Wieviele Spiele werden die Heat gewinnen?


Wieviele RS-Spiele gewinnen die Heat?


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Burns

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Wie präsentiert man sich deiner Meinung nach, wenn man vor 20.000 Fans als Neuverpflichtung vorgestellt wird? Trägt man da Trauer?

Wie gesagt, ich versteh's nicht. Wenn die drei vor der Saison Interviews von sich gegeben hätten wie "der Rest der Liga kann einpacken, MVP und Titel der nächsten 10 Jahre können gleich nach Miami geschickt werden", dann würde ich die Aufregung über die vermeintliche Arroganz ja verstehen.

Habe doch schon zweimal geschrieben was mich da stört, und nicht nur bei den Heat. Und daß da schon Sprüche wie 'multiple Championships' und 'it's going to be easy' wird auch Dir nicht entgangen sein können (auch wenn das vielleicht auch nicht 100% ernst gemeint gewesen ist, gesagt wurde es ja nun mal trotzdem und trägt auch zum Gesamtbild bei). Meiner Meinung nach ist so eine Parade einfach unnötig und die Spieler kommen nun mal für mich unheimlich arrogant rüber, kann ja jeder für sich beurteilen. Wenn Du so eine Show und einen posenden Bosh da toll findest ist ja okay, kann und will ich Dir auch gar nicht ausreden. Ich fand's einfach Schei**e und freue mich deswegen wenn so wie jetzt doch nicht alles so 'easy' läuft wie gedacht.
Ok, ich geb's zu, ich bin ein Hater:D
 

Loose Baller

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bender, die drei mussten doch auch in den USA Kritik einstecken für ihre Show. Das hat nix mit unwissenden Deutschen zu tun, die die Amis einfach nicht verstehen. Und selbst wenn, was man säht, das erntet man. Die Big Three haben sich halt (in guter amerikanischer Tradition) dazu entschieden die höchsten Ansprüche an sich selbst zu stellen und sich dabei wie Götter vermarktet, und das ohne irgendein Anzeichen Zurückhaltung, da braucht sich jetzt niemand wundern, dass sich entsprechend über sie lustig gemacht wird, wenn es mal überhaupt nicht läuft. Ist doch wie im alltäglichen Leben: Jeder freut sich, wenn derjenige mit der größten Klappe ordentlich verkackt.
 

TraveCortex

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Homer schrieb:
Was ich mich übrigens frage bei der Betrachtung des Heat-Rosters: Hieß es nicht immer LeBron würde seine Mitspieler soooo viel besser machen? Zumindest statistisch ist das nicht erkennbar:

- Chris Bosh hat seine Stats durch die Bank verschlechtert (und ich spreche von Dingen wie TS%, EffFG%, TRB% etc., also nicht von absoluten Zahlen)
- Dwyane Wades Stats haben sich im Vergleich zu den letzten Jahren kaum verändert (bis auf die gesunkene Usage)
- Mike Miller spielt statistisch die (mit Abstand) schlechteste Saison seiner Karriere
- James Jones spielt statistisch zwar besser als in den letzten beiden Jahren, aber nicht so gut wie damals in Portland
- Erick Dampier spielt statistisch so schlecht wie seit knapp 11 Jahren nicht mehr
- Eddie House ist zwar Stats-mäßig besser als im letzten (Katastrophen-Jahr), aber in etwa auf einem Niveau mit seinen beiden Jahren in Boston

..und das waren dann ja auch die Rotationsspieler, die vorher nicht bereits mit Wade oder James gespielt haben.

Irgendwie schon merkwürdig, wo es vorher doch "Common Sense" war, dass James seine Mitspieler "besser macht"...

Mal ein paar wenige Gedanken dazu:
Also, ich habe jetzt mal nur auf TS% und eFG% geschaut. Miller trifft im Moment einfach gar nix (egal wie offen), war aber lange verletzt, Dampier na gut, da haste Recht (er wird ja auch alt ;)), Jones und House sind schon besser als in den meisten Jahren ihrer Karriere (sind aber nicht ihre allerbesten Jahre, wie du schon sagtest). Wade ok und Bosh muss sich erst an die Umstände gewöhnen (nicht mehr Nummer 1) und hadert momentan mit sich selbst.

