Auch gestern
Die Reifeprüfung gesehen und fand ihn ziemlich gut bis zu der stelle an dem rauskam das der typ mit der mutter des mädchens eine affaire hatte. Ab der stelle war der film irgendwie viel zu abgefahren, dustin wurde ja fast zum psycho
. Und wie Oxymoron schon sagte bestand die filmmusik aus quasi nur einem lied welches die ganze zeit gespielt wurde.
Trotzdem
7/10 wegen des sehr starken anfangs.
Da geb' ich dir Recht. Von da macht es irgendwie einen Schnitt und der Film wirkte anders. Dass Ben allerdings so abdrehte, empfand ich überhaupt nicht störend.
wie findste denn two lane, ich bin immer wieder fasziniert von der kargheit und stille des films, gebrochen nur von dem geschwätzigen angeber warren oates. das ende, wo das auto startet und in zeitlupe immer klangsamer wird, bis die leinwand verbrennt ist auch geil.
interessant wäre, zu erörtern, welches das erste roadmovie ist, natürlich mit vorgängern etc. die blützezeit kam ja dann im new hollywood.
Das Road Movie, bzw. genau diese Bezeichnung, wird meist doch als Unterkategorie des New Hollywood verstanden, welches seinen Beginn mit der amerikanischen Filmkrisen und dem Bewusstwerden der Bevölkerung über die Außenpolitik (siehe Vietnam-Krieg) hat, also, um 1967. Was nicht heißen soll, dass Filme diese Zeit an Frühere anknüpfen.
Das Verbrennen des Filmstreifens, das du ansprichst, und folglich das Bewusstwerden der Materialität des Mediums sollen die Regisseure der Nouvelle Vague (eine französische Stilrichtung der späten 50er Jahre) schon im Sinn gehabt werden. Aber über diese Strömung kenne ich mich leider nicht aus.
Was Two-Lane Blacktop konkret betrifft, stimme ich mit dir überein. Diese Reduktion in allen Dingen ist einfach das, was den Film auszeichnet. Kaum Dialoge, und wenn, dann wird irgendwie fast nie auf das eingegangen, was der andere sagt/frägt. Zudem gibt es kaum Filmmusik; einzig "Hit the road, Jack" und "I can't get no satisfaction" sind jeweils einmal zu hören - aber die beiden Lieder passen perfekt zu dem Fahrer und dem Mechaniker, und zum anderen zu der Anhalterin. Wobei wir bei der nächsten Reduktion sind; die Darsteller haben gar keine Namen - Oates wird ja sogar mit dem Auto (G.T.O.) "gleichgesetzt"). Außerdem entwickeln sich die Charaktere ja keineswegs - wovon man bei einem Road Movie ja eigentlich irgendwie ausgeht. Das führt mich dazu, dass der Film ja einfach beginnt und einfach so aufhört, so dass man den Eindruckt gewinnt, die beiden sind schon vorher genauso umhergefahren, wie sie das auch weiterhin machen werden. So ist das Ankommen auch nicht das Ziel, sondern das alleinige Fahren.
Der Großteil der Seminarsteilnehmer fand den Film dann auch "langweilig", das fand ich aber gar nicht. Klar, es gibt keinen Spannungsbogen, das würde dem Konzept des Films auch entgegenlaufen. Man muss sich eben nur darauf einlassen.
Spoiler:
Was ich sehr witzig fand, ist, als die Anhalterin - als der Fahrer und der Mechaniker im Diner sitzen - einfach ins leere Auto steigt, die beiden zurückkommen und ihnen das ganz egal ist und einfach los fahren.