Ist doch okay, wenn Geschmäcker verschieden und subjektiv sind. Und Foren sind ja immer noch zum diskutieren da und über Filme mache ich das sehr gerne. Gibt auch weniger Bauchschmerzen als im Non-Sports. Und kontroverse Erzählweisen sind ja erstmal nichts Schlimmes. Ich mag auch Filme von David Lynch, Stanley Kubrick, Philip Ridley, Richard Kelly, Alejandro Jodorowski,...selbst Nolan hat paar gute Filme mit kontroverser Erzählweise.
Aber um bei Richard Kelly zu bleiben. EEAAO ist für mich eben weniger "Donnie Darko" und mehr "Southland Tales". Beginnt interessant, ist dann aber in so vielen Bereichen drüber, dass es eben nicht mehr funktioniert für mich. Auch bei Jodorowskis "Holy Mountain" war ich bei "you are excrement" irgendwann raus. Und EEAAO ist für mich eben auch viel Exkrement.
Nein, da ich nach der Beschreibung schnell mal dachte "das ist so dumm, dass mus "Kunst" sein"
Verständlich
Ja, nein.
Es spielt schon eine Rolle, wie man eine Message transportiert. Überzeichnetes Beispiel: Ich kann auch kein Remake von "Schindlers Liste" machen, aber dort dann irgendwelchen Fäkalhumor für "Shits and Giggles" einbauen und mich dann beschweren, dass ich auf dem Scheiterhaufen lande, weil die Leute neben dem Oberflächlichen meine ganz doll deepe Message nicht erkannt haben.
Das ist halt Humor, der mein 14-jähriges Ich in einer Jungs-Runde mit ordentlich THC und Alkohol auch gefeiert hätte. Damals hätte ich Wiener Würstchen als Finger sicher auch zum Schiessen gefunden.
Ich habe ja gesagt, dass der Film interessante Ansätze hat. Das ist einer davon. Eine Waschsalonbesitzerin mit chinesischem Background reist durch das Multiversum und nicht Growler the motherfuckin Warrior vom Planet Anabolika? Sehr gerne. Gute Idee. Die Umsetzung danach...nicht ganz so gut.
Naja, der Film ist halt Everything Everywhere All At Once, aber halt nicht so, wie es sich die Macher vorgestellt haben, also nicht im Bezug auf ein Multiversum. Es ist mehr so, dass sie offenbar jeden Furz, der ihre Gehirnwindungen passiert hat, da reinwerfen mussten. Es erinnert mich daran, wie meine erste Powerpoint-Präsentation aussah, die ich irgendwie mit 14 oder so für die Schule machen musste. Da fand ich jeden Effekt, den ich entdeckt habe, sehr geil und irgendwie musste alles rein. Das Endresultat war komplett überladen und nur noch wirr. Wenn ich mich aber auf etwas fokussiert hätte und es gezielt eingesetzt, wäre es viel besser gewesen.
Sei mir bitte nicht böse, ich meine es nicht so fies, wie das jetzt rüberkommen wird und es bezieht sich nicht allein auf dich, sondern auf viele Beurteilungen, die ich zu EEAAO gelesen habe, aber irgendwie erinnert mich das an die (nicht ganz ernstzunehmenden) Zeilen von mir, von vor paar Jahren.
Bisschen erinnert es mich auch an einen kurzen Comic, den ich mal irgendwo gesehen habe. Zwei Typen sind in einem Museum. Dort hängt ein Landschaftsgemälde auf dem Kopf. Typ A sagt: "Schönes Bild, aber es hängt verkehrt rum." Typ B: "Du bist echt so ein Banause. Verstehst du nicht, was der Künstler damit ausdrücken will? Es geht nicht nur um die Landschaft, sondern dass die Welt eben manchmal Kopf steht, um Gegensätze zwischen blahfasel." Nachdem er seine Ansprache gehalten hat, taucht per Zufall der Künstler auf. "Wieso wurde mein Bild verkehrt rum aufgehängt?"
Will damit sagen, man kann überall alles reininterpretieren. Aber wenn man sich enormer verrenken muss, als die Künstler im Cirque de Soleile und für den Gedankenspakat, um etwas im Film zu sehen, einen Jean-Claude Van Damme benötigt, dann ist es vielleicht ganz einfach nicht da. Aber ein paar Kritiker haben gesagt, dass man den Film gut zu finden hat und man will nicht doof wirken, also sucht man bis gefunden.
Da gibt es auch nichts zu diskutieren. Der Film ist kein ATG, sondern der Beweis, dass die Oscars ein Relikt einer anderen Zeit sind und Hollywood zwischen all den Prequels, Sequels, Remakes und Comic-Adaptionen in erster Linie nur noch sehr viel Käckerchen machen kann. Ich hoffe, dass die Verhaftungen der beteiligten Verbrecher zeitnah erfolgen, damit man mit dem öffentlichen Auspeitschen genug früh beginnen kann. Es muss länger dauern, da sehr viel Schmerz verdient wurde.
Wäre mir neu, dass Naked Gun irgendwas anderes zu sein versucht, als absolut dödeligster Dödelhumor und von irgendwem als cineastisches Meisterwerk mit pseudodeeper Message bezeichnet wird. Wenn die Macher von EEAAO sich an etwas wie Naked Gun versucht hätten, wären sie zwar auch gescheitert, da sie keine Filme machen können (Meine Powerpoint-Präsentationen sind inzwischen besser), aber sie wären vermutlich näher dran gewesen etwas zu fabrizieren, wofür man sie nicht züchtigen muss.