Wladimir Klitschko vs Alexander Povetkin am 05.10.2013 in Moskau


Roberts

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Wieso? Die Haltung ist nachvollziehbar. Die Purse bid-Nummer riecht fischig. Möglich, dass die Klitschkos in der Vergangenheit gestofft haben. Ebenso möglich, dass sie es immer noch tun. Die NADA ist nicht unumstritten. Andererseits sind das Kritiker wie Werner Franke auch nicht.

Unter der Annahme, dass Wladimir sauber ist und man sich im K2-Lager die Frage stellt, warum Hrunov den Kampf unbedingt veranstalten will, muss man dann natürlich darauf kommen, dass dies mit dem Wunsch verbunden sein kann, Wladimir die Titel auch dann zu entreißen, wenn Povetkin das im Ring mit boxerischen Titeln nicht hinbekommt. Das reicht von der Outmatching-Karte, die auch die Klitschkos so hervorragend auszuspielen wissen, wenn sie den Kampf veranstalten, bis hin zum Kauf der Offiziellen. Muss nicht so kommen, kann aber so kommen und dagegen muss Bönte Wladimir mit allen Mitteln wappnen.
 

desl

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Der Kampf könnte in Gefahr sein, man muss sich noch über die Anti-doping Agentur einigen. Boento möchte unbedingt dass dies die NADA übernimmt und nicht die RUSADA.
Boente würde sogar so weit gehen den Kampf platzen zu lassen wenn es mit der NADA nichts wird! Krasser Typ!

http://www.boxingscene.com/klitschko-firm-on-testing-terms-povetkin-bout--65709
Bönte spielt sich ein bisserl auf würde ich sagen. Von wegen die Show der Russen riecht fischig, Hrunov ist ein Betrüger und er selbst ein Gutmensch.

Aber nunja ... was hätte Bönte davon, wenn er den Kampf platzen lässt?
Der WBA-Titel wäre weg und der IBF- und der WBO-Titel blieben Wladimir.

Aber das wäre auch der Fall, wenn der Kampf stattfindet, Wladimir gewänne und anschließend positiv getestet werden würde.


Sollen die beiden doch einfach 3 Beutel vollpissen, welche an RUSADA, NADA, WADA, was-weiß-ich-ADA gesendet werden und die WBA pickt sich dann den raus, dem sie am meisten Glauben schenkt.
 

buta

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Ich kann beide Lager in diesem Fall verstehen, allerdings ist es auch nicht das erste Mal, dass K2 und Hrunov sich wegen der Doping-Kontrollen in die Haare kriegen. Meines Wissens weigerte sich Klitschko, sich 2010 unter den Bedingungen der WADA - u.a. Bluttests - kontrollieren zu lassen. Schon damals verwies man die Russen auf das Institut zu Köln.

Wenn man mich fragt, ist das Verhalten von K2 recht verdächtig, aber zumindest unter diesen Umständen (Purse bid, Kampf in Moskau,...) nachvollziehbar.
 

Lord Krachah

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Wenn man mich fragt, ist das Verhalten von K2 recht verdächtig, aber zumindest unter diesen Umständen (Purse bid, Kampf in Moskau,...) nachvollziehbar.

Denke ich auch. Nach Lebedev vs. Jones lief da ja auch irgendein krummer Versuch contra Jones. Ein Grund mehr, da auf Sicherheit anstelle K2s zu setzen. Denn eines ist klar, ein irgendwie gearteter positiver Test bringt neben dem Verlust des Gürtels auch einen massiven schwer kompensierbaren Imageverlust mit sich. Und den kann sich Wladimir und auch RTL nicht leisten.
 

Rocco

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es wird für WK m.E. zusätzlicher Druck entstehen, dass der Kampf in Russland steigt und sei es nur, weil er wirklich alles konrollieren lassen muss. Und mit Druck kann WK bekanntlich nicht ganz sooo gut.

Das denke ich eher nicht. Vermutlich werden eher etwas mehr Klitschko-Fans in Moskau sein.
 

Chancho

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Denke ich auch. Nach Lebedev vs. Jones lief da ja auch irgendein krummer Versuch contra Jones.
Was lief denn da konkret?

