WM-Quali: Irland - Deutschland (12.10.) und Deutschland - Schweden (16.10.)


MadFerIt

Apeman
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das schlimme ist, dass das auch ein zeichen gegenüber anderen teams ist. seit gestern weiß man, dass die deutsche mannschaft in dieser konstellation anfällig ist.

das problem wird auch sein, dieses ding wieder aus den köpfen zu bekommen. man muss sehen, wie das team reagiert, wenn es in eine ähnliche situation kommt. und dabei muss es gar nicht 4:0 stehen. auch ein anschlusstor nach einem 2:0 gegen einen gegner, der etwas format hat, wird in zukunft unter löw erinnerungen an das schweden-spiel hervorbringen. man wird sehen, wie fipsi & co. damit umgehen werden.
 

JamiLLX

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Das Resultat gegen Irland hat mich überrascht, das gegen Schweden nicht. Seelenlose Schönspieltruppe
 

KillerHornet

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Es gab nunmal einfach keine Alternativen. Mit Höwedes hätte er das System ändern müssen (Dreierkette) und als 6er stand nur Westermann im Kader :)crazy: :laugh2:). Als ob der Stabilität hätte bringen können, wenn die Mannschaft so schwimmt.

Das hätte vielleicht Not getan. Es war doch nun wirklich offensichtlich, dass die Schweden primitivsten Kick-and-Rush gespielt haben. Was Zlatan da alles zurücklegen konnte, ging auf keine Kuhhaut. Da hätte man schonmal ab der 70. Minute über den guten, alten Manndecker nachdenken können. Wenn das Stellungsspiel von Badstuber und Mertesacker nicht ausreichend ist, brauch ich halt jemanden, der dem Stürmer auf die Pelle rückt. Ich hätte vermutlich Benny Höwedes gebracht. Der hätte wenigstens körperlich dagegen halten können. Überhaupt hätte man auch mal über das taktische Mittel des Foulspiels nachdenken können, um bei ruhenden Bällen wieder Ordnung in die Verteidigung zu bringen. Das 1:4 und das 2:4 sind ja direkt nach Ballverlusten und somit schechtem Umschaltspiel gefallen.

Generell tue ich mich hier mit einer Löw- und Taktikschelte schwer. Bei 4:0 Führung war die Mannschaft auf alle Fälle richtig eingestellt aber während des Spiels Anpassungen vorzunehmen, gehört eben auch zum Jobprofil des Trainers. Auch wenn es scheinbar gewollt ist, dass die AV bei eigenem Ballbesitz grundsätzlich hochstehen, kann man diese Prämisse in einem Punktspiel, das zu kippen droht mal überdenken. Boateng und Lahm wurden jetzt zweimal hintereinander fies überspielt...

Aber auch Klose muss sich Vorwürfe gefallen lassen. Klar hatte er es mit Olsson zu tun, der wirklich unangenehm ist, aber in der zweiten Halbzeit hat Miro doch gar keine Bälle mehr behauptet und wohl nicht ein Kopfballduell gewonnen. Dementsprechend gab es dann keine Entlastungsangriffe mehr. Mertesacker bekam es dazu nicht hin, den Ball gegen unbewegliche Schweden mal flachzuhalten. BS31 holt sich den doch sonst ganz gerne mal hinten ab, um das Nach-vorne-pelzen zu verhindern. Warum gestern nicht?

Auch Neuer war ganz, ganz schwach und sollte jetzt nicht mehr unumstritten sein. Seit über einem Jahr entwickelt der sich zurück. Keine Ahnung obs am Training (Tapalovic?) oder der mangelnden Praxis des Torwartspiels bei Bayern liegt. Das erste Tor ist nicht unhaltbar. Klar köpft Zlatan den direkt unter die Latte und gegen Neuers Laufrichtung, aber Casillas, Buffon und Hart kommen da ran. Adler würde ich das in seiner momentanen Verfassung auch zutrauen. Erst dadurch haben die Schweden doch wieder Hoffnung bekommen. Hält er den, denken die doch: "Bah, die ****** Deutschen haben auch noch so nen überragenden TW, der alles hält, was sollen wir denn noch machen?" Das zweite Tor sieht zwar blöd aus und aus so kurzer Entfernung ist es immer schwer zu reagieren, passieren darf das einem vermeintlichen Weltklassemann aber nicht. Dazu der Ball, den er nicht festhält und zwei, drei Abschläge auf den Fuß eines Schweden am Mittelkreis. Dass er keine Unhaltbaren mehr hält, habe ich ja schon vor Wochen angesprochen, wenn er aber jetzt auch noch seine selbstsichere Ausstrahlung einbüßt, wirds langsam dünn mit den Argumenten für einen Stammplatz bei der Konkurrenz.
 

