des Röntgenrings geschubst....Ganz ehrlich solches Fußball"fan"gesocks brauch ich hier einfach nicht.

Außer ein paar besoffenen Gästefans (Gießen, Chemnitz,...), die sich nicht benehmen konnten, kann ich mich in über 20 Jahren Würzburger Erstligabasketball an keinen derartigen Vorfall erinnern, wo Leute ernsthaft zu schaden kamen oder Eigentum beschädigt wurde.

Es ist unbestritten, dass es unter den Fussball-Fans, leider gewaltbereite Chaoten gibt. Es ist unbestritten, dass es beim Basketball in Deutschland so gut wie nie zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt.

Dieser kleine Anteil von Chaoten wirft aber insgesamt ein nicht repräsentatives Bild auf die Zuschauer bei einem Fussball-Spiel. Die vernünftigen Menschen und auch Familien mit Kindern bilden die große Masse in einem Stadion. Ich gebe Dir aber durchaus Recht, dass einige Fangruppierungen (z. B. Dresden) sehr unangenehm sind und allen echten Fussball-Fans ein Dorn im Auge sind.

Ich respektiere Deine Meinung und auch Deine Ängste/Abneigung. Es wäre schön, wenn Du bei Deiner Reflektion aber auch anerkennst, dass unter den Würzburgern auch viele "anständige" Fans sind, die sich an den Spielen ihrer Kickers genauso erfreuen wie Du und Ich an Basketball-Spielen unserer Baskets. Du brauchst den Profifussball in Würzburg nicht (Deine Signatur) - andere (auch ich) erfreuen sich aber darüber !
 
Zuletzt bearbeitet:

tez

Nachwuchsspieler
Beiträge
791
Punkte
93
Ich erinnere mich noch an das Gastspiel der Dresdner 2015, das war ja das erste Heimspiel überhaupt in der 3. Liga. In der Stadt war allles friedlich und Dresdner und Würzburger saßen zusammen in bzw. vor den Gaststätten. Dass sich dann bei einigen die Stimmung leider hochgeschaukelt hat und es zu unschönen Zwischenfällen kam ist leider richtig. Allerdings gab es auch schon die ein oder andere Rangelei bei uns vor der Halle. Fans die sich nicht benehmen können haben die Baskets schon auch ein paar, darüber gab es ja auch schon genug Diskussionen (Stichwort Berlin / Bamberg).
 

Exilfranke

Nachwuchsspieler
Beiträge
198
Punkte
93
Vielleicht zu den Kickers @Swish41 besser hier.
Warum Retortenclub? Wenn die Schnüdel aus Schweinfurt keine Angst vor Tanja Hammerl und dem UL gehabt hätten, würden die Kickers heute noch vor 200 Zuschauern in der Landesliga rumgurken.

Der Vergleich zwischen Basketball und Fußball wird in Deutschland immer unfair und sinnlos bleiben. Ich will es trotzdem versuchen: Die Baskets konnten durch sportlichen Erfolg in der Regionalliga und Pro B, sowie einem deutschlandweit einmaligen Zuschauerschnitt in diesen Ligen s.Oliver und Bernd Freier wieder vom Basketball begeistern.
Diesen Narrativ haben die Kickers nicht. Und ich weiß genau, wie es bei denen vor 8-10 Jahren aussah. Wer in der Regionalliga 20 000 Euro im Monat für einen Trainer bezahlt, der ist nicht natürlich gewachsen -> Retorte

Wie dem auch sei. Ich akzeptiere, wenn jemand in seiner Heimatstadt zum Profifußball geht und seine Freude bei Flyeralarm Global Soccer findet. Aber bitte, liebe Kickersfreunde, akzeptiert doch auch die anderen Menschen, die diesen Verein - frei nach Heiko Schaffartzik - einfach nicht mögen.
 

