Wind- und Anlaufregel: Endlich faire Wettkämpfe - oder unnötiger Ballast?


Dryas

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Nach diesem Wochenende sitze ich hier und bin fassungslos über die Umsetzung und Handhabung der neuen Regeln.
Das triffts am Besten. Es bleibt einem der Mund offen stehen vor entsetzter Verblüffung, man hat das Gefühl, daß die Verantwortlichen keine blasse Vorstellung davon haben, was ein Springen spannend macht.
 

Anne

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Wer will kann sich ja nochmal den flug von harri olli angucken, da hats auch dem siegmund die sprache verschlagen. mit ein bisschen mehr anlauf hätte 200m+ geschafft, das war ein richtig guter flug, nur er wurde einfach ausgebremst, da hat die anlaufregel total versagt. auch den kranjec hat fast bei 100m gelandet. olli mit seiner flachen flugkurve tut mir leid. das ers kann hat er ja gestern in klingenthal sowie bei teamfliegen gezeigt.

ich bin für max 1 gateverschiebung pro durchgang.

Ich verstehe nicht, warum alle ihre Kritik an den neuen Regeln an Olli aufhängen!
Ohne die neuen Regeln hätte man eben in dieser kurzen Luke nach den weiten Sprüngen einen Neustart gemacht, statt nur die Luke im Durchgang zu wechseln. Da wäre Olli ganz genauso am Vorbau hängengeblieben! Für seinen Sprungstil war es zuwenig Anlauf, aber das hat doch nichts mit Regeln zu tun!
Der einzige Unterschied zur alten Regel wäre doch gewesen, dass alle die vor der Verkürzung dran waren nochmal nachspringen hätten müssen.

Ich fand die Handhabung der Gateregel durch die Jury vor allem im ersten Durchgang absolut inakzeptabel, aber da kann die Regel nix für, das war die Jury.

Aber da jetzt zu konstruieren, Olli wäre durch die neuen Regeln um eingutes Ergebnis gebracht worden ist an den Haaren herbeigezogen und einfach nicht wahr. Das wäre nach alten genauso passiert. Der Anlauf sollte sich immer an den besten ausrichten, und genau das ist in dem Fall passiert und er kam damit nicht klar.
 

Kaethe

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Es geht bei Harri Olli nicht um den Vergleich mit der alten Regel, sondern darum, dass andere Springer, die wesentlich schwächer einzuschätzen sind als Harri Olli an die 200 m gesprungen sind, während er bei 95 m hängengeblieben ist, er aber mit demselben Anlauf der schwächeren konkurrenzfähig gewesen wäre.
 

Anne

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Es geht bei Harri Olli nicht um den Vergleich mit der alten Regel, sondern darum, dass andere Springer, die wesentlich schwächer einzuschätzen sind als Harri Olli an die 200 m gesprungen sind, während er bei 95 m hängengeblieben ist, er aber mit demselben Anlauf der schwächeren konkurrenzfähig gewesen wäre.

Aber das ist ja genau das Falsche: Allen einen individuellen Anlauf zu geben. Man hat den vorderen zuviel gegeben, nicht Harri zuwenig.
 

Kaethe

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Ich hatte den Eindruck, dass die Jury einen individuellen Anlauf geben wollte. Die Diskussion zeigt auch, dass diese Handhabung als wesentlich ungerechter empfunden wird als der Wind.
 

Anne

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Genau dazu ist die Gaterregel aber auch nicht gedacht. Die Regel an sich ist in Ordnung (füt Notfälle), aber hier wurde sie übel mißbraucht, und statt über die neuen Regeln den Stab zu brechen, sollte man vielleicht auch mal überlegen, wie man den Mißbrauch verhindern kann, anstatt gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten.
 

Sharon

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Ich hatte den Eindruck, dass die Jury einen individuellen Anlauf geben wollte. Die Diskussion zeigt auch, dass diese Handhabung als wesentlich ungerechter empfunden wird als der Wind.