Warum bestimmte Spieler, die dieses Jahr zumindest wurftechnisch besser sind (z.B. Chalmers, Anthony, usw.), jetzt nicht genannt werden, weil sie letztes Jahr mit Wade zusammengespielt haben, ist mir allerdings nicht ganz klar. Spricht das nicht eher für James? Oder bin ich nur verwirrt?;)
Inwiefern man da jetzt noch andere Faktoren berücksichtigen möchte (z.B. neu zusammengewürfeltes Team) oder ob man die Relativierung als Ausreden betrachtet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Abschließend möchte ich aber noch nicht beurteilen, inwiefern er seine Mitspieler besser macht bzw. wie stark das der Fall ist.
Mein subjektiver Eindruck ist, dass er zumindest fast jede Gelegenheit nutzt, um seine Mitspieler mit sehr guten Pässen in Szene zu setzen und dass er seinen eigenen Gegenspieler (defensiv) oft vernachlässigt, um bei Mitspielern auszuhelfen.
Ob er in diesem Sektor vielleicht dennoch überschätzt ist, vermag ich nicht zu sagen.
Kritiker sagen ja z.B., dass seine ballintensive Spielweise teilweise Gift für Rollenspieler ist, weil sie zum "Rumstehen" gezwungen sind.

Da muss sich insgesamt jeder selbst ein Bild machen.:)
 
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Homer

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Also erstmal, das sollte keine Generalkritik sein, ich wundere mich nur. Das LeBron ein sehr guter Passer ist sollte ja nun nicht zur Disposition stehen. Diese Stats sagen aber eventuell mehr über den "Zustand" der Heat aus als diese Einzelbetrachtungen, die gerade so in Mode sind (Losing Streak, Close Games, Games against .700 Teams etc.)

Mal ein paar wenige Gedanken dazu:
Also, ich habe jetzt mal nur auf TS% und eFG% geschaut. Miller trifft im Moment einfach gar nix (egal wie offen), war aber lange verletzt, Dampier na gut, da haste Recht (er wird ja auch alt ;)), Jones und House sind schon besser als in den meisten Jahren ihrer Karriere (sind aber nicht ihre allerbesten Jahre, wie du schon sagtest). Wade ok und Bosh muss sich erst an die Umstände gewöhnen (nicht mehr Nummer 1) und hadert momentan mit sich selbst.

Erstmal solltest du nicht nur auf Shooting reduzieren, auch Dinge wie TOV% finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant.
Ansonsten fällt mir das Ganze ganz besonders bei Bosh auf. Der war nun jahrelang "erste Option" mit dementsprechend auf ihn ausgerichtete Verteidigungen und dementsprechender Verantwortung. Eigentlich wäre doch zu erwarten, dass er sich steigern kann in Punkto Effizienz wo er doch nun gleich zwei bessere Optionen als sich selbst neben sich hat.
Ebenso interessant ist Wade, da man ja durchaus damit rechnen konnte, dass er und James durch die jeweilige Aufmerksamkeit der Defense gegenseitig eine Verbesserung hervorrufen können. Das scheint nicht der Fall.

Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber irgendwie sagen diese Stats finde ich durchaus was über die Heat-Offense aus. Wie kann es sein das solch talentierte Spieler "alleine" genauso effizient agieren wie mit starken Mitspielern?

Warum bestimmte Spieler, die dieses Jahr zumindest wurftechnisch besser sind (z.B. Chalmers, Anthony, usw.), jetzt nicht genannt werden, weil sie letztes Jahr mit Wade zusammengespielt haben, ist mir allerdings nicht ganz klar. Spricht das nicht eher für James? Oder bin ich nur verwirrt?:)

Ich habe oben nur James erwähnt, weil bei ihm das Image vor der Saison stärker war, aber letztlich wurde ähnliches ja nun auch über Wade gesagt. Chalmers (der sich wirklich signifikant verbessert hat) halte ich dazu noch für einen Sonderfall, er ist eben ein 3rd year player, da sind Verbesserungen nicht auszuschließen ;).