buta

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meine güte, kann ma mal mit dieser arroganz aufhören oder kriegt man die als deutscher in die wiege gelegt, wenns um fußball geht? schweden hat mit zlatan einen besseren stürmer als deutschland die letzten 20 jahre hatte, da kann miro noch so viele tore gegen saudi-arabien schießen (überspitzt formuliert) :clown: es geht nicht darum was für erfolge schweden hat, in 9 von 10 spielen wird deutschland ohnehin niemals eine 4:0 führung aus der hand geben - egal gegen wen. aber dieses "wir zaubern ohnehin den schönsten fußball aufs feld-denken" ist vl auch der grund, warum man trotz toller leistungen in den letzten turnieren keinen blumentopf gewonnen hat...

Nö, das ist angesichts des Talentpools genau die richtige Einstellung. Leider sitzt das Ribbeck-Völlersche Credo, es gäbe keine Fußballzwerge mehr, dank der Schreckensjahre 98-04 immer noch tief in den Köpfen. Schweden ist zwar kein Fußballzwerg, hat gestern aber über weite Strecken wie einer gespielt (selten kann Özil so frei aufspielen, der hätte sich nach der ersten Halbzeit mit einem Blumenstrauß bei den Schweden bedanken müssen).

Und ja, es muss der Anspruch einer Sptzenmannschaft sein, die Schweden zu dominieren und zu schlagen. Dass man diesen Trupp nicht immer fürstlich wegbügeln kann, ist nicht das Entscheidende. Schlimm an der Sache ist einzig und allein, dass die Mannschaft unter Löw anscheinend an massiven Konzentrations- und Einstellungsproblemen leidet, und es dem Trainer partout nicht gelingen will, eine standhafte Defensive zu formen. Einen klassischen Zeichensetzer gibt's auf dem Platz auch nicht; man sieht nur einen milchbärtigen Trupp von Chefchens über den Platz schleichen und fallen. Wenn man den rechtmäßigen Kapitän sucht: Der hat letztens seine Karriere beendet. Dabei konnte man Schweinsteiger nichtmal 'nen Vorwurf machen, der hat sich an Kroos die Zunge knotig geredet. Spätestens da hätte wiederum Löw reagieren müssen - von mir aus mit Westermann. Stattdessen schaut er zu und wirft irgendwann Offensiv-Wunder Podolski rein. Irgendwie ein symptomatischer Wechsel für das System Löw.

Naja, die Partie war sozusagen eine Miniatur der Turnierauftritte. Mir wäre ein taktisch ausgeklügelt ergaunertes oder erbolztes 1-0 gegen Italien lieber als 6-1-Auftritte gegen "europäische" Regionalligisten. Nur weil man mittlerweile fast von einer "goldenen Generation" sprechen kann, muss man Begriffe wie Führung oder Einstellung nicht über Bord schmeißen und auf die Professionalität der Spieler hoffen. Offensichtlich fehlt dem Haufen aber der strategische Kopf, der von Partie zu Partie denkt, und sich soviel Geistesgegenwart bewahrt, dass er seine Mannen vor solchen Situationen wie gestern Abend beschützt. Ich bezweifle stark, dass Deutschland unter Löw in vergleichbaren Momenten ähnlich stark oder abgewichst in ein Spiel zurückfände.
 

Shakey Lo

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Mêlée Island
Ich schreibs mal knallhart.

Mit dem Trainer gewinnen wir nie was.
Mit welchem dann? Welcher Trainer, der realistischerweise verfügbar ist, soll das besser machen?
Was der Löw da reiten tut,würde Ich jedesmal gerne wissen.