Swish41

Bankspieler
Beiträge
3.387
Punkte
113
Du sagst es ja selbst. Es geht beim Fussball um ganz andere Summen. Da reicht es nicht, wenn ein Freier den Geldbeutel aufmacht.
Das sind ab Liga 3 ganz andere Dimensionen. Irgendwann muss man sich entscheiden und das haben die Kickers einfach clever gemacht, ob man Profifussball haben will oder nicht. Das hat für mich überhaupt nix mit Retorte zu tun.
Sie haben einen finanzstarken Sponsor mit ins Boot geholt und haben in der ganzen Zeit keine Unsummen investiert, sondern sind gesund gewachsen. Sogar zu schnell gewachsen. Du musst einfach mal die Etats vergleichen in den letzten Jahren.
Dass ein Bernd Hollerbach für Regionalliga Verhältnisse ordentlich verdient hat, war auch dem geschuldet, dass er gleichzeitig sportlicher Leiter und Team Manager war, also für alle Transfers zuständig war. Andere Regionalligisten haben hier 2 oder 3 Leute angestellt. Hollerbach hat das Alles selbst gemacht.

Ich akzeptiere natürlich die Leute, die den Verein nicht mögen. Aber man muss einfach anerkennen, dass dort einfach gut gearbeitet wurde und wird.
Ich erinnere an die Fast Insolvenz der Baskets, die nur durch Freier und Schum verhindert werden konnte. Ohne Moos eben nix los.
Selbst ein FC Bayern, den ich auch nicht mag, wäre ohne die finanzstarken Unternehmen wie adidas, telekom usw. nicht da wo sie sind.

Bei den Kickers gibt es eine Tradition, man war in den 70er Jahren bereits in der 2. Liga und auch sonst gab es in früheren Zeiten schon viele Zuschauer bei den Heimspielen. Man ist dann für Jahrzente in den Niederungen der Amateurligen verschwunden, aber die Tradition bleibt ja trotzdem.
Man war halt cleverer als Schweinfurt zu dieser Zeit.
Hätte es Schweinfurt jetzt wieder in die 2. Liga geschafft, mit der Unterstützung eines Fischers, wären sie für mich auch kein Retortenverein.
Ich finde da gibt es schon noch riesen Unterschiede zu RB Leipzig und Hoffenheim.

Aber ich akzeptiere auf jeden Fall Deine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Herbipolis

Bankspieler
Beiträge
1.023
Punkte
113
Ort
Würzburg, jetzt näherer Umkreis
Schöne Pauschalisierung :LOL: Lassen wir es gut sein. Es ist ja bekannt welche "Fussballanhängerschaft" sich größtenteils in den Basketball Fan Clubs befindet. Was ich nicht schlimm finde, aber deshalb wundert mich die Meinung über die Kickers nicht ;-)

Ich glaube eigentlich eher, dass es uns pösen, pösen "Kickers"-Kritikern um den gemeinsamen "Feind" Fußball geht und nicht nur um einen konkreten Verein Würzburger Kickers.
Wenn es der WFV, TSV Estenfeld, SV Heidingsfeld oder andere wären, wäre die Meinung die gleiche. Man sieht ja hier bereits, wie sich so mancher vermeintliche Hardcorefan plötzlich zum Fußballfan wandelt.
Dieser Sport ist langweilig und in Deutschland völlig überbewertet, hat man ja an Corona gesehen. Wichtiger als Schulen/ Kinderbetreuung/ Kultur/ Gastronomie war der Fußball, wann die endlich wieder spielen dürfen....:wallbash:
Warum kann es in D nicht mehrere große Sportarten nebeneinander geben, wie in den USA oder auch Spanien?
 

tez

Nachwuchsspieler
Beiträge
791
Punkte
93
Man sieht ja hier bereits, wie sich so mancher vermeintliche Hardcorefan plötzlich zum Fußballfan wandelt.

Warum kann es in D nicht mehrere große Sportarten nebeneinander geben, wie in den USA oder auch Spanien?
Widerspruch in sich, merkst aber hoffentlich schon selbst, oder?
Auf der einen Seite Leute anzugreifen die sowohl Basketball- als auch Fußballfans sind, auf der anderen Seite zu bedauern dass es nicht mehrere große Sportarten nebeneinander gibt.
 

