Dann hol ich mal ein paar Rezis nach und beginne mit einigen Oscarsichtungen...
The Help
Ein Film zu der Zeit der Rassentrennung in den USA. Alles in allem konnte man hier größte Kitschgefahr befürchten, die jedoch die meiste Zeit sehr gut umschifft wurde. Schade allerdings, dass der Oscar für die beste Nebendarstellerin an Octavia Spencer ging - ihre Rolle im Film ist arg klischeehaft geraten. Jessica Chastain wäre da die bessere Wahl gewesen.
8/10
Gefährten
Eine Liebesgeschichte um ein Pferd (!), das im Laufe des Films aufgrund des ersten Weltkriegs einmal quer durch Europa kommt und dabei ständig neue Besitzer hat. Das schlimmste ist aber - mir hat es wirklich Angst gemacht, wie sehr die unterschiedlichen Protagonisten immer gleich angefangen haben zu sabbern, sobald sie diesem... besonderem Halbblut begegnet sind. Immerhin musste ich dabei unwillkürlich an "Claudia 2" von den Ärzten denken, und unter diesem Aspekt ist der Film durchaus amüsant. Ernst nehmen kann man den nämlich wirklich nicht.
5/10
My Week with Marilyn
Die größte Stärke des Films ist definitiv Michelle Williams und ihre Darstellung von Marilyn Monroe, deren Bild in der Öffentlichkeit mit der Person hinter der Kunstfigur so gar nicht übereinstimmt. Die zweite Stärke ist Kenneth Branagh als Marilyns Gegenspieler am Filmset, der jedoch (obwohl die Sympathien letztendlich bei Michelles Charakter liegen) nie als das ganz große A....loch rüberkommt. Die dritte Stärke ist Emma Watson, einfach weil sie Emma Watson ist. Abzüge gibts für die "Ich hatte was mit nem Promi" Attitüde des wahren Colin Clark, auf dessen Erinnerungen dieser Film beruht.
8,5/10
Midnight in Paris
Endlich mal wieder ein Film von Woody, mit dem ich wirklich was anfangen konnte. Paris als Kulisse ist sowieso erstmal ein guter Start, Owen Wilson angenehm zurückhaltend (kennt man von ihm auch anders), die Idee mit den Zeitreisen zwar etwas an den Haaren herbeigezogen - funktioniert für mich aber trotzdem. Plus: Jeder kennt so nen ******* wie Paul (manch einer ist es sogar, ähem...), da kann man wunderbar mit Gil mithassen. Und Adrien Brody ist einfach ne coole Socke!
8/10
Albert Nobbs
Der Film hat - trotz des guten Make Ups und der ansprechenden Leistung von Glenn Close - einfach zu viele Schwächen. Eine als Mann verkleidete Frau mag man noch als eine funktionierende Ausgangssituation akzeptieren, aber wieso diese dann ihr ganzes mühsam erspartes Geld für ein augenscheinlich heterosexuell veranlagtes junges Dienstmädchen raushaut und von einer gemeinsamen Zukunft mit ihr träumt, obwohl diese noch nicht mal wirklich Interesse zeigt... naja, für mich nicht nachvollziehbar. Und die Rolle des Joes ist so klischeebehaftet, dass man sich noch nicht mal darüber aufregen mag, was für ein Arsch der Typ ist.
6/10
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
Ein grandioses modernes Meisterwerk, das mit einer Mischung aus Comic- und Videospielatmosphäre beeindruckt. Obwohl man erstmal von der Optik und dem Tempo des Films fast schon erschlagen wird lauert unter der Oberfläche eigentlich eine durchaus hintergründige Lovestory - mit der Frage, inwiefern man mit den Altlasten früherer Beziehungen (sowohl der eigenen als auch der des Partners) in einer neuen Beziehung umgeht. Scott bekämpft sie, und zwar buchstäblich und sehr spektakulär.
Der Cast ist durch die Bank weg großartig, allen voran Kieran Culkin als Scotts schwuler Mitbewohner Wallace, der die coolste Sau im ganzen Film ist. Zusammen mit dem teilweise sehr abgedrehten Humor ergibt sich ein perfektes Gesamtpaket. Unbedingt anschauenswert!
10/10