Reicht es denn nicht das er menschlich schon ein Ars..loch ist das über Leichen geht(z.b.Adler,Balack Frings,Encke) und meint das er die Fußballweisheit mit dem Löffel gefressen hat.
Adler, Enke? Ich glaub, es hackt. Diese ewige Mär von den "Opfern" Ballack und Frings mal beiseite gelassen, aber wo zur Hölle ist er bei Adler und Enke "über Leichen" ( :rolleyes: ) gegangen?
Bei Löw sehe ich grundsätzlich zwei große Defizite: Zum einen, dass es ihm bis heute nicht gelungen ist, eine stabile Abwehr zu formen. Zum anderen, dass es ihm nicht gelungen ist, die richtige Mischung an Künstlern und Führungsspielern zu finden, mit denen man auch wichtige Spiele gewinnt oder mal ein Spiel drehen kann.
Wo sind denn diese ominösen Führungsspieler? Auch hier, wie beim Trainer: Ich will Namen. Das dem Löw anzukreiden ist absolut lachhaft, bei den Bayern gibts doch genau die gleiche Diskussion... passt aber zu dem ewigen "der will nur Ja-Sager"-Chor dazu. Vermutlich war Löw schon Nationaltrainer als Bernd Schuster oder Stefan Effenberg es sich mit der Nationalmannschaft verkracht haben.
Die Lehre aus dem Fall Enke kann jedenfalls nicht sein, dass man den Profifußball verändern muss, das geht einfach nicht. Ob es wünschenswert wäre oder nicht ist ein anderes Thema, aber ich halte es nicht für realisierbar.
Das erste wäre mal, der öffentlichen Kritik vom Trainer nicht gleich zu applaudieren, nur weil es einen Spieler trifft den man selbst auf der Zielscheibe hat. Vor allem, wenn der wirklich etwas sensibler sein sollte. Aber da warst du einfach zu aufgeregt, weil vom Jogi ein Signal kam, auf das du lange gewartet hast, dass du an sowas wohl gar nicht mehr gedacht hast... Hauptsache, jeder weiß was du von Schmelzer (nicht) hältst. Und dann noch dieses gönnerhafte "Ich würde ihm nicht den Kopf abreißen wenn er zurücktritt", das ist sowas von an der Sache vorbei. Null Empathie, aber hey, ist ja Profifußball :crazy:
 

Chocolate Thunder

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Und ja, es muss der Anspruch einer Spitzenmannschaft sein, die Schweden zu dominieren und zu schlagen. Dass man diesen Trupp nicht immer fürstlich wegbügeln kann, ist nicht das Entscheidende. Schlimm an der Sache ist einzig und allein, dass die Mannschaft unter Löw anscheinend an massiven Konzentrations- und Einstellungsproblemen leidet...

:thumb: Genau das ist es, dieser Anspruch die Schweden zu dominieren und zu schlagen. Ich möchte mal wissen, was zur Halbzeit in der deutschen Kabine passiert ist? Wahrscheinlich wurde gelacht und rumgeflachst, stattdessen man konzentriert und fokussiert bleibt. Warum geht man nicht mit breiter Brust und absolutem Einsatzwillen in die zweite Spielhälfte und spielt die restlichen 45 Minuten wie man es in der ersten Halbzeit getan hat?
 

Ken

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Naja, die Partie war sozusagen eine Miniatur der Turnierauftritte. Mir wäre ein taktisch ausgeklügelt ergaunertes oder erbolztes 1-0 gegen Italien lieber als 6-1-Auftritte gegen "europäische" Regionalligisten. Nur weil man mittlerweile fast von einer "goldenen Generation" sprechen kann, muss man Begriffe wie Führung oder Einstellung nicht über Bord schmeißen und auf die Professionalität der Spieler hoffen. Offensichtlich fehlt dem Haufen aber der strategische Kopf, der von Partie zu Partie denkt, und sich soviel Geistesgegenwart bewahrt, dass er seine Mannen vor solchen Situationen wie gestern Abend beschützt. Ich bezweifle stark, dass Deutschland unter Löw in vergleichbaren Momenten ähnlich stark oder abgewichst in ein Spiel zurückfände.

