Koller doch schwerer verletzt
Die Fußballer der Tschechischen Republik konnten sich nur ein paar Stunden über ihren 3:0-Auftaktsieg gegen die USA und den Gala-Auftritt von Tomas Rosicky (25) freuen: Am Dienstagmittag wurde bekannt, dass Sturmstar Jan Koller (33) nun doch schwerer verletzt ist, als es noch am Abend zuvor in Gelsenkirchen den Anschein hatte.
Gegenüber kicker-online bestätigte Teamarzt Dr. Jiri Fousek, dass sich der ehemalige Dortmunder im Laufduell mit US-Innenverteidiger Oguchi Onyewu nun doch einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat.
Viel schlimmer noch: Weil die Ruptur "schwer zu behandeln" sei, falle Koller in den beiden noch ausstehenden Gruppenspielen gegen Ghana (Köln, 17. Juni) und Italien (Hamburg, 22. Juni) aus.
"Mindestens zehn Tage Pause" hat Fousek für den Angreifer veranschlagt, frühestens in einem möglichen Viertelfinale rechnet er mit dessen Rückkehr, "schlimmstenfalls", sagte der Mediziner, "kann es auch sechs Wochen dauern". Dann wäre die WM für Koller, der nach seiner siebenmonatigen Pause gerade erst eine Hand voll Spiele bestritten hatte, gelaufen.
Unmittelbar nach Ende der Partie in Gelsenkirchen hatte Fouseks Kollege Dr. Petr Krejci gegenüber dem kicker noch Entwarnung gegeben und Kollers Verletzung nur als Zerrung bezeichnet. Sogar von einer schnellen Rückkehr ins Team war die Rede, spätestens im voraussichtlichen Gruppen-Endspiel gegen Italien könne Koller wieder mitwirken.
Am Dienstagmorgen dann die überraschende Wende. Um die zweite Diagnose abzusichern, fuhr Koller am Mittag zu BVB-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun ins Bochumer Grönemeyer-Institut. Mit ihm im Auto saß auch Sturmkollege Milan Baros, dessen Ferse nicht im gewünschten Maße auf die Behandlung von Physiotherapeuten und Ärzten anspricht. Sein Einsatz gegen Ghana ist weiter fraglich.