Inwiefern man da jetzt noch andere Faktoren berücksichtigen möchte (z.B. neu zusammengewürfeltes Team) oder ob man die Relativierung als Ausreden betrachtet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Nein, natürlich spielt sowas eine Rolle, da gibt es auch nix wegzudiskutieren. Gerade weil die Big Three eben vorher klar die No. 1 ihres Teams waren. Auf der anderen Seite ist ja nun nicht mehr Saisonanfang.

Abschließend möchte ich aber noch nicht beurteilen, inwiefern er seine Mitspieler besser macht bzw. wie stark das der Fall ist.
Mein subjektiver Eindruck ist, dass er zumindest fast jede Gelegenheit nutzt, um seine Mitspieler mit sehr guten Pässen in Szene zu setzen und dass er seinen eigenen Gegenspieler (defensiv) öfters mal vernachlässigt, um bei Mitspielern auszuhelfen.
Ob er in diesem Sektor vielleicht dennoch überschätzt ist, vermag ich nicht zu sagen.
Kritiker sagen ja z.B., dass seine ballintensive Spielweise teilweise Gift für Rollenspieler ist, weil sie zum "Rumstehen" gezwungen sind.

LeBron sollte eigentlich schon allein durch seine Präsenz seine Mitspieler "besser" machen. Es gab mal einen klasse Artikel über Carmelo Anthony (der ja nun nicht als Passer bekannt ist, leider habe ich gerade keine Zeit den Artikel zu suchen, er erschien kurz vor der Deadline) in dem gezeigt wurde, wie sehr sich die Wurfquoten seiner Mitspieler verbesserten, wenn sie nach Denver getradet wurden (bzw. verschlechterten, wenn es andersrum war). Alleine die Präsenz eines Superstars und die dementsprechende Aufmerksamkeit sind extrem wichtig für eine Offense (man vgl. z.B. auch Kobe Bryant), aus meiner persönlichen Sicht ist dieser Einfluss oft auch größer als der Einfluss hoher Assistzahlen.

Daher gehe ich davon aus, dass dieser Effekt prinzipiell bei LeBron auch vorhanden ist. Interessant ist allerdings, warum er bei den Heat recht offensichtlich nicht sichtbar ist. Gerade von Bosh hatte ich z.B. eine extrem effiziente Saison erwartet, was nun garnicht der Fall ist.

Da muss sich insgesamt jeder selbst ein Bild machen.:)

Ich denke es ist auch noch zu früh für eine abschließende Betrachtung, verwunderlich finde ich es dennoch.
 

Irenicus

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Alleine die Präsenz eines Superstars und die dementsprechende Aufmerksamkeit sind extrem wichtig für eine Offense (man vgl. z.B. auch Kobe Bryant), aus meiner persönlichen Sicht ist dieser Einfluss oft auch größer als der Einfluss hoher Assistzahlen.

Dass ergibt sich ja gerade schon durch die Tatsache, dass Basketball mit fünf Spielern gespielt wird. Selbst ein LeBron James beeinflusst direkt (also mit dem Ball in der Hand) "nur" 30% der Teameigenen possessions, d.h. bis zu 70% der Abschlüsse finden bezüglich James abseits des Balls statt. Wenn man dann noch die Defense hinzunimmt, wird klar, dass der Einfluss eines Spielers abseits des Balls (die Defense könnte man mithin auch hinzunehmen) total unterschätzt wird. Dass Wade und James beide am besten sind, wenn sie den Ball in der Hand haben, weiß jeder. Off the ball sieht das aber schon ein wenig anders aus (btw: Bryant oder Durant oder Nowitzki finde ich abseits des Ball z.b. besser als Wade oder James). Nun dominieren beide aufgrund des jeweils anderen den Ball nicht so krass wie früher, sie müssen also mehr abseits des Ball auftreten. Das kommt ihren Spiel scheinbar nicht so sehr entgegen (das TS% belegt das ganz gut) und selbst die Präsenz des anderen reicht nicht aus, um am Ende eine größere Effizienz zu generieren.
 

TraveCortex

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@Homer

also ich kann deinem gesamten Beitrag nur zustimmen.:thumb:

Bin da auch etwas verwundert und stelle mir die gleichen Fragen, ohne da jetzt als LeBron-Fan aufzutreten.
Auch in meinen Augen müssten sich doch fast zwangsläufig effizientere Mitspielerwerte bei einer Superstar-Konstellation (egal ob nun bei den Heat oder bei einem anderen Team) ergeben, da sich bestimmte Vorteile so oder so ausspielen lassen.
 