Das ist auch mein Hauptpunkt. Die EM wurde angeblich analysiert und aufgearbeitet, aber gestern gabs die EM mit allen Höhen und Tiefen in einem Spiel komprimiert zu bewundern. Zugegebenermaßen lief die Offensive nochmal deutlich besser, aber im Bereich der Defensivmentalität und Hierachie hat sich nichts geändert. Genauso das von Bombe erwähnte Fehlen eines Plan B. Kommt dann noch ein formschwacher Torwart und Pech dazu, gibt es 4 Dinger von einem mittelprächtigen UEFA Team in 30 Minuten serviert. Ich hoffe auf Lerneffekte bei Trainer und Mannschaft, aber das tat und tue ich bei Werder auch bvergeblich seit Jahren.
 

Plissken

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Glaubt hier ernsthaft einer Völler hätte nicht anders spielen lassen, wenn er einen offfensiven Talentpool mit Reus, Özil, Kroos, Draxler, Müller, Götze, Podolski, Schürrle, Holtby gehabt hätte?

Das wirst du leider nie beweisen können. Hätte, wäre, könnte-Spielchen sind das.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass Schweden sowas wie eine Bum Mannschaft sind, wenn unsere NM unter dem Banner "Wir wollen Weltmeister" werden nach Brasilien will. EM Teilnahme hin oder her. Wer nach dem 4:2 so hilflos an der Außenlinie steht, Italien gilt als Präzedenzfall, ist mMn nicht in der Lage auf Extremsituationen souverän und zielführend zu agieren.

Gegen einen Gegner der auch alles zugelassen hat. Schweden hat in der ersten Hälfte so grottenschlecht agiert, da konnten wir unsere fußballerischen Qualitäten sehr gut umsetzen. Selbstverständlich muss man die Tore auch erstmal so rausspielen, aber die Passivität der Tre Kronor war erschreckend, vor allem in den Zweikämpfen. In der zweiten Hälfte haben die Schweden ihr Spiel komplett umgekrempelt und wir brechen plötzlich ein.

Boah, wenn ich hier noch einmal Bum-Mannschaft lese. Gentleman hat schon recht, die deutsche Arroganz hat hier wirklich überhand genommen. Jeder Sieg von Deutschland war grundsätzlich gegen eine Bum-Manschaft oder schwache Holländer, Portugiesen usw. Und Schweden hat sich natürlich überhaupt nicht auf Deutschland vorbereitet und mussten die Namen auf dem Spielerbogen erstmal googlen.
Auf die Idee, dass Deutschland in den ersten 60 Minuten den Schweden nicht mal den Platz zum atmen gelassen hat, kommt ja keiner. Das waren dann die ach so miesen Schweden, die ja gar keinen Bock auf Fußball hatten und nur angereist sind, um sich das Brandenburger Tor anzusehen. :mensch:

Mit der Einstellung werden wir auch die nächsten Turniere keinen Blumentopf gewinnen und genau darum muss es gehen. Die Siegermentalität ist unabdingbar und mit deiner Einstellung können wir gleich zuhaus bleiben.

:laugh2: Du meinst, meine Einstellung hat was mit dem Erfolg der Mannschaft zu tun? Ehrlich, ich bin sicher, du glaubst das wirklich.

Um es mal klarzustellen. Die Spieler gewinnen den WM Titel. Sonst niemand. Den Spielern muss es darum gehen, die WM zu gewinnen. Sonst nichts. Aber ich, ich darf es mir zu Hause gemütlich machen und Unterhaltung einfordern. Dass ich gerne die Deutschen siegen sehe, hat ein bischen was mit Patriotismus zu tun und mehr mit dem Gefühl, dass "meine" Mannschaft gewonnen hat. Aber letztlich habe ich vom Sieg eigentlich gar nichts, außer ein wohliges Gefühl. Das habe ich aber auch nach einem Kick mit 8 Toren, weil das halt ein wichtiger Faktor für ein schönes Fußballspiel ist.
Ich werd halt nie dieses "Wir haben gewonnen-Gefühl" verstehen. Ich bin kein Teil der Siegermannschaft, ich habe nichts zum Sieg beigetragen. Die Österreicher können sich über den tollen Sprung von Baumgartner freuen, aber sie sind nicht mitgesprungen und er hat eigentlich auch nichts geleistet, was irgendwie von Wert ist. Die Leistung ist beeindruckend, aber wofür das Ganze war, kann mir keiner erklären. Dass die Österreicher da jetzt so drauf abgehen, kapier ich auch nicht.