Ja klar! für den wind kann ja niemand was, für die anlauflänge schon!
 

Kaethe

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Genau dazu ist die Gaterregel aber auch nicht gedacht. Die Regel an sich ist in Ordnung (füt Notfälle), aber hier wurde sie übel mißbraucht, und statt über die neuen Regeln den Stab zu brechen, sollte man vielleicht auch mal überlegen, wie man den Mißbrauch verhindern kann, anstatt gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Anscheinend meint die FIS die Regel nicht nur für Notfälle, wie sie behauptet, sondern offensichtlich will die FIS die Springerweiten damit anpassen. Sonst hätten sie ja nicht so an den Gates herumgeschoben, wie am Sonntag. Da kann man es eigentlich gleich den Trainern überlassen, wieviel Anlauf jeder Springer bekommen soll.
 

Anne

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Anscheinend meint die FIS die Regel nicht nur für Notfälle, wie sie behauptet, sondern offensichtlich will die FIS die Springerweiten damit anpassen. Sonst hätten sie ja nicht so an den Gates herumgeschoben, wie am Sonntag. Da kann man es eigentlich gleich den Trainern überlassen, wieviel Anlauf jeder Springer bekommen soll.
Hat die FIS die Gates geschoben? Ich denke doch die Jury. Und der sollte man sehr strenge Auflagen geben, unter denen sie das machen darf.
 
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Hi
Also ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu:jap:.
Ich persönlich finde die Regeln nur sinnvoll, wenn sie der Sicherheit dienen. Aber ich denke sie benachteiligen auch ein paar Springer!
Ein Beispiel: Zwei Springer haben den gleichen Rückenwind, bekommen also folglich die gleichen Pluspunkte, aber es gibt ja Springer (z.B.Ahonen) die mit Rückenwind besser umgehen können als andere, das heißt die haben da einen kleinen Vorteil. Ist zumindest meine Meinung!
Würde mich interessieren, was ihr dazu denkt.

Zusatz: Ich habe jetzt ehrlich gesagt nicht den gesamten thread gelesen :schaem:, also wenn ihr diesen Punkt schon behandelt habt, wäre es nett, wenn ihr nicht gleich motzen würdet. Danke
lg
 

Benjamin

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Das finde ich persönlich allerdings weniger schlimm: Denn diesen Vorteil hatte ein Ahonen, ein Malysz oder ein Ammann ja auch schon vor Einführung der neuen Regeln: Wenn zwei Springer die gleichen Bedingungen haben und einer eben besser damit umgehen kann, dann landet er auch zu Recht weiter vorn.
 
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Das finde ich persönlich allerdings weniger schlimm: Denn diesen Vorteil hatte ein Ahonen, ein Malysz oder ein Ammann ja auch schon vor Einführung der neuen Regeln: Wenn zwei Springer die gleichen Bedingungen haben und einer eben besser damit umgehen kann, dann landet er auch zu Recht weiter vorn.

Da hast du auch wieder Recht:ueberleg:. Wahrscheinlich ist mir das nur ohne die neue Regel nicht so aufgefallen.
 

Anne

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Das finde ich persönlich allerdings weniger schlimm: Denn diesen Vorteil hatte ein Ahonen, ein Malysz oder ein Ammann ja auch schon vor Einführung der neuen Regeln: Wenn zwei Springer die gleichen Bedingungen haben und einer eben besser damit umgehen kann, dann landet er auch zu Recht weiter vorn.
:up:
 

Coolman

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ich bin nach wie vor der meinung, dass die besten in oberstdorf zu wenig anlauf hatten und das sieht man an den weiten und an den flügen von olli, kranjec, koch usw.
 