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Homer

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Dass ergibt sich ja gerade schon durch die Tatsache, dass Basketball mit fünf Spielern gespielt wird. Selbst ein LeBron James beeinflusst direkt (also mit dem Ball in der Hand) "nur" 30% der Teameigenen possessions, d.h. bis zu 70% der Abschlüsse finden bezüglich James abseits des Balls statt. Wenn man dann noch die Defense hinzunimmt, wird klar, dass der Einfluss eines Spielers abseits des Balls (die Defense könnte man mithin auch hinzunehmen) total unterschätzt wird. Dass Wade und James beide am besten sind, wenn sie den Ball in der Hand haben, weiß jeder. Off the ball sieht das aber schon ein wenig anders aus (btw: Bryant oder Durant oder Nowitzki finde ich abseits des Ball z.b. besser als Wade oder James). Nun dominieren beide aufgrund des jeweils anderen den Ball nicht so krass wie früher, sie müssen also mehr abseits des Ball auftreten. Das kommt ihren Spiel scheinbar nicht so sehr entgegen (das TS% belegt das ganz gut) und selbst die Präsenz des anderen reicht nicht aus, um am Ende eine größere Effizienz zu generieren.

Also erstmal, nimm die Usage% bitte nicht so wörtlich. Diese berücksichtigt nämlichl lange nicht alles. Ich wage zu behaupten, dass James eher 70 % aller Possessions der Heat "direkt" (also durch Ballkontakt) beeinflusst als 30 %, weil die Usage eben einiges nicht "sehen" kann (afugrund der bekannten Limitierungen der Boxscore-Stats).

Allerdings sprichst du etwas sehr interessantes an: Das Off-the-Ball-Game von Wade und James. Ich stimme dir zu, dass Durant, Nowitzki oder Bryant in diesem Bereich stärker sind, dennoch sieht man zumindest ab und an was passiert wenn Wade oder James den Ball in voller Geschwindigkeit (z.B. beim Cutten) bekommen. Dann sind sie nämlich schlicht unstoppable. Und da kommen wir wieder zurück zur Offense und auch zum "Comfort-Level" der beiden (+ Bosh) in derselbigen. Und ich hatte an sich damit gerechnet, dass das viel schneller geht.

Wenn dieser Trend sich fortsetzt muss man aus meiner Sicht wohl feststellen, dass der Einfluss von Wade und James in Punkto "macht die Mitspieler besser" in der Vergangenheit eher überschätzt wurde (gerade LeBron wurde in diesem Punkt ja oft meilenweit über anderen Elite-Wings gesehen). Dann sind sie in diesem Punkt schlicht nicht auf dem Niveau der Elite-Point-Guards (die die genannten Probleme meist nicht aufweisen), was ja nun gerade bei LeBron in den letzten Jahren immer wieder behautpet wurde.
 

15 Strong

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Gerade von Bosh hatte ich z.B. eine extrem effiziente Saison erwartet, was nun garnicht der Fall ist.

Das lässt sich mMn auf seine Rolle zurückführen. Sein Spiel ist perimeterorientierter geworden als in Toronto, wo er nominell Center spielte und von Spielern umgeben war, von denen wenig Dribble Penetration ausging und die sich über ihren Wurf definierten. Dort ist er im Pick&Roll in der Hälfte der Fälle zum Korb abgerollt, während er bei den Heat fast exklusiv als Pick&Pop-Player eingesetzt wird. Das macht ihn nicht zum effizienteren Spieler. Er bekam bei den Raptors auch mehr Touches, was seinem Rhythmus zugute kam.
 
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Homer

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Das lässt sich mMn auf seine Rolle zurückführen. Sein Spiel ist perimeterorientierter geworden als in Toronto, wo er nominell Center spielte und von Spielern umgeben war, von denen wenig Dribble Penetration ausging und die sich über ihren Wurf definierten. Dort ist er im Pick&Roll in der Hälfte der Fälle zum Korb abgerollt, während er bei den Heat fast exklusiv als Pick&Pop-Player eingesetzt wird. Das macht ihn nicht zum effizienteren Spieler. Er bekam bei den Raptors auch mehr Touches, was seinem Rhythmus zugute kam.