Mir ist nur bekannt, dass Don King bzw. Jones der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA offenbar nicht trauten und deshalb wollten, dass King auch noch eine Probe mit in die USA nehmen darf. Wenn dann auch noch Bönte drei Tage später ähnliches Misstrauen zwischen den Zeilen äußert, muss man sich schon fragen, ob es in der Vergangenheit schon mal einen Vorfall gab, in dem Zweifel an den Ergebnissen der RUSADA auftraten? Oder ist es einfach nur so, dass man bei russischen Agenturen generell Korruptionsgefahr wittert?
 

Big d

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wäre ein cooler fight. der huck fight war natürlich schwach, aber man muss auch sehen, dass povetkin locker gewonnen hätte wenn er einigermaßen fit gewesen wäre.

er wird sicherlich nicht mehr super ripped werden, aber ich glaube huck hat er damals einfach nicht ernstgenommen. er wird gegen wladimir fit antreten und dann ist er ein mann der 12 runden tempo gehen kann, dass hat er schon öfter gezeigt (wenn auch ein paar jahre her). er hat jetzt nicht den ganz dicken hammer, aber wenn er vermehrt treffen sollte tuen seine schläge schon weh.

offensiv ist er einer der besten HWs im moment auch wenn seine defense nicht so toll ist.

man muss erst mal sehen wie wladimir mit povetkins druck klar kommt, wenn er sich nicht drauflegen kann. daher finde ich es ganz gut, dass der fight in russland stattfindet, auch wenn ich natürlich hoffe das wladimir nicht putinisiert wird:D.

povetkin muss allerdings druck machen, wenn er zuviel "boxen" will steht er zu viel vor WKs jab.
 

Roberts

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welche drei sind das denn deiner meinung nach?

Aktuelle Boxer der Top30, wobei theoretische Fähigkeiten≠aktueller Leistungsstand:
1. Vitali Klitschko
2. David Haye
3. Odlanier Solis

Gegen Prime-Vitali sehe ich für Wladimir kaum eine Chance. Haye hat in Ansätzen gezeigt, wie er gegen Wladimir hätte gewinnen können, hat es sich aber mit Mätzchen & mangelhafter Einstellung selbst kaputt gemacht. Bei Solis
bin ich mir nicht einmal sicher. Technisch hervorragend, beweglich und mit Speed - hört sich gut an. Er hat nie bei den Profis die körperlichen Voraussetzungen erfüllt, um das zur Umsetzung dieser Fertigkeiten notwendige Niveau zu erreichen und beweist ingesamt für die Aufgabe im und vor allen Dingen außerhalb des Rings zuwenig Intelligenz/Professionalität. So bleibt es bei einer vagen theoretischen Chance, die andere Herausforderer allerdings nicht einmal im Ansatz haben.

Bei Povetkin mangelt es an der Defensive und m.E. auch an der Psyche/Professionalität. Schön und gut, dass er ein ordentliches Offensivpaket schnüren kann, aber was nutzt das, wenn er jeden Zahn bereits durch Wladimirs Jab gezogen bekommt. Es wird sicherlich interessant, wenn ein Ringrichter den Kampf überwacht, der Wladimirs bekannte Dirty Tactics unterbindet und das über Punktabzüge bis hin zur Disqualifikation durchzieht.

Unter normalen Bedingungen braucht es gegen Wladimir neben einem guten körperlichen Zustand einen guten eigenen Jab und die stimmige Kombination aus Präzision & Timing, um in Wladimirs Aktionen reinzukontern. Damit kommt man schon sehr weit.
 

Easy

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Aktuelle Boxer der Top30, wobei theoretische Fähigkeiten≠aktueller Leistungsstand:
1. Vitali Klitschko
2. David Haye
3. Odlanier Solis

Haye hat in Ansätzen gezeigt, wie er gegen Wladimir hätte gewinnen können, hat es sich aber mit Mätzchen & mangelhafter Einstellung selbst kaputt gemacht.

Das sehe ich nicht so. Haye wusste sehr wohl worauf er sich einlässt und hat genauso geboxt, wie er es Wladimir vorwirft und was auch alle anderen an Wladimir kritisieren. Er hat risikominimiert geboxt und da war eben nicht mehr drin. Haye hier mit einer "mangelnde Einstellung" -was auch immer Du damit meinst- wegkommen zu lassen finde ich zu einfach.

