Wir motzen über ARD und ZDF - der Sammelthread


Giftpilz

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Ich habe ja bekanntlich sehr viel Vergnügen daran, mich über die mangelhafte Qualität und Fehlentwicklungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu beschweren. Dieser Thread soll als Sammelthread für alles dienen, was einem mal wieder gegen den Strich geht.

So zum Beispiel:
- die grauenhafte Berichterstattung bei Olympia, bei der man lieber die eigenen Reporter zeigt als den Sport
- ganz zu schweigen davon, dass man zu diesen Sportgroßereignissen immer mit gleich zwei völlig aufgeblähten Teams anreist. Wozu braucht man überhaupt gleich zwei unterschiedliche öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten? Ist es zum Beispiel in Großbritannien ein Problem, dass es dort nur die BBC als solche neben den privaten Anbietern gibt?
- welche Logik ist es, beim populäreren Sport Schwimmen Müller-Hohenstein als Reporterin einzusetzen, während man die ehemalige Olympiasiegerin im Schwimmen Kristin Otto dafür zum Reiten schickt?
- unnötige Ausgaben für Sportrechte und das Verdrängen von privaten Anbietern aus diesem Markt, weil man mit der Gebührensicherheit nicht derart auf Profit achten muss. Als ob es die Champions League nicht in sehr vergleichbarer Form auch bei einem privaten Sender gegeben hat und deswegen ein öffentlich-rechtliches Medium einspringen musste.
- die Talkshow-Flut (gucke ich zwar wie das meiste, über das ich mich hier beschwere, nicht, aber ich finanziere es mit meinen Gebühren mit und nehme mir deswegen die Kritik heraus), bei der man teilweise 2-3x die gleichen Gäste innerhalb einer Woche zu sehen bekommt. Und schlimmer noch: Wenn sich zum Beispiel die Lanz-Talkshow größtenteils am RTL- und PRO7-Programm orientiert.
- Kochsendungen (ab und zu mal eine wäre ja OK, aber so viele?)
- Zoosendungen (extra für theGegen erwähnt, obwohl es von diesen ja nicht mehr so viele gibt wie noch vor wenigen Jahren)
- alberne Shows im Abendprogramm, deren Niveau der Spiele einem Kindergeburtstag ähnelt
- Pilcher-Filme während man Free-TV-Premieren von Kinofilmen oft ohne FSK-Not im späten Abendprogramm oder gar Nachtprogramm versendet (und das teils mitten in der Woche, wenn die arbeitende Bevölkerung eigentlich keine Zeit hat, einen Film bis Mitternacht oder gar 3 Uhr früh zu gucken)
- das Hochtreiben von Kosten durch das gegenseitige Abwerben von Moderatoren
- die einseitige Serienproduktion (fast nur noch Krimis und sonst ein paar Schmalzeinsprenkler)
- im Fall vor allem des ZDFs das zunehmende Aufgeben der Nachrichten als eigentliche Kernkompetenz, obwohl gerade diese eigentlich der wichtigster Grund sind, warum es überhaupt ein öffentlich-rechtliches Fernsehen geben muss (damit Nachrichten unabhängig von Unternehmen und deren Zahlungen für Werbung produziert und gesendet werden können)
- das Komepetenzgerangel zwischen den einzelnen Anstalten, was letztlich vor allem zur Folge hat, dass überall der gleiche Einheitsbrei versendet wird, während man die Digitalkanäle dann nicht zur Spezialisierung des Angebots nutzt (lesenswert dazu: Niggemeier).
- Unflexibilität. Als aktuelles Beispiel nenne ich mal gestern Tennis im Bayerischen Rundfunk: Da hat man also für das Halbfinale zwischen Jankovic und Petkovic in Nürnberg nur 90 Minuten eingeplant und beendet mitten im 2. Satz die Übertragung, um was zu zeigen? Dieses Live-Magazin. So steht es also um die Versorgung mit Live-Ereignissen, für die man die Rechte eingekauft hatte.


Heute mein persönliches Ärgernis: Reisekosten/Personalplanung. Wir hatten so ja schon mal das Beispiel, dass Kerner 2008 extra von den Olympischen Spielen aus Peking nach Nürnberg für das Länderspiel Deutschland - Belgien eingeflogen wurde, damit er die Vorbericht- und Pausenmoderation macht, nur um ihn danach direkt wieder nach Peking fliegen zu lassen. Als ob sonst niemand das Blabla rund ums Länderspiel hätte übernehmen können.
Das ZDF lässt seinen Tel Aviv-Korrespondenten Christian Sievers 6x pro Jahr einfliegen, um als das "heute-Journal" von ihm moderieren zu lassen. Die Rotation Kleber/Slomka/Illner hat da anscheinend also immer noch solche Lücken, dass man 6 Wochen mit anderen Leuten füllen muss, und auf dem ganzen Lerchenberg findet sich niemand dafür? Was ist denn mit Gerster, Fornhoff, Odenthal etc.? Schon komplett ausgelastet mit der Haupt- und Nachtausgabe?
Hier übrigens die pampige ZDF-Antwort auf die Nachfrage eines Users wegen der Kosten:
gvq956b3ab8w.jpg


Das Erste wird es demnächst auch nicht anders machen: Tom Buhrow wird als zukünftiger WDR-Intendant die Tagesthemen abgeben, und statt neben Miosga dann die bisherige Urlaubsvertretung Zamparoni zum Hauptmoderator zu machen, möchte man also wechselnd diesen und den aus New York eingeflogenen Thomas Roth bringen. Ahja. Klingt logisch.