82games.com bestätigt deine Beobachtungen, Bosh hat letztes Jahr noch 46 % seiner Würfe "inside" genommen, dieses Jahr nur noch 26 %. Wirklich interessant.

Das deutet nun aber nicht gerade darauf hin, dass die Talente der "Big Three" in der Heat-Offense maximiert werden wenn man bedenkt, dass weder James (der sich sowohl in der TS% als auch in der TOV% verschlechterte) noch Wade (bei dem diese Werte in etwa gleich sind wie letztes Jahr) sich signifikant steigern konnten.
Andererseits sieht man alleine daran wieviel Potential noch in diesem Team steckt. Wie beurteilen die Heat-Fans Spoelstra und seine Offense eigentlich? Den genannten Zahlen nach zu urteilen dürfte die Kritik ("zu statisch, zu viel Dribbling") ja durchaus berechtigt sein, was auch mein Eindruck war. Allerdings habe ich sicherlich nicht so viele Spiele gesehen wie beispielsweise du oder Trave.
 

William MacMoran

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Die ähnlichen Fälle erklären aber mal dem unwissenden deutschen Fan, das soetwas in den USA durchaus üblich ist. So wie jeder High School Star eine Decision Show macht.

Die ganze Chose wurde auch in den Staaten kritisiert. Weil die Berichterstattung größtenteils negativ war, hat James den Medien später sogar Rassismus vorgeworfen.
 

Giftpilz

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82games.com bestätigt deine Beobachtungen, Bosh hat letztes Jahr noch 46 % seiner Würfe "inside" genommen, dieses Jahr nur noch 26 %. Wirklich interessant.
Oder noch genauer aufgesplittet:
Bei den Raptors über Jahre hinweg immer zwischen 5 und 6 FGA direkt am Korb, jetzt aber nur noch 3,1. Dafür immer noch die gleiche Anzahl aus größerer Distanz (da sein Wurfvolumen insgesamt abgenommen hat, also hier proportional mehr Anteile als früher), aber mit 44% Trefferquote nicht gerade eine Starquote, zumal er hier äußerst wechselhafte Leistungen zeigte. Mal haut er die mit Dirk'scher Präzision rein, aber in einem anderen Spiel - vor allem gegen die Bulls vor zwei Wochen - setzt er sie reihenweise daneben.

Insgesamt ist das schon in etwa das, was man sich in Dallas für Dirk wünscht: Der Big zieht die Gegner nach außen, und die Slasher (welche die Mavs nicht haben) bekommen mehr Platz. Bosh fühlt sich aber offensichtlich mit dieser recht einseitigen Rolle nicht sonderlich wohl, gerade da das Spiel häufig an ihm vorbei läuft. Es hat nicht viel Sinn, wenn er draußen rumsteht und LeBron und Wade dann selbst die Distanzwürfe nehmen. So richtig rund sieht es selten aus, und das ist entweder ein Vorwurf, den man Spoelstra machen muss, oder es liegt letztlich doch am Unwillen (oder gar der Unfähigkeit?) der anderen Stars, die andere Systeme nicht spielen wollen.

Ich hatte ja auf mehr als 60 Siege getippt. Nicht zu fassen, dass dieses Team offensiv kein Stück besser ist als die Cavs im letzten Jahr, und das bei all dem Talent. Verletzungen hin oder her, das Team ist nicht gut zusammengestellt und spielt auch nicht gut zusammen, selbst wenn ich ihm in den Playoffs immer noch mehr zutraue als Cleveland in den Vorjahren.
 

PTroy

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Jetzt kann man sich natürlich auch fragen, ob das Team mit den 3 Stars überhaupt funktionieren kann. Vielleicht ist es einfach ein Star zu viel. Bosh als 3. Option ist ja letztlich fast eine Verschwendung.