Sorry, das letzte ist Off-Topic. :p Aber vielleicht kann man so besser verstehen, dass ich den Gewinn des WM Titels natürlich sehr schön fände, das WM Tunier für mich aber keine totale Pleite wäre, nur weil die deutsche NM nicht gewinnt. Verloren habe ich persönlich nämlich nichts.
 

Khali

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Aus dem Spiegel Forum:

Hat einer von euch obengenannte Szene beobachten können? Hatte nach dem Ausgleichstreffer umgeschaltet, da ich restlos bedient war.

Meine Freundin und ich haben die Szene auch gesehen und fanden das Ganze doch ziemlich befremdlich. Vielleicht gab es aber auch nur eine Extraprämie im Falle eines Punktgewinns gg. Deutschland.
 

Patrick

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Das ist auch mein Hauptpunkt. Die EM wurde angeblich analysiert und aufgearbeitet, aber gestern gabs die EM mit allen Höhen und Tiefen in einem Spiel komprimiert zu bewundern. Zugegebenermaßen lief die Offensive nochmal deutlich besser, aber im Bereich der Defensivmentalität und Hierachie hat sich nichts geändert. Genauso das von Bombe erwähnte Fehlen eines Plan B. Kommt dann noch ein formschwacher Torwart und Pech dazu, gibt es 4 Dinger von einem mittelprächtigen UEFA Team in 30 Minuten serviert. Ich hoffe auf Lerneffekte bei Trainer und Mannschaft, aber das tat und tue ich bei Werder auch bvergeblich seit Jahren.

Das ist aber scheinbar ein grundsätzliches deutsches Problem. Nur in den letzten paar Wochen:

- Schalke kassiert zuhause gegen 10 Mann den Ausgleich in der 93.Minute.
- Dortmund kassiert gegen ManCity in letzter Minute den Ausgleich (nach einer Standardsituation).
- Bayern kassiert gegen Chelsea in letzter Minute den Ausgleich (nach einer Standardsituation).
- U21 kassiert zuhause gegen 10 Mann den Ausgleich in der Schlußphase.
- Deutschland kassiert nach Führung gegen Griechenland, Dänemark und Schweden nochmal den Ausgleich.

Usw. usw.

Das deutet auf einige tieferliegende Probleme des deutschen Fußballs hin so wie es zwischen 1998-2004 die fehlende fußballerische Klasse war, sind es jetzt vielleicht fehlende Führungsspieler, taktische Disziplin und Flexibilität bei Spielern und Trainern, zu wenig ergebnisorientiertes Denken und Handeln, allgemeine Spieleinteilung und die Qualität an Defensivspielern.
 

gentleman

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Ich werd halt nie dieses "Wir haben gewonnen-Gefühl" verstehen. Ich bin kein Teil der Siegermannschaft, ich habe nichts zum Sieg beigetragen. Die Österreicher können sich über den tollen Sprung von Baumgartner freuen, aber sie sind nicht mitgesprungen und er hat eigentlich auch nichts geleistet, was irgendwie von Wert ist. Die Leistung ist beeindruckend, aber wofür das Ganze war, kann mir keiner erklären. Dass die Österreicher da jetzt so drauf abgehen, kapier ich auch nicht.

Sorry, das letzte ist Off-Topic. :p Aber vielleicht kann man so besser verstehen, dass ich den Gewinn des WM Titels natürlich sehr schön fände, das WM Tunier für mich aber keine totale Pleite wäre, nur weil die deutsche NM nicht gewinnt. Verloren habe ich persönlich nämlich nichts.

danke, du sprichst mir aus der seele. selbes beispiel mit baumgartner, selbes gefühl bei mir ;)
und natürlich muss es der anspruch von deutschland sein zu gewinnen, egal wer der gegner ist - dafür ist das personal momentan auch viel zu gut. und insbesondere muss es der anspruch sein gegen schweden ein 4:0 nicht mehr zu vergeigen, auch klar. es geht mir nur um diese ganze "bum-arroganz" die ich nicht nachvollziehen kann. wie wir alle wissen hält sich der sport nicht immer an die favoritenrollen
 

Schlonski

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"Entscheidend ist was hinten rauskommt" meinte mal ein dicker Bundeskanzler. Alles andere ist egal. Ob man schön spielt ist egal. Ob man doppelte Doppelpässe wie beim 2:0 spielt ist egal wenn man am Ende nur ein Unentschieden rausholt. Lieber durch einen Elfmeter 1:0 gewinnen, als ein super-duper unterhaltsames 4:4 nach 4:0.