Man muss hier auch mal klar machen, dass allein Talent und die eigenen Skills m.E. nicht reichen, um gegen Wladimir zu gewinnen. Haye ist m. E. einer der komplettesten Boxer die da derzeit so rumkrepeln. Mann muss es aber eben auch hinbekommen, Wladimir im Ring zu vermeiden -ich nenn das mal so-. WK hat es bisher immer geschafft, dem Gegner seinen Stil aufzuzwingen. Da hat auch Haye nichts gegen machen können.
 

Adler

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Bei Solis
bin ich mir nicht einmal sicher. Technisch hervorragend, beweglich und mit Speed - hört sich gut an. Er hat nie bei den Profis die körperlichen Voraussetzungen erfüllt, um das zur Umsetzung dieser Fertigkeiten notwendige Niveau zu erreichen und beweist ingesamt für die Aufgabe im und vor allen Dingen außerhalb des Rings zuwenig Intelligenz/Professionalität. So bleibt es bei einer vagen theoretischen Chance, die andere Herausforderer allerdings nicht einmal im Ansatz haben.

Solis ist weg, von dem muss man sich verabschieden, alles andere ist Träumerei oder Wunschdenken.

Beweglich ist er wie eine Bahnschranke, null Beinarbeit, keinerlei Explosivität und sein stets zunehmendes Gewicht gepaart mit dem älter werden und immer weniger Athletik ist leider Solis Ende.
Seine letzte Vorstellung gegen Larsen war derart erbärmlich das man ihn in der momentanen Verfassung nicht mal zwanghaft in den den Top 30 haben muss. Er würde aktuell gegen ganz ganz viele Leute verlieren die weit unter seinem Talent liegen, da Professionalität ein Fremdwort für ihn ist.

Ein Kampf gegen Wladimir sähe momentan vermutlich nicht anders aus als gegen Rahman und Konsorten.

Das er jemals wieder richtig in Form kommt ist bei seiner Einstellung und seinem Lebenswandel einfach momentan unvorstellbar.
 

Roberts

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Das sehe ich nicht so. Haye wusste sehr wohl worauf er sich einlässt und hat genauso geboxt, wie er es Wladimir vorwirft und was auch alle anderen an Wladimir kritisieren. Er hat risikominimiert geboxt und da war eben nicht mehr drin. Haye hier mit einer "mangelnde Einstellung" -was auch immer Du damit meinst- wegkommen zu lassen finde ich zu einfach.

Dein gutes Recht es anders zu sehen. Mir ist da Deine Analyse zu undifferenziert. Haye hat vor allen Dingen am Anfang versucht, mit überzogenen Mätzchen den Ringrichter auf die üblichen, meist ungeahndeten Dirty Tactics von Wladimir aufmerksam zu machen und ihn so zum Handeln zu zwingen. Das ist für sich genommen vielleicht eine gute Idee, wenn man die Ausgangslage bedenkt. Dummerweise droht dabei die Gefahr, dass man es übertreibt und dann wie ein Hampelmann aussieht und was noch viel schwerer wiegt: Haye hat sich damit den eigenen boxerischen Rythmus zerstört und Chancen liegen lassen. Daneben war er überwiegend nicht bereit durch's Feuer zu gehen, Risikominimierung war offenkundig oberstes Gebot. Das ändert aber nichts daran, dass er trotzdem Runden gegen Wladimir gewonnen hat und in diesen Runden lag die Blaupause für einen Sieg. Er hat in ihnen gegen Wladimir den eigenen Jab etabliert (was sehr wichtig ist, siehe Thompson I) und hat in Wladimirs Aktionen reingeschlagen und Wladimir in den Rückwärtsgang gezwungen. Letzteres leider nicht konsequent. Diese Art zu boxen hat er nur für wenige Runden aufrecht erhalten, was zweifelsfei auch, aber eben bei weitem nicht ausschließlich an Wladimir lag. Man kann mutmaßen, dass auch nicht die Kondition vorhanden war, diese Taktik bis zum Ende der zwölften Runde zu gehen und er war eben nicht bereit, harte Treffer zu nehmen, um dieses Konzept durchzusetzen. Das ändert aber nichts daran, dass dieses Konzept das Potenzial hat, Wladimir objektiv im Ring zu besiegen.