BasketsSupporter

Bankspieler
Beiträge
1.265
Punkte
113
Ganz nüchtern betrachtet ist die Strahlkraft des Fußballs natürlich eine ganz andere, dass muss man auch als Baskets-Fan zähneknirschend eingestehen. Kein Kickers-Fan käme wohl auf die Idee, einen Thread unter dem Titel "Wie wirken sich die Pläne der Baskets auf die Kickers aus" zu eröffnen...

Zur "Retortenklub"-Diskussion: natürlich ist der 1907 gegründete Verein "Würzburger Kickers" keine Retorte, aber der hat auch bei genauerer Betrachtung wenig mit der Profi-Abteilung, sprich dem Zweitliga-Klub, zu tun. Denn das alles ist der "Kickers AG" organisiert, die auch das Sagen "im Verein" hat. Ein Umstand, den übrigens auch ehemalige Kickers-Funktionäre nicht ganz unkritisch sehen:
 

xraysforever

Bankspieler
Beiträge
4.225
Punkte
113
Natürlich wäre es schöner wenn Kickers e. V. gleichzeitig noch die Profi-Mannschaft als "1. Mannschaft" darstellen würde. Aber so haben sich nun einmal (leider) die Mechanismen im Profi-Fussball entwickelt. Es ist Nostalgie zu glauben ohne Geldgeber und Sponsoren würde Profi-Sport (auch Basketball) funktionieren.

Gegenfrage: wie viele Gesellschafter hat unser Basketball-Verein? Und was passiert aktuell mit der Nachwuchsarbeit und im Breitensport in unserem Basketball-Verein?

Ich sehe jedenfalls die Kickers in vielen Belangen (Nachwuchsteams und auch Breitensport (im e. V.) , Profiabteilung, Marketing, Medienarbeit etc.) den Baskets einen klaren Schritt voraus. Das war nicht immer so. Und ich sehe die Kickers auch inzwischen näher am neuen Stadion als die Baskets in einer neuen Halle.

Für mich persönlich haben beide Teams den gleichen hohen Stellenwert. Ich freue mich über Siege und Erfolge der Basketballer und der Fussballer. Ich bin Würzburger und bezeichne mich als Lokal-Patrioten. Und ich bin mir sicher, dass Würzburg ein Fussball- und ein Basketball-Profiteam "verkraften" kann. Es muss dafür den Verantwortlichen beider Vereine nur endlich einmal gelingen auch Sponsoreninteresse von überregionalen Firmen zu wecken. Der Kuchen ist keineswegs zu klein für zwei Würzburger Profiteams (sorry Rimpar Wölfe, Handball ist nicht so mein Ding, dennoch auch ein sympathischer Verein).
 
Zuletzt bearbeitet:

Exilfranke

Nachwuchsspieler
Beiträge
198
Punkte
93
Natürlich wäre es schöner wenn Kickers e. V. gleichzeitig noch die Profi-Mannschaft als "1. Mannschaft" darstellen würde. Aber so haben sich nun einmal (leider) die Mechanismen im Profi-Fussball entwickelt. Es ist Nostalgie zu glauben ohne Geldgeber und Sponsoren würde Profi-Sport (auch Basketball) funktionieren.

Gegenfrage: wie viele Gesellschafter hat unser Basketball-Verein? Und was passiert aktuell mit der Nachwuchsarbeit und im Breitensport in unserem Basketball-Verein?

Ich sehe jedenfalls die Kickers in vielen Belangen (Nachwuchsteams und auch Breitensport (im e. V.) , Profiabteilung, Marketing, Medienarbeit etc.) den Baskets einen klaren Schritt voraus. Das war nicht immer so. Und ich sehe die Kickers auch inzwischen näher am neuen Stadion als die Baskets in einer neuen Halle.

Für mich persönlich haben beide Teams den gleichen hohen Stellenwert. Ich freue mich über Siege und Erfolge der Basketballer und der Fussballer. Ich bin Würzburger und bezeichne mich als Lokal-Patrioten. Und ich bin mir sicher, dass Würzburg ein Fussball- und ein Basketball-Profiteam "verkraften" kann. Es muss dafür den Verantwortlichen beider Vereine nur endlich einmal gelingen auch Sponsoreninteresse von überregionalen Firmen zu wecken. Der Kuchen ist keineswegs zu klein für zwei Würzburger Profiteams (sorry Rimpar Wölfe, Handball ist nicht so mein Ding, dennoch auch ein sympathischer Verein).

