Auszug der letzten Wochen:
Alien (Director's Cut)
Der mit "The Thing of another World" wohl wichtigste Beitrag des Sci-Fi-Horrors von 1979, lebt vor allem von der klaustrophoben Angst vor dem Unbekannten, dass hinter jeder Ecke der notorisch unterbeleuchteten Gänge der Nostromo, so das legendäre Raumschiff mit einer Erzlieferung zur Erde, auf dem Warrant Officer Ripley mit sechs anderen Mitgliedern stationiert ist, lauert.
Das zurecht oscarnominierte Set-Design lässt kaum Wünsche offen und überzeugt noch heute vollends in der Darstellung eines aus vorerst unbekannten Gründen auf Mond LV-426 gestrandeten Raumschiffs, das ein Notsignal in den freien Raum entsendete. Nach der folgenden, notgedrungenen Außenmission, ist man natürlich ein Passagier mehr an Bord. Das Unheil nimmt seinen Lauf.
Was nun folgt, ist am ehesten ein klassischer Horrorfilm, bei dem der Zuschauer durch die Naivität der Besatzung der Nostromo aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommt, leider. Hier verschenkt "Alien" wertvolles Potenzial, denn die Geburtsstunde des von H. R. Giger designten Monsters hätte anspruchsvollere Opfer verdient gehabt.
Das "Alien" selbst, tritt hier im allgemeinen noch etwas unbeweglich und nur in Kurzauftritten in Erscheinung, um sich lechzend auf seine Opfer zu stürzen. Das wirkt nach mehr als 25 Jahren nicht mehr ganz zeitgemäß und etwas unspektakulär, hat dem Film damals aber den Effektoscar beschert - es ist eben kein anderer Award so kurzlebig.
Was hingegen bleibt, ist massenweise, von Ridley Scott bilderbuchmäßig generierte, Spannung und eine für dieses Genre noch authentische Protagonistin, die ganz klassisch über sich hinauswächst.
8/10
Aliens (Kinofassung)
Zurück auf LV-426, nur 57 Jahre später. Ripley, dank Stasiskammer noch immer taufrisch, begleitet eine Einheit testosteronpissender und allen Militärklischees entsprechender Marines, mit dem Auftrag, in der dort mittlerweile entstandenen Menschenkolonie, zu der man den Funkkontakt verloren hat, nach dem Rechten zu sehen. Was James Cameron nun abbrennt ist ein fantastisches Actionfeuerwerk. Hier wird auf alles geballert, was auch nur vornimmt sich zu bewegen, ohne den Film um seine unheimlichen Momente zu bringen, die immer noch, wenn auch nicht in der Vielzahl des ersten Teils, vorhanden sind. All das gipfelt, nach einer Horde, wie rohe Eier zerplatzten Xenomorphen, in einem in hohem Maße übertriebenen, und vielleicht dem zugespitztesten Showdown der (Sci-Fi-)Filmgeschichte. Geil!
9/10