Als man nach dem 4:0 einen großen Gang runterschaltete und die Schweden das für ihren Doppelschlag ausnutzen hatte man umgedrehte Vorzeichen. Die Schweden fahren sich auf 100% weil ja noch was gehen könnte und unsere Wohlfühlbubis dachten anscheinend immer noch daran, wie man die Sache jetzt spielerisch weiter angeht und möglichst das 5. Tor mit dreifachem Doppelpass hinbkommt.

Es ist einfach so, dass diese Mannschaft in ihrer Gesamtheit nur auf wenigen Positionen harten Situationen gewachsen ist. (Klose, Khedira und Müller fallen mir da einzig ein, bei denen man eine grundsätzliche Cleverness und geistige Abgebrühtheit und Abgezocktheit feststellt, der Rest sind irgendwie passive Bubis und es kommt auch nix nach).

Dieses weiche Spiel ist symptomatisch für die Grundtendenz die in der deutschen NM mittlerweile herrscht und bewusst vom Trainerstab in den letzten sechs Jahren eingeführt wurde. Wohlfühlathmos, keine Querdenker und Freigeister a la Effe, Breitner, Basler, Ballack, Frings, weil die nur die Tischtennisathmo stören und den anderen die Nutella wegfressen und dem Trainerstab Ärger machen könnten. Aufm Platz wirkt sich die Wohlfühlathmo sicherlich zu 90 % positiv aus, mit tollen Kombinationen gegen schwächere Gegner und einer Menge Spielwitz. Aber eben das letzte Quäntchen das es für Titel oder zumindest für harte Situationen braucht wird diese jetztige Mannschaft nie haben, weil Spielertypen die rummotzen, Fehler offen ansprechen und andere anführen wollen oder auch mal unpopuläre Aktionen bringen oder gar sdem Trainer widersprechen, nicht erwünscht sind. Der Ibrahimovic wurde gefühlt nicht ein einziges Mal gefoult. Die derzeitigen Chefs Schweini und Lahm sind zwar gute Fußballer aber einfach Losertypen und keine Alpha-Tiere wie Matthäus, Ballack, Kahn oder auch Völler und Klinsmann. Im Endeffekt glotzt sich jeder gegenseitig an und wartet und hofft, dass einer irgendwas befreiendes macht.

Deswegen habe ich in diese Mannschaft eigentlich seit dem Italienspiel kein Vertrauen mehr. Es ist eine schönspielende Holland 2.0-Mannschaft denen im Endeffekt die Siegermentalität auf höchstem Niveau abgeht.

Meines Erachtens sollte man auch mal ernsthaft drüber nachdenken, ob Lahm der richtige Kapitän ist. Khedira oder Klose sollten den Job übernehmen.

In den nächsten zehn Jahren wird man einen Titel nur erreichen, wenn man den großen Teams per Zufall aus dem Weg gehen kann. Man wird sich immer qualifizieren und mindestens ins VF kommen, aber ab da hat man es nicht mehr in der eigenen Hand.
 
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emkaes

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Hinter der Stirn
Gestern war es jedenfalls komplett dämlich, keinen defensiven Wechsel spätestens nach dem 3-4 zu machen. Eigentlich war das nach dem 2-4 schon nötig.

Und da lasse ich auch nicht die Ausrede gelten, dass "nur" Westermann da war. Wenn Löw ihn nominiert, muss er im Bedarfsfall auch bringen. Sonst hat er es zu lassen, wenn der auch im Bedarfsfall ein zu großes Risiko ist. Gestern waren unsere Midgets jedenfalls komplett überfordert, die Brechstange von Schweden abzufedern. Das Löw sich dazu offenbar zu fein ist, hat er bei der EM aber schon gezeigt. Im brutalen Gegensatz zu dieser Verweigerung auf Änderungen des Gegners im Spiel zu reagieren, steht dann sein Brainfart mit Kroos vs. Pirlo im Halbfinale.