Ich finde ja interessant, dass an vielen Stellen die Hoffnung so stark auf interregionale Sponsoren gesetzt wird. Beim Fußball haben kaum Vereine unterhalb der ersten Liga größere Sponsoren, die nicht aus der Region stammen (Mal abgesehen von Wettanbietern und Onlinecasinos - ja, geil). Selbst in Liga 1 sind knapp die Hälfte aller Trikotsponsoren regionale.
Für eine Stadt wie Würzburg ist es m.E. doch einfach ziemlich unrealisitisch, dass hier gleichzeitig regionale Sponsoren auf zwei Hochzeiten tanzen können - erst recht in Krisenzeiten.
Ich denke: Es ist unrealistisch bis abwegig, dass bspw. die Kickers einen großen interregionalen Sponsor auftreiben, um gleichzeitig dann den ein oder anderen regionalen Sponsor den Baskets zu überlassen. Entscheidend wird sein, wer von beiden Klubs das "Heimstätten"-Wettrennnen gewinnt.
Flyeralarm sponsort ja nicht mal mehr im Kleinen die Baskets. Die Konkurrenz für die Kickers sind nicht der Club oder die Frankfurter Eintracht. Warum sollten sie im Fall der Fälle etwas vom Kuchen abgeben?
 

tennisfun

Bankspieler
Beiträge
14.101
Punkte
113
Zur "Retortenklub"-Diskussion: natürlich ist der 1907 gegründete Verein "Würzburger Kickers" keine Retorte, aber der hat auch bei genauerer Betrachtung wenig mit der Profi-Abteilung, sprich dem Zweitliga-Klub, zu tun. Denn das alles ist der "Kickers AG" organisiert, die auch das Sagen "im Verein" hat. Ein Umstand, den übrigens auch ehemalige Kickers-Funktionäre nicht ganz unkritisch sehen:
Stimmt das denn was in einem der Kommentare unterhalb des Artikels behauptet wird von User "blosenberg" das sich Rudolf F. Thomas über das Engagement von Thorsten Fischer gefreut hat? 2018 ist er ausgetreten aus dem Verein, aber die AG gibt es doch seit 2014. Dann hat er doch lange alles miterlebt und erst 4 Jahre später fällt ihm das auf, das sich im Verein was verändert hat?
Seit 2014 ist die Profiabteilung in eine Aktiengesellschaft ausgegliedert, an der der Verein mit 51 Prozent und die Flyeralarm Future Labs GmbH mit 49 Prozent beteiligt sind.
Quelle: Wikipedia
Wie es @xraysforever richtig andeutet ist es nur auf diese Art und Weise möglich im heutigen Haifischbecken Profifussball mitzuspielen und zu bestehen. Natürlich ist klar wie es am Ende des Mainpost- Artikels anklingt wenn Flyeralarm das Engagement zurückzieht das die Kickers wieder 2-3 Etagen tiefer spielen als nächste Saison. Was geht denn bei den s-Oliver Baskets ohne s-Oliver?
Bei den Baskets ist es der Vorteil es wird im Vereinsnamen das Sponsoring nicht verschwiegen. DFL und DFB machen es leider möglich das die Vereine ihre Beteiligungen verstecken können. RB Leipzig heißt nicht Red Bull Leipzig sondern Rasenball Leipzig. Der FWK müsste FC Flyeralarm Würzburger Kickers heißen. 50+1 ist leider nur Fassade das lassen DFL und DFB zu und die Vereine nutzen dies aus.
 

Exilfranke

Nachwuchsspieler
Beiträge
198
Punkte
93
Warum werden hier eigentlich immer Basketball und Fußball in einen Topf geworfen? Das sind zwei unterschiedliche Systeme, die unterschiedlich in Deutschland funktionieren und gänzlich andere Voraussetzungen haben.
Wenn es um die obskuren Strukturen der FC Würzburger Kickers AG geht, muss man diese auch mit vergleichbaren Clubs aus dem Fußball ins Verhältnis setzen. Sprich: Aue, Heidenheim, Unterhaching, Mannheim, Fürth etc..