Man muss hier auch mal klar machen, dass allein Talent und die eigenen Skills m.E. nicht reichen, um gegen Wladimir zu gewinnen. Haye ist m. E. einer der komplettesten Boxer die da derzeit so rumkrepeln. Mann muss es aber eben auch hinbekommen, Wladimir im Ring zu vermeiden -ich nenn das mal so-. WK hat es bisher immer geschafft, dem Gegner seinen Stil aufzuzwingen. Da hat auch Haye nichts gegen machen können.

Da Wladimir ein unzweifelhaft harter Puncher ist, sollte man natürlich harte Treffer vermeiden. Damit alleine gewinnt man aber keinen Kampf. Die Blaupause gegen Wladimir scheint bei den meisten Gegnern und deren Trainern immer die Gleiche zu sein. Man duckt sich ab, versucht zum Körper zu schlagen oder springt überfallartig in den Mann rein, um dann vom Klammer- und Drauflegeaffen dankend erwartet zu werden. Diese Taktik orientiert sich vielleicht an Brewster I, aber egal wer sie ansonsten vorträgt (Pianeta zuletzt): sie ist dämlich, da sie Wladimir nicht aus seiner Komfortzone lockt, weil sie nicht Wladimirs stärkste Waffen neutralisiert und weil sie seine Schwächen nicht zum Tragen lassen kommt. Insoweit hatte Wladimir auch meist keine Mühe, den Gegnern seinen Stil aufzuzwingen, da sie ihn immer wieder dazu eingeladen haben.

Die offenkundig beste Methode um Wladimir zu stören, besteht darin, Wladimirs Jab zu neutralisieren. Das funktioniert am Besten, wenn man selber einen Jab schlägt. Das schmeckt Wladimir nicht, was man an Haye und Thompson sehen konnte. Wenn man es beherrscht, dann ist das Reinschlagen in Wladimirs Aktionen und wenn es die Beinarbeit zulässt, das Kontern mit dem blitzschnellen Überbrücken der Distanz/dem Nachsetzen wie von Sanders gezeigt, das beste Mittel. Das funktioniert sogar dann ganz gut, wenn der Speed von Sanders fehlt, man aber wenigstens über Timing und Präzision verfügt (Thompson I).

Wladimir wird zum Stolperer, wenn er sich im Rückwärtsgang von einem nachsetzenden Gegner lösen will, auch das hat Haye nochmal gezeigt, aber eben nicht konsequent umgesetzt. Daher bleibe ich insgesamt bei meinem Urteil, das Haye die grundsätzlichen Fähigkeiten für einen Sieg gegen Wladimir gezeigt hat, es aber in ihrem Kampf letztlich - m.E. aus eigener Dummheit - nicht umgesetzt hat, wobei letzteres ersteres nicht negiert.

Letztlich muss man Wladimirs hinlänglich bekannten Schwächen zum Tragen lassen kommen und nicht einen Stil boxen, der ihn in seiner Komfortzone hält und ihm einlädt, seine Dirty Tactics zu entfalten.

Solis ist weg, von dem muss man sich verabschieden, alles andere ist Träumerei oder Wunschdenken.

Beweglich ist er wie eine Bahnschranke, null Beinarbeit, keinerlei Explosivität und sein stets zunehmendes Gewicht gepaart mit dem älter werden und immer weniger Athletik ist leider Solis Ende.

Ich habe nie etwas anderes behauptet und das hier auch noch einmal so geschrieben. Deshalb war auch die Prämisse
theoretische Fähigkeiten≠aktueller Leistungsstand
Wenn man sich Solis Amateurkämpfe anschaut und sein gelegentlich aufblitzendes Talent betrachtet, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass das grundsätzliche Poetenzial vorhanden war. Das es nie wirklich und offenkundig nie mehr zur Entfaltung kommt, ändert an dieser Feststellung rein gar nichts.
 
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Totto

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Im wesentlichen stimme ich Deiner Analyse zu, möchte allerdings bemerken, dass es mit der "Bereitschaft schwere Treffer zu nehmen" gerade in Hayes Fall ein sehr zweischneidiges Schwert ist, weil mit den Treffern Kondition, Reflexe, Beweglichkeit und Schnelligkeit arg leiden, die für seine Kampfesführung gerade im Defensivbereich unabdingbar sind. Das wäre quasi ein "Alles auf eine Karte setzen". Ein bisschen davon hätte dem Kampf sicher sehr gut getan, aber zuviel wäre wohl sein Untergang gewesen...
 

beachbulette

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Da sind aber auch einfach dann zu viele "if's" in der Analyse drin.

