Klitschko: Es gibt noch einiges, woran ich hinsichtlich der Taktik und Strategie arbeiten muß. Byrd hat sich für unseren Kampf mit 5,5 mal 5,5 Metern den kleinstmöglichen Ring vertraglich festschreiben lassen. Das spricht für die Änderung seiner sonst üblichen Strategie. Er spekuliert auf einen intensiveren Kampf.
Da ist er aber falsch gewickelt. Ich glaube nicht, dass Byrd einen intensiveren Kampf provozieren möchte. Vielmehr ist er von frühester Jugend einen sehr kleinen Ring gewohnt. Deshalb hat er ja auch diese Art Pernell Whitakter Stil entwickelt.
Ich denke er wird versuchen ähnlich zu boxen, wie nach dem Niederschlag gegen McCline. Durch Abducken und Meidbewegungen in eine Distanz kommen, wo Klitschko mit seinen langen Armen nicht mehr effektiv mitboxen kann, um dann mit schnellen kurzen Kombinationen zu punkten. Eine durchaus sinnvolle und erfolgsversprechende Strategie. Erst recht wenn er sich in der konditionellen Verfassung des McCline Kampfes präsentiert. Die Frage ist, wie er diesmal mit Wladimirs gutem Jab klar kommt, mit dem er im ersten Kampf große Probleme hatte.
Ich bin wirklich gespannt auf den Kampf. Der erste Kampf war zwar deutlich, aber da war Byrd nicht optimal vorbereitet. Zudem sind sein Vater und er ein gutes Team, denen ich taktisch durchaus was zutraue. Ich denke der Kampf wird durch die Punktrichter entschieden und knapper als die meisten angesichts des ersten Kampfes glauben. Zählt der WM Bonus mehr als der Heim Bonus (was eigentlich so sein sollte), traue ich Byrd sogar einen Punktsieg zu.