Dieses Fußballergerede über Basketballclubs hat immer diesen "sollen sie doch Kuchen essen" Tonfall.
 

Herbipolis

Bankspieler
Beiträge
1.023
Punkte
113
Ort
Würzburg, jetzt näherer Umkreis
Widerspruch in sich, merkst aber hoffentlich schon selbst, oder?
Auf der einen Seite Leute anzugreifen die sowohl Basketball- als auch Fußballfans sind, auf der anderen Seite zu bedauern dass es nicht mehrere große Sportarten nebeneinander gibt.

Ich greife keine Leute an (ich stelle nur fest), darum ist es auch kein Widerspruch für mich, auf ein Nebeneinader von Profisportarten zu hoffen.

Aber selbst wenn das so wäre, würde auf Dauer Kickers in 2. Liga und Baskets in BBL nicht funktionieren, es sei denn, sie wären beide so megaerfolgreich, dass es genug "Bandwagon"-Fans und Sponsoren gäbe für beide. Kaum vorstellbar.

Ich frage mich aber auch, was es im Fußball eigentlich bedeutet in der Zweiten Liga langfristig Erfolg zu haben. Der Erfolg dort ist ja eigentlich der Aufstieg in die Erste Liga, worauf im Falle einer Würzburger Mannschaft eigentlich nur der sofortige Abstieg folgen kann, das Sponsorenpotential ist einfach nicht da. Aber es gibt ja genug Fahrstuhlmannschaften im Fußball, mit zehntausenden Fans.
 

xraysforever

Bankspieler
Beiträge
4.225
Punkte
113
@Herbipolis
Würzburg 1. Fussball-Bundesliga - so größenwahnsinnig ist doch hier niemand. Das kann und wird zu keinem Zeitpunkt ein Ziel sein.
Für mich ist es schon ein Erfolg, dass die Kickers jetzt ins sechste Profijahr seit 2015 gehen.
Für einen Standort wie Würzburg ist im Fussball 2. Liga oder 3. Liga ideal. Insofern sehe ich die Kickers als Fahrstuhlmannschaft zwischen diesen Ligen. Sollte jemals ein Absturz in die Regionalliga passieren wäre das fatal.

3. Liga Fussball ist finanziell mit den Budgets der BBL (vor Corona) in etwa vergleichbar.

Der Fussball wird in Deutschland immer die dominante Sportart bleiben. Und der Basketball spielt aus meiner Sicht doch eine sehr gute Rolle und hat sich gut entwickelt. Hohe Auslastung der Hallen, inzwischen (Dank Telekom) deutlich mehr Medienpräsenz als noch vor einigen Jahren und stetige Steigerung des sportlichen Niveaus. Nur man darf nicht den Fehler machen sich am Stellenwert des Fussballs zu messen. Und das machst Du, herbipolis, statt sich zu freuen hier BBL Basketball sehen zu können (kann Dir doch egal sein ob es daneben noch Profifussball in WÜ gibt, Du musst ja nicht hin.)

Seit 6 Jahren funktioniert Profifussball und Profibasketball und sogar Halb-Profi-Handball in Würzburg. Jetzt kam Corona und bringt das ins Wanken. Aber 6 Jahre sind kein Zufall und der Beweis, dass das in Würzburg durchaus funktioniert.
 

starting-line-up

Bankspieler
Beiträge
1.323
Punkte
113
Ort
Würzburg
Ich erinnere an die Fast Insolvenz der Baskets, die nur durch Freier und Schum verhindert werden konnte. Ohne Moos eben nix los.