Wenn ich mir angucke, wofür da Gebühren verbrannt werden, bekomme ich das Kotzen. Das sind also auch die Gründe, warum man unabhängig vom Vorhandensein von tauglichen Empfangsgeräten die Haushaltsabgabe braucht, um die bisherigen Nichtzahler ebenfalls zur Kasse bitten zu können.
 
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heiko2183

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Ein Fernsehsender und ein Radiosender ist doch eigentlich genug. Schwerpunkt auf Nachrichten und Informationen. Den Rest kann man den Privaten überlassen. Die Verantwortlichen haben sich da mittlerweile gemütlich eingerichtet und wissen wahrscheinlich nicht wohin mit dem ganzen Geld. Und dann fragt man sich auch warum keine Partei daran etwas ändern will. Die haben sich da gut arrangiert.

Für mich sind das Niveau der Sportberichterstattung und der Talkshows das Hauptärgernis. Den Rest schaue ich prakisch nie.

Über das Fremdschäm-Duo KMH und Olli Kahn während der EM könnte ich mich noch heute aufregen. Die Fussballberichterstattung ist oberflächlicher Quatsch aber da kann man es den unterschiedlichen Fans (vom Fussball-Junkie bis zum Eventpublikum) wahrscheinlich auch nicht Recht machen.
Was die ÖR bei Olympia anbieten ist aber eine Schande. Die haben es teilweise wirklich geschafft 4-5 Stunden so zwischen den Sportarten zu switchen, dass man überall die Aufwärmphase und bei keinem Wettbewerb den spannenden Schluss gesehen hat.

Die Anzahl der Talkshows ist schon ein berechtigter Kritikpunkt aber die Katastrophe dabei ist doch, dass sich die 5 Shows meistens mit identischen Themen und identischen Gästen beschäftigen. Da gibt es einen Pool von 50 Personen... Einige Politiker, 6-7 Journalisten, die üblichen Provokateure die ihre Rolle spielen und dann halt noch die "Experten" die man zu jedem Thema einladen kann... Es ist doch praktisch bei jeder Runde schon vorher klar wer welche Meinung vertritt. (Das war am Anfang auch der Pluspunkt von Lanz. Da wiederholt sich jetzt aber auch alles und die Themen gehen immer mehr in Richtung RTL2 ) Jauch soll seine Shows moderieren aber ist bei einer politischen Talkshow eine Fehlbesetzung.

Weniger Sendungen und einige unbekanntere Gesichter bei den Gästen würden jedenfalls schonmal helfen. Ganz schlimm waren die Wochen um das CL Finale wo dann bei Illner und Co über Fussball geredet wurde weil man ja irgendwie das Thema aufgreifen musste. Das war unerträglich.
 

Giftpilz

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Ich habe gerade mal nachgesehen: Von den derzeit 5 Talkshows, die im Ersten laufen, werden drei (Jauch, Will, Beckmann) vom NDR und zwei (Plasberg, Maischberger) vom WDR produziert. Nicht mal da ist anscheinend vorgesehen, dass ein Intendant vorgibt, dass sich Themen nicht so überschneiden sollen, sondern es wird offensichtlich den Reaktionen komplett freie Hand gelassen.
Nichts gegen unbeeinträchtigte Berichterstattung, aber wir reden hier von Talkshows (!)... Bei Reportagen und besonders Nachrichten hätte ich damit durchaus ein Problem, wenn sich einzelne Sendechefs zu sehr einmischen und steuern würden, aber was genau kommt denn bei den Talkshows schon großartig als Aussage heraus? Und braucht man das gleich mehrfach pro Woche zum gleichen Thema? Die Vielfalt sollte doch eigentlich durch die Zusammensetzung der Gäste schon gewährleistet sein.

Und ja, sowas wie eine CL-Ausgabe im angeblichen "Polit-Talk" von Illner beim ZDF ist echt peinlich. Das hat mit einem Informationsauftrag recht wenig zu tun, sondern ist letztlich reines Entertainment, mit dem man Quote zu schinden versucht, und das in Zeiten, in denen es tagtäglich Wichtigeres als Fußball zu berichten gibt. Dessen Stellenwert ist groß, aber er wird ja auch trotzdem ausreichend gewürdigt (Sportreportagen, sowohl live als auch die Wochenendsendungen, Berichte in den Nachrichten, es gibt Nichtpolit-Talks, in denen man "Experten" dazu interviewen kann...). Warum also in einer Sendung, die eigentlich erst einmal gar nichts mit Sport zu tun hat?

Ich erwarte aber eh zuviel von Sendern, die inzwischen anfangen, Laufbänder bei Livesendungen hinzuzuschalten, in denen Twitter- und Forenaussagen von "Promis" und irgendwelchen x-beliebigen Usern (natürlich durch eine Redaktion nach Gefallen herausgepickt) wiedergegeben werden...

Es dürfen übrigens meiner Meinung nach gerne mehrere Sender sein. Aber die bitte unter einem Dach, zentral gesteuert (wenn ich es richtig verstehe, funktioniert besagte BBC so), damit dieses Kompetenzgerangel und die Eitelkeiten mal ein Ende finden.
 

