The Great
Nachwuchsspieler
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The Gr8 meinte bezüglich meiner top 30 Liste ich hätte wohl wenig Filme gesehen. Von seiner Liste kannte ich gut die Hälfte, vor allem aber die oberen 15. Allesamt für mich ****** Filme, die der Funktion eines Films nicht gerecht werden. Dieses gezwungene "alle-nicht-mainstream-filme-sind-supi-doll" nervt.
Intellektuell anspruchsvolles hab ich teilweise im Studium oder ich geh in díe Bibliothek. Warum man aus Filmen versucht mehr zu machen als sie sind, ist mir ein Rätsel.
Ich bin so erleichtert, dass endlich jemand meine Liste bierernst nimmt. Ich fürchtete bereits, dass mittlerweile alle im Forum locker drauf sind und man niemanden mehr auf den Schlips treten kann. Zu allererst möchte ich sagen, dass ich jeder Liste (bis auf wenige Ausnahmen) nur innerhalb einiger Sekunden überflogen habe und dann irgendwas dazu geschrieben habe. Wer sich von einem kurzen, nicht ernst zunehmenden Kommentar angegriffen fühlt, ist selber Schuld. Wobei ich anmerken muss, dass ich meinen Kommentar über deine Liste nun wirklich nicht schlimm finde.
Davon mal abgesehen (denn mein Kommentar ist nun wirklich nicht wichtig) möchte ich mich zu deiner Aussage, dass es alles "****** Filme" sind, äußern. Da ich jetzt nicht das wiederholen möchte, was tuco und twinpeaks schon geschrieben haben, probiere ich mal einen anderen Weg. Würdest du mich ernsthaft dafür kritisieren, dass ich zb. Chartmusik hasse? Würdest du da genauso behaupten, dass ich nur keinen Mainstream mag? Würdest du sagen, dass es soviel cooler ist Elvis Costello zu mögen, statt Rihanna (ist es nicht )?
Zu guter Letzt möchte ich einfach mal die Top 15 durchgehen.
Glengarry Glen Ross: Kann man ******e finden (falls man ihn denn kennt?), aber ich mag einfach Dialogfilme. Ich liebe "12 angry men", ich mag "Coffee & Cigarettes" und auch "Closer" hat mich gut unterhalten. Der Film ist hier in Deutschland sicher nicht Mainstream, aber Gott allein weiß, warum nicht. Die Besetzung hat immerhin Stars wie Al Pacino, Jack Lemmon, Kevin Spacey, Ed Harris, Alan Arkin und Alec Baldwin zu bieten. Und so alt ist der Film nun auch wieder nicht. Hauptsache, man zeigt Braveheart alle 8 Wochen.
Memento: Ich liebe den Film seit ich ihn das erste Mal gesehen habe und zeige ihn immer wieder gerne Freunden und Bekannten, die ihn noch nicht kennen. Bisher waren alle begeistert und warum auch nicht? Der Film ist spannend, interessant und manchmal witzig.
Modern Times: Ja, das ist soooo Möchtegern-Filmliebhaber-isch, ich weiß. Aber ich mag Chaplin einfach nun mal seit ich ein kleines Kind bin. Und der Film ist lustig! Das ist kein Citizen Kane, das ist eine Komödie. Wenn den Film jetzt Sandler o.ä. drehen würde (was er nicht könnte ), wäre er wahrscheinlich ein Hit.
Das Leben ist schön: ROBERTO! Ich muss an diesen Film nur denken und ich fange an zu weinen wie ein Kandidat in einer Casting-Show. Am Anfang ist er so lustig, dann so tragisch, dann wieder lustig, dann zum Weinen. Da bist du kaum mit dem Lachkrampf fertig, schon kommt der nächste Weinkrampf. Schrecklich. Bin emotional immer völlig am Ende nach dem Film.
The Great Dictator: Allein die "Look up, Hannah"-Rede am Ende, die ich mal auswendig konnte, ist eine Platzierung in den Top 10 wert.