Man liest ständig, dass Haye nicht bereit war durchs Feuer zu gehen - Wann war Haye denn jemals bereit durchs Feuer zu gehen?
Dies ist eine Tugend, die in seinem Repertoire halt einfach nicht vorhanden ist.

Weiterhin war Haye nie der Typ Boxer, der mit einer hohen Workrate den Gegner beeindruckt - Sein Output war zwar selbst für seine Verhältnisse extrem mager, aber es war jetzt auch keine riesen Sensation.

Daraus kann man folgern, dass Haye auch nicht die überragende Kondition hat -

Das sind imo 3 entscheidende Faktoren, die eben Haye doch nicht zu dem Typen machen, der theoretisch die Voraussetzungen hat, Wladimir zu bezwingen.

Mit seiner Workrate wird er Wladimir höchstens mal temporär aus der Komfort-Zone bringen können - Wladimir ist nie durch einen einzelnen Niederschlag KO gegangen - Haye ist beim Finishen teilweise sehr unpräzise - Weiterhin würde er Gefahr laufen, sich eben dann zu stark zu verausgaben und dann selbst abgeschossen zu werden.

Imo wird selbst ein Haye, der 100 Prozent abruft 9/10 Kämpfen gegen Wladimir verlieren, da "Herz", "Workrate". "Kondition" eben bei Haye nicht vorhanden sind und er diese Dinge somit gar nicht abrufen kann!
 

Easy

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Finde es mal wieder sehr angenehm, Deine Beiträge zu lesen! :thumb:

Haye hat genau das gemacht, was Du beschrieben hast. Er hat versucht in die Aktionen von WK rein zu schlagen und das gefällt ihm natürlich nicht. Ich denke Du hast das entscheidende bei WK, was diesen Kampf und auch die anderen Kämpfen entschieden hat, angesprochen. Seine durchaus hohe Schlagkraft.

Alle Gegener, einschließlich Haye, die wirklch mal versucht haben, WK zu besiegen, bzw. in Bedrängnis zu bringen -was ja darauf schließen lässt, dass sie ihn besiegen wollten- haben das genau so lange gemacht, bis da mal eine ordentliche Bombe eingeschlagen hat. Danach war nur noch Safty-First angesagt.

Das war bei Haye genauso. Hab den Kampf jetzt nicht mehr auf dem Schirm, glaube aber das die Bombe bei Haye in der 5. eingeschlagen hat.

WK ist m.E. nicht umsonst WM. Er ist der mit Abstand kompletteste Boxer, auch wenn er das leider nicht zeigt. Ich zähle die Niederlagen gegen Purrity und Brewster einfach nicht, weil WK da dumm und arrogant geboxt hat und sich eigentlich nur selbst besiegt hat.

Bleibt nur noch Sanders. Eigentlich müssten sich die Kritiker von WK bei Sanders beschweren. R.I.P. Der hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Das er nach diesem Fight überhaupt nochmal Fuß gefasst hat ist eighentlich schon ein starkes Stück.

Ich bin auch gespannt auf den Povetkin Kampf. M.E. steckt in Povetkin mehr, als er zuletzt gezeigt hat. Ihm fehlte m.E. einfach die Motivation bei den vorgestezten Gegnern. Schaut man sich noch an, wie er damals beim IBF Eliminator geboxt hat, stellt man schon unterschiede fest. Auch wenn ich von einem Sieg für WK ausgehe, bleibt dieser Kampf für mich äußerst spannend.
 

desl

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Natürlich kann man mehrere Theorien aufstellen, was ein Boxer braucht, um Wladimir Klitschko zu besiegen oder ihm zuzusetzen.

Schnell sein und geschickt die Distanz überbrücken wie Sanders?
Durchs Feuer gehen können wie Brewster?
Physisch Stark sein und aktiv sein wie Thompson?

Das Problem bei all diesen Überlegungen ist aber auch, dass Klitschko sich weiter entwickelt hat. Ich hab mir letztens nochmal den ersten Kampf mit Brewster angesehen. Was wirkt der Wladi da ... schlacksig. Der ganze Defensiv-Apparat funktionierte da noch mehr oder weniger so ähnlich wie bei Vitali ... allerdings nicht mit dessen Nehmer-Fähigkeiten.

