Na klar. :laugh:
Wer sich einmal die Mühe macht, dieses unappetitliche Funktionärskonglomerat aus Sport und Wirtschaft ein wenig zu entflechten, dem fällt es bei diesen ganzen Verfilzungen wie Schuppen von den Augen.
Dabei fällt auf, dass es immer der gleiche BIG Player ist, der Firmen gründet, Funktionäre inthronisiert und ein weltweites Netz der Korruption aufgespannt hat: Adidas.
Adidas ist im Sport das, was Goldman Sachs in der Finanzwelt ist. Überall werden an den Schlüsselpositionen die eigenen Leute platziert und so das eigene weltweite (oft schmutzige) Geschäft lanciert. Seit Dassler Ende der 60er-Jahre seinen sportpolitischen "Geheimdienst" aufbaute, liefen sämtliche Entscheidungen über Olympia- und WM-Standorte über seinen Tisch, möglich gemacht durch großzügige "Spenden" und eigens installierte Leute (beispielsweise auch Samaranch beim IOC) in den Schaltzentralen. Da verwundert es eigentlich kaum noch, dass die erste FIFA-WM nach Dasslers Inbetriebnahme seines "Geheimdienstes" ausgerechnet in Deutschland (1974) stattfand, die WM in Mexiko 1970 kam aufgrund des noch aufzubauenden Netzwerks ein wenig zu früh.
Was heute ein Mario Draghi für Goldman Sachs ist, war damals ein Sepp Blatter für Adidas, der vom Adidas-Gründer ins FIFA-Boot geholt und sogar die ersten Jahre noch von ihm bezahlt wurde.
Was in den ersten Jahren noch als eine Art Agenturbetrieb lief, wurde dann 1982 in eine endgültige Form gegossen, die Sportrechteverwertung ISL. Vorläufer dieser Firma war übrigens ein Unternehmen in der Schweiz, an dem Beckenbauer und sein Manager Schwan schon damals höchstpersönlich beteiligt waren.
Während der knapp 19-jährigen Geschichte dieses Unternehmens wurden Korruptionszahlungen an Sportfunktionäre von ca. 140 Millionen nachgewiesen, die Dunkelziffer dürfte wohl ungleich höher liegen. Trotz Aufforderung des Liquidators weigerten sich ca. 20 betroffene FIFA-Funktionäre, zu den Anschuldigungen zu äußern und man vereinbarte eine Abstandszahlung in Höhe von 2,5 Millionen Franken (statt ursprünglich geforderter 100 Millionen !!!), bei der die korrupten Funktionäre anonym bleiben konnten. Nach Aussage eines ISL-Managers war es auch gar nicht anders möglich, ohne Schmiergeldzahlungen an die entsprechenden Rechte zu kommen, es war quasi das ISL-Geschäftsmodell. Vor diesem Hintergrund ist auch der abgelehnte deutsche NM-Deal mit Nike trotz wesentlich höheren Angebots interessant.
Nach der Insolvenz 2001 wurde dann im Jahre 2003 die Firma "Infront" gegründet (übernahm ISL-Büros und einige Sportrechte), auch hier wieder beteiligt Adidas in Person von RLD, dazu heute Blatters Neffe als CEO, der übrigens jahrelang für die FIFA-Buchhaltung bei McKinsey zuständig war.
Ebenso als Executive Director der jahrelang mit allen Sportrechte-Interna vertraute Günter Netzer, der angeblich diesen "4 Asiaten"-Satz nie gesagt haben will. Mal unabhängig davon, ob dies auch vor Gericht Bestand hat, aber einem intelligenten Mann wie Zwanziger, der als Jurist genau weiß, welche Konsequenzen solche Behauptungen nach sich ziehen könnten, traue ich es genau 0,0 zu, solch eine dreiste Lüge medienwirksam und auch noch nicht anonymisiert in die Welt zu setzen.
Die "BLÖD" versucht weiterhin, Stimmung gegen Zwanziger zu machen und ihm ausschließlich persönliche Motive zu unterstellen. Dabei hat dieser Mann (auch mit nachteiligen Folgen für ihn selber) dazu beigetragen, dass dieses unselige Stück deutscher Sportgeschichte noch einmal richtig aufgearbeitet und nicht mit Hilfe von medialen Meinungsmachern weiterhin unter dem Teppich der Geschichte gehalten wird.
Schaden werden alle an dieser Sache nehmen, da dürfte es bei allen Beteiligten keine Ausnahme geben.