Überrascht kaum, dass dir der Film gefallen hat....
Ist schonmal falsch. Die Story um Alan Rickman hat mehr oder weniger ein offenes Ende, und bei der Geschichte mit Laura Linney ist es definitiv ein tragisches Ende. Auch bei Keira Knightley und ihrem Verehrer geht die Sache nicht wirklich gut aus.
Will jetzt nichts spoilern oder so, daher nur kurz dazu was. Die Alan Rickman-Story: Das Positive siegt eindeutig, die eingeprügelte Moral ist geradezu greifbar, es läuft auf ein "gefühltes" Happy End hinaus.
Zu Keira Knightley: Die natürlich schwierige Grundsituation "Ich begehre die Frau meines besten Freundes" (
) wurde in einer absoluten feel-good Situation aufgelöst -> Happy End im Rahmen des Möglichen.
Linney war tatsächlich einigermaßen tragisch, krankt aber wie der Rest am fehlenden Tiefgang, es konnte einem in diesem Gefühlsmatsch gar nicht zu Herzen gehen.
Die 6 (!!) anderen echten Happy Ends mal außen vor gelassen dabei. Stört mich ja generell nichtmal, passt ja hervorragend in diesen Film. Wäre das alles nur nicht so nichtssagend und konfliktfrei... Schade auch, dass trotz der 10 verschiedenen Geschichten sich fast alle Figuren gleichen: leicht verklemmt, Lebensstandard etwas angehoben, aber vor allem: Supernormal. Auch die Flughafenmetapher, die wohl auf irgendwie clevere Weise die Liebe in der Welt aufzeigen soll ist einfach nur schwach.
Gut, großartige musikalische Independent-Einwürfe kannst du bei dieser Produktion kaum erwarten. Das wäre in etwa so wie sich darüber zu beschweren, dass System of a Down nicht den Soundtrack zu Titanic schreiben durften. Und das Lied von Dido (so beliebig sie sonst auch sein mag) haben sie im Film imho sehr gut eingesetzt.
Dido war tatsächlich noch eine der besseren Stellen. Ansonsten ist aber vor allem auch die Einfallslosigkeit der Songauswahl zu kritisieren, zum hundersten Mal "All you need is love" gibt halt irgendwann nix mehr her. Wenn dann irgendwann jemand total sauer wird kommt die unvermeintliche Kelly Clarkson im Hintergrund und rockt sich die Seele aus dem Leib.... Der Film bedient sich genau der Mittel, die die "abgehalfteter Rockstar feiert sein Comeback mit nem Weihnachtssong" - Story (natürlich komplett harmlos) auf ironische Weise zeigt: Gebt dem Publikum den Müll den es kennen und lieben gelernt hat, seit nicht kreativ, aber lächelt dabei.
Und SOAD sollte in keinem Film irgendwas produzieren dürfen mmn.