Einige Jahre boxt Wladimir doch aufrechter, achtet deutlich stärker darauf die Distanz zu kontrollieren und zu wahren ... und macht dies auch recht geschickt.

Die Fehler, die Klitschko bei seinen Niederlagen gegen Sanders und gegen Brewster gemacht hat, sieht man heute in der Ausprägung nicht mehr. Das macht die Sache vielleicht langweilig ... aber Klitschko halt auch erfolgreich.


Gewiss, um ein starkes Paket wie Klitschko zu schlagen braucht es nur ein ebenfalls starkes Paket. Ein Boxer mit gutem Jab, gutem Timing, ordentlicher Schlagkraft, der sich wenig beeindrucken lässt, ne gute Physis hat und so weiter. Aber wer soll das sein? Lennox Lewis? Vielleicht sogar Prime-Rahman?

Povetkin macht defensiv nicht viel her, Solis überbrückt die Distanz nicht geschickt genug, Fury lebt davon eine stärkere Physis zu haben, Haye boxt ebenso risikominimierend und so weiter.
Letztlich haben alle ihre Mängel und daher reicht das Gesamtpaket kaum, damit Klitschko nicht als klarer Favorit in potentielle Kämpfe geht.


Ein Povetkin kann zwar jabben, in Aktionen reinschlagen und sich passabel bewegen ... aber ihm werden/würden die Runden mit jedem Jab Wladimirs nach und nach entgleiten, während Klitschko den ganzen Kampf aus der Distanz macht.
Vielleicht wird Povetkin (so der Kampf wirklich stattfinden wird) Klitschko mehr abverlangen als einige andere Gegner in der jüngeren Vergangenheit ... aber er wird, schätze ich, hinterher nicht weniger verbeult aussehen als damals gegen Chambers.
 

Big d

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ich verstehe nicht warum man haye immer mangelnde einstellung vorwirft. der mann labert viel rum, aber er hat eine top einstellung.
gegen wladimir hatte er einen klaren plan: er wollte WK ziehen und dann in dessen aktionen reinknallen. das hat aber nicht geklappt weil WK das wusste und einfach keine aktionen gebracht hat:). daher kam es auch zu dem langweiligen fight.

man kann ihm vorwerfen, dass er nicht den plan geändert hat, aber die frage ist ob das sinnvoll gewesen wäre. sein plan hätte ja immer noch aufgehen können und wäre er mehr risiko gegangen hätte er auch KO gehen können, dass ist einfach nicht sein stil. immerhin hat er seinen stil 12 runden lang durchgezogen, dass ist mehr als viele andere schaffen. wäre wladimir ein wenig langsamer gewesen hätte das durchaus übel für ihn enden können.

so wenig hat haye übrigens garnicht geschlagen, er hat fast doppelt so oft wie gegen valuev geschlagen. sein problem war, dass er nicht getroffen hat (ein paar schöne einzelhände hatte er, aber seine quote war sogar noch geringer als die von wladimir). das war nicht in seinem plan, hätte er an die 40% getroffen hätte er das ding auch gewinnen können.
 

Roberts

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Alle Gegener, einschließlich Haye, die wirklch mal versucht haben, WK zu besiegen, bzw. in Bedrängnis zu bringen -was ja darauf schließen lässt, dass sie ihn besiegen wollten- haben das genau so lange gemacht, bis da mal eine ordentliche Bombe eingeschlagen hat. Danach war nur noch Safty-First angesagt.

Das war bei Haye genauso. Hab den Kampf jetzt nicht mehr auf dem Schirm, glaube aber das die Bombe bei Haye in der 5. eingeschlagen hat.

Das ist richtig. Es gab diese Schlüsselszene, die Runde weiß ich auch nicht mehr.

WK ist m.E. nicht umsonst WM. Er ist der mit Abstand kompletteste Boxer, auch wenn er das leider nicht zeigt.

Hmm, irgendwie kann ich Dir da nicht zustimmen. Wladimir mag in Training einiges bringen können und variabler boxen. Unter Druck bringt er vieles nicht oder beherrscht es einfach nicht. Er kann nicht (wirklich) kontern, er kann sich nicht boxend aus einem Gegner lösen, egal ob rückwärts oder seitwärts, der Aufwärtshaken wird in vielen Situationen, die sich geradezu aufdrängen nicht gebracht - Schwächen über Schwächen (und einige werde ich noch vergessen haben), die das Wort "komplett" eigentlich verbieten. Er hat derzeit das beste Gesamtpaket. Komplett sieht m.E. aber anders aus.