Sgt.Soap

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Sicher, es gibt Kritikpunkte. Für mich sind die HAuptkritikpunkte eigentlich die doppelte Finanzierung mit zwei Olympia-, EM- und WM-Teams. Das könnte man getrost aufteilen. Desweiteren könnte man entweder die Talkshows diversifizieren oder eben ein paar zumachen. Wobei Lanz, auch wenn man ihn nicht mag, eigentlich eine andere Sparte darstellt. Das ist die Talkshow, bei der auch einfach Prominente erscheinen, die dann bisschen über sich erzählen.

Was das Mittagsprogramm betrifft, muss man einfach bedenken, dass es billig sein muss. Das darf einfach nichts kosten weil der grossteil der Bevölkerung da nicht zusieht und da hab ich dann lieber drei Kochsendungen und vier Zoosendungen als der Müll der auf den Privaten läuft.

Insgesamt finde ich, dass man den Fussball nicht so subventionieren sollte. Man findet ja gerade bei dieser Sportart genügend private, die das Übernehmen wollen.

Ansonsten finde ich das Programm der öffentlich-rechtlichen eigentlich ziemlich gut. Sicher, die Pilcherfilme finde ich nicht toll, ebensowenig die Volksmusikveranstaltungen, aber sie wiederspiegeln doch ziemlich genau den demographischen Wandel der in Deutschland stattfindet. Sollen doch die privaten Sender die werberelevante Zielgruppe ansprechen. Aber gescheite Informationen, NAchrichten und auch die Montagsdoku auf der ARD, Terra X, 37°, diese Marken-Test und so weiter bekommt man in dieser Form eben nicht bei den Privaten serviert, die so unabhängig darüber berichten. Wie gesagt, gerade die Talkshows und die Doppelentsendung von Teams muss aufhören. Das Signal übernehmen die eh immer von den Veranstaltern, also braucht es da wirklich nur ein Team.

Ich finde Randsportarten könnten ein bisschen mehr in den Fokus rücken und vor allem könnte man sich um ein bisschen mehr Informationen bemühen. Auch diese aufgeblasene Tatortkommissarenriege gehört abgeschafft. Das sind einfach zu viele Ermittlerteams.
 

Giftpilz

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Wobei Lanz, auch wenn man ihn nicht mag, eigentlich eine andere Sparte darstellt. Das ist die Talkshow, bei der auch einfach Prominente erscheinen, die dann bisschen über sich erzählen.
Nur stellt sich da die Frage, ob ein öffentlich-rechtlicher Sender eine weitere Plattform für Dschungelkandidaten etc. sein muss. Selbst als Fan von "Ich bin ein Star..." lehne ich das ab. Das sind unwichtige C-Promis, die hier alleine wegen der RTL-Sendung kurzzeitig mal wieder Öffentlichkeit bekommen. Denen muss man nicht per ZDF-Talkshow auch noch Relevanz geben, die sie sowieso durch die RTL-Boulevardsendungen kriegen. Reicht doch. Zumal ich finde, dass es eh keine Überschneidung von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern geben sollte. Genau diese macht doch die öffentlich-rechtlichen Sender überflüssig, weil sie dann auch nichts anderes mehr bieten. Das ist eh nur ein Mit-auf-den-Zug-Springen und Plagiat von Leistungen (oha, ich habe IBES als "Leistung" bezeichnet :D ), die ursprünglich andere erbracht haben.

Was das Mittagsprogramm betrifft, muss man einfach bedenken, dass es billig sein muss. Das darf einfach nichts kosten weil der grossteil der Bevölkerung da nicht zusieht und da hab ich dann lieber drei Kochsendungen und vier Zoosendungen als der Müll der auf den Privaten läuft.
Billig muss es nur sein, weil man nicht genug Geld übrig hat und zu viel woanders verbrät. Der Anspruch an ein öffentlich-rechtliches Fernsehen sollte dabei eh nicht sein, dass das Verhältnis zwischen Ausgaben und Zuschauern exakt stimmt (wenn dem so wäre, könnte man gleich die Digitalkanäle und wahrscheinlich auch ARTE dichtmachen und konsequent jede Sendung rauswerfen, die nicht ein Optimum an Zuschauern hat - also alleine mit der Quote und dem Verhältnis der Ausgaben dafür sollte man nicht argumentieren), sondern dass man vor allem kulturell die Felder abdeckt, welche die werbefinanzierte Privatwirtschaft nicht versorgt. Da könnte ich zum Beispiel mit Terra X-Dokus weitaus besser leben. Warum sollen die hier schlechter funktionieren?
Das mit den Kochsendungen ist eh komisch. Jahrelang gab es da nur Biolek und das Kochduell, und dann explodierte es plötzlich (VOX mit Mälzer und dem "perfekten Dinner", RTL mit Rach). Das ZDF ist eigentlich nur dann wegen des Erfolgs nachgezogen und musste es natürlich so übertreiben, dass man jetzt gefühlt dauernd eine dieser Sendungen wegzappen muss, wenn man durch die Programme klickt.