Es wird ja immer wieder die Celtics und Lakers der 80er angesprochen und dass es da geklappt hat. In meinen Augen sind Parish/McHale/Bird und Johnson/Worthy/alter Jabbar bei weitem nicht auf einer Stufe mit dem Trio in Miami. Sie hatten eine klare Nummer 1 und die anderen beiden waren 3 und 3. Hätten aber sicher nicht unbedingt ein Team zum Titel zu führen können. Jetzt hat man mit James und Wade zwei Spieler dieser Klasse und Bosh als in meinen Augen klassischer Co-Star als nur dritte Option. Eine Kombo James/Bosh oder Wade/Bosh ist aus meiner Sicht beser als Wade/James oder das Trio jetzt, da man den dritten Star mit zwei oder gar drei guten bis sehr guten "Roleplayern" ersetzten kann. Dann sollte die Rollenverteilung klarer sein und das Team "besser" sein.

Ich weiß natürlich, dass die Kritik immer kommt, wenn das Team schlecht spielt. Wenn die Lakers heute gegen Miami untergehen, dann wird plötzlich wieder alles ok sein. Aber ich habe mir diese Gedanken in letzter Zeit immer mal gemacht. Weiß ja nicht wie ihr das seht.
 

Giftpilz

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Bosh ist sicherlich etwas verschenkt, sofern er der Spieler bleibt, der dann am effektivsten ist, wenn er selbst mit dem Ball kreieren darf. Hier liegt es am Team, ihn besser einzubinden, damit die eigentliche Stärke der drei Stars zum Tragen kommt: Drei so exzellente Scorer kann man eigentlich nicht verteidigen, aber dazu brauchen die Heat Systeme, durch die sich alle drei gut einbringen können. Wade hat sich sogar in dieser Saison etwas angepasst, und dennoch wird aus ihm niemals ein supereffektiver Off-the-Ball-Spieler, sondern er wird weiterhin auch selbst den Ball oft in den eigenen Händen brauchen.
Es wird noch etwas Zeit brauchen, bis LeBron die Einsicht bekommt, dass er selbst derjenige ist, der sich am meisten ändern muss - derzeit spielt er noch recht unverändert seinen Cavs-Stiefel herunter. Dadurch werden jetzt so hervorragende Co-Stars zu den gleichen herumstehenden Mitspielern wie die Cavs in den Vorjahren degradiert. Dafür gab es damals noch halbwegs Berechtigung, denn die waren keine sonderlich starken Offensivoptionen, und LeBron war und ist sehr erfolgreich mit seinem Stil. Das war allerdings Jordan auch, und dennoch half es den Bulls am meisten, als er seine Rolle anders zu interpretieren begann und sich die guten Mitspieler besser entfalten konnten.

Und hier ist dann auch der größte Unterschied zu den Lakers und Celtics der 80er: Natürlich war die Hackordnung mehr als klar, aber Magic und Bird hatten ein größeres Verständnis dafür, wie sie ihre Mitspieler und eben auch die Co-Stars besser zur Geltung kommen lassen können. LeBron ist alles andere als ein egoistischer Spieler, aber er ist dennoch lange kein Playmaker wie diese beiden (bzw. kein Spieler wie Bird, der ohne viele Probleme off-the-ball agieren konnte). Zudem nicht zu vergessen: Das waren Teams, deren Stars extrem aufs Scoring im Post ausgerichtet waren, und das war sehr effektiv und effizient (und zudem denke ich, dass sich die Teams insgesamt schlichtweg mehr bewegten). Ob man es noch in die heutige Zeit transportieren kann, mag man anzweifeln, aber was nützt einem denn das Talent der drei Heat-Superstars, wenn sie dieses nicht optimal nutzen und zum Beispiel zu viele Perimeterwürfe nehmen?
Offensiv sind es oft genug deren 15-20 Würfe aus einer Distanz jenseits der 15 Fuß, mit denen sich die Heat niemals absetzen können, weil diese viel zu mäßig getroffen werden. Hier rächt sich dann umso mehr, wenn Bosh als Big zu weit draußen rumsteht, denn die Abpraller werden unterdurchschnittlich oft geholt. Solange die Heat auch durch die Verletzungsprobleme auf der anderen Seite des Courts von schnellen PGs und ordentlichen Bigs vernascht werden, macht sich das doch arg bemerkbar, wenn dieses Team mit eigentlich drei wirklich herausragenden Offensivkräften ausgerechnet vorne oft über lange Passagen nicht den Unterschied herausspielen kann.
 