High Fidelity: Also bitte, das ist nun weder Mainstream, noch ein super-duper-ich-bin-so-schwer-zu-verstehen-Film.
Annie Hall: Das ist der Woody Allen Film, der noch am ehesten Mainstream ist. Und neben "Take the money and run" vielleicht der lustigste Film von Allen.
Neverwas: Was wirfst du mir vor? Dass du den Film nicht kennst?
Harvey: Ist nicht wirklich unbekannt, aber alt. Und basiert wie meine Nr. 1 auf einem Theaterstück. Außerdem: schönes Ende.
Children Of Men: Wie ich diesen Film geliebt habe, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe (jetzt immer noch, aber nicht mehr so sehr. Ich hätte damals meinen erstgeborenen Sohn dafür gegeben, ihn noch einmal ansehen zu dürfen). Ein wunderbarer Film. Sehr unterhaltsam, an manchen Stellen auch lustig (Michael Caine!). Klar, es ist kein Michael Bay Film, aber wer ist schon perfekt?
Dark City: Schöne Geschichte (obwohl... ich glaube, ich übertreibe ein wenig, so schön ist sie nicht ): Ich hab vor ein paar Jahren durch das TV-Programm geschalten, es war mitten in der Nacht als ich diese merkwürdige Stimme gehört habe, als blieb ich am Film hängen. Ein paar Minuten kann ich ja mal reinschauen vor dem Schlafen, dachte ich mir. Fünf Minuten später saß ich gebannt vor dem Fernseher und jeglicher Schlaf war wie weggeblasen. So ein wunderbar düsterer Film mit einer großartigen Geschichte. Übrigens: Schande über die Matrix-Macher, dass sie so viele gute Ideen aus dem Film geklaut haben! Schämen sollten sie sich, Bruder und Schwester Wachdingsbums!
Being John Malkovich: John Malkovich war mein Lieblingsschauspieler als ich so zwischen 11-14 war. Dass ich den Film ansehen musste, war klar, und er hat mir auf Anhieb gefallen. Völlig verrückte Geschichte mit großartigen Ideen (7 1/2 Stock? ), tolles Drehbuch, klasse Schauspieler. Mittlerweile ist Malkovich nicht mehr mein Lieblingsschauspieler, dass hat er sich teilweise selber eingebrockt, aber ich bin natürlich auch reifer geworden (yeah, right...). Den Film liebe ich trotzdem immer noch.
Scent of a Woman: Ich weiß nicht, woran es lag. Vielleicht daran, dass ich selber viele Praktika in Krankenhäusern o.ä. zu dieser Zeit gemacht habe, oder dass ich ungefähr im gleichen Alter war wie Charlie (die Hauptperson), aber ich konnte mich einfach gut in ihn hineinversetzen. Ich habe mit ihm mitgefiebert und Pacinos Gebrüll hat mich in meinen Sessel gepresst. Ich war - bin es immer noch (natürlich nicht mehr mit der gleichen Intensität, das ist klar) - in dieser anderen Welt. Während des Films vergass ich, wer ich war und wo ich war. Wenn das nicht ein Anzeichen für einen genialen Film ist, weiß ich auch nicht.
The Prestige: Nolan ist ein Gott, mehr muss ich nicht sagen. Da bin ich auch völlig objektiv, dafür brauch ich auch keine Bestätigung, denn es ist die reine Wahrheit.
Und an 15:
Amelie: Der Film ist nun wirklich mainstream. Da greift das Argument gleich vorne und hinten nicht.
Warum ich das jetzt so ausführlich gemacht habe? Eigentlich wars ein völliger "Overkill" an Worten wie ihn sonst nur Rainer Calmund betreibt und den es außerdem nicht gebraucht hätte, aber 1. hat es Spaß gemacht und 2. hab ich versucht dir zu erklären, dass man Filme, die gute Kritiken bekommen, ernsthaft gut finden kann.