Also erstmal, das sollte keine Generalkritik sein, ich wundere mich nur. Das LeBron ein sehr guter Passer ist sollte ja nun nicht zur Disposition stehen. Diese Stats sagen aber eventuell mehr über den "Zustand" der Heat aus als diese Einzelbetrachtungen, die gerade so in Mode sind (Losing Streak, Close Games, Games against .700 Teams etc.)
Mal ein paar wenige Gedanken dazu:
Also, ich habe jetzt mal nur auf TS% und eFG% geschaut. Miller trifft im Moment einfach gar nix (egal wie offen), war aber lange verletzt, Dampier na gut, da haste Recht (er wird ja auch alt
), Jones und House sind schon besser als in den meisten Jahren ihrer Karriere (sind aber nicht ihre allerbesten Jahre, wie du schon sagtest). Wade ok und Bosh muss sich erst an die Umstände gewöhnen (nicht mehr Nummer 1) und hadert momentan mit sich selbst.
Erstmal solltest du nicht nur auf Shooting reduzieren, auch Dinge wie TOV% finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant.
Ansonsten fällt mir das Ganze ganz besonders bei Bosh auf. Der war nun jahrelang "erste Option" mit dementsprechend auf ihn ausgerichtete Verteidigungen und dementsprechender Verantwortung. Eigentlich wäre doch zu erwarten, dass er sich steigern kann in Punkto Effizienz wo er doch nun gleich zwei bessere Optionen als sich selbst neben sich hat.
Ebenso interessant ist Wade, da man ja durchaus damit rechnen konnte, dass er und James durch die jeweilige Aufmerksamkeit der Defense gegenseitig eine Verbesserung hervorrufen können. Das scheint nicht der Fall.
Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber irgendwie sagen diese Stats finde ich durchaus was über die Heat-Offense aus. Wie kann es sein das solch talentierte Spieler "alleine" genauso effizient agieren wie mit starken Mitspielern?
Warum bestimmte Spieler, die dieses Jahr zumindest wurftechnisch besser sind (z.B. Chalmers, Anthony, usw.), jetzt nicht genannt werden, weil sie letztes Jahr mit Wade zusammengespielt haben, ist mir allerdings nicht ganz klar. Spricht das nicht eher für James? Oder bin ich nur verwirrt?
Ich habe oben nur James erwähnt, weil bei ihm das Image vor der Saison stärker war, aber letztlich wurde ähnliches ja nun auch über Wade gesagt. Chalmers (der sich wirklich signifikant verbessert hat) halte ich dazu noch für einen Sonderfall, er ist eben ein 3rd year player, da sind Verbesserungen nicht auszuschließen
.
Inwiefern man da jetzt noch andere Faktoren berücksichtigen möchte (z.B. neu zusammengewürfeltes Team) oder ob man die Relativierung als Ausreden betrachtet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Nein, natürlich spielt sowas eine Rolle, da gibt es auch nix wegzudiskutieren. Gerade weil die Big Three eben vorher klar die No. 1 ihres Teams waren. Auf der anderen Seite ist ja nun nicht mehr Saisonanfang.
Abschließend möchte ich aber noch nicht beurteilen, inwiefern er seine Mitspieler besser macht bzw. wie stark das der Fall ist.
Mein subjektiver Eindruck ist, dass er zumindest fast jede Gelegenheit nutzt, um seine Mitspieler mit sehr guten Pässen in Szene zu setzen und dass er seinen eigenen Gegenspieler (defensiv) öfters mal vernachlässigt, um bei Mitspielern auszuhelfen.
Ob er in diesem Sektor vielleicht dennoch überschätzt ist, vermag ich nicht zu sagen.
Kritiker sagen ja z.B., dass seine ballintensive Spielweise teilweise Gift für Rollenspieler ist, weil sie zum "Rumstehen" gezwungen sind.
LeBron sollte eigentlich schon allein durch seine Präsenz seine Mitspieler "besser" machen. Es gab mal einen klasse Artikel über Carmelo Anthony (der ja nun nicht als Passer bekannt ist, leider habe ich gerade keine Zeit den Artikel zu suchen, er erschien kurz vor der Deadline) in dem gezeigt wurde, wie sehr sich die Wurfquoten seiner Mitspieler verbesserten, wenn sie nach Denver getradet wurden (bzw. verschlechterten, wenn es andersrum war). Alleine die Präsenz eines Superstars und die dementsprechende Aufmerksamkeit sind extrem wichtig für eine Offense (man vgl. z.B. auch Kobe Bryant), aus meiner persönlichen Sicht ist dieser Einfluss oft auch größer als der Einfluss hoher Assistzahlen.
Daher gehe ich davon aus, dass dieser Effekt prinzipiell bei LeBron auch vorhanden ist. Interessant ist allerdings, warum er bei den Heat recht offensichtlich nicht sichtbar ist. Gerade von Bosh hatte ich z.B. eine extrem effiziente Saison erwartet, was nun garnicht der Fall ist.
Da muss sich insgesamt jeder selbst ein Bild machen.
Ich denke es ist auch noch zu früh für eine abschließende Betrachtung, verwunderlich finde ich es dennoch.