Insgesamt finde ich, dass man den Fussball nicht so subventionieren sollte. Man findet ja gerade bei dieser Sportart genügend private, die das Übernehmen wollen.
Ich finde Randsportarten könnten ein bisschen mehr in den Fokus rücken und vor allem könnte man sich um ein bisschen mehr Informationen bemühen
Zustimmung.
ARD und ZDF haben sich ja oft die Rechte an den Randsportarten gesichert, mit dem Effekt, dass sie von vielem gerade mal am Wochenende eine Zusammenfassung von wenigen Minuten zeigen. Meiner Meinung nach ist es damit Eurosport und Sport 1 kaum möglich, ein echtes Sportvollprogramm anzubieten, weil die Rosinen weggepickt sind und selbst die Rechte für Sportarten, die vielleicht manche Zuschauer ziehen würden, eben nicht mehr verfügbar / finanzierbar sind. Es hat ja seine Gründe, warum dann dafür dort so viele Abzockshows und teils gar Filme laufen - das ist billiger und wirft noch etwas ab, hat aber am Ende eben kaum noch was mit einem "Sportfernsehen" zu tun. Kurz gesagt sollten sich also die Öffentlich-Rechtlichen Sender um die Rechte von Sportarten kümmern, die sonst kaum berücksichtigt würden, und das dann aber bitteschön auch zeigen!
Beispiel Tennis: Da gibt es kaum noch Übertragungen von WTA-Turnieren (außer wenn der Veranstalter wie gerade in Nürnberg die Rechte einzeln verkauft, und wie schon genannt, hat das Bayerische Fernsehen das gestern auch noch direkt schön verbockt), weil Eurosport die Rechte zu teuer wurden, und vom Grand Slam-Turnier in Wimbledon sieht man im Free-TV seit Jahren keine Live-Minute mehr. Wo ist da die Grundversorgung? Und mir ist natürlich klar, dass Tennis schon deswegen für Programmdirektoren unattraktiv ist, weil man nie weiß, ob das nächste Spiel jetzt wie das von Federer gegen Zverev nach 40 Minuten vorbei ist oder vielleicht 3 Stunden dauern könnte. Nur hat man ja zig Kanäle inklusive der Dritten und Digitalkanäle. Warum zeigt man selbst dort dann Sport so selten in voller Länge?

Ansonsten finde ich das Programm der öffentlich-rechtlichen eigentlich ziemlich gut. Sicher, die Pilcherfilme finde ich nicht toll, ebensowenig die Volksmusikveranstaltungen, aber sie wiederspiegeln doch ziemlich genau den demographischen Wandel der in Deutschland stattfindet. Sollen doch die privaten Sender die werberelevante Zielgruppe ansprechen. Aber gescheite Informationen, NAchrichten und auch die Montagsdoku auf der ARD, Terra X, 37°, diese Marken-Test und so weiter bekommt man in dieser Form eben nicht bei den Privaten serviert, die so unabhängig darüber berichten. Wie gesagt, gerade die Talkshows und die Doppelentsendung von Teams muss aufhören. Das Signal übernehmen die eh immer von den Veranstaltern, also braucht es da wirklich nur ein Team.
Auch diese aufgeblasene Tatortkommissarenriege gehört abgeschafft. Das sind einfach zu viele Ermittlerteams.
Dokus, Nachrichten und Reportagen sind kein Thema. Das ist Fernsehen, das - wenn richtig gemacht - Zuschauer informiert und vielleicht auch bildet. Aber ich habe generell Probleme damit, dass mit Zwangsgebühren reine Unterhaltung finanziert wird, die oft weder kulturellen noch sonstigen Ansprüchen genügt. Was schon grotesk ist: RTL und SAT.1 haben früher selbst Volksmusiksendungen gezeigt. Nur haben sie das dann aufgegeben, weil dieses Feld von den Öffentlich-Rechtlichen mehr als abgedeckt war und man sich mit der Masche "wir konzentrieren uns auf die Zuschauer zwischen 14 und 49" dann besser gegenüber der Werbewirtschaft positionieren konnte, im Sinne von "nur die sind relevant, und von denen haben wir viele Zuschauer, also zahlt auch ordentlich für die Werbespots!" (das ist so in den USA "erfunden" worden)
Dabei gehe ich davon aus, dass ein eher dahinsiechender Sender wie SAT.1 sehr gerne dieses Feld wieder übernehmen würde, wenn man gegen ARD und ZDF doch nur die Chance dazu hätte. Die ganze Pharmaindustrie, die derzeit nur ein vergleichsweise kleines Werbefenster zwischen 17 und 20 Uhr für sich hat, würde mitgehen und dort rund um die Uhr ihre Werbung schalten können. Ebenso verhält es sich mit den "Tatorten" und Pilcherfilmen - die würden doch auch sofort von Privaten übernommen, wenn man nur nicht die Konkurrenz hätte, dass eben ARD und ZDF dieses Feld komplett für sich eingenommen haben und diese Sendungen ohne große Rücksicht darauf produzieren, ob sich die Kosten sofort wieder einspielen. Dabei wären 6-12 Mio Zuschauer dieser Sendungen doch wahrscheinlich auf Dauer sehr verlockend für einen Privatsender, gerade wenn man spätestens dann irgendwann mit Wiederholungen ins Plus kommt. Das einzige Problem wären hier die Guckgewohnheiten, also dass man erst einmal die Kritik durchleben müsste, dass ab nun ein "Tatort" mit Werbeunterbrechungen gesendet würde und dass er auf einem anderen Kanal läuft. Das hat aber mit Fußball (was Programmwechsel angeht) schon mehrfach funktioniert. Die Champions League (bzw. der Pokal der Landesmeister) lief so schon im ZDF, auf RTL, auf tm3 und auf SAT.1. Hat das mit Ausnahme von tm3, das zu erzwungen war und dann auch schnell nach einem Jahr wieder aufgegeben wurde, irgendwen gestört? Ist hier die Ausstrahlung einer Unterhaltungssendung komplett ohne Werbung (was jetzt nicht mal in ARD und ZDF so ist, denn die schummeln ja mit "Gewinnspielen" etc.) Rechtfertigung für eine Gebührenfinanzierung? Meiner Meinung nach nicht.
 