Es waren damals Freier und Fischer! Und bereits damals wurde danach ziemlich schnell deutlich warum Fischer mitgemacht hat. Zunächst der Deal das s.Oliver bei den Kickers der Trikotsponsor wird. Und dann wurden im Laufe der Saison von Fischer nach und nach die potenten Baskets Sponsoren kontaktiert das sie doch bei den Kickers einsteigen sollen. Bei einigen ging es soweit, das eben mit Kündigung der Geschäftsbeziehung zu Fischers Firmen gedroht wurde. Wenn jemand ein bisschen Kontakte zu unterschiedlichen Baskets Sponsoren hat wird man das bestätigt bekommen. Als das Feld dann abgeerntet war ist Fischer ausgestiegen.
Das ist es, was mich an den Kickers stört. Nichtsdestotrotz schaue ich gerne ab und an mal am Dallenberg vorbei, weil es attraktiven und hochklassigen Fußball zu sehen gibt und man unabhängig davon neidlos anerkennen muss, das sportlich dort in den letzten Jahren etwas aufgebaut wurde.
Allerdings glaube ich auch nicht, das dauerhaft BBL und 2.Fussball Bundesliga nebeneinander funktionieren, dafür gibt die Region zu wenig Großsponsoren her, bzw zu wenig grosssponsoren die sich bei den beiden Clubs engagieren. 3.Liga und BBL funktioniert noch ganz gut, aber ab 2.Liga Fußball werden andere Summen bezahlt und folglich auch benötigt. Mit den 10-12 Mio Euro die die Kickers an Etat haben werden, liegen sie abgeschlagen am Ende der Etat Tabelle. Selbst Teams aus dem unteren Mittelfeld wie Kiel, Regensburg oder Osnabrück haben einen Etat von 20 Mio Euro
 

xraysforever

Bankspieler
Beiträge
4.225
Punkte
113
Die Kickers werden zu den finanzschwächeren Teams der 2. BL zählen - das ist richtig. Aber nicht so krass wie von starting-line-up dargestellt. Regensburg, Kiel oder Osnabrück werden nicht doppelt so viel Etat wie die Kickers haben. Der Löwenanteil sind die TV Gelder und da habe ich hier die ganz aktuellen Zahlen.

Die Kickers erhalten 8.166 T€, Osnabrück nur 200 T€ mehr, Regensburg 2.300 T€ mehr. Mit Sponsoring und Zuschauer-Tickets werden die nicht so viel mehr an Geld generieren um einen doppelt so hohen Etat wie die Kickers zu haben. Man kann aber auch im Fussball mit weniger Etat Erfolg haben, siehe Kickers in der 3. Liga oder Heidenheim in der 2. Liga. Oder im Basketball Vechta oder Crailsheim.

Hier die interessante Tabelle für die Saison 2020/21.

Zur Info: in der 3. Liga bekommt jeder Verein 1,1 Mio. TV Gelder (800 T€ Magenta-TV und 300 T€ öffentlich-rechtliche). So weit ich weiß erhalten die BBL Vereine ca. 200 T€ pro Saison von Magenta-TV, da bin ich allerdings nicht so gut informiert.
 

tennisfun

Bankspieler
Beiträge
14.101
Punkte
113
Es waren damals Freier und Fischer! Und bereits damals wurde danach ziemlich schnell deutlich warum Fischer mitgemacht hat. Zunächst der Deal das s.Oliver bei den Kickers der Trikotsponsor wird. Und dann wurden im Laufe der Saison von Fischer nach und nach die potenten Baskets Sponsoren kontaktiert das sie doch bei den Kickers einsteigen sollen. Bei einigen ging es soweit, das eben mit Kündigung der Geschäftsbeziehung zu Fischers Firmen gedroht wurde. Wenn jemand ein bisschen Kontakte zu unterschiedlichen Baskets Sponsoren hat wird man das bestätigt bekommen. Als das Feld dann abgeerntet war ist Fischer ausgestiegen.
Das ist es, was mich an den Kickers stört. Nichtsdestotrotz schaue ich gerne ab und an mal am Dallenberg vorbei, weil es attraktiven und hochklassigen Fußball zu sehen gibt und man unabhängig davon neidlos anerkennen muss, das sportlich dort in den letzten Jahren etwas aufgebaut wurde.
Wenn das alles stimmt was Du schreibst dann ist es zum einen nicht fair was Fischer da gegenüber den Baskets gemacht hat, zum anderen kann ich ein wenig nachvollziehen warum so mancher Baskets Fan nicht gut auf die Kickers zu sprechen sind.
 
Oben