Ich habe Löw gegen viele Kritik verteidigt, aber hier muss man sich die Frage stellen, ob er wirklich die richtigen Entscheidungen und Prioritäten trifft. Die Gegentorbilanz der Nationalmannschaft ist erschreckend. Selten hat man zu Null gespielt, obwohl 2/3 der Pflichtspiele gegen deutlich schwächere Mannschaften laufen. Ich würde mich freuen, wenn er dazu mal klare Aussagen zu Nachholbedarfen machen - und nicht offensives Gegenpressing propagieren würde. Das löst nämlich kein taktisches Problem. Die deutsche Mannschaft schafft es schon 30m. weiter hinten nicht, überzeugende Überzahlsituationen konsequent aufzubauen. Warum das am gegnerischen Strafraum besser gelingen soll, muss Löw für mich noch beantworten.

Das Personal ist für mich grundsätzlich nicht ungeeignet. Mir scheint aber, dass Löw da seit längerem nicht konsequent auf die Grundlage erfolgreichen Fussballs hingewiesen hat: eine funktionierende Defensive. Vergleicht man die Äußerungen von Löw zB mit Klopp, dann könnte der Unterschied in der Betonung von Offensive und Defensive kaum größer sein.
 

Kampfkamel

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Falls es so etwas wie einen "Geist" einer Mannschaft gibt, dann ist der der deutschen Mannschaft gestern übelst gedemütigt worden. Eine 1:0 Niederlage wäre weniger "schlimm" gewesen. Ich denke, dass das selbst der Jogibär so sieht. Anders kann ich mir seinen verstört wirkenden Auftritt im anschließenden Interview nicht erklären.
Ich schließe mich Scholl an, wenn er meint, dass die Spieler daraus lernen werden. Die Frage ist nur, in welche Richtung sie das tun. Lernen sie daraus sich nach einer Führung nie wieder hängen zu lassen, oder verankert sich der Spielverlauf dahingehend bei den Spielern, dass sie auch in der Zukunft negativ davon beeinflusst werden? Bei Einzelsportlern kommt so etwas ja durchaus vor...
Das Problem ist eigentlich, dass der Fehler, der der Mannschaft gestern passiert ist, kaum trainierbar und damit abstellbar ist.
Ich fand Kahn's Analysen, nach den letzten Länderspielen, immer äußerst amüsant, wenn er von "Weltklasse, höchster Konzentration, riesen Druck, dem letzten Quäntchen" usw. philosophierte, doch scheint es mir, als hätten diese Worthülsen tatsächlich ihre Berechtigung.
Diesen Spielverlauf kann man nicht an einzelnen Teilen der Mannschaft festmachen. Die Mannschaft hat gewissermaßen ihr wahres Gesicht gezeigt und damit gewinnt man kein großes turnier. Aber vielleicht will man das ja auch gar nicht...
 

emkaes

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Es hat schon was mit Charakterfragen zu tun. Da muss man aber nicht zu Kahn-Worthülsen greifen. Sammer hat exakt solche Situationen gemeint, wenn er von Siegeswillen gesprochen hat.

Da brauchst eben Leute, die sich sagen: "was für ein Film, jetzt ist aber mal schluss hier". Dazu braucht es natürliche Autorität, den Charakter und eben auch das Standing im Team. Spieler entsprechend so zu schulen und das Mannschaftsgefüge danach zu kreieren ist halt eine der größten Herausforderungen für eine sportliche Leitung.

Wenn Sammer vor der Erzeugung stromlinienförmiger Charaktere gewarnt hat, dann haben wir gestern gesehen, dass das seine Berechtigung hatte.
 

Talib

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"Entscheidend ist was hinten rauskommt" meinte mal ein dicker Bundeskanzler. Alles andere ist egal. Ob man schön spielt ist egal. Ob man doppelte Doppelpässe wie beim 2:0 spielt ist egal wenn man am Ende nur ein Unentschieden rausholt. Lieber durch einen Elfmeter 1:0 gewinnen, als ein super-duper unterhaltsames 4:4 nach 4:0.

Dummes Geblubber. Dann beschwert sich doch auch wieder jeder. Rumpelfussball, tralalala. Man kann es den ganzen selbsternannten Fussballfachleuten, die Jogi Löw jegliche Kompetenz absprechen und liebend gerne selber auch einmal Trainer einer Spitzenmannschaft wären doch eh nie recht machen.
Jetzt haben wir 60 Minuten absolute Weltklasse gespielt und dann sind wir eingebrochen. Bumms! 4-4 - da kann man doch wunderbar sehen, was auf diesem Niveau passieren kann. Oder steckt doch die Wettmafia dahinter???
Wir brauchen einfach mehr sachliche Mehmet Scholls hier!
 

