Der Briggs will sich einfach zu 250k pöbeln. Ich hoffe, Klitschko lässt das nicht zu.
Interessant fand ich den Vorschlag von Leapai, dieser hat Briggs einen Kampf angeboten nach dem Wlad-Kampf.:thumb:
Nachdem ich letztens geguckt habe, was so einige UBP-Boxer machen, ist mir durchaus aufgefallen, wie sehr manch Boxer in der Vergessenheit vor sich hin dümpelt ... selbst wenn er mal erfolgreich war. Wer nicht bei Sauerland/SES/EC untergekommen ist, oder den Absprung in die USA gesucht hat, oder sich selbst als Promoter versuchte ... von dem hört man nur wenig.
Wie kommt man dann am besten noch an gute Kämpfe, wenn man keinen halbwegs größeren Promoter im Rücken hat? Man bringt sich ins Gespräch ... und das versucht Briggs hier einfach.
Der Plan scheint dabei auch schon fast aufzugehen. Die deutschen Medien haben bereits angebissen. Einmal T-Shirt ausziehen und etwas rumtönen und schon steht Briggs auf der Startseite der Axel-Springer-Medien ... bild.de, spiegel.de, welt.de ...
Eventuell hat man's sogar in den USA bemerkt. Der heutige Briggs bringt einem keinen Bonus im Kampfrekord ... aber er bringt einem Aufmerksamkeit. Auch Kollege Leapai wird schon ganz wuschelig und hätte Lust gegen Briggs zu boxen.
Kollege Briggs stört einmal beim Training und einmal bei einer Pressekonferenz und steht seit nicht mal einem Monat wieder im Ring ... aber er bekommt mehr mediale Aufmerksamkeit als Klitschkos Herausforderer.
Mal ehrlich ... wäre Briggs nicht aufgetaucht, hätten die Anwesenden bei der Pressekonferenz vielleicht vergeblich darauf gehofft, dass ihren Berichte ein größerer Belang beigemessen wird.
Klar, man kann die Nummer als peinlich ansehen und Briggs' Pöbel-Niveau ist nicht besser als bei Chisora in Höchst-Form ... immerhin, es wirkt authentischer als wenn Tyson Fury bei einer PK einen Tisch umschubst.
Nichtsdestotrotz erreicht Briggs das was er wollte. Womöglich wird sein Name sogar am Samstag bei RTL erwähnt.
Wladimir Klitschko wird sich auf Briggs gewiss so schnell nicht einlassen. Nicht nur, weil Briggs weit entfernt von den Top15 irgendeiner Verbandsrangliste ist.
Klitschko weiß auch durchaus wen er da vor sich hat. Als Briggs von seiner Zeit als Champion sprach, reagierte Klitschko damit, dass dies 17 Jahre her sei (1997 bekam Briggs den Sieg gegen Foreman zugesprochen).
Dabei haben Wladimir Klitschko und Shannon Briggs durchaus ihre eigene kleine Vorgeschichte. Briggs stand 2006 im IBF-Ranking. Es wurden damals Verhandlungen für einen möglichen Kampf mit Klitschko geführt ... fest geplant war ein solcher Kampf aber nicht. Briggs war letztlich als Ersatzgegner für den 11. November 2006 vorgesehen, für den Fall das Calvin Brock den Kampf absagen müsse.
Brock trat bekanntermaßen gegen Klitschko an.
Briggs, verärgert darüber dass er den Klitschko-Kampf nicht kriegte, wandte sich an Don King und bekam einen Kampf gegen dessen Titelträger Lyakhovich.
Das Resultat war, dass Cedric Kushner Klitschko auf Schadensersatz verklagte. Kushner hatte Boxer wie Briggs und David Tua unter Vertrag genommen und hoffte auf eine Art Comeback ... er wollte wieder zurück auf die große Bühne und träumte davon wieder große Cards zu promoten ... so wie um die Jahrtausendwende herum.
Kushner warf Klitschko/K2 Vertragsbruch vor und führte auf, dass ihm Millioneneinnahmen entgangen wären, weil es nicht zum Kampf zwischen Klitschko und Briggs kam (Kushner befand, dass dieser Kampf fix war). Geärgert haben durfte ihn sicherlich, dass ihm erneut ein Schwergewichtler zu Don King weggelaufen war (wie z.B. auch Coetzee, Tucker und Rahman).
Kushner hatte mit seiner Klage, soweit ich weiß, keinen Erfolg. Briggs war in diese auch nicht direkt involviert. Dennoch denke ich, dass bei Wladimir Klitschko im Hinterkopf steckt, dass er mit dem Namen Briggs einen gewissen "Ärger" verbindet ... nicht im Ring, sondern außerhalb.
Vitali Klitschko war das vermutlich egal. Der suchte damals für Oktober 2010 einen Gegner der Zeit hatte und sich gut vermarkten ließ (nach Möglichkeit kein Sauerland/UBP/Öner-Boxer ... u.A. wegen deutscher TV-Übertragung).
Das WBC-Ranking gab damals nicht viel her.
De fakto lässt sich sagen, dass Briggs Versuch sich zu einem WM-Kampf zu quatschen nicht dumm ist. Charr, Chisora, Haye ... sie haben erfolgreich außerhalb des Ringes eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.
Einen Kampf mit Klitschko wird Briggs jedoch gewiss nicht so schnell und leicht bekommen, wie er sich vielleicht wünscht.
Aber es wäre denkbar, dass ein anderer Boxer geneigt ist, gegen ihn anzutreten. Dass einer geneigt ist, seine Ranglisten-Position zu riskieren, um von der auf Briggs gerichteten Aufmerksamkeit zu profitieren.
Wenn Briggs regelmäßig Wladimir Klitschko nervt und damit in die deutschen Medien kommt, dann könnte ich mir vorstellen, dass z.B. ein Manuel Charr ihm einen Kampf anbietet. Oder auch ein SES-Boxer...
Sat.1 zeigt sicher gerne einen Boxer, der auf RTL erwähnt wird.