Das Problem bei all diesen Überlegungen ist aber auch, dass Klitschko sich weiter entwickelt hat. Ich hab mir letztens nochmal den ersten Kampf mit Brewster angesehen. Was wirkt der Wladi da ... schlacksig. Der ganze Defensiv-Apparat funktionierte da noch mehr oder weniger so ähnlich wie bei Vitali ... allerdings nicht mit dessen Nehmer-Fähigkeiten.

Gegen Brewster hat Wladimir vieles falsch gemacht. Er hat mit ihm kraftraubend gerungen, geschubst und versucht, den Kampf körperlich zu forcieren. Abseits aller Verschwörungstheorien war das definitiv Murks. Es war auch eine ganz schwache Leistung von Steward, diese Handlungen verbal nicht zu unterbinden, sondern mit (fehlerhaften) Mutmaßungen über Brewsters Kondition das Verhalten noch zu forcieren. Es ist in der Tat eine deutliche Entwickung von Wladimir nach diesem Kampf, gerade auch als Konsequenz aus diesem Kampf zu erkennen. Seit dem dieses "Sitiationen, in denen die unkorrigierbaren Schwächen zu tragen kommen, vermeiden"-Paket geschnürt wurde hat sich nicht mehr viel getan. Er passt mittlerweile seine Risikobereitschaft der erkennbaren Stärke der Gegnerschaft an und hat sein Dirty Tactics-Paket noch etwas optimiert - ansonsten tut sich da nicht mehr viel.

Die Fehler, die Klitschko bei seinen Niederlagen gegen Sanders und gegen Brewster gemacht hat, sieht man heute in der Ausprägung nicht mehr.

Einie Fehler sieht man immer noch, einige hat er ausgemerzt, andere kommen erst dann wieder zum Tragen, wenn ein Gegner sie erzwingen kann. Danach sieht es oft nicht aus.


Povetkin macht defensiv nicht viel her[...]Ein Povetkin kann zwar jabben, in Aktionen reinschlagen und sich passabel bewegen ... aber ihm werden/würden die Runden mit jedem Jab Wladimirs nach und nach entgleiten, während Klitschko den ganzen Kampf aus der Distanz macht.

Sehe ich auch so. Povetkin wird nicht an den Mann herankommen, weil er kein Mittel gegen den Jab hat. Am Ende wird er wohl die gleiche dämliche Taktik des Abtauchens fahren, die wegen fehlender Parameter der jweiligen Boxer nicht funktioniert und damit trotzdem Wladimirs Jab nicht vermeiden können und viel zu viel nehmen. Vielleicht hofft/vertraut er darauf, dass der Ringrichter Wladimirs dann unweigerlich folgende Klammer- und Drauflegeorgien ahndet.

ich verstehe nicht warum man haye immer mangelnde einstellung vorwirft. der mann labert viel rum, aber er hat eine top einstellung.
gegen wladimir hatte er einen klaren plan: er wollte WK ziehen und dann in dessen aktionen reinknallen. das hat aber nicht geklappt weil WK das wusste und einfach keine aktionen gebracht hat:). daher kam es auch zu dem langweiligen fight.

man kann ihm vorwerfen, dass er nicht den plan geändert hat, aber die frage ist ob das sinnvoll gewesen wäre.

Die mangelnde Einstellung besteht darin, dass für ihn erkennbar war, was funktioniert und was nicht. Wladimir ziehen hat in der Tat überwiegend nicht funktioniert. Jabduell hat sehr gut funktioniert. Konter hat gut funktioniert und hätte noch besser funktioniert, wenn er wie in der 12. Runde dem zurückstolpernden Wladimir konsequent hinterher gegangen wäre. Er ist kein Sanders, er ist nicht präzise genug und seine Beinarbeit ist dafür auch nicht so zielgerichtet optimiert. Mehr als das, was er gezeigt hat, war aber möglich gewesen - die Ansätze waren da und er hat sich bewusst entschieden für die eigenen Sicherheit lieber Möglichkeiten liegen zu lassen, dafür aber weniger zu kassieren. Das ist ein Mangel an Einstellung, zumindest unter der Annahme, dass ich in den Ring komme, um zu gewinnen und nicht, um mit viel Styling und Profiling defensive Kabinettstückchen zu vollführen und den Kampf dann doch zu verlieren, weil das alleine auf den Punktzetteln nicht reicht (mal ganz abgesehen davon, dass er am Ende selbst damit noch ziemlich verbeult aussah, im Gegensatz zu Wladimir).

