Ich kann mich noch gut an Anfang der 2000er erinnern, wie ich damals meiner Freundin erklärt habe, dass die WTA Tour langweilig ist, da gibt es Serena, Venus, Davenport, Capriati, Hingis, Clijsters, Henin, Seles und Mauresmo. Aus den 9 gehen 8 ins VF und danach machen sie den Sieg unter sich aus, wahrscheinlich gewinnt eine Williams. Aber bei der ATP, würde sowas nie passieren, denn da ist der Unterschied zwischen top 10 und denen dahinter nicht so groß, da ist es ab der 1. Runde spannend.
So unterschiedlich können die Meinungen sein und im Nachhinein muss ich sagen, dass die 9 von damals eine mega hohes Niveau hatten, was danach nicht mehr erreicht wurde. Jede wäre in der Form von 2002/03 wahrscheinlich morgen Favoritin gegen Oma Williams oder auch Kerber.
Wie dem auch sei, ohne die big 4 wäre die ATP heute sicherlich nicht so gut aufgestellt. Die Diskussionen wären auch hier weniger, wenn nicht Djokovic, Nadal und Federer um den Titel in Wimbledon spielen würden. Das Problem, dass eine komplette Generation fehlt. Die anderen Spieler die aufgefallen sind, waren Ewigkeiten hinten dran und sind bei uns noch immer mehr als top 20 denn als top 10 gelistet. Der 33 jährige Isner oder der 32 jährige Anderson werden am Sonntag den 32 jährigen Nadal oder 31 jährigen Djokovic fordern. Das ist eine erneute Klatsche für die Spieler mitte bis Anfang 20. Über wen wurde noch diskutiert Federer der mit 36 noch immer als Favorit startet, Delpo der mit 30 sein gefühlt 100. Comeback startet und endlich wieder ein Niveau wie mit 20 zu erreichen scheint.
Die sogenannte lost Generation, so doof man diese Bezeichnung finden mag, macht ihrem Namen alle Ehre. Raonic scheitert an Isner und das nicht mal wegen Tie Breaks, auch Nishikori war immerhin im VF, aber so richtig hat es keiner mitbekommen. Dimitrov, Sock, Thiem und Goffin haben genauso viele Spüren hinterlassen als wären sie nicht angetreten, nämlich keine.
Zur Rettung dieser Generation sei erwähnt, die Young guns wussten auch nicht zu überzeugen. Sie haben aber den Vorteil die Zeit spielt für sie. Es sei denn Federer, Nadal und Djokovic machen weitere 10 Jahre die großen Titel unter sich aus.