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Joe Berry

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Von mir aus könnte man ARD und ZDF sofort einstampfen, eine Grundversorgung ist auch mit phoenix, arte und 3sat gewährleistet.
Aber gut, gerade das Bundesverfassungsgericht hält hier ja unverständlicherweise seine schützende Hand drüber. Das letztlich jeder Sendeverbund macht was er will, hängt auch mit unter an unserem föderalen System. Trotzdem produziert die BBC weitaus höhere Qualität mit weniger Mitteln, das ist keine Ausrede, warum bei ARD & ZDF nur Schund läuft.

Auch nett die "hauseigene" Dissertation einer NDR Mitarbeiterin. :thumb:

http://www.spiegel.de/kultur/tv/ndr...-ard-und-zdf-in-dissertation-an-a-902943.html

Die Rundfunkanstalten haben zu viel Geld

Die "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs" (KEF) habe nur unzureichende Kontrollmöglichkeiten. Es gebe nur mangelhafte Anreize für die Rundfunkanstalten, "wirtschaftlich und sparsam zu arbeiten". In der Vergangenheit habe die KEF nie den Forderungen der Rundfunkanstalten nach mehr Geld vollständig entsprochen, "im Rahmen der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag wurden sogar nur 21 % des angemeldeten" Finanzmehrbedarfs von der KEF anerkannt. Das sieht Terschüren als einen Hinweis darauf, dass ARD und ZDF zu hohe Bedarfsanmeldungen abgäben. Es sei davon auszugehen, "dass die Rundfunkanstalten versuchen, das Höchstmögliche an Mitteln 'herauszuschlagen'."

Des Weiteren könnten ARD und ZDF umfangreich sparen, ohne dass dies laut eigener Angaben zu einer Gefährdung der Programmqualität führte. Der WDR spare etwa schon heute 50 Millionen Euro im Jahr, betone aber, dass die Programmqualität trotzdem nicht leiden dürfe. Auf gut Deutsch: Trotz weniger Geld, bleibt das Angebot gleich. Weiter heißt es in ihrer Arbeit: "Im Ergebnis kann angenommen werden, dass den Rundfunkanstalten bislang wesentlich höhere Mittel zur Verfügung standen, als unter den Prämissen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zur Auftragserfüllung notwendig gewesen wären."

Kaum Infos in den Hörfunkprogrammen

Terschüren fordert, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk klar von Privatsendern unterscheidbar sein muss und er auch nur dann ein Anrecht auf Rundfunkbeiträge hat. Für entbehrlich hält sie etwa Soaps oder Boulevardmagazine, denen das öffentlich-rechtliche Profil fehle. Auch sollten ARD und ZDF beim Einkauf von Filmen oder Rechten an Sportübertragungen absehen, wenn diese sonst im privaten Free-TV ausgestrahlt werden würden.

Terschüren rechnet auch mit dem Radioprogramm der ARD ab, die Inhalte seien denen der privaten Radiosender "sehr ähnlich". Fast die Hälfte des Gesamtprogramms der ARD werde durch Unterhaltungsmusik gestaltet, nur 7,6 Prozent des Programms machten Angebote zur Kultur und zur Bildung aus. Sie schreibt: "Angesichts der deutlichen Verfehlung des Funktionsauftrages sollte überlegt werden, ob der öffentlich-rechtliche Hörfunk in seiner gegenwärtigen Form überhaupt eine Daseinsberechtigung besitzt. "
 

Giftpilz

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Das sind in der Tat interessante Ausführungen der NDR Mitarbeiterin...

Der größte Witz ist sowieso die Auslegung des Programmauftrags. Heißt es da doch eigentlich, dass "die Rundfunkprogramme der Information, Bildung und Unterhaltung gleichermaßen dienen sollen", so ist diese Gewichtung über den Tag hinweg doch zumindest im ZDF ziemlich in Schieflage. Es sei denn, dass die zahlreichen Magazine, Shows und gar Filme teils als Bildung gelten sollen... Den Informationsgehalt der meisten Kochshows wage ich auch zu bezweifeln, denn der tritt in der Präsentation doch ziemlich hinter dem Showcharakter (eben der Unterhaltung) zurück.
 

Mango

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Ein weiteres Problem ist die verschobene öffentliche Wahrnehmung des guten Programms. Fuer mich persöhnlich sind 95% des Programms mehr als uninteressant. Allerdings laufen einige Sachen eben auf den Sparten-Sendern. Die kommen allerdings z.b. auch in den Fernsehzeitungen viel zu kurz. Um mal einige Beispiele zu geben: Ich schaue US-Serien und anscheinend kamen immer wieder Serien z.b. auf ZDF Neo. So auch die Sopranos beispielsweise. Late-Night gibts auch nur in der Sparte, allerdings ist da die Qualitaet noch zu gering, um sie regelmaesig anzusehen.

Ein weiteres Beispiel ist EinsFestival. Da kommt das Adele Live Konzert, das es auf Blu Ray gibt, und man erfaehrt davon gar nichts sondern merkt es beim zappen. Ebenso ging es mir mit den Aufnahmen von Festivals: Die ARD hatte offenbar die kompletten Konzerte von Rock im Park und Rock am Ring und macht dafuer keinerlei Werbung. Musikkanaele kann niemand mehr ansehen, aber mal in ein Konzert einer guten Band reinschauen ist doch was.

