Malte schrieb:
Ergo glaube ich das sie Peter gegen Wladimir ins Rennen schicken, weil sie sich eine gute Siegchance ausrechnen und an Peters Stärken glauben. Manchmal gibt es das halt noch im Boxen und nicht alles ist Politik.
:thumb: Danke für deine Sichtweise. Ich werde natürlich diesen Aspekt mit in die Rechnung einbeziehen, bin aber als nichtboxendes Groupie eben nicht in der Lage, daraus einen Favoriten zu errechnen. Lese ich diejenigen postings in den Boxforen, die meiner unmassgeblichen Ansicht nach von Experten stammen, sind die Chancen so gut wie fifty-fifty, vielleicht mit leichten Vorteilen für WK. Deshalb schaue ich mich nach weiteren Anhaltspunkten um.
Das Belügen der Öffentlichkeit und das Manipulieren von Quoten war halt über Jahre mein Beruf (Ich arbeitete bei einer Schweizer Bank).
Würde ich auf mein Herz hören, so setzte ich auf Peters. Er gefällt mir besser als WK. Doch eben - seit Ali gewinnt meines Erachtens meistens der hässlichere der beiden Boxer - und das ist nun weiss Gott keine Grundlage für eine finanzielle Investition. Für eine emotionale erst recht nicht, aber das nur nebenbei.
Wäre King an diesem Event beteiligt, würde ich mir überlegen: Was wäre das beste Ergebnis für diesen schlauen alten Teufel? Und darauf würde ich setzen. Nur eben - der Leuchtturm in der Dunkelheit meiner boxerischen Unwissenheit fehlt in diesem Szenario. Oder doch nicht? Ist er vielleicht nur nicht dort, wo er meistens ist, aber doch in der Szene?
Ist der Kampf etwa möglicherweise die Rache von Duva Boxing am übermächtigen Konkurrenten, der ihnen ihr bestes Pferd ausgespannt hat, ohne dass die Öffentlichkeit bereits davon weiss?
Ein widersinniges, irrationales, abstruses und bizarres Szenario, ich weiss. Aber vielleicht gerade deswegen realistisch.
Ron-Ron schrieb:
(...) Don king als der dämon des boxsports bietet sich halt hervorragend an, als sündenbock für flaschenboxen (castillo war der einzige gegner der überhaupt antreten /einreisen durfte), als zerstörer von kämpfen des jahrhunderts (7 mio für byrd für einen kampf in byrds vorgarten mit option auf einen rückkampf in byrds lieblingskneipe ) oder als diabolischer verbündeter von klaupe kohl (der mephisto hamburgs) und seinen lakaien (v.a. opa sdunek der abgrundtief heimtückische wasservergifter, konditionsschwächen-antrainierer und rotzeimer-fallenlasser)!
@ Ron-Ron
Gott sei Dank ist das nur die Meinung weniger . Vielleicht jener, die sich tiefer in diesen langweiligen Teil des ansonsten so unterhaltsamen Profiboxens eingearbeitet haben, aber wen interessiert's? Bei Anastacia, Robbie Williams und Kylie Minogue wollen wir ja über den Charakter ihrer Manager auch nicht informiert werden. Sie sollen singen und basta. Sie (bzw. ihre Lieder) sind Konsumgüter. Wir haben sie bezahlt, und moralische Verpflichtungen sind im Deal nicht inbegriffen.
Das Interessante am Profiboxen ist nun, dass ein Verkäufer wichtiger geworden ist als die Ware (Fritz Sdunek als Trainer subsummiere ich unter dem Begriff "Ware". Ich bin mir des Zynismus dessen bewusst).
Wenn ein Boxer bei Don King unter Vertrag steht, ist es natürlich nicht egal, wie oft er verloren hat und ob er gute oder weniger gute Gegner geboxt hat (Ich versuche als nichtboxendes Groupie immer, im Zusammenhang mit Profiboxern das Wort "schlecht" zu vermeiden - es gelingt mir nicht immer). Doch es ist wohl durchaus ein Qualitätsmerkmal, wenn ein Fighter bei jenem Promoter unterkommt, der die höchsten Börsen herausschlägt.
Don King ist ein Genie beim Verkaufen "seiner" Boxer. Gerade diese eigentümliche, irrationale (soll ich sagen: weibliche?) Seite WKs würde dieser schlaue alte Fuchs zu einem Verkaufsargument umpolen. Und in diesem faszinierenden Sport, der Begeisterungsstürme und abgrundtiefe Verzweiflung zugleich hervorrufen kann, geht dann der nüchterne sportliche Aspekt gerne vergessen.
K2 hat vielleicht versucht, die gleiche Schiene zu fahren - mit fragwürdigem Erfolg. Eine kleine, verschworene Fangemeinde bringt nicht das wirklich ganz grosse Geld. Deshalb haben sie jetzt gleich zwei Veränderungen an ihrer Strategie vorgenommen, glaube ich:
Erstens verhalten sie sich jetzt nicht mehr so ultradefensiv beim Umgang mit der Öffentlichkeit. Fertig mit nichtssagenden Worthülsen - die Worthülsen sind jetzt kriegerisch und selbstbewusst. Zweitens boxt WK nicht mehr handverlesene und tiefgerankte Gegner, die man starkreden muss - der tiefgerankte Gegner wurde bereits von anderen starkgeredet. Vielleicht ist diese Kehrtwende ja von Erfolg gekrönt. Und dann ist es finanziell gesehen nicht mehr wichtig, wie WK bisher geboxt hat, sondern wie oft er die Geldmaschine noch anwerfen kann.
Ich hoffe, noch oft. Ich gebe zu: Ich mag seine spektakulären Auftritte. Denn einer der beiden Beteiligten sieht bei seinen Kämpfen immer besonders gut aus und der andere besonders schlecht.