habe mir gestern, als einstimmung auf frost/nixon, oliver stone's
nixon angeschaut.
und da merkt man erst wie verhältnismäßig schlecht stone's w. ist. brolin ist zwar ebenfalls ein guter hauptdarsteller, aber er wird wohl auch nicht im originalton an hopkins als nixon herankommen, den ich gestern zum ersten mal im originalton gesehen habe.
hopkins spielt nixon schon unverschämt gut. auch wenn ich kein ausgewiesener fan von ihm bin, aber da zeigt er, neben der genialen darstellung von hannibal lector, schon was in ihm steckt.
stone bringt ein bisschen den stil von natural born killers in den film ein, dahingehend das er immer wieder bilder aus dem nichts auftauchen lässt, mit reißerischer musik untermalt.
das ist sicher nicht jedermanns sache, ich finde den stil ansprechend.
dazu hat der film eine sehr angenehme erzählstruktur, die geschichte beginn kurz vor seinem rücktritt, um dann unchronologisch und durch errinerungen von nixon seine lebens- und vorallem politikgeschichte zu erzählen.
stone zeichnet nixon in einem mmn fairen bild. er erwähnt klar seine erfolge als präsident, aber auch was er dafür investiert hat.
außerdem ist seine charakterstudie und sein fazit (nixon war deswegen so ein kontrollfreak und so ein kämpfer, weil er von niemanden, außer seiner frau, je richtig geliebt wurde. da sind also gewisse parallelen zu w. da) zwar simpel und sicher nicht der gesamte ursprung seines handelns, aber doch sicherlich ein bedeutender baustein für seinen charakter.
ich gebe dem film 9/10, wobei ich hier sicher nicht der maßstab sein kann, da mich us-politik und eben auch nixon sicher mehr interessieren als den normalen user hier im forum.
wer allerdings ein ähnliches interesse hat und sich vor dem film ein bisschen mit nixons stab auseinandersetzt (zum verständnis würde ich empfehlen, dass man kurz weiß wer zb alexander haig oder h.r. haldeman ist und welche stellung sie hatten, ist ist natürlich nicht grundvorraussetzung) wird dann sicher trotz der überlänge von 192 minuten sicher gut unterhalten.