RoyalChallenger

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Löw ist aus meiner Sicht die ganze Euphorie rund um die WM 2010 zu Kopf gestiegen. Seitdem hält er sich für ein taktisches Genie und meint er müsse ständig irgendwelche überraschenden Genie-Streiche bringen. Da kommt dann so ein Unsinn raus wie Kroos auf der Sechs, Kroos gegen Pirlo, ständig wechselnde Innenverteidigungen oder ein 4-1-4-1 System mit dem man sich drei Gegentore gegen die Ukraine fängt :crazy:.

Dabei hätte es völlig gereicht auf dem WM-System aufzubauen, die notwendigen Wechsel vorzunehmen (Arne Friedrich ersetzen) und die neu aufgekommenen Talente einzubauen. Eventuell hätte man dann heute die Sicherheit, die man braucht um Führungen über die Zeit zu bringen und Rückstände aufzuholen. Zudem hätte man in dieser Zeit auch mal eine vernünftige Hierarchie aufbauen können. Aber jeder, der so etwas wie eine eigene Meinung vertritt wird sofort von Bierhoff abgekanzelt ("Wir wollen mündige Profis, aber..." :wall:) und Kapitän ist Phillip Lahm :skepsis: Da fehlt in den entscheidenden Situationen dann eben die Grundordnung und die Führungsfigur auf dem Platz an denen sich die Verunsicherten aufrichten können. Wenn dann von außen noch so Wechsel wie Poldi für Reus kommen, dann passiert so etwas wie gestern.

Löw hat uns zwei phantastische Weltmeisterschaften beschert, aber momentan behindert er die Entwicklung des Teams. Bei diesem Spielermaterial braucht man keine taktischen Genie-Streiche um Turniere zu gewinnen, sondern ganz grundlegende Dinge: Eine Grundordnung und eine Hierarchie. In diesem Sinne: Jupp zur Nationalmannschaft und Löw zu Bayern :thumb:
 

Schlonski

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Dummes Geblubber. Dann beschwert sich doch auch wieder jeder. Rumpelfussball, tralalala. Man kann es den ganzen selbsternannten Fussballfachleuten, die Jogi Löw jegliche Kompetenz absprechen und liebend gerne selber auch einmal Trainer einer Spitzenmannschaft wären doch eh nie recht machen.
Jetzt haben wir 60 Minuten absolute Weltklasse gespielt und dann sind wir eingebrochen. Bumms! 4-4 - da kann man doch wunderbar sehen, was auf diesem Niveau passieren kann. Oder steckt doch die Wettmafia dahinter???
Wir brauchen einfach mehr sachliche Mehmet Scholls hier!

Du kannst dir ja gerne auf den ersten 60 Minuten einen runterholen. Ich gewinne lieber und vor Löw war das auch die grundsätzliche Mentalität einer deutschen NM.
 

Devil

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Ich finde diese Aussagen wie "Wir werden jetzt 10 Jahre nix holen!" echt extrem blödsinnig. Erst schwärmen alle vom Traumfussball und jetzt ist ist alles *******e. Wenn man schon versucht das Spiel nüchtern zu bewerten, kann man auch sagen, dass ein Unentschieden gegen Schweden ein völlig normales Ergebnis ist. Allein die Torabfolge macht es so finster. Und die Schuld sehe ich weniger bei Löw. Der Spruch "Der Trainer spielt ja nicht selbst!" ist so ziemlich der dümmste auf der Welt, aber gestern passt es einigermaßen, weil das Spiel nicht gekippt ist, weil Löw die Mannschaft falsch ein oder aufgestellt hat, sondern, weil die Spieler auf dem Platz wahrscheinlich viel zu zufrieden waren und das Spiel schon abgehakt hatten. Richtig ist aber, dass Löw spätestens ab dem 3-4 hätte reagieren müssen. Sicher ein Spiel aus dem die Mannschaft viel lernen kann. Das Spiel war außerdem vielleicht das unlangweiligste aller Zeiten. Es doch schön, dass wir was erleben durften.
 
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