The eagle

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also ich bin auch noch net so ganz sicher, was ich von dieser neuen regelung bezüglich wind und anlauflänge halten soll....

zum einen finde ich, daß man die sprünge schlechter miteinander vergleichen kann wenn ständig an der anlauflänge rum gefummelt wird. in dieser form muß das dringend noch einmal überarbeitet und neu durchdacht werden.

mit den bonuspunkten für schlechten wind bzw. minuspunkten bei zu gutem wind kann ich leben.

aber: die kombis nutzen diese regelung ja schon seit dieser saison bei ihren weltcups... ein anlauflängen-chaos wie zum beispiel beim fliegen in oberstdorf ist mir dort nicht aufgefallen... oder täusche ich mich?? korrigiert mich, wenn ich irren sollte
 

Anne

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also ich bin auch noch net so ganz sicher, was ich von dieser neuen regelung bezüglich wind und anlauflänge halten soll....

zum einen finde ich, daß man die sprünge schlechter miteinander vergleichen kann wenn ständig an der anlauflänge rum gefummelt wird. in dieser form muß das dringend noch einmal überarbeitet und neu durchdacht werden.

mit den bonuspunkten für schlechten wind bzw. minuspunkten bei zu gutem wind kann ich leben.

aber: die kombis nutzen diese regelung ja schon seit dieser saison bei ihren weltcups... ein anlauflängen-chaos wie zum beispiel beim fliegen in oberstdorf ist mir dort nicht aufgefallen... oder täusche ich mich?? korrigiert mich, wenn ich irren sollte
Nö, ein großes Probelm scheint es dort nicht zu sein, das läuft recht gut. Allerdings wude es dort auch nie zur Glaubensfrage bzw. Untergang des Abendlandes hochstilisiert.
Man sollte die Regel auch nicht nach dem Bockmist beurteilen, den die Jury in Oberstdorf angereichtet hat, als sie die Regel zu Showzwecken mißbraucht hat. Da ist für mich noch eine wichtige Baustelle: diesen Mißbrauch auszuschließen.
 

Chac

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Anne hat recht: nicht die Anlaufregel ist bescheuert, sondern die Leute, die sie umsetzen sind unfähig. Die FIS sollt e die Jury mal schulen. Kann doch nicht sein, dass sie mit Einführung der neuen Regel nicht mehr die Anlauflänge so bestimmen können, dass ein Durchgang damit durch gesprungen werden kann. Ging doch früher auch.
Es ist zwar toll, wenn alle über 130m springen, aber es ist nicht realistisch. Es gab gestern einige Springer die weiter waren als Bodmer, Wank oder Romoeren und trotzdem reichte es nicht für den zweiten Durchgang. Da freuen die sich im Auslauf über 135m und am Ende ist es nichts wert. Weiß nicht, ob es für die Psyche jetzt besser ist zu sehen die Besten der Welt springen die gleiche Weite mit sieben Luken weniger Anlauf.
 

Arwen

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also ich war gestern in willingen vor ort.
die windregel hat für die zuschauer keine wesentlich rolle gespielt.
aber die gate-regel war für die meisten wohl doch sehr undurchsichtig. als verkürzt wurde, haben die zuschauer gepfiffen und es war schwer, die folgenden (natürlich kürzeren) sprünge einzuordnen.
der schanzensprecher hat die neuen regeln erklärt, ist aber für meine begriffe danach nicht mehr oft genug darauf eingegangen. bonus-/maluspunkte beim wind hat er nie genannt und auch pluspunkte durch die verkürzung hat er nicht deutlich hervorgehoben.

fazit: anders als ich es vor der saison erwartet habe, scheint die gate-regel das eigentliche problem zu sein. vor ort in dieser hinsicht transparenz herzustellen scheint schwierig.
klar ist aber auch: ohne die neuen regeln hätte man gestern viele pausen machen oder abbrechen müssen

ich stimme meinen vorrednern in dem punkt zu, dass die jury das eigentliche problem ist, da sie die gate-änderungen noch nicht im griff haben. und das in der laufenden saison zu üben, finde ich nicht gut.
 
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