Der Mann, der nach dem mageren 0:0 im Debüt der «Bleus» gegen Uruguay auf die Bank verbannt werden sollte, benimmt sich auf dem Platz ebenso respektvoll wie beim Essen im WM-Quartier in Knysna. Doch seine Kameraden mögen ihn irgendwie nicht. Überhaupt nicht. Franck Ribéry schon gar nicht. Im Testspiel riss der Star von Bayern München Gourcuff vor einem Freistoß schon mal den Ball aus der Hand. Ribéry benehme sich gegenüber dem Profi von Girondins Bordeaux wie «der Anführer einer Schülerbande», klagte Kolumnist Fabrice Jouhaud in seiner Kolumne des Sportblattes «L'Équipe».
Ribéry ist allerdings nicht der einzige, der nicht gut auf Gourcuff zu sprechen ist. Kapitän Patrice Evra räumte unumwunden ein: «Ich verstehe Yoann nicht. Um mit ihm zu kommunizieren, muss man mit (Jéremy) Toulalan sprechen», sagte er. Toulalan und Startorwart Hugo Lloris sind zwei der wenigen Freunde von «Yo» in der «Équipe Tricolore». «L'Équipe» sprach offen von einem «Komplott». Die Verschwörer hätten «den Kopf von Gourcuff errungen», sie müssten aber nun bei der WM in Südafrika beweisen, «dass sie ohne ihn gewinnen können».