Aber nein, hier verkacken es die ÖR die Leute zwischen 20 und 3X anzusprechen bzw. zu erreichen. Ebenso wuerden sich viele Leute z.B. ueber serien im O-Ton freuen. Wenn sich Arte Breaking Bad leisten konnte, werden die ÖR es ja gerade noch hinkriegen Juwele wie "The Wire", Deadwood, Rome oder auch britische Sachen ala Top Gear ausstrahlen können. Und sei es keine O-Ton Tonspur könnte man ja auch zuschaltbare deutsche Untertitel einblenden.
 

Giftpilz

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Das entgeht mir tatsächlich auch, wobei ich mich bei Serien sowieso nicht mehr so sehr vom Fernsehen abhängig mache, sondern die lieber per DVD sehe, wann immer ich Lust dazu habe. Die Konzerte sind natürlich kein sonderliches Massenprogramm, aber dass sie es schaffen, die ohne Hinweis auf die Spartenkanäle zu versenden, so dass es niemand merkt, ist in der Tat traurig.

Das mit den Originaltonspuren (die ich meistens bevorzuge) ist etwas problematisch, weil man hier immer in einen Kampf mit den Rechteinhabern anderer Länder kommt, die es nicht so gerne sehen, wenn sowas dann frei empfangbar über Satellit auch in ihrem Land ist. Hier müsste es aber doch immerhin möglich sein, es zumindest per Kabel und Stream anzubieten. Schließlich klappt es technisch ja z.B. Fußball-Länderspiele zusätzlich zur TV-Ausstrahlung per IP-Einschränkung dann auch in Deutschland als Stream zu zeigen.

Ich erinnere mich auch noch, dass ich "Blackadder" beim ersten Mal im Original mit Untertitel bei ARTE gesehen hatte ("Rome" auch, allerdings auf Deutsch, aber das ist inzwischen wieder 2 Jahre her, und das wurde ebenso unbemerkt wohl seitdem auf RTL Nitro gezeigt). Später lief es dann nur noch auf RTL II, und die haben es natürlich völlig verbockt: Erstens dadurch, dass es nur mit der viel schlechteren deutschen Tonspur angeboten wurde, und zweitens weil sie es mit "Mr. Bean ist Black Adder!" beworben haben. Die Erwartung, die sie dadurch geschürt haben, konnte Bean-Fans ja nur verprellen, denn Blackadder ist nunmal was ganz anderes. Man macht doch auch keinen Trailer der Art: "James Bond singt in Mamma Mia!"
Generell ist es hier aber wirklich seltsam, dass die Ö-R so oft den Privaten hier das Feld komplett überlassen, und wenn sie mal eine Serie eingekauft haben, läuft die garantiert zu unmöglichen Zeiten ("Taras Welten" zum Beispiel. Keine Ahnung, ob die gut ist, aber sie lief im Ersten donnerstags im Nachtprogramm und sonst wiederum recht unbemerkt auf Einsfestival).
 
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liberalmente

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Als sehr, sehr regelmäßiger Phoenix Zuschauer fällt mir immer wieder auf, dass dieser Sender eigentlich ziemlich gut den Informationsauftrag erfüllt. Diesen Sender ein bisschen aufwerten (mehr Geld = bessere Dokus), von mir aus Phoenix I und Phoenix II machen, und der Informationsauftrag wäre erfüllt, wahrscheinlich für 1/40 des ARD/ZDF Budgets. Wegen mir dann noch ein paar regionale Sender und fertig ist der Ö-R Fernsehen. Denn das, was Phoenix macht, ist wichtig und bietet kein privater Sender (ist aber auch gar nicht sonderlich teuer). Wobei ich gerade sehe, dass die C-Span Sender in den USA privat, aber nicht-kommerziell von den Kabelanbietern angeboten werden. Wobei es da sicherlich politischen Druck gab, denke ich mal.

Den Rest würden die Privaten schon übernehmen. Was glaubt ihr, wie schnell sich ein Alte Knacker Sender gründen würde, der nur diesen Volksmusik- und Rosamunde Pilcher Schmarrn sendet, wenn die Ö-R nicht mehr da wären? Das wäre eine Goldgrube.
 

Mango

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Klar, ich sehe sie auch lieber per DVD, allerdings waere das eine gute Alternative. Wenn sie z.b. The wire immer an einem Tag um 22.15 zeigen wuerden, koennten sie auch Erfolg kriegen.
Laut Wikipedia hatte des ZDF ja auch Interesse am Erwerb der Rechte:
"2010 zeigte das ZDF Interesse, die Ausstrahlungsrechte für das deutsche Free-TV zu erwerben. Alle anderen großen Sender lehnten ab, begründet mit der Komplexität der Serie oder schlechten Erfahrungen mit US-amerikanischen Serien in der Vergangenheit" - wikipedia.de
Bei den Konzerten das Selbe: Wenn sie die mal ordentlich bewerben wuerden, machen die gute Quote. So viele Leute, wie sich immer Ueberlegen zu Rock im Park und Rock am Ring gehen, zumindest im Alter zwischen 15-30. Adele ist natuerlich eine andere Zielgruppe, aber trotzdem.
Man stelle sich vor, sie wuerden die Rechte an Tomorrowland oder so weiter haben. Kalkbrenner haben sie ja eh schon gezeigt. Mit guter Information der Zielgruppe, und sei es nur eine Website ala ZDF Musik wuerde man da ordentlich dem kulturellen Auftrag nachkommen.
 