Man mag das angesichts der Summe, die er eingstrichen hat als zielgerichtet und clever erachten. Ich fand es öde.
 

Easy

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Das ist richtig. Es gab diese Schlüsselszene, die Runde weiß ich auch nicht mehr.

Hmm, irgendwie kann ich Dir da nicht zustimmen. Wladimir mag in Training einiges bringen können und variabler boxen. Unter Druck bringt er vieles nicht oder beherrscht es einfach nicht. Er kann nicht (wirklich) kontern, er kann sich nicht boxend aus einem Gegner lösen, egal ob rückwärts oder seitwärts, der Aufwärtshaken wird in vielen Situationen, die sich geradezu aufdrängen nicht gebracht - Schwächen über Schwächen (und einige werde ich noch vergessen haben), die das Wort "komplett" eigentlich verbieten. Er hat derzeit das beste Gesamtpaket. Komplett sieht m.E. aber anders aus.

Dann hab ich mich da falsch ausgedrückt. Ich habe in meiner Aussage schon nach der Ausrichtung des Stils unterschieden und WK seinen Stil beschrieben. WK ist kein Konterboxer, dass impliziert m.E. auch, dass er da natürlich erhebliche Schwächen hat. Alles andere beherrscht WK m.E. nicht nur im Training. Nur leider wird es wohl wenn überhaupt nur dort zum Einsatz gebracht. Er boxt halt risikominimiert. Nciht schön aber scheinbar erfolgreich.

Mit dem besten Gesamtpaket kann ich aber auch leben :D

Er passt mittlerweile seine Risikobereitschaft der erkennbaren Stärke der Gegnerschaft an und hat sein Dirty Tactics-Paket noch etwas optimiert - ansonsten tut sich da nicht mehr viel.

Das sehe ich absolut nicht so. Das ist meines Erachtens einer der größten und auch berechtigsten Kritikpunkte an Wladimir. Er passt seine Risikobereitschaft überhaupt nicht an. Er boxt seinen Stiefel runter und ist dabei, egal wie stark der Gegener ist, immer nur auf Risikominimierung aus. Da beste Beispiel ist Rahman. Auch bei Mormeck und Pianata hätte er wesentlich agressiver boxen können. Wobei das wohl auch TV-Politische Hintergründe haben mag, über die ich hier aber nicht diskurtieren mag. :D
 

Totto

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Hmm - ich weiß nicht. Bei aller theoretischen Stärke gehe ich davon aus, dass WK tendentiell ein Trainings-Weltmeister ist. Will sagen, er beherrscht viele Dinge wie Uppercut, Körperhaken, Sidestep usw. im Training höchstwahrscheinlich, ist aber im Kampf immer noch zu verkrampft, um alles abzurufen. Ich glaube - von Ausnahmen abgesehen - nicht, dass er bewusst so unvariabel boxt.
 

Roberts

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Das sehe ich absolut nicht so. Das ist meines Erachtens einer der größten und auch berechtigsten Kritikpunkte an Wladimir. Er passt seine Risikobereitschaft überhaupt nicht an. Er boxt seinen Stiefel runter und ist dabei, egal wie stark der Gegener ist, immer nur auf Risikominimierung aus. Da beste Beispiel ist Rahman. Auch bei Mormeck und Pianata hätte er wesentlich agressiver boxen können. Wobei das wohl auch TV-Politische Hintergründe haben mag, über die ich hier aber nicht diskurtieren mag. :D

Völlig richtig, dass er bei Rahman, Mormeck & Pianeta wesentlich agressiver hätte boxen können. Letztlich hat er gegen Mormeck & Pianeta dann doch etwas mehr Gas gegeben und die Sache dann auch erledigt. Gegen Wach ist er deutlich agressiver/offensiver als in anderen Kämpfen aufgetreten - er kann das definitiv, wenn er will. Über die Gründe, warum er es meist nicht macht, kann man trefflich spekulieren. Gegen Povetkin werden wir wohl wieder die vorsichtige, zögerliche Variante sehen.
 
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