King Richard
Recht früh im Film gibt es eine aus heutiger Sicht ungemein spannende Szene: Ein Ghetto-Gangsta hat eine der Töchter des von Will Smith verkörperten Richard Williams dumm angemacht und dieser geht nun entschlossenen Schrittes auf ihn zu und... verpasst er ihm etwa eine Backpfeife? Ironischerweise reagiert Smiths Filmfigur so wie es ihr Darsteller in der verhängnisvollen Oscarnacht hätte machen sollen, er sagt dem Übeltäter rein verbal die Meinung.
Ansonsten ist der Film ein reichlich uninteressanter Neuaufguss des zigfach gesehenen US-amerikanischen Aufstiegsversprechens, nur dass die eigentlichen Stars hier zu eigenschaftslosen Nebenfiguren degradiert und durch ihren hochgradig unsympathischen Vater ersetzt werden, dessen fragwürdige Ziele und Methoden der Film vollkommen unkritisch bestätigt.
Zu Smith: Nehmt ihm den Oscar weg. Nicht wegen der Backpfeife, sondern um ihn Garfield oder Cumberbatch zu geben, die beide besser waren.
Was sonst noch auffiel: Wenn der Film das Spiel gegen Sanchez-Vicario realistisch darstellt, hatte Venus mit 14 Jahren einen besseren Volley als im Erwachsenenalter.