Giftpilz

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Den Rest würden die Privaten schon übernehmen. Was glaubt ihr, wie schnell sich ein Alte Knacker Sender gründen würde, der nur diesen Volksmusik- und Rosamunde Pilcher Schmarrn sendet, wenn die Ö-R nicht mehr da wären? Das wäre eine Goldgrube.

Ich denke, dass so langsam der Demographie-Wandel auch von den Privaten immer mehr berücksichtigt werden wird. Sat.1 Gold, der als "Sender für die Best Ager" (Frauen zwischen 49 und 64) gegründet wurde, könnte da so ein Testballon sein. Dass die dort aber eigentlich nur olle Eigenproduktionen nochmal auf den Herd werfen und es ansonsten auch schon mal als zusätzliche Ablagefläche für "Ran Tennis" dient, zeigt wieder mal, dass so manche Privaten nicht unbedingt die Mittel haben, um ein gutes, spezialisiertes Programm anzubieten, und erst recht keinen langen Atem, um sich so einen Sender etablieren zu lassen. Und das liegt eben auch daran, dass die Ö-R mit ihrer Marktmacht vieles erdrücken. So sorgen hierzulande gleich zwei große Anstalten mit ihren inzwischen vielen Ablegern inklusive Gebühren (GEZ + Kabel) dafür, dass viele sich nicht noch zusätzlich Pay-TV leisten wollen (die Zahlen steigen zwar, aber in Großbritannien und vor allem den USA ist es viel selbstverständlicher, sich Zusatzpakete zu buchen). Ich will das auch nicht. Wofür auch? Um die ganz wenigen Sendungen, die ich derzeit mal bei den Privaten sehe, dann in HD empfangen zu können? Brauche ich nicht. Das Geld investiere ich zielgenau in die DVDs, die mich am meisten interessieren, und wenn ich Sport sehen will, gibt es den NBA League Pass, sofern ich ihn mal wieder haben will. Das Geld geht dann aber eben auch nicht zu den Kabelanbietern und auch nicht über die zu RTL und PRO7/Sat.1.

Ärgerlich ist dabei aber besonders der Umstand, dass die Ö-R aus ihren Sendern so wenig machen. Bis auf Phoenix, ARTE und KiKa hat doch eigentlich keiner von denen wirklich sowas wie ein genau umrissendes Profil. ZDF Info mag da noch als Doku-Sender durchgehen, aber ZDF Kultur zeigt alte ZDF-Serien wie "Unser Charly". Wenn das Kultur ist, ist DJ Bobo klassische Musik. Und ZDFneo ist Mischmasch und letztlich oft auch nur ein Wiederholungssender fürs Hauptprogramm (so wie Einsfestival oft fürs Erste).
 
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theGegen

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Als TV-Konsument bin ich ein klarer Befürworter der Öffentlich-Rechtlichen, auch wenn ich mich natürlich ärgere, für welch schrecklichen Unsinn meine Gebühren hirnlos verballert werden. Allerdings würde ich die ÖR evtl sogar (ähnlich Sky) abonnieren, wenn es ein privates Bezahlkonsortium wäre und kein quasi staatlich erzwungenes.
Bei meinem TV-Konsum sind die üblichen Privatsender die absoluten Exoten. Für Filme und Serien habe ich keine Geduld oder keine Zeit, also schaue ich entweder Sport oder Dokus.
Seit meine Familienangehörigen keinen Einfluss mehr auf die Programmauswahl haben, sind Sender wie RTL, Sat 1 oder auch Pro 7 quasi auf Hinschaltquote < 2 %.
Wenn ich meine abonnierten bzw. empfangbaren Sender nach Sehgewohnheit sortieren würde, käme vermutlich sowas heraus:
1. Eurosport (schon alleine durch Radsport)
2. Sky Bundesliga
3. - X. die ganzen ÖR-Sender, incl. der digitalen Zusatz-oder Mischkanäle (3sat, Arte) und der interessantesten dritten Programme.
Dazwischen evtl. Spiegel Geschichte, Discovery Channel, National Geographic und Motorvision TV (aufgrund der BBC-Adaption Top Gear - ich bin ein Riesenfan dieser Sendung - und evtl. NASCAR).
Manchmal bleibe ich evtl. für 30 Minuten bei Comedy Central hängen, manchmal bei Pro 7 und Scrubs... im Prinzip war's das. Wenn meine holländischen oder französischen Sender Radsport übertragen, der (noch) nicht bei Eurosport läuft, dann lassen selbst diese Sender die bekanntesten Privaten noch weit hinter sich.
Sport 1 (alias DSF) findet ebenfalls bei mir quasi nicht statt. Das ist selbst für mich Sportfan zu blöd.