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bender

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Die ganze Chose wurde auch in den Staaten kritisiert. Weil die Berichterstattung größtenteils negativ war, hat James den Medien später sogar Rassismus vorgeworfen.
:laugh2:

Ja sicher wird der ein oder andere das kritisieren. So wie auch die Show der HS Kids des öfteren kritisiert wird. Trotzdem findet es ein Großteil der Sportfans in den USA völlig normal. Natürlich steht sowas dann nicht in der Zeitung oder bei ESPN (in welchem Tenor sollte das auch passieren?).

Es wird ja immer wieder die Celtics und Lakers der 80er angesprochen und dass es da geklappt hat. In meinen Augen sind Parish/McHale/Bird und Johnson/Worthy/alter Jabbar bei weitem nicht auf einer Stufe mit dem Trio in Miami. Sie hatten eine klare Nummer 1 und die anderen beiden waren 3 und 3.
Deine Simplifizierung ignoriert völlig, dass Magic keineswegs die ganze Zeit die #1 bei den Lakers war. Von 1980 bis zu Magic's ersten MVP war Abdul-Jabbar die #1. Sollte eigentlich auch jedem einleuchten dass sich ein 6-facher MVP nicht einem Rookie unterordnet. Mitte der 80er war Magic der bessere Spieler, aber Kareem weiterhin der Leader im Team. Allenfalls waren sie beide soetwas wie die #1, so wie bei Shaq & Kobe 2002-04.

Ohnehin kann ich nur erneut auf das Beispiel Philadelphia 76ers verweisen. Zu den Sixers und ihrer #1 Julius Erving (MVP 1981) kam Moses Malone (MVP 1982), und wurde umgehend die neue #1 im Team (und MVP 1983). Wenn überhaupt, dann passt der Vergleich am ehesten auf die aktuellen Miami Heat.
 

Giftpilz

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Wenn er schon James Worthy aufzählt, sollte es auch einleuchten, dass er nicht von den Lakers 79/80 spricht, nicht wahr?
 

CT03

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Irgendwie wird hier unterschätzt, dass man seine Mitspieler zu einem nicht unerheblichen Anteil vor allem abseits des Platzes besser macht. Guckt doch mal alleine wie viele Spieler nach der Team USA Erfahrung von Kobes Moral und Arbeitsethik geschwärmt haben und erzählten, wie es auf sie abgefärbt hat. Von LeBron hört man öfters mal Gegenteiliges (zB hier). Ist halt kaum einzuschätzen für den Beobachter, aber mMn fast wichtiger wie der Leadership während des Spiels.
 

PTroy

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Deine Simplifizierung ignoriert völlig, dass Magic keineswegs die ganze Zeit die #1 bei den Lakers war. Von 1980 bis zu Magic's ersten MVP war Abdul-Jabbar die #1. Sollte eigentlich auch jedem einleuchten dass sich ein 6-facher MVP nicht einem Rookie unterordnet. Mitte der 80er war Magic der bessere Spieler, aber Kareem weiterhin der Leader im Team. Allenfalls waren sie beide soetwas wie die #1, so wie bei Shaq & Kobe 2002-04.

Ohnehin kann ich nur erneut auf das Beispiel Philadelphia 76ers verweisen. Zu den Sixers und ihrer #1 Julius Erving (MVP 1981) kam Moses Malone (MVP 1982), und wurde umgehend die neue #1 im Team (und MVP 1983). Wenn überhaupt, dann passt der Vergleich am ehesten auf die aktuellen Miami Heat.

Ja, Magic war sicher nicht die #1 als er ins Team gekommen ist. Trotzdem ist er sehr schnell zum Leader geworden. Es wird ja gemunkelt, dass er mit für den Trainerwechsel 81(?) verantwortlich war. Trotzdem sind diese Teams einfach besser zusammengestellt gewesen. Jabbar und Magic passen als C und PG besser zusammen als Wade und James.

