Den Auftakt meiner Beschäftigung mit Rachefilmen bildete
Wake of Death aus dem Jahre 2004, der es sogar in die französischen Kinos geschafft hat. Die Hauptrollen spielen Jean-Claude Van Damme und Hongkong-Veteran Simon Yam. Die Handlung ist flott erzählt: Ben Archer (JCVD), ein Clubbesitzer aus Marseille, schmeißt seine kriminelle Laufbahn in der Club-Szene hin, um mehr Zeit mit Frau und Sohn in Los Angeles verbringen zu können. Seine Gattin Cynthia, die ihr Geld sauber und ehrlich bei der amerikanischen Einwanderungsbehörde verdient, wird eines Abends zu einem Einsatz am Hafen beordert: Ein Schiff mit illegalen Einwanderern aus China ist eingelaufen. Unter den Neuankömmlingen befindet sich auch die 15-jährige Kim, die das Herz der mildtätigen Cynthia erweichen lässt. Um das Mädchen vor dem Untersuchungsgefängnis zu bewahren, nimmt sie es gegen jeden Vorschrift vorerst bei sich und Ben auf. Was sie nicht weiß: Kim ist die Tochter eines Drogenbosses der Triaden und Zeugin eines Mordes, den dieser an ihrer Mutter begangen hat. Als dieser Fiesling spitzbekommt, wo seine Kleine derzeit residiert, fährt er mit einem Killerkommando vor und richtet Cynthia samit ihren Eltern hin. Aber Kim entwischt ihrem Vater ein weiteres Mal - und Ben Archer schwört blutige Rache. (Soviel zu dem, was auch auf dem Klappentext steht).
Ausgewählt habe ich den Film, weil er bei ofdb viele positive Bewertungen einheimste, denen ich aber nach Sichtung ausdrücklich nicht zustimmen kann. Der Film ist ein Rache-Actioner der anspruchslosesten Machart - einer, der das Thema zu keiner Zeit ausleuchtet, sondern nur an die Gefühle und Instinkte der Zuschauer appelliert. Besonders grotesk: JCVD versucht sich als Schauspieler, und weint und grimassiert sich durch diese Rolle, dass es ein wahres Fest ist. Bemerkenswert schlecht ist auch die Choreographie der Kämpfe: Man sollte meinen, dass sich ein Film mit so einem dünnen Grundgerüst wenigstens auf solides Action-Handwerk bauen könnte. Tja, Irrtum. Und wenn der Streifen dann auch noch so schlecht geschnitten ist wie dieser hier, mag man ernsthaft an der Ausbildung des Regisseurs zweifeln. Sowas ist mir bis dato nur selten untergekommen. (3/10, weil der Film ein bißchen unterhalten konnte und der Soundtrack ganz nett ist).