Klitschko sollte den Ehrgeiz haben, endlich zeitnah mal eine Scharte auszuwetzen.
Jener Ehrgeiz könnte aber konträr mit dem Interesse laufen, nochmal mit dem Team Fury zu verhandeln.
Klitschko hat bald ein Jahr lang nicht geboxt ... je nach dem, ob er nen angemessenen Ersatz-Fight findet sind zwei Vorbereitungen auf Fury für die Katz. Die zweimalige Absage des Rückkampfes durch Fury und die sich lange hinziehenenden Verhandlungen nähren nicht unbedingt das Interesse an einem Rückkampf ... auch wenn gewiss der Ehrgeiz vorhanden ist, die Scharte auszuwetzen.
Zum Vergleich, David Haye hat zwei Mal einen Kampf mit Fury platzen lassen. Auf Nachfragen nach seinem Titelgewinn, ob er gegen Haye verteidigen würde, äußerte Fury nur, dass er Haye nicht mal in die Nähe seiner Gürtel kommen lassen würde. Nicht etwa, weil er Angst vor Haye hätte, sondern vielmehr weil Haye ihn zwei Mal hat sitzen lassen ... was der Karriere des aufstrebenden Furys gegen 2013 durchaus einen kleinen Dämpfer gab ... da er einfach nicht im Ring stand und nicht voran kam.
Klitschko, der lieber zwei Mal im Jahr in den Ring steigt, wird in seinem Alter keine große Lust haben erneut von Furys Lust und Laune abhängig zu sein. Nochmal ein Trainingslager in Österreich anstatt daheim bei der Familie zu sein und das völlig umsonst? Wohl kaum...
Nochmal abwarten, ob Fury sich "verletzt", mental bereit ist*, oder gerade von der UKAD wegen Dopings gesperrt ist oder nicht? Große Lust hätte ich an Klitschkos Stelle darauf nicht.
Klitschko will wieder Weltmeister werden ... sollte ihm das gelingen, würde ich an seiner Stelle nur einen Rückkampf mit Fury planen, wenn er gleichzeitig auf der Undercard einen Boxer hätte, der als Ersatzgegner herhalten könnte. So ist ja z.B. auch Vitali Klitschko zu seinem Kampf gegen Lennox Lewis gekommen.
* Da gab's in jüngerer Vergangenheit auch so manch Kandidaten. Taylor, Pavlik, Oosthuizen, Chavez jr, Frenkel ....