Und in Philly war es auch ein altender Erving. Der kann sich in Hoffnung auf den Titel wohl besser unterordnen als Wade oder James jetzt.
 

bender

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Wenn er schon James Worthy aufzählt, sollte es auch einleuchten, dass er nicht von den Lakers 79/80 spricht, nicht wahr?
Es spielt gar keine Rolle welcher Jahrgang der Lakers gemeint war. Ich wollte darauf hinaus, dass die Hackordnung in diesen Teams auch nicht vom Himmel gefallen war, sondern sich (1) im Laufe der Zeit entwickelte, und (2) sich teilweise umdrehte.

Ja, Magic war sicher nicht die #1 als er ins Team gekommen ist. Trotzdem ist er sehr schnell zum Leader geworden. Es wird ja gemunkelt, dass er mit für den Trainerwechsel 81(?) verantwortlich war. Trotzdem sind diese Teams einfach besser zusammengestellt gewesen. Jabbar und Magic passen als C und PG besser zusammen als Wade und James.
Denke ich nicht. Und zwar gerade weil James beinahe die selbe Rolle bei den Heat spielt wie Magic bei den Lakers. Im wesentlichen ist LeBron der PG, abgesehen davon dass er nicht den gegnerischen PG verteidigt (was Magic aber auch nie gemacht hat). Ich denke schon, dass er mit einem Scorer harmonisieren kann. Ein bisschen erinnert mich das an Detroit 2000, mit Grant Hill und Jerry Stackhouse. Allerdings auf anderem Niveau.

Und in Philly war es auch ein altender Erving. Der kann sich in Hoffnung auf den Titel wohl besser unterordnen als Wade oder James jetzt.
Nochmal: Erving war 1981 noch MVP. In der Saison 1982/83, von der die Rede ist, war er im All-NBA-1st Team, und das nicht ohne Grund. Der Abstand zwischen ihm und Malone war 1983 geringer als heute zwischen James und Wade.
 
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Homer

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Ein sehr schöner Artikel zum Thema "relative Wahrnehmung bei Fans und Medien", der meiner Meinung nach sehr gut zur Debatte hier passt (auch wenn er grundsätzlich von den Magic handelt.

Allerdings werden unter anderem auch die Lakers und Heat angesprochen:

Magicbasketball schrieb:
Teams aren’t being judged as heavily on basketball as they are the extent to which their basketball fits the stories that have been constructed around them. Talking about a Lakers resurgence is pretty ridiculous–they’re 46-19 and loaded with veterans, directed by a coach who has won the NBA championship more often than he has not in his 20 years. But this was to be the year that Kobe’s legs were healthier and the Lakers’ size dominated the entire league and Jackson’s fourth three-peat would be like Sherman’s March. When we remembered that Kobe has as many games on his legs as any star his age ever has, or that the franchise center is constantly injured, well, then, it was time to brand this season a failure.

Magicbasketball schrieb:
The same thing happened with the Heat. Partially they’re responsible for it, throwing a parade for their stars before a game during the season ever was played, but the coverage of their season has been positively bipolar. At the beginning of the season, they were the first good team to ever go 9-7, letting down their fans and their mothers and the Nobel Prize for Basketball Selection Committee. Then they won ten million straight games, and the world watched as Dwyane Wade made airplane arms after throwing a no-look pass to LeBron, who was flying. Now the Heat have lost five straight games, and reporters have reason to believe that a grown man might have cried due to frustration in achieving his goals. It can be tough to remember that the Heat are 43-21. LeBron James and Dwyane Wade and Chris Bosh play for them. It’s like, maybe Microsoft didn’t sell so hot this year, but I think there will still be Christmas at the Gates household.

Ich denke allerdings nicht, dass dies ein neuer Trend ist oder auch nur ein NBA-spezifischer. Eigentlich werden Teams und Einzelsportler in diesem Zusammenhang immer relativ zu den Erwartungen beurteilt. Man sieht das auch ganz gut in der immer wiederkehrenden MVP-Debatte.
 

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Das scheint vermutlich auch nur die deutschen Fans vor den Kopf zu stoßen, die soetwas und soetwas vom College nicht gewohnt sind.

Achso...
Passend dazu:

“My suggestion would be if you don’t want the scrutiny,” Orlando Magic coach Stan Van Gundy told the Orland Sentinel, “you don’t hold a championship celebration before you even practiced together.”
 
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