Das erstmal grundsätzlich. Dennoch ärgere ich mich natürlich maßlos über die elende Programmgestaltung sämtlicher TV Sender, weil ich den Fernseher gerne als Einschlafhilfe nutze, um nach einem 24-Stunden-Dienst ein nötiges Nachmittags-Nickerchen zu machen, zumal wenn der nächste und übernächste 24-Stunden-Dienst im Gepäck ist.
Bis ich eben gerade nachmittags irgendetwas gefunden habe, wo ich nicht hinsehen muss, was mich akkustisch-thematisch interessiert und was mich nicht nervt, vergeht beinahe mehr Zeit, wie das erwünschte Nickerchen einbringt.
Der potentielle Hauptversorger ÖR-Sender versagt da mitunter ähnlich eines reklameverseuchten Privatsenders, wenn man zweiunddrölfzich Kochsendungen oder Zoo-Dokus gleichzeitig im Angebot hat oder die fünfhundertste Wiederholung von Hitlers Helfershelfern, während man über sämtliche ägyptische Dynastien eine Facharbeit schreiben könnte.
Terra-X ist ja z.B. eine tolle Reihe, aber sobald es damit anfängt, dass sich der tollkühne Dirk Steffens per Fallschirm ins Bermuda-Dreieck stürzt oder Apnoe-Tauchen im Marianengraben drauf hat, fällt das auch weg.
Ein ähnlich schichtgeplagter Kollege bemerkte mal nebenbei, dass bei ihm dieses "Doku = Einschlafhilfe" nicht gut funktioniert. Es störte ihn, dass diese zu gefühlt 50 % vom Synchronsprecher von Robert de Niro vertont werden. Und er hatte Recht und seitdem stört es mich auch. :mad: :crazy:
 
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Giftpilz

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Da würde mich mal interessieren, wie Briten über David Attenborough denken. :D
Der ist allerdings nicht nur Sprecher, sondern selbst Naturforscher mit abgeschlossenem Naturwissenschaftsstudium (da wären in Deutschland wohl nur Grzimek und Sielmann vergleichbar. So einen Kasper wie Andreas Kieling kann man ja nicht ernst nehmen).
 

theGegen

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Es gibt so einen US-amerikanischen Physiker und Weltraumexperten mit asiatischem Migrationshintergrund, der entsprechend thematisch angelegte Sendungen auf NG oder DC oder SG moderiert bzw. kommentiert. Name fällt mir nicht ein...
Den finde ich sehr angenehm, was Anspruch, Akkustik und Nicht-Hinsehfaktor des Nickerchen-Programms angeht.

Inzwischen haben sich übrigens scheinbar etliche ÖR-Zusatzkanäle mit Altbeständen aus den sky-Dokukanälen eingedeckt, bzw. hat sich Murdoch seine Bilanzen auf Kosten von zwangsverpflichteten Gebührenzahlern schön rechnen können.
Um ihren 24-Stunden-Sendebetrieb aufrecht zu erhalten, laufen auf diesen ÖR-Kanälen inzwischen zahlreiche Dokus, die ich schon seit ~3 Jahren zur Genüge kenne. Ich zahle also quasi doppelt, um mein gewünschtes Format an Niveau zu bekommen.
 

theGegen

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Wie viele ÖR-Sender - also gebührenfinanzierte ARD, ZDF, plus Digital, Zusatz-, Sparten- und Mischsender, plus aller dritten Programme - gibt es eigentlich?
(Ich bin nochmal zu faul zum Zählen, nach 30 Stunden Dienst..)
Wenn's nach mir ginge, würde ich die ja komplett anders aufteilen.
ARD und ZDF, Phoenix, kika und Arte: je nachdem wie gehabt.
Aber dann wegen meiner einen Kochkanal, einen Zookanal, einen Hitlerkanal, einen Verbraucherservicekanal, sage ich mal ein bis 3 demographisch pointierte Kulturkanäle, einen Wissenschaftskanal, einen "Kult"-Serienkanal, einen Showkanal, einen Satire- bzw. Witzkanal, ein (Polit-) Magazinkanal und 4 regionale Drittprogramme (schlichtweg die Himmelsrichtungen Nord, Süd, Ost und West mit kleinen Zeitfenstern für feinere Unterscheidungen).
Wenn dann wenigstens in jedem Kanal zu jeder Zeit etwas anderes Spezielles gesendet würde, dann ergäben das evtl. auch nicht mehr an ÖR-Spartensendern als jetzt schon. Aber man könnte eine durch eigene Gebühren finanzierte entsprechend thematisch präferierte Auswahl treffen, ohne durch ungewollten Mist belästigt zu werden.

PS: Vergessen habe ich noch je einen fiktiven ARD-Sportplus und ZDFsport2 - Kanal. Dort würden natürlich die Bewerbe übertragen, die nicht auf den Hauptsendern gezeigt werden, obwohl je 5.000 Mitarbeiter für zig Milliarden € Gebühren (Beispiel olympische Spiele) zu diesem Event vor Ort abkommandiert sind und daher die Bilder einfach nebenbei live vorliegen. Die zählen als "oben drauf", weil die kosten dann auch kaum mehr, als jetzt schon.
 
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Giftpilz

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Giftpilz

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Richtig. War ja klar, dass ich einen übersehe.

Wobei ich mich bei der Liste eben am meisten daran störe, dass die Hauptprogramme vor allem auf Quote ausgerichtet sind und für oft reine Unterhaltung Unmengen an Gebühren verbrannt werden, dann die miese Effizienz mit doppelten und mehrfachen Teams, die alle die gleiche Arbeit machen, die Redundanz der Dritten und die Konzeptlosigkeit, was man zum Beispiel mit Sendern wie Einsplus und ZDFkultur eigentlich machen soll (oft auch zutreffend für Einsfestival und ZDFneo).
Es ist dann schon unglaublich, was überall so gesendet wird, während man - wie schon mehrfach hier erwähnt, eben erst von theGegen wieder - Sport oft aufzeichnet, aber nicht live überträgt, sondern das dann maximal für einen kurzen Einspieler in den Nachrichten und sonst für eine Kurzzusammenfassung in der Wochenendausgabe der Sportschau verwendet wird.
 
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